Nach mehr als achtzehn Monaten war ich wieder einmal im Gedränge, im Verkehrschaos inklusive den dichten Menschentrauben der Stadt. Die Luft war zum Schneiden dick.
Zwei Tage vor dem Chinesischen Frühlingsfest bewegten wir uns im Chinesen-Viertel. Die Gegend rund um die Chang Moi Strasse war reichlich mit roten Laternen und viel Papiergold geschmückt.
Wir suchten eigentlich den Kad Luang Markt. Wir fanden Märkte wie Dok Mai, Warorot, Day, Ton Lam Yai und Mengen namenloser Waren-Umschlagplätze. Das ganze Viertel ist eigentlich ein riesiger Markt. Ausgehöhlte, mehrstöckige Gebäude, mit Strässchen, Weglein, Treppen ins Nirgendwo, glitschigen Trampelpfaden im Dämmerlicht, Duftwolken exotischer Gewürze, aufgetürmtem Gemüse, Gestank nach Abfällen aller Art, zerkleinerten Teilen von Hühnern, Schweinen und irgendwelchen Tieren, Mief nach teil-verbranntem Diesel, man wusste kaum, ob man drinnen oder draussen war. Wogende Menschenmassen versuchten Bündel von Papiergeld gegen Lebensmittel, Blumen, Kleidung, Kosmetik, zweifelhafte Medizin, echte Chemie – und noch echteres Gold einzutauschen. Auflockerung vom geschäftigen Treiben und eine besondere Augenweide bot der kleine Pung Thao Kong Schrein.
Die Gemüsekönigin thront über Grünzeug!
Sind das hübsch verpackte Beilagen zum Han-Gemüseeintopf?
Warenumschlag
Chinesische Götter warten im Tempel an der Kuang Men Strasse trotz Lärm und Gestank geduldig auf Opfergaben.
Nach einiger Zeit kehrten wir zum Fahrzeug, hoch oben im vierten Stock, zurück. Manche Hotels in der Stadt bieten keine solch spektakuläre Aussicht auf den Fluss und die Umgebung. Wir hatten unsere gesuchten Gegenstände.
Zur Beute gehörten zusätzlich die besten Bohnen der vergangenen zwanzig Jahre in Hinterindien. Wir kochten das delikate Gemüse. Damit kreierten wir einen lauwarmen Salat mit knusprig gebratenen Speck-Julienne vom Borsten-Vieh. (1,2) Ein kulinarischer Höhepunkt – besonders nach den Monaten mit vorwiegend Halal Küche.
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Julienne_%28Schneideart%29
(2) https://www.youtube.com/watch?v=UOjGbuovAho
Tolle Fotos! Die Schuhe von dem Mädel machen mich sprachlos. Alles Gute zum Chinesischen Neujahr! Ulrike
Gong Xi Fa Cai! (An alle Leser).
Danke Ulrike. Die Götter meinten es gut mit uns. Sie sandten neben phänomenalen Lichtverhältnissen die junge Frau (mit Kameramann), oder uns zur rechten Zeit in den Tempel. (Man beachte die Schatten der Laternen auf den bunten Säulen und am Boden.)
Naja, mit der neuen Regierung hier werden wohl demnaechst alle chinesischen Feiertage zur Adoption freigegeben.
Angenehm war, dass es im Viertel weit weniger China Touristen hatte, als im restlichen Chiang Mai. Solange nur Feiertage verschenkt werden, dürften die Opfer eher bescheiden bleiben.
Mich machten nicht die Schuhe der Dame sprachlos, sondern das was drinsteckt……..
Viele Grüße
Meinst Du Schweissfüsse mit Hühneraugen?
(Dick clickte in den letzten Tagen wesentlich heissere Gegenstände).