ANCIEN CULTE MAORIE

Wenn ich mich in nicht allzu ferner Zukunft von dieser Welt verabschiede, die Löffel abgebe – oder wie Berner sagen, den Schirm zu tue, gibt es einige Gegenstände, die in Chiang Mai und Thailand kaum Beachtung finden. Ich möchte verhindern, dass diese Güter im Kehricht landen, kremiert werden. Deshalb wende mich gerne an meine Leser.
Wozu dient die letzte Ölung? Sie verhindert das Quietschen des Schirms beim Schliessen!

Abzugeben:
ANCIEN CULTE MAORIE, Paul Gauguin, Paris VIII 1951, Pierre Berès, La Palme
Das Büchlein ist in gutem Zustand.

PICASSO, Frank Elgar, Robert Maillard, 1956, Droemer
In Bern zeigte vor vielen Jahren niemand Interesse an den zwei Büchern oder an der Bibliothek.

Reisszeug KERN, Aarau, Neuwertiger Zustand. (Vor kurzer Zeit zeichneten Spezialisten Geräte und Maschinen mit Bleistift am Reissbrett.)
Möglicherweise haben Sie andere Wünsche.

Liebe Leser,
bedaure, vergessen Sie meinen Beitrag.
Im Internet werden beide Bücher günstig angeboten. In der guten alten Zeit, vor PC und Smartphone, war mindestens Gauguin teure Mangelware. 23.10.2017 12 00

Hanuman und der Affenkasten

Meine Grosseltern lebten in der Nähe der Stadt Aarau. An ein imposantes Haus erinnere ich mich. Es ist der Affenkasten. (1,2) Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in der hinteren Vorstadt eine kleine Brauerei mit Gaststube. Dort trafen sich Kantonsschüler. Sie inhalierten eifrig Gerstensaft. Die Leute verbreiteten Nachrichten wie, die Studenten seien in der Brauerei oder im Kasten gewesen. Danach hätten sie einen Aff nach Hause getragen. Auf diese Weise soll der Begriff «Affenkasten» entstanden sein, der 1877 erstmals offiziell genannt wurde.
Im «Aff» gab es respektable Gäste wie den Arzt Albert Schweitzer, die Bundesräte Heinz Häberli und Albert Meyer, Gottlieb Duttweiler, der Gründer der Migros, die Schriftstellerin Maria Dutli-Rutishauser und den deutschen Filmschauspieler Conrad Veidt. Klein Low trank dort kein Bier, sondern Orangina aus bauchigen Fläschchen. Am 31. Oktober 2006 schloss das Restaurant Affenkasten in Aarau seine Türen und machte einer Buchhandlung Platz.

Wieso fand der Affenkasten den Weg nach Hinterindien?
Das Ramayana, Sanskrit, रामायण, ist nach dem Mahabharata das zweite indische Nationalepos. In diesem gewaltigen Werk hilft der Affe Hanuman dem Königssohn Rama, dessen Gattin Sita aus der Gewalt des Monsters Ravana zu befreien. (3)
In Thailand werden nicht nur Gucci Taschen oder Marken-Jeans gekonnt nachempfunden. Das Ramayana heisst hier Ramakien. Der Affe bleibt Affe und heisst Hanuman.
Die Herren Generäle hatten nun die glorreiche Idee, den Hindu-Gott Hanuman zum Schutzpatron der Nation zu erküren. (4)
Verteidigungsminister Prawit Wongsuwon leitete die würdige Zeremonie des Giessens von eintausenddreihundertundneun Hanuman Kopien. Sein Stellvertreter, Minister Udomdej Sitabutr, sowie der Führungsstab der Armee verschönerten mit ihren glitzernden Orden und Medaillen die wichtige Handlung. Insgesamt sollen neun Affen in Gold, dreihundert in Silber und tausend in anderen Legierungen gegossen werden.

Meine Folgerung: Der Buddha taugt nichts. Buddhisten, werdet schleunigst Hanumanisten der Hindu Affen Kaste!
Ich würde in den Affenkasten flüchten. Den gibt es leider nicht mehr.

(1) http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/aarau/in-affenkasten-kehrten-sogar-albert-schweitzer-und-bundesraete-ein-129941119
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Affenkasten
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Ramayana
(4) http://www.bangkokpost.com/news/general/942617/hanuman-statues-to-protect-nation