Anlässlich der Reparatur der Buckelpiste lernten wir einen hilfsbereiten Herrn mit aussergewöhnlicher Vergangenheit kennen. Er sah einen unserer Nachbarn und seufzte: „Was, der lebt jetzt hier?“ Dann erzählte er uns die schicksalhafte Begebenheit seines Lebens. Als junger Mann arbeitete er als Matrose auf einem Schiff. Man beförderte keine Personen, sondern schmuggelte Waren, Import und Export. Der Chef bezahlte dreihunderttausend Baht Teegeld im Monat. Der Handel florierte zur Zufriedenheit aller Beteiligten, bis eines Tages Inspektoren aus Bangkok kamen. Sie wollten ihre Zöllner in Aktion sehen. Die Beamten enterten das Boot der Schmuggler. (1) Einige der Gesetzesbrecher sprangen über Bord und versuchten, der Gefangennahme schwimmend zu entkommen.
Unser Erzähler hechtete ebenfalls ins Wasser. Ein Offizier in frisch gebügelter Uniform stürzte sich mutig in die See, um den Flüchtigen zu fangen. Doch der Verfolger war eher Schreibtischtäter als Wassersportler. Der Abstand wurde zusehends grösser. Die erfolgreiche Flucht schien möglich.
Der Schmuggler bemerkte plötzlich, sein Jäger war am Ende seiner Kräfte und drohte zu ertrinken. Er schwamm zurück und rettete seinem Gegner das Leben. Dann wurde er gefangen genommen.
Der Beamte wusste, er verdankte diesem Mann sein Leben. Er sagte zum Retter:
„Bedauerlicherweise ist es mir nicht möglich, dir jetzt zu helfen. Aber wenn deine Strafe abgesessen ist, werde ich für dich da sein.“
Der Richter verdonnerte den Gesetzesbrecher zu zwei Jahren Gefängnis. Danach verhalf ihm der Zollbeamte zu einer ordentlich bezahlten Anstellung.
Ich hätte zum Thema ein Dutzend Fragen gehabt. Doch achtbare religiöse Rituale riefen unsere südthailändischen Helfer: Das Feierabendbier!