Liebe Leser(innen),
wenn sie denken, wir sitzen hier daumendrehend im Haus und warten griesgrämig auf unerfreuliche Nachrichten, irren sie sich, denn wir harren eigentlich auf Schnurren und Schwänke. Nach der Nicht-Registrierung keiner Eingänge feiern wir trotzdem. Wir zelebrieren die Entführung vorschulpflichtiger Kinder, die tägliche Entjungferung von Schulmädchen, das gekonnte Abmurksen koreanischer Klimaanlagen in Hinterindien mit provozierten Freon-Ergüssen in den Garten, das unaufgeklärte Verschwinden meiner Angelgeräte und den lange erwarteten Regen.
Wie ein schlechter Witz dagegen mutete das Verhalten eines Tempelvorstehers, des Abtes von Wat Pa Khanti Dhamma aus Sisaket an. Der safranfarbig gut Betuchte geriet in die Schlagzeilen, als er mit Freunden, Designer-Brille und Louis Vuitton-Tasche in einem Privatjet gefilmt wurde.
Bei Helikoptereinsätzen prangte auf den gemieteten Maschinen ein Konterfei des Halbgottes mit Pokergesicht.
Misstrauische, besonders bösartige Menschen versuchten danach, das Privatleben dieses aufsehenerregenden Tempeloberhauptes zu durchleuchten.
Vor 12 Jahren schwängerte Hochwürden eine Vierzehnjährige. Der Sohn ist mittlerweile elf Jahre alt. Die Polizei überlieferte angeblich im Auftrag regelmässig Unterhaltsbeiträge an Mutter und Grossmutter. Das dürfte dem potenten Mönch nicht schwer gefallen sein, denn Beamte fanden 10 Sparhefte allein in Thailand mit über 200 Millionen Baht. Andere Quellen erwähnen tägliche Transaktionen von über 20 Millionen Baht.
Phra Luang Pu Nenkham Chattiko flog öfter im Privatjet zwischen Bangkok und Ubon Ratchathani hin und her. Dabei zahlte der Passagier für jeden Flug, annähernd 300‘000 Baht bar, sagte Pilot Piya Tregalnon.
Auf den Strassen benutzte der bescheidene Jünger Buddhas einen Maybach. Nur für Fahrten innerhalb seines Tempels wählte er einen weniger bequemen Mercedes-Benz S500 oder den BMW X6.
Vielleicht arbeitete das eher finanzorientierte Genie einfach im falschen Beruf. Zwischen 2008 und 2011 erstand er 22 Mercedes-Benz Fahrzeuge. Die 95 Millionen Baht bezahlte er, wie immer, bar. Dieser Mensch hat eine vorbildliche Zahlungsmoral. Sie fehlt vielen seiner Landsleute.
Das extreme Beispiel offenbart uns den himmelsgesteuerten Weg der Finanzen. Deutsche, liebeshungrige Farang unterstützen selbstlos mandeläugige Bargirls und Bräute. Einen guten Teil des hart erarbeiteten Verdienstes mit Weichteilen, opfern diese feinen Damen in ausgesuchten Tempeln. Die von Schmerzen gepeinigten, alten, gehbehinderten Äbte kaufen damit deutsche Luxuslimousinen. Das Geld fliesst dann über Schweizer Banken mindestens teilweise nach Deutschland zurück.
Beamte der Spezialeinheiten fanden immerhin acht Frauen, mit denen der Verkünder des Glaubens und der Barmherzigkeit intime Beziehungen pflegte. Warum nicht?
Häufiges Masturbieren ist langfristig eine schlechte Lösung. Der Mann könnte sich davon zermürbende Epikondylitis, d.h. Tennisellenbogen plus Handgelenksentzündungen aneignen. Damit wäre er nicht mehr in der Lage, seine Glaubensangehörigen mit lebenswichtigem Weihwasser zu bewedeln. Anders als im Sozialleistungs-Paradies Schweiz, würde er in Hinterindien keinen einzigen Satang wegen Selbstverstümmelung erhalten.
Zwecks Beschaffung von bescheidenen Mitteln, machte der umtriebige Abt Fernsehwerbung für den Luftreiniger Vollara.
Als ihm trotzdem die Luft in Sisaket Ende Juni zu heiss wurde, verzog er sich nach Frankreich, ohne sich im Geringsten um ein gross angekündigtes Tempelfest zu kümmern.
Zahlreiche chiligeschwängerte Süppchen der Gerüchteküchen brodeln. Noch sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen. Erwiesenermassen wurden vom angeprangerten Abt dutzende (kleinkarierter) Regeln verletzt.
Ebenso von diesen Herren beim gemütlichen Abendessen. Sie sollen, nach ermüdenden Einkaufsbummeln in auserlesenen Tempeln für Luxusgüter, in einem Steakhouse in New York diniert haben. Das letzte tägliche Mahl für Mönche wird in der Regel vor der Mittagszeit eingenommen!
Am Samstag tritt einer von Dicks Söhnen auf Zeit in einen Tempel ein. Sein bisheriges Wirken verlief befreit von sämtlichem moralischem und buddhistischem Ballast. Nach unserem Empfinden muss er Phra Luang Pu Nenkham Chattiko nicht unbedingt nachahmen.
http://bangkok.coconuts.co/2013/06/24/more-scandals-emerge-involving-louis-vuitton-toting-monk
http://bangkok.coconuts.co/2013/06/18/villagers-claim-louis-vuitton-toting-monks-involved-suspicious-activities
http://bangkok.coconuts.co/2013/06/25/more-luxury-monks-exposed-seen-starbucks-istudio-america
Die Tempel-Links in Sisaket wurden bereits vor Tagen sabotiert. Nun fiel auch der Flug im Jet der Zensur zum Opfer: http://www.youtube.com/watch?v=l9nLwj-9XPQ
Der reiche Mann mit Grundbesitz in USA, mittlerweile werden Milliarden genannt, geniesst Protektion. Die Geschichte wird zusehends schmutziger. (Ergänzung vom 12. Juli, 19:30)
Low, wieder mal einsame Spitze!
Welch ein Genuß!
Dabei meine ich deine Schreibkunst, und nicht die wenig klerikalen Umtriebe dieses Luxusmönchs.
Meine Hochachtung auch, dass du dich diesem Thema angenommen hast. Tempel sind ja hier sakrosankt und Mönche unantastbar. Doch wo es keine Kontrolle gibt, sollte uns der Missbrauch nicht wundern.
Ich bleibe deinen so pointiert erzählten Bulletins treu.
Manche sind wahre Harpunen im Fleisch unserer thailändischen Mitbürger.
Hallo Low.
Wieder mal ein Beitrag, der den Leser zwingt, bis zum Ende zu lesen und mitzudenken. (Und nicht nach dem ersten Gemüsefoto auf „Like“ zu klicken und abzuhauen).
Nicht zu verstehen ist, dass die genannte Religion von Mitteleuropäern gerne als die entspannteste von allen angesehen wird.
Grüße. Leo.
P.S. Link zum YT-Video funzt nicht („Video ist privat“)
Hallo Paul und Leo,
danke für die Kommentare und fürs Lob. Ich werde meine Schreiber mit zusätzlichen Fusstritten antreiben.
Paul: Mitbürger ist nicht richtig.
Sie, die Thai, sind die Bürger erster Klasse. Ausländer haben keine Rechte,
ausser den beispiellosen Egoismus zu beklatschen.
Leo: Einige Links wurden leider gesperrt. Es finden sich weitere Kopien mit Google.
Links waren als Quellen und Beweise vorgesehen. Ich vergeude zunehmend Zeit
mit Korrekturen. Links sind noch unzuverlässiger als es Konstanten waren.
Freundlichst, Low