Wie viel Erde braucht der Mensch? Darüber machte sich Lew Nikolajewitsch Tolstoi Gedanken. (1) Die Erstveröffentlichung der Erzählung, welche die unendliche Gier nach Eigentum hinterfragt, erfolgte 1885. Ein Todesfall in der Familie weckte meine Gedanken zu diesen Fragen – während des Fluges von den Reisfeldern Nordthailands nach Singapur. Bloombergs Business Week unterstützte mich dabei. Zwei Stunden vor dem Einchecken im Flughafen Chiang Mai empfing ich ein Mail, dass mein Bruder verstorben sei. Jede Woche sterben in Bangkok ungefähr 1000 Menschen. Bei gewaltsamen politischen Auseinandersetzungen oder Epidemien könnten es mehr sein.
In New York, mit ähnlichen Bevölkerungszahlen und Sterbefällen, wird in Manhattan der Boden für die Toten knapp. Ed Koch, ein früherer Bürgermeister, bezahlte 1988 für seine letzte Ruhestätte im Trinity Church Friedhof 20‘000 $. Zwei Grüfte im ‘New York Marble Cemetery‘ wurden jede für bescheidene 350‘000 $ angeboten. In Londons ‘City of London Cemetery’ kostet die Miete für 100 Jahre 30‘370 £.
In Asiens Metropolen sind Kremationen üblich. Sogar der Raum für Urnen ist beschränkt.
Kolumbarium, auch Columbarium, ist eine Bezeichnung für Taubenschläge. (2) Wegen optischer Ähnlichkeiten werden auch altrömische Grabkammern mit reihenweise übereinander angebrachten Nischen zur Aufnahme von Urnen nach Feuerbestattungen so benannt. Heute bezeichnet man als Kolumbarium oberirdische Bauwerke oder Gewölbe, die der Aufbewahrung von Urnen oder Särgen dienen und oft Friedhöfen oder Krematorien angegliedert sind.
In Hongkong beträgt die Wartezeit zur Einlieferung von Urnen in einem öffentlichen Kolumbarium bis zu fünf Jahren.
Für Arme wird selbst das Sterben zu teuer.
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Wieviel_Erde_braucht_der_Mensch%3F
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Kolumbarium
(Text-quellen) Bloomberg Business Week, 11. Aug. 2014, Flavia Krause-Jackson
Mein herzliches Beileid zum Tod Deines Bruders.
Lieber Low,
zum Tode Deines Bruders spreche ich Dir
meine herzliche Anteilnahme aus.
R.i.P
Danke