Als ich im letzten Jahrhundert in der Schweiz Besitzer eines neuen Hauses war, wurde mir dringend empfohlen, für mein Grundstück Haftpflichtversicherungen abzuschliessen. Sollte die attraktive Blaufichte, ein Flachwurzler, bei einem schlimmen Sturm auf Nachbars Dach krachen, müsste ich für den Schaden aufkommen.
Sofern der Weg zur Haustüre im Winter vereist sei, Besucher oder Postboten ausrutschen würden, deren Knochen bersten und brechen, wäre ich schuld, weil ich das Eis nicht entfernt hätte oder kein Warnschild aufgestellt habe. So schloss ich denn eine Haftpflichtversicherung ab. Die Versicherung kassierte. Innerhalb von fünfundzwanzig Jahren traten keine Schadenfälle ein.
Während des Entfernens von Schnee und Eis schwitzten wir jeden Winter. Zwecks zusätzlicher Sicherheit streuten wir so viel Salz, dass während der Vegetationszeit die Rosenstöcke abserbelten.
Im Nachhinein fragte ich mich, wäre ich, wenn sich ein Einbrecher, ein frecher Dieb, beim Einschlagen des Glases der Haustüre geschnitten hätte, schadenersatzpflichtig geworden? Bei Profis aus Balkanesien sicher, denn jemand hätte schlussendlich nach der Verarztung, Gerichts- und Rückreisekosten bezahlen müssen.
Als das Häuschen im Lan Na Dorf am letzten Reisfeld stand, schloss ich, wie ich es gewohnt war, Versicherungen für sämtliche Schadenfälle wie Einbruch/Diebstahl, Feuer, Termiten, Wasser, ab. Als mich später Dick über die erbärmlichen Leistungen der Versicherung aufklärte, kündigte ich die Verträge termingerecht.
Für meine Bildersammlung, von erstklassigen thailändischen Künstlern mit viel Sorgfalt gepinselt, hätte der Versicherer beispielsweise die Kosten für Farbe, Leinwand und Rahmen vergütet.
Die Entschädigung für ein Gemälde im Wert von 249‘386.75 Baht hätten wir ohne Aufwand in Alkohol verwandelt und zu zweit innerhalb einer halben Stunde geschluckt! Für ein bescheidenes dörfliches Karaoke-Besäufnis hätte die Summe nicht gereicht.
Für Dicks Grundstücke existieren keine Haftpflichtversicherungen. Deshalb gilt für allfällige Besucher die Regel: Betreten auf eigene Gefahr!
Wegen der benachbarten Drogenhersteller und der damit verbundenen Explosionsgefahr, bestehen wir auf: Rauchen verboten!
Um die Gift-Konzentration zu senken, müssen Gäste die Treppen benutzen und tief einatmen.
Eindrücklich und trotzdem unterhaltsam. Grazie mille
Danke Martina. Die Schilderungen des intimen Dorflebens offenbaren die Brutalität einer gänzlich rücksichtslosen Gesellschaft. Dabei übte ich aus reinem Selbstschutz strenge Zensur.
Seitdem ich hier lebe, wurden regelmässig Drogenhändler festgenommen. Einige verunfallten. Andere litten kurzzeitig an Bleivergiftungen.
Nach neuen Gesetzen dürfen im Abstand von dreihundert Metern von Schulen alkoholische Getränke weder ausgeschenkt, noch verkauft werden. Drogen dagegen werden in den Schularealen unter der Hand angeboten.
Der Reisanbau bringt mit monatelanger Arbeit weniger Profit, als eine einzige Nacht mit Drogenherstellung abwirft.
Diese Geschichte bringt mich zum schaudern! Ich würde gerne mehr bezahlen für den Reis. Vielen Dank für diese traurigen Nachrichten!
> Wegen der benachbarten Drogenhersteller und der damit
>verbundenen Explosionsgefahr, bestehen wir auf:
>Rauchen verboten!
Na, da hat das doch etwas Gutes für eure Gesundheit und die eurer Gäste. :-))
Meine unbescheidenen Fragen sind, was ist schädlicher:
a. Ethanoldampf ca. 300 ppm, ungefähr 30 Minuten
b. Zigarettenrauch, meinetwegen eine kubanische Zigarre, Romeo & Julieta
c. Knall, bronzener Buddhakopf, 3 kg, mit 300 m/sec an Schädel. Schädelbruch?
Möglicher Lungenkollaps?
Momentan läuft die Fabrikation mit drei Schichten pro Tag bestens. Der Hustensaft in Chiang Mai dürfte demnächst knapp werden.