Sehr wahrscheinlich hat die Tastatur einen Virus, meine Finger funktionieren nicht richtig oder umgekehrt. Auf dem Bildschirm erscheinen nur selten die Buchstaben, die ich anschlagen wollte. Deshalb grub ich eine alte Geschichte, # 1283 vom 09. November 2010, aus. (1)
Wir ernähren uns nicht nur von Brot, Kartoffeln, Pasta und Polenta. Unsere bescheidenen Reisvorräte in beiden Häusern gingen zur Neige. Wir hatten die Qual der Wahl, neuen Reis zu besorgen.
Als ich die Geschichte verfasste, erhielt man in Thailand noch echten Duftreis. Der Reis duftet schon lange nicht mehr, obwohl die Verpackungen mit “Hom Mali“ das Gegenteil behaupten. Bei sinkender Qualität stiegen nur die Preise.
Rollstuhl-Ticket für die Bahnfahrt – zusätzlich zum üblichen Fahrschein.
Ich erinnerte ich mich an meine erste Bahnfahrt zu Beginn der siebziger Jahre von Bangkok nach Butterworth, Malaysia. Der Express dieselte in den frühen Morgenstunden mit knapp vierzig Kilometern pro Stunde im Süden Thailands durch Reisfelder, deren grün ich nie vergass. In Penang sagte ich mir, diese relativ unangenehme, vor allem lange Bahnreise, mache ich nie wieder.
Der Kluge reist im Zuge; der Gescheite nutzt den Flieger für die Weite.
Dennoch bestätigten zwei weitere Bahnreisen meine frühere Beobachtung. Es gibt im Norden viele Reisfelder. Die Intensität der Farben ist aber, ähnlich den Lichteffekten in der Provence, nicht vergleichbar. Unvergessliche Farbkleckser im Süden wie im Norden dagegen waren die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Reisfeldern. Schon deren Hüte sind beachtenswert. Getragen werden Spitz-Hüte, die in der Seitenansicht einem Dreieck ähneln. Sie sind von China über Vietnam bis nach Indonesien verbreitet. Weiter beobachtete ich grosse geflochtene, sombreroartige schattenspendende Kopfbedeckungen.
Den Thai-Superhut mit eingebauter Klimatisierung sah ich im Reisfeld eher selten. Dagegen tragen ihn die Frauen auf den schwimmenden Märkten öfters. Ein geflochtenes Gestell auf dem Kopf trägt einen wundervoll geformten Schattenspender. Das entstehende Luftkissen zwischen Hut und Kopf wirkt äusserst angenehm. Dieser Hut wurde in den Weingärten des Lavaux getestet und eindeutig als Sieger beurteilt.
Ich hatte verschiedentlich die Gelegenheit, die faszinierenden Arbeiten in den Reisfeldern von Indonesien bis Thailand zu beobachten, vom Setzen der Pflanzen bis zur Ernte und dem Dreschen. Wenige Bilder, diese Diapositive wurden leider mit etwa 15 000 anderen entsorgt, sind nur noch im Kopf vorhanden:
Im Vordergrund ein kleiner Bauer mit zwei mächtigen Wasserbüffeln an der Leine im Schlamm, auf einem schmalen Damm trippeln einige Frauen in Sarong Kebaya und Kinder als Farbtupfer in Einerkolonne, im Hintergrund grüsst statisch die kolossale Tempelanlage von Borobodur.
Während in den ersten Jahren hier am Dorfrand noch von Hand gedroschen wurde, benutzten die Leute bald Maschinen für die harte Arbeit.
Reis wird aus der Reispflanze, Oryza sativa, gewonnen. Das deutsche Wort Reis stammt aus dem mittellateinischen risum, das dem lateinischen oriza entspricht.
Im chinesischen Mandarin wird Reis dào oder mifàn genannt. Das erste Wort ist die botanische Bezeichnung. Das zweite bezeichnet den Reis als Nahrungsmittel.
Die Wichtigkeit von Reis im täglichen Leben in China läßt sich aus dem Gruss:
„Che fan la ma,“ essen reis, Vergangenheit la, Frageform ma, erahnen. Etwas verständlicher, weg vom chinesischen Telegrammstil : „Hast du Reis gegessen?“
(1) Geschichten aus Hinterindien, Thailand TIP Forum