Salāt – Gebet, Hoffnung – Sarkasmus

http://www.derbund.ch/leben/reisen/Iran-stoppt-Fluege-waehrend-Gebets/story/29563068 berichtete am 04.01.2013: (Text modifiziert)
Für die Fluggesellschaften im Iran wird es künftig  schwieriger, Flugpläne zu erstellen. Das Parlament verabschiedete am 26. Dezember ein Dekret, wonach während des Adhan  – des islamischen Gebetsrufs – keine Flüge mehr durchgeführt werden dürfen.
«Nach der Vorschrift dürfen inländische Airlines frühestens dreissig Minuten nach dem Morgen Adhan starten», sagte Hamid Reza Pahlevani, Chef der Iran Civil Aviation Organization, gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur Isna.
Passagiere können nun ohne Zeitnot ihren religiösen Pflichten des Betens nachkommen. Der Ruf des Muezzins erschallt fünfmal am Tag – am Morgen, am Mittag, am Nachmittag, am Abend und nachts.

So urteilte eine Zeitung, welche von Problemen des wahren Glaubens wenig Ahnung hat.
Buddhisten und Christen können die Allmächtigen bei Bedarf jederzeit anrufen. Warum blüht die schweizerische Uhrenindustrie? Warum benötigt jeder tief gläubige Moslem mindestens eine Rolex, wenn nicht einen Chronometer?
Wie aus dem weiteren Text folgt, sind die Zeitpläne für Gebete strenger als Flugpläne und strikt einzuhalten. Der Herr im Himmel kann offenbar nicht mehr warten, wie damals im wenig gehetzten Zeitalter, als unzuverlässigen Sonnenuhren bei Schlechtwetter und Bewölkung versagten. Sind die strikten Ordnungshüter bloss die bürokratisch organisierten, irdischen Stellvertreter Allahs?
Vor dem Gebet sollten sich Beter einer rituellen Waschung zu unterziehen. Es darf durchaus Sand sein.
„Ihr Gläubigen. Wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellenbogen und streicht euch über den Kopf und die Füße bis zu den Knöcheln!“
Es ist nicht statthaft, Gebete
– während des Sonnenaufgangs
– während des Sonnenuntergangs
– während die Sonne am höchsten Punkt am Himmel steht,
zu verrichten. Die Gebetszeiten lassen sich von Spezialisten, wie Astronomen, exakt nach dem Sonnengang berechnen.

Auf unseren Reisen in Malaysia las ich Zeitungen. Unter dem Wetterbericht, den Notizen für die Schifffahrt – wie Ebbe und Flut, sah ich die chronometrisch genauen Daten für die Gebetszeiten der verschiedenen Ortschaften.
Sie verändern sich mit dem Sonnenstand, je nach Ort und Jahreszeit, beispielsweise:
Kuala Lumpur und Johor Bahru, am 6. Okt. 2012
Subuh  05.43            05.34     Fadschr
Syuruk 06.59            06.50
Zuhur   13.03           12.55     Zuhr
Asar     16.17           16.06     Asr
Magrib  19.04          18.56      Maghrib
Isiak     20.13           20.05     Ischa

Dank den strengen Regeln Allahs verkaufen sich Schweizer Zeitmesser in Arabien wie warme Semmeln.Timetable
Wo bleibt die deutsche Pingeligkeit des Vatikans? Gibt es denn in Germanistan gar keine Uhrenindustrie? Oder verschlafen Gebieter himmlischer Heerscharen, ähnlich wie Beamte in der Verwaltung, ihre Zeit im Paradies? Zustände!

Ein Moslem stirbt und kommt in den Himmel. Er ist sehr aufgeregt. Ein ganzes Leben lang wartete er darauf, dem Propheten Mohammed zu begegnen.  An der Himmelspforte steht ein Mann mit langem Bart. Ergriffen und zittrig fragt der Mann:
„Mohammed?“
„Nein, mein Sohn, ich bin Petrus. Mohammed ist weiter oben“ und er deutet auf einen Lift, der weit über die Exosphäre führt. Danach begegnet ihm wieder ein Mann mit wallendem Bart.
„Mohammed?“ fragt er erneut voller Hoffnung.
„Nein. Ich bin Jesus, Mohammed ist weiter oben.“
Der Mann steigt eine gewundene Treppe hoch. Nach langem Wendeln, in der Ewigkeit misst man keine Zeit mehr, trifft er auf einen weiteren Bartträger.
„Mohammed?“ keucht er.
„Bedaure, ich bin Moses. Mohammed ist weiter oben!“
Mit letzten Kräften, er ist ja tot, klettert er auf einer schmalen Leiter weiter nach oben. Da steht wieder ein bärtiger Mann.
„Mohammed?“ hechelt der Mann.
„Nein, mein Sohn. Ich bin Gott. Du siehst erschöpft aus. Darf ich Dir einen Kaffee anbieten?“
„Gerne.“
Gott klatscht in die Hände und ruft:
„Mohammed – zwei Kaffee bitte!“

Ich bezweifle die Geschichte wegen zahlreicher Treppen und Leitern. Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer wären vom Paradies ausgeschlossen.
Trinken sie im Zweifelsfall ‚Red Bull‘. ‚Red Bull‘ verleiht Flügel. Zu welchem Preis?
Beten ist billiger!
Ein konfuser Salat, den Low wieder präsentierte. Salāt ist arabisch und bedeutet Gebet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Salat_(Gebet)

http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed

2 Gedanken zu „Salāt – Gebet, Hoffnung – Sarkasmus

  1. Hallo Low, sehr guter Beitrag. Ich denke mal, dass eines Tages der Passagier noch einen Kanister Flugbenzin mitbringen darf – sozusagen als Energieausgleich. Außerdem finde ich interessant, dass die Verbindung zwischen Treppen und Himmelsthemen kulturkreisübergreifend evident ist. Es bedarf weitere Forschung. Leitern erinnern mich dagegen immer an Besenkammern. Gruß Leo

  2. Guten Tag Leo
    Himmelsleitern stören mich weniger als mangelnde Hygiene. Warum tragen alle diese weisen alten Männer Bärte? Sind es fehlende Rasierklingen?
    Thorens verkaufte vor vielen einen Rasierer, ohne Batterien oder Stromanschluss, zum Aufziehen.
    Möglicherweise könnte man ihn ans iPhone stecken.
    Low

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