Als wir von Satun in den Norden aufbrachen, war ich auf etliche Überraschungen vorbereitet. Der Garten war verwahrlost. Im grossen Teich war der reiche Pflanzenteppich weg. Niemand kümmerte sich darum. Zusätzlich leckte das Mauerwerk. Der Rambutan Baum hatte keine Früchte. Die Blätter waren vergilbt. Die unerträgliche Hitze forderte ihren Tribut. Andere Früchte als Kokos, Bananen und Pomelo gab es dieses Jahr offenbar nicht.
In den letzten Wochen lagen in der Nähe des Sitzplatzes am Morgen runde Kugeln am Boden. Dick klagte, all die Früchte seien von Eichhörnchen und Vögeln angefressen. „Was ist es denn?“
„Saowaros.“
„Gönnen wir unseren Haustieren das Vergnügen“, sagte ich. Ein fetter Wels von siebzig Zentimetern Länge, landete nach der Besichtigung des Gartens und des Fallobstes in verschiedenen Kochtöpfen.
Danach fielen täglich unversehrte Beeren auf den Boden. Bisher kochte Dick davon bereits sechs Liter unverdünnten Sirup. Alle waren schneller als ich, beim Geniessen der Früchte. Überfluss an Passionsfrucht erlebte ich noch nie. Die Ernte geht weiter!
Es ist Ende September. Eigentlich wäre die Zeit reif, um in den Süden zu reisen.
Dick hatte eine zuverlässige Frau als Pflegehelferin. Die letzten drei Wochen musste Dick auf diese Hilfe verzichten. Die Frau reiste nach Indonesien und Singapur. Dicks Pflege-Dienst begann um sieben Uhr, wenn Mowgli zu Schule ging. Dann blieb sie weg, oft bis gegen Mitternacht.
Die Aufsichtspersonen aus der Familie, ausser Mowgli, taugten nichts. Wiederholt sah ich unsere Patientin mit einem Besen als Krücke im Garten herum irren, sofern wir unfähigen Trotteln vertrauten. Die Damen und Herren konnten oder wollten sich die Möglichkeit eines gefährlichen Sturzes nicht vorstellen. Dabei kracht die Frau fast jede Woche auf den Boden des Hauses, wenn sie in Eile ist. Sie ist immer in Eile. Sie mag keine Sekunde warten. Gegen diese senile Fallsucht könnte man uneinsichtige Personen höchstens auf dem Boden festschnallen.
Ich versuchte, Dick wenigstens in unserem Haus zu helfen und kochte Abendessen für uns und ebenfalls für die Kranke. Trotz den Problemen mit den Armen wusch ich Teller und Besteck. Nur Gläser berührte ich bloss zum Trinken. Deren Abwasch ist zu delikat ohne Gefühl und Feinmotorik.
Eigentlich sollte Dicks Helferin zurück sein. Aber sie beschloss, bis Ende Oktober in Indonesien oder Malaysia zu bleiben. Das bedeutet, Dick kann gegenwärtig nicht weg. Wenn es kalt wird, beim ersten Schmerz, muss ich verreisen. Vielleicht könnte mir Mowgli helfen. Wir könnten Malaysia bereisen. Für ernsthafte Probleme müsste ich Instruktionen mit Telefonnummern vorbereiten.
Hallo Low
Eine Möglichkeit wäre auch, einen Teil des Jahres in Hua Hin zu verbringen. Temperaturen eigentlich nie unter 20 Grad und für Farangs gute Infrastruktur samt barrierefreien Wohnmöglichkeiten.
Hier einige interessante Links:
http://www.iten-online.ch/klima/asien/thailand/hua_hin.htm
http://www.thaizeit.de/thailand-themen/news/artikel/thailand-reisen-fuer-behinderte-menschen-versucht-es.html
http://www.thailand-immobilien.ch/m_hh_1303112.html
Viele Grüße Achim
Danke Achim. Leider ist Hua Hin in den Wintermonaten mit steifkühlen Brisen von der See her gar nichts für mich.. Milder wird es erst ab Prachuap Kiri Khan und dann Chumphon. Gutes Hotel, gute Bar! Wir haben unser teures Haus in der Nähe von Satun bereits. Ich verbrachte viele Tage und Nächte in Hua Hin. Es gefällt mir gar nicht.
Dick kann weder nach Hua Hin, noch nach Satun, solange in Chiang Mai keine vertrauenswürdige Pflegerin vorhanden ist. Das ist unser Problem!
Mir bekannte, hübsche Frauen des Nordens sind kein Ersatz. Die stauchen mich durch geistigem Leerlauf, mangels Schnaps meinerseits, an einem Vorabend zusammen. Da reise ich besser mit Mowgli.
Grüsse aus PhonPhat
Dick und Low