Ein anspruchsloser, technischer Beitrag zum besseren Verständnis neuzeitlicher Kochgeräte und deren möglichen Auswirkungen auf unser Wohlbefinden.
In der gemieteten Küche stand ein transportables Induktionskochfeld. Das sind Kochfelder, bei welchen metallische Töpfe durch induktiv erzeugte Wirbelströme erhitzt werden.
Unterhalb der Kochflächen aus Glaskeramik befinden sich stromdurchflossene Spulen und viel Leistungs-Elektronik. Die Spulen erzeugen magnetische Wechselfelder mit Frequenzen von 20 bis 50 Kilohertz, das heisst zwanzigtausend und mehr Periodenwechsel pro Sekunde.
Obwohl Induktionsbeheizung prinzipiell mit allen metallenen Töpfen funktioniert, wird für einen hohen Wirkungsgrad ferromagnetischem Material empfohlen. Ferromagnetisches Material bündelt elektromagnetische Wechselfelder. Die eingekoppelte elektromagnetische Energie erzeugt Wirbelströme in den Außenflächen der Töpfe. Für Hausfrauen und Laien: Magnete kleben an ferromagnetischem Material.
In nicht ferromagnetischen Topfen werden die Magnetfelder nicht gebündelt und breiten sich deshalb frei im Raum aus. Dies führt zu unerwünschten Wechselwirkungen in der Umgebung der stromdurchflossenen Spulen, Stichworte: Elektromagnetische Umweltverträglichkeit, oder Elektro-Smog.
Diese Langwellenstrahlung kann Funkuhren und Herzschrittmacher beeinflussen.
Die Störstrahlung schlecht gefilterter Billigstimporte über ungefilterte Stromleitungen ist bekannt. In Thailand sind Phasenanschnittsteuerungen, Dimmer, sehr klein und preisgünstig, weil sie keine Filter haben. Das Resultat hören wir in Radioempfängern im Kurzwellenbereich überdeutlich.
In Europa gelten strenge Sicherheitsbestimmungen über die Belastung von Personen mit hochfrequenten Magnetfeldern. Grenzwerte für die zurück gespeiste Störstrahlung in die Stromnetze existieren ebenfalls. Praktisch jeder Hausanschluss verfügt über Filter gegen hochfrequente Signale. Wirksame Filter mit Hüten und Lametta, existieren in Thailand nur gegen unerwünschte Medien wie Presse, Radio und Fernsehen.
Wir versuchten fast krampfhaft, bei verschiedenen Anbietern in Satun eine konventionelle Heizplatte zu finden. Die Angestellten in den Grossmärkten kennen den Unterschied zwischen klassischer und induktiver Erwärmung nicht. Als wir endlich ein altmodisches Kochfeld fanden, empfahl der Elektrospezialist sogleich eine bessere Lösung für bloss hundert Baht Aufpreis. Zum induktiven Erhitzer, inklusive Gratis- Umweltverseuchung, gab es sogar einen ferromagnetischen Kochtopf. Er war beim Testen bloss erstaunt, dass unser Kochfeld, im Gegensatz zu Hightech-Lösungen, ohne jegliche Pfanne heiss wurde.
Der grosse Gag war die Verpackung. Wozu benötigte ein junger, offenbar unerfahrener Haubenkoch eine Heizleistung von 1600 Watt? In seinen Händen hielt er einen knackig bunten Salat mit drei grünen Oliven, frisch gepflückt von Ölpalmen.
Genau drei Oliven aus der Flasche, schmiss die inspirierte Dick darauf ebenfalls in unseren gemischten Salat.
Meine knifflige Frage an professionelle Tester: Wie lange überlebt ein Smartphone auf einem induktiven Kochfeld? Setzt eventuell die Sendeleistung des Mobil-Gerätes die Elektronik des Kochers schachmatt? Kritische Testberichte, möglichst mit Bild, publiziere ich gerne.
*Lach* Gute Frage Rolf, ich habe etwas gegoogelt und fand das
http://www.pcgames.de/Lumia-920-Smartphone-256534/News/Nokia-Lumia-920-Smartphone-erkennt-Induktionskochfeld-als-Ladestation-1035808/
Es ist anscheinend tatsächlich möglich, das sich Smartphones über induktive Kochfelder aufladen ;-) .
Aber ob dies jedes von den Drückundstaunteilen verträgt, ist – offen.
Gruss Martin, nachträglich alles Gute Dir und Deiner Liebsten
Da würde ich vor dem Laden des Smartphones vorsichtshalber den Schrittmacher ausschalten.
Danke. Der Satan aus Satun …
Vor der Kombination aus Freundin, Badewanne und Fön ist stets das Vorhandensein eines FI-Schalters festzustellen. Mit geht’s nämlich nicht.