Neben kulinarischen Beweggründen reisten wir für medizinisch technische Hilfsmittel aus Dänemark nach Malaysia. Die Dinger sind im Nachbarland 65 Prozent günstiger. Bei 24‘000 Baht rentiert sich das nicht nur für Schmalspur Geizhälse.
Eine erste Überraschung erlebten wir an der Fähre in Thammalang, Satun. Der Ringgit ist zwanzig Prozent weniger wert. Der Preisaufschlag in Thailand von 300 auf 350 Baht ist happig und rein rechnerisch nicht gerechtfertigt.
Weil gegenwärtig nur wenige Personen reisen, verwendet Andaman Ferry Venture, Langkawi, kleinere, wesentlich langsamere Schiffe. Für mehr Meereindrücke darf man für den Mehrwert länger an Bord bleiben!
Ein neues Terminal der Einwanderungskontrolle ist in Betrieb. Von dieser Einrichtung profitiert eine illegale Taxi Mafia, die unkundige Reisende aufs Ärgste schröpft.
Die eigentlich zollfreie Insel Lankawi, ein ehemaliges Paradies für Alkoholiker, führte neue Regeln betreffend Schnaps und Wein-verkäufe ein. Malaysias Staatschef benötigt Geld. Der Selbstbedienungsladen korrupter Beamter läuft total selbstschmierend. Leider sind sämtliche Kassen leer. Dies in einem Land mit Bodenschätzen wie Öl-, Zinn-, und Gold. Deshalb entsandte man staatliche Beamte in eindrucksvollen Uniformen in jede Schnaps-Handlung auf Langkawi. Entweder zückt der Käufer seinen Pass, denn die Einkäufe werden registriert, oder es gibt nichts. Die Vielfalt des Angebots schrumpfte in den Geschäften um mindestens dreissig Prozent. Wir waren oft die einzigen Interessenten, die sich um Gestelle mit zehnjährigen Weissweinen herum drückten. Teure, untrinkbare Flüssigkeiten mit intensivem Korkgestank gibt es in Satun ebenfalls.
Die internationalen Hotels leiden gegenwärtig unter dem Druck der günstigst Pauschalreisenden aus China. Reiche Angebote am Frühstücksbuffet und beim beinahe unglaublichen Steamboat- oder Barbeque-Service mussten dank diesen speziellen Naturfreunden gnadenlos reduziert werden. Mehrere Fruchtsäfte am Morgen, frische Croissants, eine breite Brot- und Käse-Auswahl, fielen dem rigorosem Spardruck zum Opfer.
Sogar das einst grosszügige Angebot der Badezimmer, wie Gläser und Frottierwäsche, fielen überbordenden Selbstbedienungswünschen in- und ausländischer Gäste zum Opfer.
Glücklicherweise gibt es noch viele Kleinbetriebe. Sie verrechnen nur erbrachte Leistungen, die durchaus höchste Qualität erreichen können. Sie werden leider durch staatliche flankierende Massnahmen in engste Schranken verwiesen
Wo vor wenigen Jahren noch gebildete Kundschaft die Werke gut ausgebildeter Angestellter und Kochkünstler zu schätzen wusste, beherrscht heute eine rüpelhafte, gedanken- und respekt-lose schnelllebige Fliessbandgesellschaft ohne jegliche Manieren und Moral mit ihren Smartphones die Szenen. Solche Eigenschaften zeichnen ebenfalls die Führungsebenen der betreffenden Länder aus.
Wenn diese Tagediebe eines Tages alle in den Himmel dürfen, kann ich auf das Sterben noch lange verzichten — oder ich schmore lieber in der Hölle.