Grenzen der Toleranz

Unterwegs sehen wir nicht nur Landschaften mit alter und moderner Architektur. Wir werden öfters mit unglaublichen Perversionen konfrontiert.
Gäste des Resorts Tanjung Sutera in Kuta Tinggi, Johor Bahru, sorgten drei Tage lang für Schlagzeilen in allen Zeitungen des Landes. Die Nachbeben hielten während einer Woche an.
Der Sultan von Johor Bahru persönlich befasste sich mit der heiklen Angelegenheit. Der Chef der Polizei Datuk Mohd Mokhtar Mohd Shariff informierte, der fünfundvierzig jährige Manager des Resorts, Syed Ahmed Alkaff, sei festgenommen worden. Wegen Verdunkelungsgefahr blieb er vier Tage in Haft, denn möglicherweise wurde Artikel 295 des Strafgesetzes verletzt!
Das frevelhafte Verhalten der Gäste zeigt eine verwackelte Dokumentation auf Youtube. Dem Kameramann fuhr der Schreck offenbar in sämtliche Glieder, als er die abscheuliche Untat filmte. Wurden einheimische Schafe oder Ziegen missbraucht? Schändeten unverbesserliche Pädophile Kleinkinder?

Im Resort errichtete man für Gläubige eine kleine Moschee mit einem Gebetsraum, Surau genannt. Dieser Surau ist eine elegante Bausünde im maurischen Stil. Entgegen aller Vorschriften, ist er nicht nach Mekka ausgerichtet. In jedem Hotelzimmer gibt es meist an der Decke einen Kiblat, einen Wegweiser, der Gläubigen die korrekte Richtung zum Gebet zeigt.
Dieser Surau wurde von buddhistischen Touristen und einem Mönch zu einer Andacht missbraucht. Der hohe Religionsrat beschloss darauf am 13.August, der Bau soll abgerissen werden.

Der in Singapur geborene Muslim Syed Ahmed Alkaff mit Niederlassungsbewilligung in Malaysia sagte:
“Ich hatte nie die Absicht, irgendwelche Gefühle von Mitbürgern zu verletzen, als ich den Gästen erlaubte, den Gebetsraum zur Meditation zu nutzen. Ich wollte zeigen, dass der Islam universell und tolerant ist!“

Der buddhistische Hohepriester Malaysias, Datuk Sri Dhammaratana, entschuldigte sich für das schockierende Benehmen dieser aggressiven Gruppe von Buddhisten aus dem fernen Singapur. Singapur, dem unbedeutenden Inselchen, das einst im Besitz der Sultane von Johor war.

Euer toleranter Korrespondent aus Johor Bahru, gegenwärtig im Melaka.


http://www.themalaymailonline.com/malaysia/article/cops-quiz-resort-manager-in-surau-turned-temple-row#sthash.aNCayGUG.dpuf

2 Gedanken zu „Grenzen der Toleranz

  1. Ich verstehe nicht: Das Verhalten der gezeigten Buddhisten ist weder schockierend noch aggressiv. Die Bezeichnung „Buddhistischer Hohepriester“ ist sehr ungewöhnlich und nicht üblich.
    Beste Grüße aus Hamburg
    Ulrike

    • Hallo Ulrike,
      Danke für den aufschlussreichen Kommentar.
      In Ländern wie Burma, Malaysia, Thailand und Singapur sind Meinungsäusserungen wenig willkommen. Mit den Berichten könnte ich Probleme bereiten.
      Die Aufsätze sind zynisch, sarkastisch und entsprechen einer gewissen Optik.
      Es darf zwischen den Zeilen gelesen werden.
      Den Begriff Hohepriester und die Beurteilung des Falles übernahm ich aus der lokalen Presse.
      Low, inzwischen zurück in Johor Bahru

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