Es gibt Tage, da manöveriert man sich selbst ahnungs- und vor allem gedankenlos in unangenehme Situationen. Vor einigen Jahren schlugen wir uns die Mägen in Changi mit zwei fantastisch zubereiteten Hummern voll. Wir spülten fleissig mit weissem Sauvignon, anstatt uns mit preisgünstigem Cola oder Brunnenwasser zu begnügen.
Am Ende der Reise verflüchtigten sich die Singapur Dollars. Aber ich hatte ja Kreditkarten dabei. Als ich die Rechnung verlangte, fehlten wirklich einige landesübliche Banknoten. Wozu gibt es Kreditkarten? Das Problem war, ich kannte meine Codes, die damals neuerdings erforderlich waren, nicht. Die Nummern lagen irgendwo gut versteckt im Hotelzimmer.
Geld wechseln in Changi war nicht möglich. Geldautomaten, ATM, gab es noch nicht. Die Kellnerin rief den Chef. Es kam mir selbst wie eine billige Ausrede vor, als ich die Kreditkartengeschichte dozierte. Ich schlug vor, er könne Dick als Geisel behalten, während ich die Geheimnummern im Zimmer organisiere. Das Hotel war in wenigen Minuten erreichbar.
Es steckten jedoch noch einige Banknoten im Geldbeutel, bloss fremdländische. Er meinte, das sei kein Problem, solange ich ihn mit dem Wechselkurs nicht betrüge. Mit roten Ohren bezahlte ich in gemischter Währung und schlug ein anständiges Trinkgeld darauf.
Als ich mich Wochen später nach der Transaktion erkundigte, war er hoch zufrieden. Seitdem sind wir Stammgäste.