Phi Khwan. Jeder sollte einen persönlichen Geist besitzen, Phi Khwan schützt und behütet uns. Wird jemand krank oder erschrickt häufig, bedeutet dies, dass er vom Khwan verlassen wurde. Findet der Geist nicht zurück, erkrankt der Betroffene schwer oder stirbt. Um einen pflichtvergessenen Khwan zurückzuholen, gibt es kostspielige Riten mit Beschwörungen und Opferspeisen.
Auch Tiere oder Gegenstände können einen Khwan haben. Für sie werden vom Besitzer Zeremonien abgehalten, damit der Khwan wohlgesinnt bleibt. Diese Riten heissen Tham Khwan: das Machen des Khwan.
Phi Khwan als Geist verlor etwas an Ansehen, denn der Unterhalt ist teuer. Khwan bedeutet oft Glück und Unglück, oder so viel, wie gut- oder schlechtgelaunte Khwan.
Ein menschenähnlicher Geist mit offenen Rücken ist Phi Lang Kluang. Durch die Öffnung im Rücken kann man seine Eingeweide sehen, in denen sich eklige Würmer räkeln. Er besucht Leute, die auf dem Land beim Feuer zusammensitzen oder angeln. Er gesellt sich zu ihnen und bittet sie, ihm den Rücken zu kratzen. Erst dann sehen die Geneppten, wer sie ansprach und fliehen schaudernd.
Phi Lok. Ein Universal-Gespenst, welches an verschiedenen Orten wirkt. Sein Ziel ist es, zu erschrecken, einzuschüchtern und Leute irrezuführen. Verirrte es sich gelegentlich in Internet-Foren? Es kann sowohl gesehen, als auch bloß gefühlt werden.
Phi Phrai – Phi Tai Thang Glom dient zur Herstellung eines Liebeszaubers. Starb eine Frau im Kindbett und wurden keine Vorsichtsmassnahmen getroffen, schleichen sich magiekundige Leichenschänder an den Sarg oder ans Totenbett. Das Lager wird mit einer magischen Schnur umspannt, damit der Geist nicht fliehen kann. Wenn ein Licht erscheint, das auf und nieder hüpft, ist es der Geist der Verstorbenen. Das Licht wird von einem Magier in einem zu versiegelnden Gefäss eingefangen. Nun wird die Leiche aufgesetzt. Eine brennende Kerze unter dem Kinn lässt Fett in das Gefäss tropfen, wo bereits der Geist haust.
Wird mit diesem Fett eine junge Frau heimlich eingeschmiert, wirkt der Zauber. Die Frau verfällt gänzlich dem Schmierer.Das makabre Ritual des Schmierens verlor bis heute seine Wirkung nicht und soll nicht nur heimlich und vor allem mit Geldscheinen angewandt werden.
Der Name Phi Pret hat den Ursprung im Sanskrit. Aus „preta“ abgeleitet bedeutet es, dass es sich um einen heimatlosen Geist, einen hungrigen Dämon handelt. Wenn ein Toter in den ersten zehn Tagen keine Opfergaben wie Reis und Wasser erhält, leidet dessen Geist Hunger und bleibt ruhelos wandernd. Phi Pret ist ein grosser, dürrer Geist. Sein Haar ist wirr und ungepflegt. Der Hals ist ungewöhnlich lang, die Wangen sind eingefallen. Die Augen liegen tief in den Höhlen. Das markanteste Merkmal ist der winzige Mund. Er saugt mit Vorliebe Eiter und Blut, kann aber seine Gier auch nach Geld, Gut, Sex und Macht nie stillen. Er kann nicht sprechen, sondern nur unbeschreibliche, markerschütternde Schreie ausstossen. Er ist übler Laune, aggressiv und ständig unbefriedigt. Dieses erbärmliche Schicksal könnte jeden von uns treffen.
Phra Mae Thorani auch Phra Si Watsunthon, die schöne Erdgöttin. Sie liess aus ihren Haaren für jede gute Tat des Erwachten in dessen früheren Leben einen Wassertropfen fließen. Das ergab einen Strom, der alle wegwusch, die dem Buddha Böses wollten. Ist Wasunthora eine Göttin oder ein Geist?
Phi Nang Ta-kean ist ein Geist in Form einer schönen Maid, die im Hopea Baum lebt. Hopea = Dipterocarpaceae, Flügelfruchtgewächse, Eisenholz. Deswegen findet man Hopea in Gärten nur selten.
Phi Nang Tani ist ein weiblicher Geist und haust in Bananenstauden. Sie erscheint nur in Vollmondnächten und ist ein guter Geist. Sie spendet Bananen und füllt Almosenschalen von Wandermönchen. Wenn eure Thai-Damen im Garten keine Bananenstauden mögen, wisst ihr nun warum.
Phi Pa. Ein Waldgeist. Jäger hinterlassen ein Stück ihrer Beute als Respektbezeugung. In der Regel genügt ein Stück des Augenlides, der Lippen, der Zunge oder ein Fuß des getöteten Tieres.
Phi Pawb ist ein Geist eines Ermordeten. Er sitzt auf den Schultern eines Opfers, welches durch seinen schiefen Gang auffällt.
Phi Poang Khang ist ein Geist in der Gestalt eines schwarzen Affen. Er saugt an der große Zehe eines im Dschungel schlafenden Menschen. Er soll in der Nähe von Salzlecken leben.
Phi Pob. Der hinterhältige Geist befällt sein Opfer und frißt langsam genüsslich die Eingeweide. Befallene Personen täuschen in der Öffentlichkeit vor, krank zu sein. Sie werden nach Möglichkeit rohes, blutiges Fleisch stehlen, um es in der Nacht heimlich zu verzehren.
Phi Tai Ha ist der Geist einer Frau, welche an Malaria verschied. Tai Ha kann Malaria verbreiten. Ob sie selbst zusticht, war nicht zu erfahren.
Phi Tai Tong Glom. Dies ist ein ernstlich böses Gespenst. Sie ist der Geist einer Frau, welche bei einer Geburt samt Kind starb. Dadurch verdoppeln sich die bösen Kräfte. Diesen Geist gilt es zu meiden. Er ist eine Variante von Phi Tai Hong und wird auch als Phi Tai Hong Tong Glom bezeichnet.
Phi Thuk Khun ist die Lebenskraft einer lebenden Person, die den physischen Körper verlässt und auf einer wöchentlichen Basis auf Astralreisen geschickt wird. Sollte die reisende Seele vor der Rückkehr gestört werden, ist ein Unglück programmiert. Deshalb sollten schlafende Personen nur sanft aufgeweckt werden, um der Seele Zeit gewähren. Wecker und ähnliche technische Errungenschaften sind aus diesem Blickwinkel Erfindungen des Teufels.
Der Gott der Teufel ist Poh Tho Khong. An der Nordseite der Grundschule von Bang Niu in Phuket-Stadt ist ihm ein Schrein gewidmet. Traditionelle Tanz-Vorstellungen besänftigen den Dämon. Ihm werden Kuchen aus Reismehl und Zucker geopfert. Sie sind rot gefärbt und in die Form einer Schildkröte gepresst. Die Schildkröte symbolisiert für die Chinesen ein langes und glückliches Leben.