Erinnerungen an Kuah

Wir verbrachten interessante Tage auf Langkawi. Ich erwartete eigentlich mehr Dekorationen zum Frühlingsfest im Städtchen. Aber Kuah ist nicht Melaka oder Penang. Gefeiert wurde diskret öffentlich kulinarisch. Gleich nach der Ankunft erledigte ich meine Banküberweisung. Meine Situation war wesentlich kritischer, als ich sie beschrieb und verharmloste in: „Ganz kleine Probleme für medizinischen Nachschub.“ Sensemann und Sensefrau – gleichberechtigt – grinsten hämisch im Hintergrund: „Wir schaffen das!“
In der Nähe der Bank fand Dick in einem Laden eine Flasche Freixenet Cordon Negro. Wir verspiesen îm Rootian ein Won Ton Süppchen. Frisch gestärkt registrierte ich mich danach im Hotel, um die Cava zu kühlen.
Kaum hatten wir den kalten, prickelnden Schaumwein genossen, mussten wir in den Ausgang. Der letzte malaysische Feiertag verlangte Opferbereitschaft. Wieder fand Dick ein Schmankerl, einen siebenjährigen Syrah aus Barossa Land. Wir besetzten den letzten freien Tisch im Rootian und bestellten einige Schweinereien, beispielsweise süss-sauer, zu unserem überragenden Tropfen ohne Pfropfengeschmack.
Auf diese Weise verschwendeten wir unsere Lebenszeit. Einmal besuchten wir einen Gemischtwaren-Laden. „Die haben doch nichts,“ meinte Dick auf dem langen Weg von zwanzig Minuten. Nach dem Erwerb einer Handtasche, war sie anderer Meinung. Ich benötigte Pilzsauce von McCormick. Seitdem meine Hände beinahe gelähmt sind, kann ich Saucen nicht mehr nach meinem Empfinden zusammen stellen. Als Grundlage benutze ich nun Beutelmischungen und ergänze mit frischen oder getrockneten Pilzen und knackigen Kräutern. Zusätzlich zur Sauce fanden wir nach Jahren endlich Noilly Prat, der einzigen Grundlage von erstklassigem Martini Dry. Eine neu entdeckte Schokolade erfreute uns.
Wir verspiesen und tranken alles, was wir in Satun vermissen. Eine einzige Mahlzeit, erhielt die Note ungenügend. Es war ein „Western Establishment“, welches noch vor wenigen Jahren empfehlenswert war.
Mein lebenserhaltendes Paket erreichte uns am Samstag. Am Sonntag traten wir (leider) die Rückreise nach Satun an. Die Vorräte im Koffer hätten für drei weitere Tage Schlemmerleben gereicht. Leider war es im Hotel unmöglich, den Transfer vom WC in den Rollstuhl zu bewältigen.

(1) https://hinterindien.com/2018/02/16/ganz-kleine-probleme-fuer-medizinischen-nachschub
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Freixenet
(3) https://en.wikipedia.org/wiki/Wonton
(4) https://de.wikipedia.org/wiki/Noilly_Prat

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