In meinen Schulen in Helvetien gab es kaum Pauker. Lehrer motivierten Kinder. Wir freuten uns meistens, neuen Stoff zu lernen.
In Lan Na Land kenne ich ein Dutzend Jugendliche, welchen die unbeschwerte Kindheit durch bösartige Pauker gestohlen wurde, ohne dass die Schüler in langen Jahren irgendwelche Inhalte aufnahmen. Die Abende wurden durch stundenlanges, wiederholtes Abschreiben vermiest. Denkaufgaben wurden tunlichst vermieden.
Der Lehrstoff wurde einmal kurz erklärt. Hefte wanderten nach den Lektionen unbesehen auf einen Stapel oder wurden, wenn vorhanden, unters Bett zu den Kakerlaken, Milben und Tausendfüsslern geschmissen. Die Meisten schlafen auf den Böden. Mehrere Fernseher im Hause sind weit wichtiger, als bequeme Liegen.
Am Semester-Ende wurden die Notizen in den Heften vielleicht vor Prüfungen betrachtet, oder die Eltern bezahlten täglich für teure Vorexamenskurse, wo die Resultate eingetrichtert wurden.
An den Satz des Pythagoras erinnerte sich niemand, auch wenn ich innerhalb von achtzehn Monaten das schöne Dreieck mit den drei Quadraten dreifach erklärte. Die Erklärungen wurden zwar verstanden. Die Geisteshaltung gegenüber den neuen Erfahrungen änderte sich nicht. Die Aufzeichnungen folgten dem üblichen Weg der Schulhefte.
Die einzigen Stunden, in welchen sich Kinder entfalten konnten, Malen und Zeichnen, wurden wegen exponentieller Alkoholabhängigkeit des Meisters ersatzlos gestrichen.
Anstatt traditionelle Lan Na Muster zu zeichnen, diese Linien fliessen den Kindern aus der Hand, verlangte der hirntote Suchthaufen: kopiert die Mona Lisa! Durch die sauber gelöste Aufgabe von Mowgli, torpedierten wir ihn endgültig zu den Flaschen. Irgendwo existiert eine Geschichte darüber.
Für mich stand wieder eine Diskussion des Thales-Kreis bevor. Weil ich übervorsichtig bin und Jugendlichen keine Lügen präsentieren wollte, schaute ich nach. Damit wurden die heiligen Lehrsätze der Geometrie unglaubwürdig. Nicht die Lehrsätze, aber deren Benennung. Da stand:
Der Satz des Thales ist ein Spezialfall des Kreiswinkelsatzes. Alle Winkel an Halbkreisbogen sind rechte Winkel. Der Beweis wird dem antiken griechischen Mathematiker und Philosophen Thales von Milet zugeschrieben. Die Aussage des Satzes war bereits vorher in Ägypten und Babylonien bekannt. (1) Ob Thales Schriften verfasst hat, ist unbekannt. (2)
Meine Lehrer wussten es nicht besser. Ich verzeihe ihnen. Internet gab es nicht.
Buddha und Thales von Milet waren praktisch Zeitgenossen. Als bewanderter Yogi unternahm ich eine virtuelle Zeitreise und entdeckte, Buddha und Thales wechselten Briefe. Briefboten waren nicht Tauben, sondern Kraniche. (3) F. Schiller berichtete später darüber. Weitere Beweise sind die zerstörten Buddhafiguren in Baniyan, Bamwam Valley, in der Region Hazarajat von Afghanistan. (4) Sie wiesen eindeutig Merkmale griechischer Steinmetze auf.
Thales beschrieb seinem Freund seine Entdeckung des Kreises und des Winkelsatzes. Buddha war mit Mathematik nicht besonders vertraut. Aber er schuf zu Ehren des griechischen Partners daraus das Rad der Lehre. (5)
Die grösste Überraschung war, als ich dahinterkam, dass der Schwerenöter, Philosoph und Schürzenjäger aus Milet als Bewunderer schöner Frauen mit der Venus von Milo verheiratet war.
Eine Statue der Dame wurde am 8. April 1820 vom Bauern Georgios Kentrotas auf der Kykladeninsel Milos in der Umgebung einer Theater-Ruine entdeckt. Frau Milet-Milo kann noch heute im Louvre in Paris bewundert werden.(6) Diese Marmor-Skulptur symbolisiert das Ideal weiblicher Schönheit und überstrahlt sämtliche denkbaren Thales-Kreise.
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Satz_des_Thales
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Thales
(3) http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kraniche_des_Ibykus
(4) http://en.wikipedia.org/wiki/Buddhas_of_Bamiyan
(5) http://www.buddhakids.de/page12/page15/page15.html
(6) http://de.wikipedia.org/wiki/Venus_von_Milo
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