Vor über 100 Jahren, am 3. März 1905, entdeckten zwei Berliner Ärzte den Erreger, der als Lustseuche oder Franzosenkrankheit bezeichneten, heimtückischen Geschlechtskrankheit Syphilis. Sie war in Europa fünf Jahrhunderte lang gefürchtet, wie kaum eine andere Infektion, ausser der Pest. Seefahrer sollen die sexuell übertragbare Krankheit aus der neuen Welt eingeschleppt haben. Ob die Spanier, oder ob vor Kolumbus bereits die Wikinger die Seuche verbreiteten, wissen wir nicht. Die jahrhundertelange Unterdrückung der Sexualforschung durch Kirchen und Staat trug dazu bei, dass die Erforschung sexuell übertragbarer Krankheiten als Makel galt.
Wir besuchten ein ansprechendes Restaurant. Nach dem eingehenden Studium der illustrierten Speisekarten beobachteten wir am Nachbartisch ein junges Pärchen. Die hatten einander leider nichts mehr zu sagen. Sie flirteten nicht. Sie hielten keine Händchen. Fast missmutig stocherten sie gelegentlich in ihren erkaltenden Speisen. In elektronisch stimulierten Händen hielten beide ihre Smartphones. Vielleicht chatteten sie miteinander. Vielleicht sandten sie sich SMS.
Eine neue, grassierende Seuche erobert die Welt: Der Smartphone Autismus. (1) Diese Süchtigen kümmern sich um nichts anderes mehr. Die beste Gesellschaft und wohlschmeckende Verpflegung werden egal und zur Nebensache. Hauptsache ist die Erregung durch die elektronischen Drogen.
Telefon von P. Reis 1863
Zu Hause gelten bei uns immer noch die klassischen Kommunikationsregeln. Nach triebhafem, fast hemmungslosem Abknutschen verkehren wir nicht drahtlos. Für den zu übermittelnden Binärcode benutzen wir die naturgegebenen Organe rein mechanisch. Sie passen anatomisch wunderbar zusammen. (Ölen und salben, hilft allenthalben.) Wir benötigen keine Hochgeschwindigkeitsleitungen. Je länger die Kommunikation andauert, desto mehr erfüllt uns saftgesteuerte Freude. Wenn dann plötzlich die Megabit Übertragungs-Eruptionen erfolgen, staunen wir ohne Unterstützung von Mikrochips oder künstlicher Intelligenz, über Macht und geballte Kraft biologischer Fortpflanzungsübungen.
Böse Befürchtungen im Hinterkopf lassen erahnen, Samenübertragungen würden dereinst – wie gegenwärtig beim Zuchtvieh, von ausgebildeten Spezialisten mit rein technischen Instrumenten durchgeführt. Stichworte: Retortenbabys und Cybersex. Weil das grosse Geld lockt, wird an geeigneten Apps (2) und ausgetüftelter Technik fieberhaft gearbeitet.
Weiber haben es bereits heute einfach. Sie programmieren ihr Handy von Wiener-Walzer, im Dorf – von Thai-Pop auf Vibrator und fordern dich auf: “Bitte, ruf mich gleich zurück!“
Danach schieben sie die umfunktionierten Vibrationstransmitter in ihre Lustgrotten.
Im gesitteten LOS sind sämtliche Sexspielzeuge wie Vibratoren, genau so wie die Prostitution, verboten!
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Autismus
(2) Striker…: da gibts für Android die App: IVibro kostenlos
http://www.youtube.com/watch?v=UcYib6VPkvk
Gebrauchsanweisung:
http://www.youtube.com/watch?v=2cVq4Is2MoU
Ja, lieber Low,
dann bleib mal schön kompatibel.
Frauen haben es da wirklich einfacher :-)
Ich erinnere mich an Zeiten, da musste man im Haus bleiben, wenn man einen Anruf erwartete tzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz Aber was ist für die Mädels schon ein i-phone Vibrator, im Vergleich mit einem zünftigen traditionellen Schuhladen-Orgasmus?