Die Seefahrer aus England fanden illustre Landeplätze in den Gebieten in und um Malaysia. Penang, Port Dickson, Melaka und Singapur waren strategisch wichtige und schön gelegene Häfen. Labuan und Kota Kinabalu ergänzten die Perlenkette. Labuan war für die frühen Dampfschiffe Brennstofflieferant – Kohle.
Die North Borneo Chartered Company errichtete auf der Insel Pulau Gaya ihren ersten Handelssitz im September 1882. Gaya wurde am 29. Dezember 1877 zusammen mit weiteren Gebieten an der Küste durch Verträge mit dem Sultan von Brunei, Abdul Mumin Ebn Marhoum Maulana Abdul Wahab, erworben.
Die Siedlung litt unter Wassermangel. Bereits nach drei Jahren, 1885 wurde die Verlegung auf das Festland gefordert. Nicht jeder in britischen Diensten hatte das Format eines Stamford Raffles. Darauf erfolgte ein wenig überlegter Umzug nach Gantian, der heutigen Sepanggar Bay. Die Wahl von Gantian war unglücklich. Die Bucht war wegen ihrer geringen Wassertiefe als Ankerplatz für größere Schiffe ungeeignet!
Der Sultan von Brunei trat weitere Gebiete auf dem Festland an die Gesellschaft ab. Menggatal, Mengkabong, Api Api, Sembulan, Inaman, Kuala Lama und Mebakut.
1899 wurde ein Herr Henry Walker beauftragt, raschen Ersatz für Gantian zu finden. Walker schlug den Streifen Land gegenüber der Insel Gaya vor.
Am 9. November 1899 erfolgte der erste Spatenstich für den Bau der neuen Niederlassung.
Der Platz, auf dem das heutige Kota Kinabalu gebaut wurde, war ursprünglich eine Siedlung der Bajau. Es gab dort größere Baumbestände von Avicennia, durch die Einheimischen Api-Api genannt. (1) Das war ebenfalls der Name des Dorfes.
Als die Niederlassung von Gantian verlegt wurde, wurde das frühere Api-Api zu Ehren Charles Jessels, des Aufsichtsratsvorsitzenden der North Borneo Chartered Company, in Jesselton umbenannt.
Seit 1968 heißt der Ort Kota Kinabalu. Der Name setzt sich aus Kota, dem malaiischen Wort für Stadt, und Kinabalu, einem markanten Berg, etwa 50 Kilometer östlich gelegen, zusammen. Der Kinabalu ist mit 4095 Metern der höchste Berg in Malaysia und Borneo.
Ganz nebenbei – der Gipfel wird Low’s Peak genannt.
Kota Kinabalu hat an die 200 000 Einwohner. Wir erreichten die Hauptstadt von Sabah mit einem Schnellboot von Labuan in drei Stunden. Das Billet kostete 34 Ringgit, ungefähr 340 Baht.
Täglich erfreut uns die Aussicht auf die Inseln Gaya, Mamutik, Manukan und Sulug. Ganz spektakulär ist diese Landschaft bei Sonnenuntergang.
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Avicennia
Über die Volksgruppe der Bajau gibt es eine Dokumentation, welche das Leben der Seenomaden und die immer näher kommende Moderne aufzeigt. Wirklich beeindruckend, wie wenig die Menschen doch haben und dennoch so viel Lebensfreude besitzen. Doch immer weniger junge Menschen entscheiden sich für das Leben auf der See und wählen das sesshafte Leben in der Stadt.
Leben bei den Seenomaden
Hallo Joachim,
danke für den Link zu den indonesischen Bajau in der Banda See. Die Banda See mit der Insel Wangi Wangi dürfte ungefähr 1600 km (Luftlinie) von Kota Kinabalu entfernt sein.
Dennoch sind fast 15 Prozent der Bewohner Sabahs Bajau. Auf der Insel Gaya gibt es eine grosse Siedlung von Bajau mehrheitlich philippinischen Ursprungs.
Pulau Gaya liegt unmittelbar vor Kota Kinabalu, ursprünglich ein Bajau Dorf, Api Api genannt. Vermutlich sind die Wasserdörfer auf Labuan, Patau Patau, ebenfalls alte Siedlungen der Bajau.