Die Bodhisattva Geschichte war nicht einfach zum Schreiben. Bei schwer verständlichen Texten bat ich selten einen Freund um Sichtung des Materials. Seine berechtigte Frage darauf war: „Findest Du in diesem Denken wirklich endgültige Wahrheit?“ Meine Antwort: „Die bescheidene Erklärung ist bloss die Einführung für weitere Geschichten. Es schadet kaum, wenn ich im Hopfenacker pflüge und etwas Hintergrund vermittle. Ob die Kwan Yin ein oder eine Bodhisattva ist, oder gar eine Göttin, interessiert mich wenig. Solche Gedanken überlasse ich anderen. Ich bin nicht Missionar. Die Wahrheit liegt in der Schönheit.“ Überragende Werke finden wir auch in der Christlichen Kunst. Ob sie dem wirklichen Geschehen entsprechen, wissen wir nicht.
In der Schule durfte mein Jahrgang noch die griechischen Götter, die den Olymp bewohnten und vermüllten, auswendig lernen. Beeinflussten solche Faktoren lebenslänglich meine Transpiration?
Als ich jung war, las ich Arbeiten von Werner Heisenberg. Er war einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts. Er formulierte bereits 1927 eine der fundamentalen Aussagen der Quantenmechanik als Unschärferelation. Ort und Impuls als Messgrößen eines Teilchens können gleichzeitig nicht beliebig genau bestimmt werden. Meine berufliche Tätigkeit war das Fechten gegen Ungenauigkeiten von Maschinen und Menschen. Zum Schluss war ich ein Verlierer. Aufwand und Sorgfalt wurden nur von Wenigen verstanden. Nur Unverzagte glaubten die Nummern, die in der Neuzeit schlussendlich ein Computer ausspuckte.
Vielleicht ist es vermessen, eine Unschärferelation auf Bodhisattvas anzuwenden. Mir gefällt die Idee. Zum Glauben gibt es von Heisenberg eine wunderschöne, beinahe unglaubliche Geschichte:
„In der Nähe unseres Ferienhauses in Tisvilde wohnt ein Mann, der hat über der Eingangstür seines Hauses ein Hufeisen angebracht, das nach einem alten Volksglauben Glück bringen soll. Als ein Bekannter Niels Bohr fragte: «Aber bist du denn so abergläubisch? Glaubst du wirklich, daß das Hufeisen dir Glück bringt?», antwortete er: «Natürlich nicht; aber man sagt doch, daß es auch dann hilft, wenn man nicht daran glaubt.» “
Werner Heisenberg: Der Teil und das Ganze.
Hallo Low
Das ist eine herrlich und tiefsinnig formulierte Verbindung zwischen „Quantenmechanik und Bodhisattva“.
Phänomenal passend ist dabei der Schluss. Zitat:
Als ein Bekannter Niels Bohr fragte: «Aber bist du denn so abergläubisch? Glaubst du wirklich, daß das Hufeisen dir Glück bringt?», antwortete er: «Natürlich nicht; aber man sagt doch, daß es auch dann hilft, wenn man nicht daran glaubt.» “
Viele Grüße
Achim
Danke Achim,
Den Artikel hättest du bereits am 12 Februar 2010 im Tipforum lesen können.
Weil ich nicht mehr Tippen kann, erlaube ich mir hie und da zu kopieren.
Mit den besten Wünschen für frohe Festtage
Low
„Die Wahrheit liegt in der Schönheit“, sehr schön sind auch deine anderen Gedanken! Ich wünsche dir alles Gute und viel Genauigkeit:) Cari salute Martina
Danke Martina,
Herzliche Grüße ins Land der Panettonedüfte.
Low
:)