Zeilentiger äusserte sich zu ‘Faustrecht auf Strassen und Wegen‘: „Das sind ja
Gangstergeschichten“.
Gangstergeschichten sind das nicht. Sie gehören eher in die Kategorie primitive Selbstbefriedigung geistig Unterbelichteter. Solche Helden wirken teilweise in Fangruppen in Fussballstadien. Treiben sie ihren Unsinn dort, sind unter günstigen Umständen Frauen und Strassen sicherer.
Meine tragische Killergeschichte vom 21. November stammt von der Insel Penang.
Nur wenige Stunden nach seiner sechsundfünfzigsten Geburtstagsfeier, spazierte ein Händler des Nachtmarkts, Herr Yeoh Beng Kooi mit Frau und Hund in der Nähe seiner Wohnung in Bandar Baru Air Itam. Er beobachtete wie ein Automobilist zwei volle Kehrichtsäcke aus dem Wagen schmiss.
Beng Kooi sagte dem überraschten Übeltäter, er schätze es gar nicht, wenn Fremde ihre Abfälle vor seiner Behausung deponieren. Der verärgerte Fahrer gab Gas und versuchte, Beng Kooi und seine Frau, Lee Seok Peng, mit seinem Wagen rückwärts anzufahren. Das Paar flüchtete auf die Vorderseite des Fahrzeugs. Der Fahrer trat erneut aufs Gas und erwischte Frau Peng. Sie stürzte, er fuhr über sie. Der Wagen schleppte den Körper mehrere Meter mit. Dann verliess der unberechenbare Kerl das Vehikel und rannte weg. Als er in einen Wasserabfluss fiel, hielten ihn mehrere Passanten fest. Wie übel das Schicksal mitspielte, zeigt der Name des ermittelnden Polizeibeamten: Farid al thrash. (Trash engl. = Müll)
In den Dörfern um Chiang Mai benötigen Menschen zur Abfallentsorgung keine Fahrzeuge. Unrat, wie tote Katzen und leere Flaschen, wird diskret über das Mäuerchen auf Nachbars Grund geschmissen.
Huch? Oh, und das ist eine schlimme Geschichte. Will mir nicht in den Kopf so was.
Danke. Der Tod ist hier ein spürbarer Begleiter auf allen Wegen. Deine Bemerkung inspirierte mich, eine alte Geschichte auszugraben, demnächst: Schlangenfrass mit Schädelbruch.
Selamat, Low