Chiang Mai hat einige Vor- und Nachteile. Anfänglich litten wir unter der ungewohnten Hitze. Gegenwärtig huste ich täglich. Die Luftverschmutzung ist reizend, um das ungelöste Umweltproblem poetisch zu formulieren. Steckt die brandstiftenden Schurken und Wild-Frevler endlich hinter Gitter! In Nan sind 28 Prozent der Wälder durch Feuer vernichtet. Der Rest soll angeblich nicht kräftig genug sein, um Dürren, Überschwemmungen oder auch Erdrutschen entgegenwirken zu können. (1) Die Luft wird zusätzlich durch nicht gewartete Diesel-Motoren belastet.
In Satun gibt es Salami von TGM aus Bangkok. Eine Wurst wiegt auf das Gramm genau ein Kilogramm und wird angepriesen als „ Deutsches Original Rezept“. Verluste beim Reifen sind in Bangkok offenbar kalkulierbar. Vielleicht verzichtet man ganz einfach darauf. Das senkt die Produktionskosten wesentlich. Wein oder Pfefferkörner finden als exotische Zutaten kaum Verwendung. Meine Leibspeise ist diese Wurst bestimmt nicht. Es fällt mir leicht, darauf zu verzichten.
Käse in Satun stammt hauptsächlich aus Fabriken in Australien, Dänemark, und Neuseeland. Diese Länder produzieren sogar Emmentaler. (Gefälschter?) Parmesan wird aus Amerika nach Satun importiert. (2)
Anders ist die Versorgung in Chiang Mai. Hier gibt es aus Italien importierte Leckereien. Dazu gehören Käse, Schinken und Speck aus Parma, Käse aus Ziegen- und Schafsmilch und Gorgonzola.
Schinken und Würste gibt es ebenfalls aus Spanien und Deutschland. Verglichen mit den halal Angeboten des Südens herrscht hier eine riesige Schweinerei.
Hie und da findet man einen echten Wein – nicht das billige, gepanschte thailändische Kopfwehzeugs, bestehend aus importiertem Traubensaftkonzentrat, Alkohol und hauptsächlich Wasser.
Sauber gefälschte Produkte, zumindest die Etiketten sehen täuschend echt aus, stammen aus China.
Zur Charcuterie und dem Wein gibt es Brot aus einem breiten Angebot. Trotzdem vermisse ich unsere eigenen Kreationen mit dem feinen Hefearoma. (3) Beigaben von Milch und Butter ersetzen Wasser und Margarine.
Der Koriander des Nordens duftet. Im Süden ist es bloss grünes Kraut. Dafür stinken die Hühner-Eier in Satun nicht nach Fisch, wie hier.
Gestern fand Dick in einem Dorf an den Hügeln Früchte. Sie sehen aus wie Aprikosen, schmecken jedoch wie Pfirsich.
Grossartig hier ist der Garten mit der Vielfalt an Bäumen. Da sollten wir bei der Abreise einige Quadratmeter, oder sind es Kubikmeter, einpacken.
(1) http://www.wochenblitz.com/nachrichten/74508
(2) http://www.forbes.com/sites/larryolmsted/2012/11/19/the-dark-side-of-parmesan-cheese-what-you-dont-know-might-hurt-you/#220089b271be
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Aufschnitt