Dieser Bericht dürfte Veganer, Vegetarier und Amphibienfreunde wenig freuen. Im Futter für Lieblingshaustiere, seien es Hunde oder Katzen, sind tierische Eiweisse gebräuchlich. Selbst verwöhnte Stubentiger vegetarischer Tierhalter des Dorfes, holten sich ihre Proteine während des Ausgangs in freier Wildbahn in unserem Garten, egal ob Mäuse, Ratten, Kaninchen, Fische oder Vögel.
Warum soll ein vierjähriges Kind nicht für seine Lieblingsernährung sorgen, wenn es bei Vierbeinern üblich ist? Seit ich im August das Dorf verliess, gab es keine Cervelats für hungrige Kinder mehr. Weder wie rote Krebse gebraten, noch fein geschnitten als knackige Salate, mit Kräutern, Knoblauch, Zwiebeln, Essig und Öl gemischt.
Schweinsfilet wurde ebenfalls zur Rarität. Vom Preis her wäre dieses Fleisch erschwinglich. Nur zubereiten können es die mandeläugigen Ureinwohnerinnen nicht. Nach einer halben Stunde in rauchig heissen Bratpfannen, erfreuen angebrannte Fleischfasern keine Gaumen. Sie dienen bloss zur Stärkung der Kaukraft und der Festigung des Zahnfleisches.
Sie kennen die 1,5 Liter fassenden Wasserflaschen aus Kunststoff. Solch leere Flaschen dienen Goon als Froschbehausungen. Einige zusätzliche Löcher versorgten die Quartiere der Tiere mit Frischluft.
In jeder Flasche wohnte anfänglich eine Kaulquappe. Täglich wechselte Goon Wasser und spülte sorgfältig die Exkremente heraus. Er fütterte die Tiere liebevoll, sprach zu ihnen und beobachtete deren Wachstum. Nach ungefähr fünf Wochen füllten die Frösche fast die Abmessungen der Flaschenböden und wurden damit schlachtreif.
Weniger gewissenhaft, dafür unter Einsatz von Antibiotika gezüchtete Frösche, werden auf dem Markt in Hangdong als Massenware für hundertzwanzig Baht pro Kilogramm verschleudert.
Thais zerhacken die kompletten Frösche und mischen Fleisch und Knochenteile im Kochtopf mit Fischsauce, Kräutern und Gemüse.
Goon als Feinschmecker verzehrt nur gebratene oder gedünstete Schenkel. Das kann er sich als Selbstversorger leisten. Das Schlachten der Tiere und die Zubereitung besorgen immer noch die Eltern.