Wassermelonen und Kernforschung

In sämtlichen tropischen Früchten finden wir die Samen, Kerne, Steine und wie immer die bösartigen Zahnschädlinge genannt werden, irgendwo schön aussortiert. Da ist Gruppenleben einprogrammiert.
Die riesige Ausnahme sind die Wassermelonen. Da sind die Samen, wie beim Urknall die Sterne in den verschiedenen Milchstrassen, im ganzen wässerigen All, der von einer dicken Schale begrenzten Frucht, verteilt.
Wenn ich Wassermelone esse, habe ich immer einen Spucknapf, einen sogenannten Kernspeicher in der Nähe. Ich will ja nicht schädliche Kernenergie, sondern wässrig vitaminisiertes Fruchtfleisch schlucken.
Bei den Einheimischen ist es ganz anders. Die sammeln die Samen und trocknen sie. Nach einiger Zeit, wenn die Dinger von einem grauen Reifeschleier überzogen sind, wird die feine Schale mit den verbliebenen Zähnen geknackt und der Inhalt genüsslich verspiesen. Das ist üblicherweise ein mehrstündiges Ritual, während dem, nach eigener Erfahrung, kein Geschlechtsverkehr ausgeübt wird.
Andere wiederum machen aus den gesammelten Kernen knuspriges Backwerk. Eines der übelsten Gebäcke, die ich jemals im Mund hatte, waren Biskuits mit Jack Frucht-Kernen. Der Jack Fruchtbaum, Artocarpus heterophyllus, ist eine Pflanzenart der Familie der Maulbeergewächse, Moraceae.
Spezialisten verarbeiten Wassermelonenkerne zu Mehl und backen damit etwas Brotähnliches.

Vergeblich suchte ich als interessierter Mensch, im Internet Details zur Kernverteilung in Wassermelonen. Vermutlich wüssten Kern-Forscher im CERN genaueres. (1)
Aber ich fand einen interessanten Hinweis auf Wassermelonenspezialitäten für ältere Menschen, sowie Melonenkern-Allergiker.

Bekömmliche Wassermelonen-Bowle
Von einer ungefähr fünf Kilogramm schweren, biologischen Wassermelone mit Zertifikat, einen Deckel absäbeln. Auf der verbliebenen Seite das Fruchtfleisch auskratzen, bis das Gebilde einem Halloween-Kürbis ähnelt.
Etwas Frucht in kleine Stücke hacken. In die leere Melonenhälfte eine Flasche Weisswein und einen halben Liter Wodka vorsichtig einplätschern lassen. Etwas Fruchtfleisch beigeben. Den abgesäbelten Deckel aufsetzen und die Bowle über Nacht im Kühlschrank lagern. Vor dem kultivierten Servieren eine Flasche perlenden Sekt beigeben.

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/CERN

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