Aufregung im Dorf. Die Polizei verhaftete erneut einen Verbrecher. Gleichzeitig hingen die Beamten ein Plakat auf:
“Dieses Haus und die Inneneinrichtung sind beschlagnahmt. Es darf nichts verkauft oder entfernt werden!“
Das war genau die gratis Reklame, die ein schwungvoller Handel erforderte. Die Nachricht, ein Drogenhändler sei den Fahndern ins Netz gegangen und nun könne man Einrichtungsgegenstände zu Schleuderpreisen erwerben, verbreitete sich annähernd mit Überschallgeschwindigkeit
Die Bewohnerin, die alles zu verlieren drohte, verscherbelte innerhalb weniger Stunden ihren Besitz. Kein einziger Beamter bewachte den Krempel.
Die kleine Familie mit der damals dreijährigen Tochter zog vor ungefähr einem Jahr ins frisch gestrichene Haus im Dorf. Der Mann arbeitete als selbständig Erwerbender in einem winzigen Büro in Chiang Mai. Er betätigte sich als eine Art Treuhänder mit dem Spezialgebiet: Entlassung Gefangener gegen Kaution.
Schwer reich wurde er dabei nicht. Zum angenehmen Überleben reichte es für den Dreissigjährigen und dessen Familie allemal.
Dann erschien am Firmament die Versuchung nach mehr, in Gestalt einer gelangweilten reichen Dame Ende fünfzig. Sie verbrachte Stunden mit dem faszinierend fleissigen jungen Mann und überhäufte ihn monatlich mit hunderttausenden Baht.
Er war kein Banker. Anfänglich konnte er die Summen gewinnbringend plazieren. Doch dann floss das Blut zunehmend aus dem Gehirn in dessen Unzuchtrute. Der anfänglich solide Geschäftsmann mutierte zum gemeinen Lustmolch, ohne dass die Gattin etwas ahnte.
Die berechnende Investorin verlangte diesen Monat ihre mittlerweile 2.5 Millionen Baht zurück. Als der geistig und körperlich geschwächte Intim-freund eingestehen musste, das Geld sei weg, rief die durchtriebene Lady die Polizei.
Noch am gleichen Abend telefonierte sie der Frau des Treudingsbumsers, Handarbeit erwähne ich wohl besser nicht – und sagte:
„Am besten ziehst Du mit dem Kind zu deiner Mutter, denn für den Mann kannst du gar nichts tun. Der ist in meiner Hand. Er wird bestimmt nicht lange sitzen. Ich habe Geld für die Kaution!“