Eine weitere Geschichte von 2009.
Zitat von Profuuu – Short Time Buddha: (im Tempel)
„Überall wird gehandelt und werden Dinge verkauft. Dieses Wat hat einen Ruf, ähnlich wie der Erawan Schrein, als Glücksbringer und wird deshalb täglich von sehr vielen Menschen mit dem Wunsch nach irgendetwas besucht. Tanha, Samsara, Karma, und die Illusion des Ichs liegen fühlbar in der Luft, und niemand scheint auch nur den winzigsten Gedanken an die Auslöschung dieser leidhaften Zustände zu verschwenden. Im Gegenteil. Ich will mehr…
Er erkennt die Lehre Buddhas in diesem Treiben nicht wieder. Zu seiner Beruhigung wird er nicht von irgendwelchen Verkäufern belästigt. Seine ‘Buddha‘ Robe schützt ihn davor. Er glaubt, die Gedanken der betenden Menschen lesen zu können. Bittet diese Frau dort um ein neues Auto, oder bloss eine Glücksnummer der Lotterie? Vielleicht sorgt sie sich um ihre Gesundheit, bittet für eine Drittperson; vielleicht um Erfolg im Beruf. Vorwiegend ist es Gier nach Geld, Macht und Einfluss.“
Innere Einkehr. Selbstbesinnung. Meditation.
Ein Novize fragt den Buddha:
„Buddha, was ist für dich eine Million Baht?“
„Eine Million Baht ist nichts. Du kannst sie nicht essen oder trinken.
Wenn du sie hast, lockt sie Gesindel und Diebe an. Du bemühst dich um den Schutz der Million und vergisst dabei die Freuden und den Sinn des Lebens.
Die Million schafft Verdruss, Abhängigkeit und Frustration.“
Der Novize fragt den Buddha:
„Buddha, was ist für dich eine Million Jahre?“
„In der kosmischen Zeitrechnung ist eine Million Jahre nichts.
Sie ist wie ein Bruchteil einer Sekunde im Leben eines erfahrenen, gereiften weisen Schülers.
Hast Du noch eine Frage?“
Der Novize fragt den Buddha:
„Buddha, gib mir bitte eine Million Baht.“
Der Buddha antwortet:
„Warte eine Sekunde.“
Quelle: Low, Geschichten aus Hinterindien, TIP Forum, Buch: Zenos Verlag, Segnitz.(Seite 120)