Fäkalismen

von Low, Experte für Fäkologie, Obstipation und Laxativa ( Scheiss-Wissenschaften, Verstopfungen und Abfuhrmittel); Mitglied der Vereinigungen Plumpsklo e.V. und Donnerbalken i.R., praktischer Schittologe SDO ( Sans Diplome Officielle ).

Fäkalismen: von Low, Experte für Fäkologie, Obstipation und Laxativa ( Scheiss-Wissenschaften), Verstopfungen und Abführmittel); Mitglied der Vereinigungen Plumpsklo e.V. und Donnerbalken i.R., praktischer Schittologe SDO ( Sans Diplome Officielle ).

Aphorismen sind prägnante, geistreiche Sinnsprüche, welche Erkenntnisse oder Lebensweisheiten vermitteln, wie: „Auch im Orchester des Lebens dringt das Blech am meisten durch“.

Fäkalismen sind das eklige Gegenteil. Realistisch erklärt bedeutet dies, ich interpretiere den obigen Spruch: „Eine Posaune genügt für ein ganzes Orchester. Man darf die Streicher durch Arschgeigen ersetzen“.

Eigentlich lebe ich in den Tropen, im Norden von Thailand, in der Nähe von Chiang Mai. Dank der Klima-Erwärmung wird es Gegenwärt des Nachts 12 °C kalt. Das ist krass, weil es im April knapp bis 44 °C warm wird. Daher empfahl ich meinen Pflegerinnen, zwecks Erledigung ihrer Notdurft – zur Zeit, Teelichter in die WC-Schüssel zu stellen, um delikate Körperstellen warm zu halten.

Gegenwärtig liege ich tief im Dung, im Morast, weil ich meine Verdauungs-Rückstände nicht ausscheiden kann. Die Regierung, Spezialisten im Gerne-raus,  im Generals-Rang, verwalten strategisch Medikamente und deren Verteilung (gewinnbringend). 

Bereits in Satun,  war es vor 5 Jahren schwierig, Stuhlzäpfchen zu erwerben. Wir mussten die Darm-Bomben in Chiang Mai bestellen. Selbst diese Apotheken durften nur 2 Schachteln lagern! Aus diesem Grund wurden die Raritäten als Einzelstücke verkauft. Beim Erwerb der Schachteln musste der Inhalt abgezählt werden, oder man wurde rein hinterlistig betrogen.

Zur Zeit führen Apotheken im Raum Hangdong die entsprechenden Medikamente nicht und können sie auch nicht bestellen. Dick telefonierte und fand eine Apotheke in der Stadt. Sie verschwendete einen Nachmittag umsonst. Diese Apotheke hatte nur Pillen, keine Zäpfchen am Lager.  Leider wurde ich davon nicht in Kenntnis gesetzt.  Vier Tage danach wurde ich, Scheiss-Schwanger, Informiert – als ich meinen Darm entleeren wollte oder musste.

Das bedeutete Einlauf, auf gut Englisch: Enema. Für mich –  Pampers. Ende der 50er Jahre bereiteten Krankenschwestern in Bern, das sind heute diplomierte Pflegerinnen, einen Cocktail aus Wasser,  Seife, Kaffeersatz und anderen Köstlichkeiten. Die Oberschwester Greti hielt einen Kübel mit der Substantz, mindestens einen Liter, in zwei Metern Höhe über dem Patienten auf – ab ging die Fahrt. Das historische Darmrohr war Allgemeingut. Leider werde ich im Entwicklungsland noch einige Generale dank 30 oder 130 ml Enema überleben.

Willst du große Mengen scheißen, solltest du in delikate Schweinehintern beissen – nicht Veganer Pampe in den Rachen schmeißen.

Quantenmechanik und Bodhisattva

Die Bodhisattva Geschichte war nicht einfach zum Schreiben. Bei schwer verständlichen Texten bat ich selten einen Freund um Sichtung des Materials. Seine berechtigte Frage darauf war: „Findest Du in diesem Denken wirklich endgültige Wahrheit?“ Meine Antwort: „Die bescheidene Erklärung ist bloss die Einführung für weitere Geschichten. Es schadet kaum, wenn ich im Hopfenacker pflüge und etwas Hintergrund vermittle. Ob die Kwan Yin ein oder eine Bodhisattva ist, oder gar eine Göttin, interessiert mich wenig. Solche Gedanken überlasse ich anderen. Ich bin nicht Missionar. Die Wahrheit liegt in der Schönheit.“  Überragende Werke finden wir auch in der Christlichen Kunst. Ob sie dem wirklichen Geschehen entsprechen, wissen wir nicht.

In der Schule durfte mein Jahrgang noch die griechischen Götter, die den Olymp bewohnten und vermüllten, auswendig lernen. Beeinflussten solche Faktoren lebenslänglich meine Transpiration?

Als ich jung war, las ich Arbeiten von Werner Heisenberg. Er war einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts. Er formulierte bereits 1927 eine der fundamentalen Aussagen der Quantenmechanik als Unschärferelation. Ort und Impuls als Messgrößen eines Teilchens können gleichzeitig nicht beliebig genau bestimmt werden. Meine berufliche Tätigkeit war das Fechten gegen Ungenauigkeiten von Maschinen und Menschen.  Zum Schluss war ich ein Verlierer. Aufwand und Sorgfalt wurden nur von Wenigen verstanden.  Nur Unverzagte glaubten die Nummern, die in der Neuzeit schlussendlich ein Computer ausspuckte.

Vielleicht ist es vermessen, eine Unschärferelation auf Bodhisattvas anzuwenden. Mir gefällt die Idee. Zum Glauben gibt es von Heisenberg eine wunderschöne, beinahe unglaubliche Geschichte:

„In der Nähe unseres Ferienhauses in Tisvilde wohnt ein Mann, der hat über der Eingangstür seines Hauses ein Hufeisen angebracht, das nach einem alten Volksglauben Glück bringen soll. Als ein Bekannter Niels Bohr fragte: «Aber bist du denn so abergläubisch? Glaubst du wirklich, daß das Hufeisen dir Glück bringt?», antwortete er: «Natürlich nicht; aber man sagt doch, daß es auch dann hilft, wenn man nicht daran glaubt.» “
Werner Heisenberg: Der Teil und das Ganze.

http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Heisenberg

http://de.wikipedia.org/wiki/Niels_Bohr

Die Schieflage der Welt aus der Liege-Position betrachtet

Corona hat für mich zwei Bedeutungen. Der Strahlenkranz um die Sonne heißt so. Es ist ebenfalls der Gattungsname qualitativ hochstehender Nikotinspargeln, das heißt von verschiedenen Zigarren. Corona Zigarren sind etwa sechs Zoll lang und haben ein Ringmaß zwischen 42 und 44. Dies erlaubt bis eine Stunde ungetrübten Rauchgenuss. Andere Meinungen sind: dies sei böswillige Umweltverschmutzung und sogar gesundheitsschädigend. Seit die Menschen das Paradies verlassen mussten, freveln sie und leben ungesund. Die Ägypter und die alten Griechen hatten Krankheiten und Ärzte. Schon die Inkas in Peru kannten die Bohr-Technik, um Hirn- Operationen vorzunehmen. Nonnen und fromme Brüder spielten Samariter und halfen Leidenden in Europa. Aus dem Mittelalter kennen wir als erste Krankenhäuser die Siechenhäuser für Aussätzige und Pestilenz Kranke. In Burgdorf im Kanton Bern steht ein Siechenhaus, ein Leprosorium, das bis ins 17. Jahrhundert als Pflegeanstalt für Aussätzige diente. Lepra und Pest gibt es heute noch. Jährlich werden etwa 4000 Pestfälle behandelt.
Seit meiner Kindheit litt ich unter Grippewellen. Wenn die Krankheit besonders hohes Fieber auslöste, hieß es, das sei eine asiatische Grippe. Kurt Tucholsky schrieb 1931 seine Geschichte: Rezepte gegen Grippe. „Bei Grippe muss unbedingt das Bett gehütet werden – es braucht nicht das eigene zu sein.“
Gegenwärtig pulsiert weltweit wieder eine aggressive asiatische Seuche.
Militant religiöse Gruppierungen erklären, das sei eine (Untat) Schöpfung Gottes, eine Strafe für unsere Sünden. „Weil es eine Schöpfung des Herrn ist, dürfen wir nichts dagegen tun.“
Mediziner und Pharmakologen sehen das Geschehen anders und fühlen die Herausforderungen.
Politiker wiederum, treten Gesetze und Verfassungen mit den Füßen, sperren die Bevölkerung mit Notverordnungen ein, blockieren persönliche Kontakte und schädigen Handel, Kultur und Wirtschaft. In Thailand fror der Herr General den Handel mit alkoholischen Getränken ein. Desinfektionsmittel mit 70 Prozent Alkohol wurden währenddessen verkauft. Es soll Menschen gegeben haben, die sich anstelle von Lao Khao und Bier – Desinfektionsmittel einflößten. Im Straßenverkehr sterben mehr Menschen als an Corona.
Der überschlaue Präsident eines Landes zwischen Atlantik und Pazifik, ein Blondi, (kennen sie Blondinenwitze?), empfahl sogar, Desinfektionsmittel in seine Untertanen zu spritzen. Weisse Wissenschaftler, wie Pathologen, hätten die Auswirkungen an Rothäuten und Schwarzen analysieren können!

Auf der Erde leben annähernd 8 Milliarden Menschen. Der Reichtum ist in wenigen Händen konzentriert. Ihre Anwesen haben die Größe von Golfplätzen. Die vielen Armen leben zusammengepfercht in Slums, Favelas, Armen- oder Elends-vierteln.
Unter Überbevölkerung wird der Zustand verstanden, bei dem die Anzahl der Lebewesen die ökologische Tragfähigkeit des Lebens-Raums überschreitet. Geld-Barone beuten Habenichtse und Erde, ohne Rücksicht auf die ökologischen Folgen, erbarmungslos aus.
Viele Länder leiden unter der Überalterung der Bevölkerung. Die Altersheime sind voller Bewohner. Fast leere Kassen dagegen haben die Rentenversicherungen.
Möglicherweise hätte Corona …..

Die nächste Katastrophe wartet grinsend. Ich wähle die Zigarre.

Intimes: In 15 Minuten von Säckingen zur Nasenhöhle

Was unternimmt man, wenn man nichts mehr tun kann? Man beschäftigt sich mit präziser wissenschaftlicher Erforschung unwesentlicher Dinge. Die morgendliche Körperpflege im Krankenhaus war ein interessantes Studien-Objekt.
Eine der ungelösten Fragen ist derzeit der Zeitaufwand. Pflegehelferin Ohhh schaffte das Waschen und Ölen in fünf Minuten im Alleingang. Danach zitterte und zuckte der malträtierte, erschöpfte Körper für drei Stunden.
Die Geschwindigkeit wurde nur von flinken Raumpflegerinnen unterboten. Sie reinigten das Zimmer mit viel Lärm und Geklapper in drei Minuten.
Dagegen diskutierten drei Frauen nach zwanzig Minuten Waschlappen-Applikation ernsthaft, ob sie den linken Unterschenkel bereits gewaschen hätten.
Ein wichtiger Körperteil, der immer übersehen wurde, war eigentlich zwei – die Ohren. Weil die Damen den Ohrenschmalz für längere Zeit gänzlich vergaßen, kristallisierte er und hätte zu Designer-Bijouterie verarbeitet werden können. Nachdem ich die teuren Kristalle entdeckte und ausgrub, wusch ich fortan mein Gesicht und die Ohren trotz gelähmten Fingern selbst.
Die delikatesten Geschäfte umfassten den Geschlechtsapparat mit zwei Teilen und das Ausscheidungsorgan für zweifelhafte Düfte und teils wurstförmige Feststoffe. Ihnen fiel nach ärztlicher Empfehlung besondere Aufmerksamkeit zu.
Deshalb sprachen die Pflegerinnen öfters über Beschaffenheit und Größe der Bananen. Sie verglichen und lobten mein Organ in höchsten Tönen, so dass sich in den Ohren wieder Kristalle bildeten. Was half mir die Lobhudelei? Ich konnte weder onanieren noch masturbieren. Erst mussten die Greifer lernen, ein Telefon zu halten. Danach könnte ich mit Croissants und Nuss-Gipfeln weiter üben.
Leider wurde ich nie richtig aufgeklärt. Meine bescheidene Frage: Wo liegt oder steht der Unterschied zwischen onanieren und masturbieren? Im Internet-Zeitalter schnellst verbreiteter Lügen fand ich heraus, onanieren ist für Solisten. Masturbieren dagegen ist wie mehrhändig Klavier spielen.
Manchmal erbarmten sich Pflegerinnen in buddhistischer Nächstenliebe – oder steil geile Zähne, sowie lüsterne Raubkatzen – und griffen hart oder zärtlich streichelnd – nach dem phallischen Objekt der Lüste.
Nur bei Ohhh empfand ich immer Angst, sie wolle das Unkraut samt Wurzel ausreißen. Im Nebenberuf war Ohhh alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Das Töchterchen wurde IMP genannt.
Ich fragte: “ Was bedeutet Imp? “
Sie antwortete: „Import“. Genauso sah das hübsche Kind aus.
Das verhält sich genau gleich bei den Appenzellern in der Schweiz. Die Kleinen sind Inzucht, die Grossen Fremdenverkehr.
Ohhh’s Kinder waren wie üblich, bei der Großmutter platziert.

Ich bemerkte, wenn die Pflegerinnen in Chiang Mai meine Fortpflanzungs-Organe ausgiebig reinigten und salbten, meine Nase fünfzehn Minuten später zu tropfen begann. Ich berechnete, dass die Distanz vom Hodensack bis zur Nasenhöhle (Cavum nasi, klingt fast wie Nasi Goreng = flied lice) unter Berücksichtigung sämtlicher Ecken und Kurven etwa einen Meter zwanzig betragen dürfte. Die unbekannte Substanz, eventuell Lipikar Balsam, hatte demnach eine Reisegeschwindigkeit von 1,333 Millimeter pro Sekunde. (Das sind 0,0048 km/h.) Vielleicht heißen diese Dinge aber Hodozyten oder Penizyme. Hoffentlich lesen Wissenschaftler und Mediziner in Schweden diese neue Studie aus Hinterindien. Für Frau G. Humbug sind Nasentropfen Umweltverschmutzung. IMG_20191224_222944_BURST001_COVER
Das T-Shirt hat mehr Falten als der Alte.

Der Wunder-Wunden Spray aus Deutschland

Meine Pflege Managerin holte im Spital einen Spray zur Wundpflege ab. Zwecks Verschreibung des Medikaments, traf sie die Chirurgin und zeigte ihr die neuesten Bilder meiner Wunden mit den Verletzungen, die mir im Spital und beim Transport zugefügt wurden. Die empörte Ärztin bedauerte die neuen Verletzungen. Sie zeigte die Bilder Kollegen und Personal. Offenbar grassiert die Angst, dass ich gegen die Klinik klagen würde.
Aber als verletzter Ausländer, der nicht im Gerichtssaal anwesend sein könnte, besteht keine Möglichkeit, ein Verfahren zu gewinnen. Denn welcher Arzt würde gegen eine mächtige Spitalgruppe klagen?
Erpressung wäre möglich, ist aber nicht meine Sache. Zudem dauert die Heilung dank eines neuen Medikamentes nicht mehr so lange. Monate werden zu Wochen reduziert.
Das Produkt wird für folgende Anwendungen empfohlen: Chronische sowie verzögert heilende Wunden, beispielsweise venöse Beingeschwüre, arterielle Beingeschwüre, diabetische Fußulzera, sekundär heilende Operationswunden und Dekubitus. Das Produkt ist ein Hämoglobin Spray und bewirkt durch bessere Sauerstoffversorgung eine beschleunigte Heilung. Das Medikament heißt Granulox.
Eine Spraydose zu 12ml kostet im Krankenhaus 12’600 THB und liegt damit in der Nähe des Goldpreises.
Das Gretchen aus Schweden würde sich äußern: „Solche Geschwüre sollte man aus Gründen des Klimaschutzes schnellstmöglichst im Krematorium entsorgen.“

Die verzwickt verzweifelte Flucht vor einer unerkannten unbekannten Krankheit

Mehrheitlich hatte ich aussergewöhnlich gute Ärzte. Ihnen verdanke ich als Paraplegiker Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Die Herren Professoren G.Riva und sein Nachfolger H. Keller vom Tiefenauspital Bern nahmen sich immer Zeit für meine Anliegen.
Nach erfolgter Physiotherapie besuchte ich Herrn Keller öfters in seinen Arbeitsräumen. Einmal hatte er ein Treffen mit anderen Medizinern. Trotzdem durfte ich mein Anliegen vorbringen:
„Zeitweise habe ich Gefühlsstörungen in meiner linken Hand.“
Einer der Mediziner klaubte in seinem Geldbeutel und sagte zu mir:
„Halten Sie ihre Hand auf den Rücken.“ Dann legte er eine Münze darauf und fragte:
„Was ist es?“
„Ein Zwanziger!“
Grinsend zeigte er das „Zwänzgi“. Die Anwesenden, ganz in weiss, schmunzelten. Meine Sitzung war beendet.

Einige Monate darauf besuchte ich Doktor Keller und meldete mich erneut wegen dieser Hand. Diesmal überwies er mich an die Neurologen des Inselspitals. Es gab einige Untersuchungen. Darunter eine sehr schmerzhafte Serie mit elektrischen Stimulationsimpulsen in die Hand. Wegen der in Kinderschuhen steckenden neuen Digital-Technologie waren nur Serien mit 32, 64 oder 128 Impulsen möglich. Die Signale wurden am Kopf und am Rücken erfasst. Die Spezialisten entdeckten mit verschiedenen Methoden keine verräterischen Symptome.

Während Jahren konnte ich danach trotzdem beinahe ungestört hochsensible Arbeiten verrichten. Ich spielte mit unberührbaren Ionenquellen. Demontieren, Reinigen, Zusammensetzen und im Gerät erneut anschliessen benötigten fünf Tage höchster Aufmerksamkeit. Die Quelle arbeitete im Ultra-Hochvakuum. Die Maschine musste entsprechend dicht sein.
In den USA benötigte ein Texaner im Labor eines Nachts unbedingt frischen Prärieduft, (green green grass of home 1). Ungeachtet des offenen Quellenraums, riss er ein Fenster auf. Wir schlossen das Gerät und starteten die Vakuumpumpen.
Bei 10E-4 Torr (Zehn hoch minus vier Torr), stand die Anzeige still. Mein Freund sagte: „Da ist sicher ein Insekt im Quellenraum.“ Nach dem er die gefriergetrocknete Präriefliege entfernte hatte, wanderte der Zeiger gegen 10E-8 Torr. Anstatt Uran-Isotope zu messen, ermittelten wir den Dampfdruck einer Fliege.
Das Laden von Substanzen wie Strontium oder Uran im Nanogramm-Bereich ohne Schlottern und Zittern führte ich problemlos aus. Heutzutage gehört das Verspeisen von Kuller-Erbsen zu den unmöglichen Tätigkeiten.

Gegen Ende des Jahrtausends wurden die Wintermonate in Europa problematisch. Vor allem die Schmerzen in den Handgelenken wurden unerträglich. Meine Tätigkeiten wurden eingeschränkt. Reparaturen, inklusive Lötarbeiten, erledigte ich meist rasch. Bundesordner, gefüllt mit Zeichnungen und Informationen, konnte ich den Gestellen nicht mehr entnehmen.

Anstatt mehr oder weniger nutzlos herumzusitzen, versuchte ich mein Glück mit einer Reise nach Chiang Mai. Das milde Wetter wirkte innerhalb weniger Tage. Da ich nur noch zu fünfzig Prozent arbeitete, dachte ich daran, in Zukunft einige kalte Wintermonate in Thailand zu verbringen und in der warmen Periode mein Pensum in der Schweiz entsprechend zu erhöhen.

Soweit kam es nicht mehr. Ich wurde in Bern im Rollstuhl von einem Auto angefahren. Ende der Berufstätigkeit. Ende der Selbständigkeit, erstmaliges Übernachten in der Badewanne und ähnliche Spässe waren vorprogrammiert.
Ich überlebte in Thailand. Viel Physiotherapie im Spital, Massagen zu Hause, Köchinnen, Raumpflegerinnen, Schamlippenvirtuosinnen beziehungsweise Seniorenentsafterinnen, halfen mir, das Beste aus der verzwickten Situation zu holen. Fast Alles war erträglich.
2005 lernte ich Dick kennen. Sie zog für bloss einen Tag zu mir. Wir kannten keine Langweile.
Nach unserer abenteuerlichen Rund-Reise in Borneo, schlug die Kälte in Chiang Mai im Januar 2014 unbarmherzig zu. Anstatt mich in den nächsten Flieger nach Singapur zu setzen, legte ich mich ins warme Bett und litt wie selten zuvor. Meine Armmuskulatur schmolz dahin, wie Butter an der Sonne.
Da waren sie wieder, die Gefühlsstörungen in der linken Hand. Diesmal sehr ausgeprägt. Die Temperaturempfindlichkeit war gestört, die Hand schien in einer Art Schlafzustand mit ausgeprägtem Zittern, vor allem bei oder nach Anstrengungen.
Die rechte Hand zittert wacker mit. Die Kraft in den Armen pfiff weg, wie die Luft in einem defekten Reifen. Dafür spreizt sich der Gesellschaftsfinger, wie bei englischen Tee-Tanten üblich, weit ab. (2) Zum Ausgleich wandert der kleine Finger der linken Hand langsam unter den Ringfinger.

Nun suche ich nur eines, etwas mehr Kraft im rechten Arm. Sobald ich die Transfers vom WC in den Rollstuhl schaffe, könnten wir wieder reisen. Überschwemmungen und Kraftmangel behindern unseren Wegzug nach Satun. Es wird kalt in Chiang Mai. Am 31. Oktober war es am frühen Morgen draussen nur 16 °C. Meine Gelenke reagierten. Kennen sie ein Mittel wie: Dr. Armstrong macht ihren Arm strong? Mein Schwiegervater, Zahnarzt in Singapur, hiess Armstrong. Der erste Mensch auf dem Mond war ein Armstrong. Der grosse Trompeter aus New Orleans hiess Louis Armstrong.

Low Armweak, Chiang Mai

(1) https://www.youtube.com/watch?v=nYjBpgz2lus
(2) http://blogs.faz.net/stuetzen/2009/08/06/der-gesellschaftsfinger-lob-eines-aussterbenden-distinktionsmerkmals-590/

Ein Geopark in Satun

Die UNESCO führte 1998 ein Netzwerk nationaler Geoparks ein. Einhundertelf Geoparks existieren in zweiunddreissig Ländern. Nur drei davon liegen in Südostasien, wie der Batur Geopark im Nordosten von Bali, Indonesien, der Langkawi Geopark im Staat Kedah in Malaysia und der Dong Van Geopark in der Ha Giang Provinz im Norden Vietnams.

Die treibende Kraft hinter dem ehrgeizigen Projekt in der Provinz Satun ist Narongrit Thongprue. Er ist der Chef der Administration in Thung Wa, eines eher unbedeutenden Unterdistrikts.
Der Einfall keimte seit dem Jahre 2008, als ein fossiler Fund in der Höhle von Tham le Stegodon gemacht wurde. Ein Einheimischer entdeckte einen komisch geformten Stein. Experten fanden heraus, dass es sich um den Kiefer und zwei Zähne eines Stegodons, Alter ca. 1.8 Millionen Jahre, handeln musste.
Stegodone sind eine ausgestorbene Gattung der Rüsseltiere, Proboscidea, die zur Familie der Stegodonten gehört. Der Name bezieht sich auf die ausgeprägten Grate auf den Backenzähnen, den Molaren der Tiere. (1)
Der begeisterte Mann errichtete eine Sammlung mit der erwähnten Versteinerung und den zusätzlichen dreihundert Funden aus der Höhle.

Die endgültige Idee für einen Geopark erhielt Narongrit vom Department of Mineral Resources. In der ganzen Provinz entdeckte man weitere Fossilien, die zum Teil auf 500 Millionen Jahre geschätzt wurden.

Der gesamte Park soll später 72 Orte in vier Distrikten umfassen, nämlich Thung Wa, Langu, Manang and Muang. Die erste Gruppe ist Karst Gebiet. (2)
Die zweite Abteilung umfasst die Fossilien von Thung Wa und Langu. Sie stammen aus dem Paläozoikum und sind zwischen 542 bis 251 Millionen Jahre alt. (3)
Die dritte Gruppe umfasst die Inseln von Tarutao, Lipe, Khai und Hin Ngam. Das sind die touristischen Zentren der Provinz Satun.
Narongrit fördert die Zusammenarbeit der Gemeinden, und schuf einen drei Jahres Plan mit einem Budget von einer Milliarde Baht.
In der ersten Phase soll ein Museum für 40 Millionen Baht in Thung Wa auf einem Gelände von 25 Rai erstellt werden. Als Direktor des Global Geopark Büros, arbeitete Narongrit ein Projekt mit der Rajamangala University für Technology, Srivijaya, aus: Wir produzieren Gebäck und Schokolade in den Formen von Fossilien wie Nautiliden oder Ammoniten. (4,5) Wir eröffnen ein Restaurant mit Speisen, die nach Fossilien benannt sind. Das ist wahrhaft neuzeitliche hinterindische Wissensvermittlung. Die Bildung geht durch den Magen direkt ins Hirn.

Disneyland und Legoland werden sich vor der Konkurrenz aus Satun in acht nehmen müssen!

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Stegodon
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Karst
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4ozoikum
(4) http://www.spektrum.de/lexikon/geographie/nautiliden/5401
(5) https://de.wikipedia.org/wiki/Ammoniten
Die Höhle von Tham ist wirklich sehenswert. Bild:
(t) http://www.bangkokpost.com/print/739308/
(V) https://www.youtube.com/watch?v=1u4RiitWFvI
Der Beitrag wurde auf Anregung eines Lesers aus Hua Hin verfasst. Bei groben Fehlern bitte ich die Geologen aus Bern um Nachsicht. Korrekturhinweise nehme ich gerne dankend entgegen.
Meine persönliche Sammlung von Versteinerungen stammte vom Belpberg. (*) Sie wurde bei meinem Spitaleintritt 1957 stillschweigend geräumt! Das war der Beginn des langen Weges vom steinreichen Knaben zum beinahe besitzlosen Farang in Hinterindien.
(*) https://epub.ub.uni-muenchen.de/12743/1/zitteliana_2011_51_07.pdf

Cornelis de Houtman und seine Flotte

Das ist keine heisse Liebesromanze, denn die Flotte ist leider nicht eine barocke Schönheit, wie sie Gemälde von Rubens darstellen.Rubens
In „Gewürznelken, Muskatnuss, Pfeffer…“ schrieb ich teilweise gedankenlos ab. Hier fehlen mir die Bibliotheken mit Informationen. Ich zitierte aus Wiki:
1595 brach eine erste niederländische Flotte unter Führung von Cornelis de Houtman nach Asien auf. Deren wirtschaftlicher Erfolg bewirkte, dass 1598 fünf Expeditionen verschiedener Ostindischer Kompanien…
Ich milderte die Aussage auf: Dennoch bewirkte deren erfolgreiche Rückkehr, dass 1598 fünf Expeditionen….

Ein zweiter, genauerer Blick auf die Reisen von Cornelis de Houtman lohnte sich.
Houtman kommandierte ab 2. April 1595 eine Flotte von vier Schiffen, Amsterdam, Hollandia, Mauritius und Duyfken nach Ostasien. Stellen sie sich die Kommunikation von Schiff zu Schiff vor. Rufe, Feuerzeichen und Flaggensignale. Mehr gab es nicht. Nach wenigen Wochen brach Skorbut aus. Skorbut ist eine Vitaminmangelkrankheit. Beim Fehlen von Vitamin C in der Nahrung tritt Skorbut nach zwei bis vier Monaten auf. Bei Streitereien zwischen den Kapitänen und den Händlern kam es zu Gewaltausbrüchen. Mehrere Personen wurden getötet. Während eines planmäßigen Aufenthaltes in Madagaskar kam es zu weiteren Ausschreitungen. Die madagassische Bucht, in der die Schiffe ankerten, wurde „Dutch Cemetery“, Friedhof der Holländer, genannt. Erst Monate später segelte die Flotte weiter. Am 27. Juni 1596 erreichten sie Bantam, heute Banten, auf Java. Annähernd 100 der ursprünglich 249 Männer überlebten die Fahrt.
Die dortigen portugiesischen Händler stellten Cornelis de Houtman dem Sultan vor. Der Herrscher war den Niederländern anfänglich freundlich gesinnt. Houtman, offenbar ein bösartiger Polterer, fehlten diplomatische Umgangsformen und jegliche Feinfühligkeit. Er beleidigte den Sultan und musste Bantam wegen seines rüden Verhaltens verlassen. Die Schiffe segelten ostwärts in Richtung Madura. Unterwegs wurde die Flotte von Piraten angegriffen. Der Empfang auf Madura war gefällig. Houtman ließ dennoch als Rache für den Piratenangriff ein Massaker unter der Bevölkerung anrichten.
Ohne abgeschlossene wesentliche Geschäfte reisten die Händler und Seeleute weiter nach Bali. Der König verkaufte den Holländern im Februar 1597 einige Fässer Pfefferkörner. Über St. Helena im Südatlantik, erreichten sie 1598 schließlich mit 87 Überlebenden Amsterdam.

Die Expedition war ein menschliches und finanzielles Desaster. Gleichzeitig bedeutete sie einen symbolischen Sieg der Niederländer. Sie war der Start der niederländischen Kolonialherrschaft in Indonesien. Sie brach das Monopol der Portugiesen.
Cornelis de Houtman entdeckte eine neue Seeroute von Europa nach Indonesien. Der Navigator Pieter Dirkszoon Keyser führte Himmelsbeobachtungen durch. Er schuf einen Sternkatalog des Südhimmels.
1598 startete Cornelis mit dem jüngeren Bruder Frederick de Houtman eine weitere Expedition. Cornelis wurde auf Befehl des Sultans von Aceh auf Sumatra ermordet.
Zu dieser Zeit waren Holland und Portugal Grossmächte der bekannten Welt!

https://de.wikipedia.org/wiki/Cornelis_de_Houtman
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Niederl%C3%A4ndischen_Marine
https://hinterindien.com/2014/03/10/hamburg-singapore-1857/

Naturwissenschaftliche Arbeiten vor 1800

Erlauben sie einige Gedanken über meine beiden Informationslieferanten. Beide lebten in einer für uns komplett fremden Welt.
Monsieur Poivre reiste monatelang in windgetriebenen Nussschalen der Küste Afrikas entlang, um das Kap der guten Hoffnung, entdeckt 1488 vom Portugiesen Bartolomeu Diaz, nach Indien, Hinterindien und weiter bis nach China. Die Ernährung, die Trinkwasserversorgung an Bord, waren meist äusserst bescheiden. Ärztliche Versorgung gab es kaum. Stellen sie sich nur eine Amputation um 1745 am Arm vor. Wie wurde narkotisiert? Hoffentlich hatten die Herren Chirurgen und Bader, ordentlich scharfe Messer und sterile Sägen!

Unterkünfte in den tropischen Gebieten hatten keine Klimaanlagen. Der Komfort von Kühlschränken fehlte. Tropische Fieber und Magen-Darm-Probleme erwarteten fremde Eindringlinge wie heute. Motorgetriebene Verkehrsmittel gab es weder in Europa noch in Übersee. Das Telefon schlummerte geduldig seiner Erfindung entgegen.
Ich denke nicht, dass Missionar Poivre einen Dolmetscher hatte. Folglich musste er die Sprachen der Eingeborenen der bereisten Länder erlernen. Was war sein Antrieb, die damalige Welt zu bereisen? War er ein Eiferer des Glaubens, der sich mit der Bibel in der Hand von Hostien ernährte – oder doch eher ein alles verzehrender Abenteurer?

Ein anderer Typ war wohl Christoph Meiners, Professor der Weltweisheit in Göttingen. Christoph sass von Büchern, den Vermittlern des Wissens, umgeben in seiner Studierstube. An trüben Tagen benötigte er Kerzenlicht für seine Arbeit. Meiners übersetzte und zitierte eine dreissigjährige Schrift und war damit top aktuell. In unserer Zeit wäre er chancenlos. Bei heutigen Nachrichten und Publikationen geht es um Minuten und nicht um Jahrzehnte.
Würde ich eine wissenschaftliche Arbeit über Zellular-Telefonie vor dreissig Jahren veröffentlichen, würde das bedruckte Papier höchstens zum Verpacken von Wurstbrot für Familienausflüge Verwendung finden.

1978 beispielsweise wurde in der Schweiz das Natel, Nationale Autotelefon, eingeführt. 1983 wogen die modernsten Funk-Geräte in einem Koffer immer noch 12 Kilogramm. Bereits zehn Jahre später folgte die digitale Datenübermittlung. Wo stehen wir heute? Mit 150 Gramm Elektronik inklusive Stromversorgung, kommunizieren wir weltweit mit Bildern, Daten, Filmen und Sprache. In den klugen Maschinchen sind Fotoapparate und sogar GPS, globale Navigationssatellitensysteme zur Positionsbestimmung, eingebaut. Die meisten Benutzer sind durch die hochintelligenten Telefone geistig überfordert. Die Analphabeten Hinterindiens nutzen Smartphones bloss als Fotoalben und für Pornofilme – mittlerweile eine eigene Industrie. Für reine Telefonie genügen Geräte in der Grösse einer Armbanduhr.
Aber – sind unsere Geistes-Blitze so eminent wichtig, dass wir diese grossartige Technik unbedingt nutzen müssen, um unsere Freunde damit zu beglücken. Dick erhält täglich hundertzwanzig meist nutzlose Line-Nachrichten mit Bild. Mowgli wurden bereits vor Jahren innerhalb vierundzwanzig Stunden über dreihundert Mails zugestellt.
Unsere Körper sind dauernd technischen Frequenzen von fünfzig Hertz, Wechselstrom, bis in den Gigahertz-Bereich, Mikrowellen, ausgesetzt. Die Auswirkungen sind unbekannt. Wir wissen nur, Intelligenz vermittelt diese Strahlung leider nicht.

1798 durfte sich Meiners unbescheiden Professor der Weltweisheit nennen. Es war eine relativ schlichte, unerforschte Welt. Alle undenkbaren technischen Errungenschaften standen der Menschheit noch bevor: Elektrischer Strom, Glühlampen, Radio, Fernsehen, motorisierter Bahn-, Luft-, Schiff- und Strassenverkehr und vor allem weltweite Kommunikation.

Nur eines hat sich kaum verändert: für Mord- und Totschlag genügen immer noch Mentalität und Methoden der Steinzeit. Dabei vermodern wir Menschen, wie weggeworfenes Obst, mit der Zeit rein selbsttätig. Wozu also gedankenloser Aufwand an Kraft, Stahl, Pulver und Blei?

Fruchtbarkeit oder Unfruchtbarkeit

Wie war es vor dem Jahr 1796 in Hinterindien? Ein Schreibtisch-Korrespondent berichtete:

Seite 281 und folgende (1)

Von allen bisher angeführten Ländern unterschied sich nach Poivre’s Erzählung wenigstens noch vor einem Menschenalter das Ländchen Cancar, das auf den Charten Ponthiamas genannt wird, und zwischen Siam und Cambodia liegt.
Vor etwa funfzig Jahren, sagt der eben genannte reisende Philosoph, liess sich ein Chinesischer Kaufmann Kiang-tse mit einem kleinen Häuflein von Landsleuten in Ponthiamas nieder, und vermochte die benachbarten Fürsten dahin, dass sie ihn beschützten, oder wenigstens in Ruhe liessen, bis er seine Niederlassung mit Gräben umzogen, und mit Wällen gegen einen plötzlichen Angriff gesichert hatte. Er theilte jedem Fleissigen, der sich zu ihm, und den seinigen gesellen wollte, Ländereyen aus, ohne sich das Eigenthum vorzubehalten, oder Abgaben zu fordern. Zugleich gab er denen, die ihm angehörten, das Beyspiel der Arbeitsamkeit und Sparsamkeit, und öffnete den Hafen von Ponthiamas allen Nationen ohne Unterschied, ohne Zoll zu verlangen, oder den Handel einzuschränken, oder Erpressungen auszuüben. Diese Weisheit und Milde machten sein kleines Gebiet bald zu einem Zufluchtsort von Unglücklichen aus allen Reichen in Hinterindien. In kurzer Zeit wurden von den aus allen Gegenden zuströmenden Menschen die dicken Wälder, mit welchen man umgeben war, niedergehauen. Die fetten Thäler wurden von Dornen und anderem Unkraut, welches sie bedeckte, gereinigt. Man zog Canäle, säete und pflanzte Reis, und andere nützliche Pflanzen, und Gewächse; und machte das Ländchen Ponthiamas zum Fruchtboden eines grossen Theils von Hinterindien, aus welchem die Malayen, die Siamer, und Cochinchinesen in Zeiten der Noth Reis und andere Nothwendigkeiten des Lebens hohlen.
– Dies Betragen des Kiang-tse, in dessen Fussstapfen sein Sohn getreten seyn soll, ist so idealisch, so sehr über die Denk- und Sinnesart aller südlichen, und östlichen Asiaten erhaben, dass ich nicht umhin kann, es noch viel mehr verschönert zu halten, als die Gemählde, welche derselbige Schriftsteller von China und Cochinchina geliefert hat. Das Wahre, was bey den Nachrichten von Ponthiamas zum Grund liegt, besteht vermuthlich darin: dass der Chinesische Kaufmann das verödete Ponthiamas mit Hülfe seiner Landsleute in kurzer Zeit nach Chinesischer Art anbaute, und eine nicht geringe Zahl von Flüchtlingen aus den benachbarten Gegenden herbeylockte, über welche er sanfter regierte, als die Tyrannen, welchen sie entronnen waren: und zwar auch deswegen sanfter regierte, weil er sonst fürchten musste, dass seine Unterthanen ihre ehemaligen Oberherren herbeirufen, und dem kleinen, wenig befestigten Reiche ein Ende machen möchten. In jedem Fall ist es ein tröstender Gedanke, dass es in Hinterindien wenigstens einen kleinen Fleck gibt, wo glückliche Menschen wohnen. Auch ist das Ländchen Ponthiamas ein erfreuliches Beyspiel: wie leicht die Wildnisse in Hinterindien in blühende Paradiese umgeschaffen werden könnten, wenn sie von fleissigen Menschen besetzt, und von gerechten, oder nur leidlichen Regenten beherrscht würden.

Anmerkung: Ponthiamas war, ist Hà Tiên in Vietnam.

Die Arbeit von Pierre Poivre wurde 1768 in Yverdon ohne Nennung des Autors veröffentlicht. Poivre ist einer der weniger bekannten Reisenden und Entdecker. Er war Missionar in China, Cochinchina und Macau, später Verwalter von Mauritius und Réunion und Mitglied des Ordens vom heiligen Geist, Ordre du Saint-Esprit.
1745 reiste er als Mitglied der Französischen Ostindienkompanie nach Indien. Poivre wurde in einer Seeschlacht gegen die Briten verwundet. Eine Kanonenkugel zertrümmerte sein Handgelenk. Ein Teil seines rechten Arms wurde amputiert. (2)
Christoph Meiners, Professor der Weltweisheit, übersetzte den Text aus dem Französischen, ohne Angst vor tropischen Krankheiten oder verirrten feindlichen Geschossen. (3)
Die Reiseberichte von Pierre Poivre
p poivre
(1) https://books.google.co.th/books?id=WWFgAAAAcAAJ
(2) http://www.pierre-poivre.fr/doc-67-8-mois-c
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Meiners