Es gelang mir mathematisch und im realen Leben schlecht, die Sanukfaktoren (Triebhaftigkeit, Gier, Unfälle, Verbrechen) der einheimischem Bevölkerung und der lustbetont Zugereisten mit meinen primitiven Vorstellungen eines geruhsamen Lebensabends zu verknüpfen.
Warum stolpere nur ich immer wieder über nichtlineare Ereignisse? Ich hatte Bekannte, deren Leben war mit Skat, Golf, Kegeln, Kino und Bierabenden dermassen angereichert, dass sie weder buddhistische Feiertage kannten, noch bemerkten, wie ihre angetrauten Peinlichkeiten sich täglich anderweitig begatten liessen und sie die Schmarotzer gar mitfinanzierten.
Sie hatten scharenweise erfolgreiche Freunde, mit Villen für zig Millionen und zwanzig Badezimmern, dafür ohne Bibliotheken. Bücher sind Staubfänger und als Insektenfutter in den Tropen veraltet. Heute döst man unter multimedialer Berieselung.
Die palmengesäumten Wege zu den Palästen waren mit Nobelkarossen aus Deutschland und England überstellt. Die studierenden Sprösslinge bevorzugten italienische Sportschlitten mit unaussprechbaren, unverständlichen Namen, wie Alko Romeo oder Bucatini alla matriciana.
Wir brüskierten diese Menschen, wenn wir Einladungen zu Glamour-Parties und Fress-Orgien per Drahtesel, immerhin Tesco DeLuxe, folge leisteten.
Ich lebe in einem bescheidenen Haus mit bloss zwei Türen in einem Armenviertel ohne biedere Bewacher. Draussen vor der Tür stehen ein alter Toyota und ein roter Flitzer von Yamaha. Trotzdem wurden bei dringenden Verbindlichkeiten, das heisst tieffliegenden Pleitegeiern über Unterkünften und Fahrzeugen, nicht die Multi-Milliardäre, sondern ich angepumpt. Sofern sie besoffen genug waren, versuchten sie es. Das hatte den Vorteil, sie konnten sich nicht erinnern, ob sie selbständig oder durch Fremdeinwirkung die Treppen hinuntersegelten.
Andere Langnasen pedalten in frischer Morgenluft und sahen überall fröhliche Kinder. Fromme Mönche sammelten indessen reihenweise Essen und Geschenke. Die Radler fuhren auf sauberen, frisch geteerten Wegen. Wenn ich dieselben Strassen benutzte, wich ich Schlaglöchern aus. Abfälle garnierten Fahrbahn und Ränder. Fäkalien in verschiedenen Formen und Reifestadien zählte ich nicht. Für mich verblieben in frisch gebügelten Uniformen übermüdete, schläfrige, gähnende, auf einen Schulbus wartenden Knirpse.
Mönchen und Nonnen begegnete ich in Grossverteilern wie Big-C, Makro, und Tesco wie sie sich anstelle stiller Meditation an Hoch-Regalen selbst bedienten. Die Novizen dagegen studierten an Ständen Hehlerware für ihre Bildschirme. Sie suchten nicht nach heiligen Pali Tripitaka Texten und verliessen die Anbieter höchst zufrieden mit mir unbekannten hochreligiösen Titeln wie: ‚Assassins creed‘, ‚Final Fantasy‘, ‚Inglourious Basterds‘ und ‚The Cabin in the Woods‘.
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Assassin%E2%80%99s_Creed
Auf einschlägigen Internetseiten tauchten Wochen vor der offiziellen Veröffentlichung illegal kopierte Versionen auf.
(3) http://de.wikipedia.org/wiki/Final_Fantasy
Bisher verkauften sich weltweit über 100 Millionen Einheiten, Raubkopien nicht gerechnet.
(4) http://de.wikipedia.org/wiki/Inglourious_Basterds
(5) http://en.wikipedia.org/wiki/The_Cabin_in_the_Woods
Als einarmiger Bandit, andere Möglichkeiten habe ich leider nicht, erlaubte ich mir,
den Aufsatz 1778 vom 13. März 2012 zu überarbeiten und warte auf bessere Zeiten.
Verdammt nochmal, seit ewigen 6 Wochen warte ich jetzt darauf, daß jemand der mir großzügig ‘Inglourious Basterds’ ausleiht, die DVD auch findet.
Reise nach Nordthailand. Irgend ein gelbberockter, kahlgeschorener Jüngling in einem WAT, es muss nicht VAT 69 sein, kann dir weiterhelfen.
Lieber Low,
WAT ist denn mit Deinem anderen Arm passiert?
Vielleicht habe ich einen diesbezüglichen Hinweise übersehen.
Du bist wirklich arm dran in Nord-Siam.
Ich wünsche Dir alles Gute und auch bald mehr Wärme in CNX!