Jeder Tourismusverantwortliche wäre glücklich, wenn sein Bezirk ähnliche Besuchermassen beherbergen und verköstigen dürfte, wie Melaka. Ob sämtliche Touristen eine Ahnung davon haben, welchen historischen Boden sie betrampeln, bezweifle ich. Wie die Geschichte zeigt, besuchten Männer früher mit ihren aufgetakelten Flotten den Ort. Heutzutage bringen sie auch fettleibige Schlampen mit.
Versteckt gelang es mir, in der Nähe der Sankt Francis Xavier Kirche, eine Aufnahme der neuesten Ausgrabungen zu machen. Ob die Flasche portugiesischen, holländischen, britischen oder kirchlichen Ursprungs ist – Bier, Wein, Messwein – weiss ich noch nicht.
1396 Prinz Parameswara von Palembang, Sumatra, gründet Melaka.
1403 Der chinesische Gesandte Yin Ching besucht Melaka.
1407 Die kaiserliche chinesische Flotte unter Admiral Cheng Ho ankert vor der Stadt.
1447 Siamesen attackieren Melaka erfolglos.
1509 Der Portugiese Diogo Lopez de Sequeira bringt seine Flotte nach Melaka.
1511 Nach 10 tägiger Belagerung übernimmt Alfonso d‘ Albuquerque die Stadt.
1588 Der erste Engländer, Ralph Ritch, besucht den Ort.
1597 Die Holländer bedrängen die Portugiesen erfolglos.1641 Die Holländer besiegen die Portugiesen.
1645 Lee Wie King errichtet den Chen Hoon Teng Tempel.
1795 Die Briten übernehmen die Stadt von den Holländern.
1818 Ein Vertrag, unterzeichnet in Venedig, gibt den Holländern Melaka zurück.
1824 Mit einem Vertrag aus London, geht Melaka wieder an England.
1942 Japanische Truppen übernehmen Melaka.
1957 Tunku Abdul Rahman unterzeichnet den Unabhängigkeitsvertrag für Malaysia.
1963 Melaka tritt der Föderation Malaysia bei.
1972 Low nimmt erstmals die Huldigung der Bevölkerung Melakas entgegen.
Von der Gier nach Reichtum, Macht und vom Wind getrieben, erblickten Europäer nach entbehrungsreichen Monaten mit Nussschalen auf hoher See einst Melaka. Erst plünderten sie vorhandene Schätze und bereicherten sich an den Einheimischen. Dann schlugen sie sich im fieberschwangeren Klima gegenseitig Körper und Köpfe blutig.
Mit welcher Überheblichkeit und Arroganz die überseeischen Ländereien verwaltet wurden, zeigen die Verträge von Venedig und London klar.
Gewinner waren die chinesischen Immigranten. Sie strömten ab Ende des 15. Jahrhunderts als billigst Arbeiter ins Land. Durch ihre Verbindung mit malaiischen Frauen entstand die Peranakan, auch Nyonya-Baba Kultur mit der eigenständigen Nyonya Küche.
Baba waren die Männer, Nyonya die Frauen. Durch Fleiss und Sparsamkeit prägten sie bald mit ihren Geschäften, Häusern, Palästen und Tempeln bis heute einen Teil der sehenswerten Stadt.
Die Qualität der Bilder ist nicht optimal. Die Linse erkrankte an Fungus.
Der nächste Aufenthalt in Singapur dürfte teuer werden!
Trotz der Machenschaften von Phi Fungh
wieder eine Geschichte mit klarem Durchblick.
Das Jahr 1972 sehe ich nun mit anderen Augen.
Danke Low!
Gruß, Rudi
Danke Rudi
Der Fungus griff ebenfalls meinen Sack an, genauer den Geldsack. Nicht den Inhalt, aber das Imponierleder.
Leidend, Low