Die UNESCO führte 1998 ein Netzwerk nationaler Geoparks ein. Einhundertelf Geoparks existieren in zweiunddreissig Ländern. Nur drei davon liegen in Südostasien, wie der Batur Geopark im Nordosten von Bali, Indonesien, der Langkawi Geopark im Staat Kedah in Malaysia und der Dong Van Geopark in der Ha Giang Provinz im Norden Vietnams.
Die treibende Kraft hinter dem ehrgeizigen Projekt in der Provinz Satun ist Narongrit Thongprue. Er ist der Chef der Administration in Thung Wa, eines eher unbedeutenden Unterdistrikts.
Der Einfall keimte seit dem Jahre 2008, als ein fossiler Fund in der Höhle von Tham le Stegodon gemacht wurde. Ein Einheimischer entdeckte einen komisch geformten Stein. Experten fanden heraus, dass es sich um den Kiefer und zwei Zähne eines Stegodons, Alter ca. 1.8 Millionen Jahre, handeln musste.
Stegodone sind eine ausgestorbene Gattung der Rüsseltiere, Proboscidea, die zur Familie der Stegodonten gehört. Der Name bezieht sich auf die ausgeprägten Grate auf den Backenzähnen, den Molaren der Tiere. (1)
Der begeisterte Mann errichtete eine Sammlung mit der erwähnten Versteinerung und den zusätzlichen dreihundert Funden aus der Höhle.
Die endgültige Idee für einen Geopark erhielt Narongrit vom Department of Mineral Resources. In der ganzen Provinz entdeckte man weitere Fossilien, die zum Teil auf 500 Millionen Jahre geschätzt wurden.
Der gesamte Park soll später 72 Orte in vier Distrikten umfassen, nämlich Thung Wa, Langu, Manang and Muang. Die erste Gruppe ist Karst Gebiet. (2)
Die zweite Abteilung umfasst die Fossilien von Thung Wa und Langu. Sie stammen aus dem Paläozoikum und sind zwischen 542 bis 251 Millionen Jahre alt. (3)
Die dritte Gruppe umfasst die Inseln von Tarutao, Lipe, Khai und Hin Ngam. Das sind die touristischen Zentren der Provinz Satun.
Narongrit fördert die Zusammenarbeit der Gemeinden, und schuf einen drei Jahres Plan mit einem Budget von einer Milliarde Baht.
In der ersten Phase soll ein Museum für 40 Millionen Baht in Thung Wa auf einem Gelände von 25 Rai erstellt werden. Als Direktor des Global Geopark Büros, arbeitete Narongrit ein Projekt mit der Rajamangala University für Technology, Srivijaya, aus: Wir produzieren Gebäck und Schokolade in den Formen von Fossilien wie Nautiliden oder Ammoniten. (4,5) Wir eröffnen ein Restaurant mit Speisen, die nach Fossilien benannt sind. Das ist wahrhaft neuzeitliche hinterindische Wissensvermittlung. Die Bildung geht durch den Magen direkt ins Hirn.
Disneyland und Legoland werden sich vor der Konkurrenz aus Satun in acht nehmen müssen!
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Stegodon
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Karst
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4ozoikum
(4) http://www.spektrum.de/lexikon/geographie/nautiliden/5401
(5) https://de.wikipedia.org/wiki/Ammoniten
Die Höhle von Tham ist wirklich sehenswert. Bild:
(t) http://www.bangkokpost.com/print/739308/
(V) https://www.youtube.com/watch?v=1u4RiitWFvI
Der Beitrag wurde auf Anregung eines Lesers aus Hua Hin verfasst. Bei groben Fehlern bitte ich die Geologen aus Bern um Nachsicht. Korrekturhinweise nehme ich gerne dankend entgegen.
Meine persönliche Sammlung von Versteinerungen stammte vom Belpberg. (*) Sie wurde bei meinem Spitaleintritt 1957 stillschweigend geräumt! Das war der Beginn des langen Weges vom steinreichen Knaben zum beinahe besitzlosen Farang in Hinterindien.
(*) https://epub.ub.uni-muenchen.de/12743/1/zitteliana_2011_51_07.pdf
Lieber Low,
zum Thema kann ich mangels Fachkenntnis nichts sagen.
So nutze ich heute die Kommentarfunktion, Dir zu Deiner
beachtlichen „Klick-Sammlung“ zu gratulieren.
100 000 Aufrufe bis heute, 27.11.2016. Das kann man doch
mal festhalten.
Allen eine schöne Adventzeit,
kmr
Danke kmr. Darauf wollten wir mit einem Schaumwein anstossen. Den gibt es zur Zeit nicht. Es ist ein Karton bestellt. Wann der von Bangkok ankommt, weiss niemand.
Zudem ist die Statistik von WP falsch. Ich habe annähernd 100 Mail-Leser. Die werden nicht gezählt, machen aber bei über 500 Beiträgen 50’000 Aufrufe aus.