Unsere erste Etappe führte von Kota Kinabalu nach Sandakan. Von Meereshöhe stiegen wir auf etwa 1600 Meter. Die zweispurige, gut signalisierte Strasse war kurvig. Haarnadelkurven fehlten. Leider versteckte sich der Mount Kinabalu, ein imposanter Viertausender, hinter Wolken und Nebelfetzen. Unterwegs sahen wir viele katholische Kirchen. Als die Namen der Heiligen Damen und Herren zur Neige gingen, trugen die Gotteshäuser Bezeichnungen wie heilige Familie. Die Missionare leisteten im hügeligen Gebiet harte Arbeit. Der Kirchenüberfluss wurde durch Tankstellenmangel kompensiert. In Ranau bemerkten wir die einzige, dafür gut besuchte, Tankstelle.
Die Fahrt von 327 km, dauerte 7,5 Stunden. Nach vier Stunden dachte ich, in einer Stunde sind wir in Sandakan. Doch der Weg wurde schlimmer! Die letzten fünfzig Kilometer steckten wir im Stau auf einer teilweise schwer beschädigten Strasse.
Dank ‘Global Positioning System‘ fanden wir das Hotel problemlos. Ohne Navigation wären wir dem schachbrettartigen Einweg-Strassen-System zum Opfer gefallen. Die Verkehrswege sind zu siebzig Prozent von parkierten Fahrzeugen verstopft.
Der grössere Teil der Stadt liegt auf einem Plateau. Dann geht es steil zum Hafenviertel hinunter. Früher benutzen die Einwohner Treppen. Das Viertel liegt an einer riesigen Bucht.
Die Wasserqualität lässt Wünsche offen. Der Wind verschiebt dauernd unglaubliche Müllmengen. Die Antriebsschrauben kleinerer Boote mussten öfters vom Dreck befreit werden, der danach wieder ins Wasser geschmissen wurde. Einige wenige giftige Haarnadelkurven fanden wir beim Besuch des Poo Jih Shih Tempels.
Der nächste Abschnitt ging von Sandakan nach Lahad Datu. Für die ersten sechzig Kilometer von der Stadt bis zum Checkpoint, der kein Checkpoint ist, benötigten wir neunzig Minuten. Danach war die kurvige Strasse in hügeligem Gelände meist von Ölpalmen gesäumt. Das Hotel fanden wir in einer Vorstadt ohne Navigationsgerät. Die Programmierung des Gerätes weist schwere Mängel auf.
Checkpoints wie auf Thailands Strassen gab es keine. In Sandakan patrouillierten mit Gewehren bewaffnete Soldaten. Sie sassen öfters in Kaffeehäusern. Ihre Waffen deponierten sie unter den Tischen.
Im dritten Teil der Reise, von Lahad Datu nach Semporna, versuchte uns das Navigationsgerät zu veralbern. Für die angeblichen siebzig Kilometer berechnete das Gerät über zwei Stunden. Die angegebene Strecke führte bloss bis zur ersten entscheidenden Kreuzung. Ich hatte eine altmodische
Strassenkarte dabei! Die sauber markierte Strasse lag wiederum zwischen Ölpalmenhainen. Die Vororte von Semporna zeichneten sich durch gepflegte Häuser mit reichlichen Abständen und ansprechenden Gärten auf. Ein angenehmer Unterschied zur verdichteten Massenmenschhaltung in den Städten.
Die vierte Etappe, etwas über hundert Kilometer, brachte uns über sehr gute Strassen nach Tawau.
Die nächsten zwei Abschnitte werden uns durch hügeliges Gelände zurück nach Kota Kinabalu führen.