Affentheater

Ein erster Schock und Augenöffner wurde für mich der Schulbetrieb. Erstklässler in Uniformen, um Mitternacht auf den Strassen spielend, oder in Zimmern vor flackernden Fernsehern auf dem Boden sitzend, wurden übliche Anblicke. Dabei werden die Kleinen morgens um sieben Uhr oder früher in die Schulen verfrachtet. Hausaufgaben werden kläglich ignoriert. Grössere Kinder kaufen kopierte Seiten für einige Baht im Gemischtwarenladen vor der Schule. Das alles war irgendwie tolerierbar mit der Begründung: Alte Familientraditionen.Schulfest

Mönche am Schulfest

Weniger tolerierbar war die Feststellung, Sexspiele inklusive Begattungsakte wurden von Teens als Pausenpflichtfächer zelebriert. Sie filmten die teilweise atemberaubenden Szenen mit ihren Smartphones. Im Vergleich mit solchen Bildern wirkten Pornoparties auf YouPorn langweilig und einschläfernd.
Dieses Treiben findet nicht nur an, teilweise zu Unrecht verpönten, staatlichen Schulen statt. Solche Aktivitäten fand ich an mehreren teuren, privaten Instituten.

Die vierzehnjährige Tochter eines guten Bekannten wird in den nächsten Tagen ihr erstes Kind gebären. Das Mädchen ist noch keusch in Gebieten wie allgemeine Hausarbeiten, Kochen, Abwaschen, Bügeln und Aufräumen. Sie beherrscht zwei Dinge. Das andere ist ihr Smartphone.
Ihr fünfzehn jähriger Bruder entwickelte ähnliche Fähigkeiten. Während Wochen schwänzte er die Schule, um Frauen und Geschlechtsverkehr zu erforschen. Demnächst wird er Vater. Eine ganze Familie im Freudentaumel?

Die Eltern arbeiten hart und scheffelten ein Vermögen. Sie begriffen nicht, dass Kinder neben Kleidern und Futter, etwas wie Erziehung und vielleicht bescheidene Anleitungen für einfachere Hausarbeiten benötigen.

Gleich über die Gasse wohnt manchmal, wenn sie nicht als freischaffende Unterleibsakrobatin unterwegs ist, eine minderjährige Schauspielerin. Sie spielte neben unserer Gartentüre die Hauptrolle im preisgekrönten Film: „Heisse Liebe ohne Gummi auf dem Motorrad“. (1) Das Motorrad war bereift. Erster Preis – eine Abtreibung im Privatspital mit Rekonvaleszenz bei Mama San.
Ihr Bruder, der knapp sechzehn jährige Kameramann des Films, blickt Vaterfreuden entgegen.

Arg erwischte es Frau Nepenthes. (2) Ihr gleichaltriger Sohn besuchte die teure Montfort Schule nicht.
Er verhurte während vier Monaten die Spesengelder mit einer Schülerin. Als die Sache aufflog, weil die Schulleitung endlich die Absenzen meldete, verlangten die Eltern des Mädchens die sofortige Heirat der Sexbesessenen.
Frau Nepenthes war dagegen. Die Eltern der Göre pokerten.
Das Mädchen lebt seit Wochen im Hause Nepenthes.
Ich wagte nicht, mich zu erkundigen, ob ich den Kindern meine schweizerischen Qualitäts-Kondome zum Gebrauch überlassen solle.

Meine Schlussfolgerung ist, die Gene dieser Menschen weisen Mängel auf. Sie sind bloss auf Fortpflanzung programmiert.
Bei mir ist es ähnlich, jedoch weniger krass. Zwischen zwei Akten kann ich immerhin eine Geschichte schreiben.

Fortsetzung folgt

(1)
https://hinterindien.com/2012/08/01/verheisungsvoller-nachwuchs/
(2)
https://hinterindien.com/2012/11/05/zwei-frauen/

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