Prohibition im Wilden Westen

Ich habe Probleme mit dem Gehör. Dazu fielen mir neulich Geschichten ein, die sich vor über 50 Jahren ereigneten.
Nicht nur in Thailand ist der Verkauf von alkoholischen Getränken zeitlich beschränkt. Es war ein heißer August Nachmittag, als ich im Hilton Hotel in Tulsa, Oklahoma, ankam. Es war so warm, dass ich mich als erstes an die Bar begab und ein Bier bestellte. Die Dame mit einem hohen blonden Haar-Turm auf dem Kopf, sagte mir, ich solle ins Zimmer gehen.
Trotzig erwiderte ich:
„Ich will nicht ins Zimmer. Ich möchte gerne ein kühles Bier.“
Erneut schickte sie mich ins Zimmer. Nach einer Weile klopfte es an der Tür. Es war die Frau mit dem Haarturm mit einem Bier in der Hand.
Sie kam ins Zimmer und erzählte:
„Ich darf ihnen kein Bier ausschenken. Wir haben Prohibition, Alkohol Verkaufs Restriktion. Wenn sie Bier möchten, müssten sie Mitglied im Club (der Alkohol-vernichter) sein.“
Damit ich die Kurve ins Bett besser schaffte, musste ich den Fernseher etwas verschieben. Einen Moment später stand ein Wachmann vor der Tür. Als er mich sah, grinste er. Die Leute dachten im Hotel, ich sei ein Gast, der den Fernseher, Typ NTSC (Never twice same Color), klauen wollte.

Ich erzählte die Angelegenheiten meinem amerikanischen Begleiter während des Aufenthaltes in Oklahoma. Er klärte mich mit unglaublichen Geschichten auf, wie Leute, Moonshiner, in der Gegend schwarz brennen. In Höhlen und sogar in großen Bussen auf dem Superhighway. Sie versuchten mit tausend Tricks das Gesetz zu umgehen. Die Gegner waren mit Wärmebildkameras ausgerüstet, um die Brennereien zu lokalisieren.
Es gab keine Bars, wo Keeper Bier- und Whisky-Gläser wie Curling-Steine meterweit über Theken schoben. Bluegrass, das heißt die Country-Music, wurde in fast geheimen, schwer zugänglichen Speakeasy gespielt.
Menschen, die ins ins Speakeasy gingen, trugen alle eine gerollte Zeitung unter dem Arm. In die Nachrichten eingewickelt waren Schnapsflaschen. Man brachte die Getränke selbst mit. Eingeschenkt wurden sie von einer Lady mit Haar-Turm-Frisur. Sie kassierte einen Dollar (damals 4.00 Fr.) pro Glas.
Die Einheimischen fuhren riesige Straßenkreuzer, Gas-Guzzler, in welchen der Rollstuhl nicht im Kofferraum Platz fand, weil diese Orte mit Schnapsflaschen gefüllt waren.
Zum Abendessen gab es üblicherweise eine mit Fleisch gefüllte Weißkohlrolle, danach ein riesiges Steak mit Idaho Kartoffel. Mit dem Fleisch hätten wir in der Schweiz ein Fondue bourguignonne für die ganze Familie zubereitet.
Zum Trinken gab es ein Wasserglas mit Bourbon. Mittags gingen wir gelegentlich in einen Mexikanerladen. Dort hieß es: Du kannst alles Essen, was du magst, für nur einen Dollar 99. Alle diese Köstlichkeiten enthielten keine Kalorien.
Wie im Märchen oder in einem schlechten Film fühlte ich mich, als der Ku-Klux-Klan seine Jahresversammlung mit brennenden Kreuzen in Tulsa abhielt.
Das Gebiet gehört zum Bible Belt. Der überaus aktive evangelikale Protestantismus ist integraler Bestandteil dieser Südstaaten-Kultur. Mädchen wurden mit vierzehn Jahren verheiratet, aus Angst, es könnte ein Baby ohne Vater entstehen. Diese Menschen versuchten, als Missionare ihren Lebensstil in Südostasien zu verbreiten.

Bei längeren Aufenthalten in Tulsa entschied ich mich, einige Wochenenden im französisch geprägten New Orleans zu verbringen. Sobald der Flieger die Staats-Grenzen überflog, wurden sofort sogenannte Eyeopener, Cocktails, serviert.
In New Orleans gab es unbeschränkt Cocktails, Hurricanes, maximal zwei, bei Pat O’Brien’s. Gute Weine und französisch beeinflusstes Essen wurden angeboten.
Besondere Akzente setzten die Jazz Konzerte in der Preservation Hall. Dort wirkte ein älterer Trompeter. Er litt wahrscheinlich unter einem defekten Trommelfell. Wenn er blies, entwich die Luft durch sein Ohr. Er drückte einen Finger auf sein Ohr und trompetete. Während dem rutschte seine Hose nach unten. Einhändig kämpfte er, zwischen Synkopen, gegen Ohr und Hose. Es war ein unvergessliches Ereignis. George Lewis und Louis Armstrong lassen grüßen. Meine neue Favoritin ist Erika Lewis von Tuba Skinny. Sie singt ähnlich wie Bessie Smith.
Am 14. Mai fand ich einen Film aus dem Jahre 1949. Er ist absolut sehenswert. Der Titel: „Tulsa“. Er bebildert die einstige Erdöl-Metropole der Welt.
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Das Bild zeigt die Oral Roberts University in Tulsa 1971. Der offensive Reverend Roberts machte Millionen mit Verkäufen von Jesus Christus. Ich bedaure, dass ich das Bild mit meinen behinderten Fingern nicht verbessern konnte.

Wie der Farang eine einst angenehme Wohn-Gegend fand

Ab 2001 lebte ich im Winter wochenweise im Mae Ping Hotel. Es verfügte über Rampen am Eingang. Die Verpflegung in den verschiedenen Restaurants war überdurchschnittlich. Ein teurer Internetzugang war in der Hotellobby. Eine Cocktailbar mit charmanten Damen und Happy Hour zwischen 17 00 und 20 00 Uhr war zu verführerisch. Gleich über der Strasse war Mr. K’s. Schuppen. Mr K 2001

Dort waren Bier und Mekong eindeutig billiger, aber es gab keine Cocktails.  Mr. K’s Bäuchlein konnte nicht mit den Formen und dem Lächeln von Jintana Pokhada konkurrenzieren. Der grösste thailändische Bierfabrikant rettete mein Seelenheil, indem er die hübsche junge Frau zwecks Weiterbildung nach England einlud,
Mr. K’s Schuppen war wichtig für mich. Er erledigte die Wäsche für einen Viertel des Hotelpreises. Mr. K. verkaufte Filme, Getränke, Zigaretten, Kaugummi, Telefonkarten, Postkarten und konnte alles organisieren. Er verhökerte günstige Mahlzeitencoupons des Hotels. Viele SAGA Gäste des Mae Ping tranken ihr Bier bei Mr. K. Top Unterhaltung mit meist britischen Weltenbummlern war gewährleistet. Dort sass täglich ein blonder Engländer. Er lebte nicht im Hotel. Er war mit einer Thailänderin verheiratet und lebte als einziger Europäer in irgend einem namenlosen Dorf. Während seine Frau bei Thai Airways arbeitete, suchte er Gesellschaft bei Mr. K. und schlürfte fast täglich die berühmteste Nudelsuppe von Chiang Mai. Eines Nachmittags fragte mich Mike, ob ich zur Airport Plaza mitfahren möchte. Ich kannte die Plaza nicht und benutzte die Gelegenheit gerne. Mike schmiss den Rollstuhl in das Pickup. Dies war der Beginn einer unvergleichlichen Freundschaft.

Im Januar 2002 war ich mehrmals zum Essen im Dorf eingeladen. Dabei lernte ich Nachbarn und einige Kinder kennen. Sie spielten und lärmten auf der Strasse. Um acht Uhr wurde es schlagartig still. Die Kleinen mussten nach Hause.
Mir gefiel es in der ländlichen Umgebung mit den Reisfeldern – in der Nähe der Stadt. Ich fand eine kleine Wohnung mit Köchin und Reinigungsspezialistin mit Palmwedel. Spätestens alle zwei Wochen fand sich im Dorf irgend ein Grund zum Feiern. Die verbreitete Mia Noi Kultur mit all den vernachlässigten Frauen störte mich nicht, wirkte eher einladend.
Gegen Ostern sah ich ein leerstehendes Häuschen an einer wenig bewohnten Strasse. Meine gemietete Wohnung war nur fünf Minuten entfernt. Die abendliche Bierzeremonie mit Mike konnte auch nach einem allfälligen Umzug stattfinden.

Später erwarb ich ein weiteres Haus mit einem grossen Garten, das Gästehaus – oder wie es die Einheimischen nennen – Ban Isabella. Dort feierten wir mit zwei Sängerinnen aus der Schweiz einen unvergesslichen Abend, den Höhepunkt der Dorfparties.
Danach wurden die Anlässe nur noch lauter. Nach einigen Todesfällen und Wegzügen änderte sich die Bevölkerungsstruktur. Kinder bettelten die ganze Nacht nach Futter. Sie schliefen in ihren Schuluniformen auf Strassen und Plätzen. Sie sassen gähnend, mit roten Augen, vor riesigen Fernsehkisten und schauten Kriegs-, Gangster- und Porno-Filme von VCD, während sich die Eltern wenig sittlich vergnügten.
Seit sechs Jahren verpesten Sex- und Drogenmafia das einst fast harmonische Dorfleben, wo man Schulmädchen nur mit zugezogenen Vorhängen bei schummrigem Licht schwängerte. Von nun an wurde Methamphetamin aus Pseudo-Ephedrin und Alkohol, die Düfte verrieten es, praktisch täglich hergestellt. Konsumenten und Händler, wie Schulkinder, wurden gefasst und bestraft. Die Hersteller dagegen arbeiteten ungestört weiter. Seit der Überflutung herrschen Betriebsferien. Die Ethanol-Schwaden fehlen mir.
Gezwungenermassen lebte ich wochenlang in schäbigeren Dörfern in der Umgebung von Nakhon Thai. PhonPhat ist nicht die einzige asoziale Siedlung im schönen Thailand. Der Mut ehrlicher Berichterstattung fehlt vielen Zugewanderten. Das ergibt dann Schapsleichen. Am Ende brennen sie besser.

https://travel.saga.co.uk/

Thailands verheissungsvolle, bahnbrechende Zukunft

Ein heisses Land in einer heissen Zeit. Da ist es nie zu spät für Bierpreis und allgemeine Alkohol-Steuer-Erhöhungen.
Die Regierung investiert viel und benötigt Geld. Der Schutz der Monarchie, inbegriffen der Bevölkerung, wird intensiviert mit U-Booten, Helikoptern, Flugzeugen und Panzern. Schiffe mit Lenkwaffen könnten feindliche Einheiten in Entfernungen von über zweihundert Kilometern beschiessen. Die lückenlose Überwachung des Internets benötigt viel geschultes Personal und modernste Technik.
Zitronen gibt es kaum genug zum Quetschen. Da hält man sich besser an die Leute. Saurer, sogar vitaminreicher Saft hilft wenig. Billionen Baht sind besser.
Eine Idee war, die Gebühren für Abfälle um das Elffache zu erhöhen. Ich befürchte leider, dass dann der Kehricht wieder in Nachbars Garten, im Dschungel, in Flüssen und Seen landet oder mühsam von den Meeresstränden gesammelt wird. Jede Nacht beleuchten dann – wie einst – Millionen Feuerchen mit stinkendem Qualm Hütten, Palmen und Tempel.
Vor ungefähr zehn Jahren wurde der Kehricht, trotz bezahlter Gebühren, im Dorf plötzlich nicht mehr abgeholt. Die Lastkraftwagen reisten damals von Chiang Mai ins Gebiet von Lampang. Sie schmissen den stinkenden Müll in den Dschungel. Das funktionierte, bis sie von wütenden Einheimischen mit Schrotflinten begrüsst wurden.

Weiter denkt man an eine progressive Zuckersteuer in Getränken, mit dem richtigen Argument, Zucker sei ungesund. Suppen, Gemüse und andere Speisen dürfen weiter abgabefrei gezuckert werden. Warum nicht eine generelle Zuckersteuer erheben? Sie wäre bei höheren Erträgen weit weniger personalintensiv.

Die Zeitungen, Bangkok Post und Khaosod, sehen die Aktionen aus ihren Blickwinkeln:
Die Konsumenten zahlen für die Sünden der Regierung (1)
Ist diese Regierung kaputt und schöpft einen neuen „Sündensteuer“-Plan, damit angeblich sündige Konsumenten mehr bezahlen? Ich besprach diese Spekulation mit einem Freund. Am Samstag werden neue Verbrauchsteuersätze wirksam und Preiserhöhungen auf Alkohol, Zigaretten und Kaffee stehen bevor. Die Verbraucher sind gezwungen, die Last von immer teurerem Bier, Wein, Schnaps und Zigaretten zu tragen.
Laut Forbes Thailand Magazin gibt es erhebliche Erhöhungen der Lizenzgebühren. Beispielsweise wird die Alkohol-Herstellungsgebühr von 5.000 Baht auf 300.000 Baht pro Jahr angehoben.
Ein Produzent, der 30 Millionen Flaschen im Jahr abfüllt, zahlt umgerechnet auf die Flasche 0.01 Baht. Ganz anders trifft es die Detailhändler. Für den Einzelhandel wird die Lizenzgebühr von 2.000 Baht auf 50.000 Baht erhöht. Wenn der Umsatz bloss 10‘000 Flaschen beträgt, ergibt das pro Flasche fünf Baht, die vom Gewinn verlorengehen … oder der Kunde bezahlt.

Nach kurzem Schnuppern in den Preislisten bemerkte ich, dass wiederum beim echten Wein am kräftigsten abgesahnt wird. Daraus ergibt sich, dass nicht hochprozentige destillierte und gebrannte Wasser, sondern natürlich fermentierte Traubensäfte die aggressivsten Feinde von Hirn und Leber der hochsensiblen Bevölkerung Hinterindiens sind.
Billigst “Weine“, gepanscht im Grossraum Bangkok, aus importiertem Traubenkonzentrat, lokalem Ethanol und Wasser, gelten als einheimische Erzeugnisse.

Werte Geldbeschaffer: Sofern ihr wirklich unerschöpfliche Mengen Geld benötigt, verdoppelt endlich die Treibstoff-Preise. Vielleicht würden dann einige Dieselbesitzer ihre ungewarteten Stinker nicht nur währen der Nacht abstellen, sondern die Luftbelastung mit Schadstoffen könnte mindestens in Chiang Mai, eventuell sogar landesweit, verringert werden.

Die Staatsbahnen planen mit Unterstützung von Japan, 2023 die 193 Kilometer lange Hochgeschwindigkeits-Strecke von Bangkok (Don Mueang, Suvarnabhumi, U-Tapao) nach Rayong in Betrieb zu nehmen. Der Grundpreis sollte zwanzig Baht plus 1.80 Baht pro Kilometer betragen. (2)
Die Japaner möchten ebenfalls eine schnelle Strecke von Bangkok nach Chiang Mai errichten.
Gleichzeitig wird in Zusammenarbeit mit China an der Strecke von Nong Khai nach Bangkok gearbeitet.

(2) http://www.bangkokpost.com/news/general/1317747/rapid-rail-link-to-rayong-set-for-2023
(1) http://www.bangkokpost.com/opinion/opinion/1323951/consumers-made-to-pay-for-government-sins

Alkohol trinkende Ameisen attackieren Cocktails

Während Jahrzehnten verdünnte ich Süssgetränke zur Hälfte mit Sprudelwasser. Dann gab ich einen Schuss Wachholder, Rum, oder Whiskey dazu, um allfällige Ameisen zu verscheuchen. Spätestens nach drei Minuten, hätten die flinken Tierchen sonst mein Cogaaa-cola als Schwimmbad benutzt. Schon alte Schlager priesen Rum und Cogaaa-cola, Cuba Libre, als bekömmliches Mixgetränk an. Es war also nicht meine Erfindung.
Glücklicherweise sind die durstigen Ameisen sehr klein. Sie saufen in dreissig Minuten keine Flasche Schnaps. Sie sind schlecht zu entdecken, weil sie kürzer als einen Millimeter sind. Zusätzlich sind sie aussergewöhnlich schnell. In einer Sekunde bewältigen sie bis zu zehn Zentimetern. Zudem sind sie Fuzzy-Logik gesteuert. Fuzzylogik ist eine Theorie, welche vor ungefähr fünfzig Jahren, in der Mustererkennung zur präzisen Erfassung des Unpräzisen entwickelt wurde. Diese klugen Tierchen laufen nicht direkt von A nach B. Wie Hasen schlagen sie haken und entgehen so lebensbedrohenden Fingerkuppen. Die zurückgelegte Strecke ist folglich A-C-D-B!
In Thailand gibt es zur Ausbildung in praktischer Anwendung der Fuzzy Theorie ausreichend alkoholisierte Automobilisten. Sie fahren selten gerade aus, sondern schlagen Zickzackkurse ein. Zusätzlich variieren sie ihre Fahrgeschwindigkeit dauernd. Solche Kenntnisse helfen ihnen später, die kleinen Ameisen mit flinken Fingerkuppen erfolgreich auszumerzen.

Vor etwa drei Jahren entdeckte ich in Satun Ameisen, die Hong Thong Flaschen zwecks naschen bestiegen. Im Dorf verkauften die Läden keinen Sang Som oder andere Schnäpse. Hong Thong hat nur fünfunddreissig Prozent Alkohol und ist stark süss. Preislich ist Hong Thong günstiger.
Vor einigen Wochen enterten Ameisen in Chiang Mai erstmalig unseren Kokoswasser-Cocktail mit Barbados Rum. Experten dürfen sich streiten: Ist es das Kokoswasser – oder der Rum?

Dick klagte ihr Leid einer Nachbarin. Die Frau erzählte Dick, auch sie wurde beim Essen dauernd von Ameisen gestört. Abhilfe brachte angeblich eine Latex-Unterlage auf dem Tischblatt. Sie überreichte Dick einen entsprechenden Gummi-Schutz. Sie verwendet Latex-Matten ebenfalls erfolgreich im Bett. Lange benutzte ich im Bett die Tütenform, ohne zu wissen, dass ich damit lästige Ameisen abwehre.

Der erste Abend verlief erfolgversprechend. Einen Tag darauf waren die kleinen Säufer durstiger als je zuvor. Die Hälfte des Cocktails wimmelte innerhalb weniger Minuten derart von Ameisen, dass Dick ihn wegschüttete.
Es gibt Lösungen: keine Longdrink-Gläser, sondern kleine Sherry-Gläser, zusätzlich die Mixtur im Kühlschrank lagern. Ein jeglicher Verzicht auf seichte Unterhaltung fördert das schnelle Schlucken.

Einen kleinen Trost gibt es. An der Bar kann ich mir die kleinen Drinks ohne Attacken weiterhin problemlos mischen – spätestens, bis die gemeinen Viecher den Weg vom Tisch zur Bar erschlossen haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Cuba_Libre

Islamic Vinegar of Melacca und andere Versprecher unterbelichteter Verbrecher

dscn2686-2 Im Garten der „Roten Tomate“ in Cenang erfanden die Perlen des Prosecco in meinem Kopf den Islamic Vinegar. Leicht vernebelt dachte ich beschwingt an längst zurückliegende Reisen in Malaysia.
Trinkwasser, einst automatisch Teil jeder Mahlzeit in Asien, gibt es meist nur noch auf Verlangen gegen Verrechnung.
Hausschlarpen, eine sanfte, bequeme Fussbekleidung und Bademäntel suchen Gäste in den Schränken vergeblich. Sogar Kleiderbügel verschwanden teilweise. Sie werden neu im Reich der Mitte massenhaft missbraucht, um Peking-Enten aufzuhängen.
Einst enthielten Snacks neben aromatischen Gewürzen, das für Weisse notwendige Salz. Heute enthalten die bunten Beutel mindestens vier Prozent Zucker. Salz ist nur noch im Milligramm Bereich vorhanden.
Malaysia führte eine neue Gästebesteuerung, die Salinan Pelanggan, eine Kurtaxe ein. Sie wird pro Nacht erhoben und ist von der Qualität der Betriebe abhängig. Die Luft ist in fünf Sterne Häusern teurer, als für preisgünstige Betten in mit reichlich exotischem Ungeziefer garnierten Unterkünften.

Landesübliche Preiskontrollen führen zu fragwürdigen Resultaten. Neulich erhielt ich ein praktisch fleischloses Club-Sandwich. Die einsame Gewürz-Gurke, eine genaue Beschreibung des belegte Brotes finden fachkundige Esser im Speisenverzeichnis des Lokals, war abwesend – eventuell mit unverheirateter Gefährtin im Urlaub.

Eine Meisterleistung Orwellscher Überwachungkunst ist die Bespitzelung des Alkohol- und Tabak-Verbrauches der Bewohner und ausländischer Gäste auf den Inseln Langkawi, Labuan und Tioman. Der Genuss alkoholischer Getränke ist für Mohammedaner verboten. Trotzdem werden Bier, Schnaps und Wein an die Gläubigen abgegeben.
Die eigentlich engmaschigen Vorschriften sind wenig durchdacht. Im Monat dürfen Kunden fünf Flaschen erwerben. Der Alkoholgehalt, ob 13.5 oder 40 Prozent ist Nebensache. Es weiss offenbar ebenfalls niemand, dass es Flaschen mit 75 Zentiliter, einem Liter, oder Magnumflaschen mit 1,5 Litern Inhalt gibt. Beim Bier ist der Erwerb auf 72 Dosen beschränkt. In den Hotels wird der Konsum von Bier, Schnaps und Wein noch nicht mit Einträgen in den Gästedateien bewirtschaftet.

Die verwaltungstechnischen Massnahmen wirken sich nicht unbedingt verkaufsfördernd aus. Einige Geschäfte haben bereits existenzielle Probleme.
Im benachbarten Satun führten die neuen Vorschriften Malaysias zu empfindlichen Einkommensverlusten der Grenzbeamten. Der Fluss schwarz importierter Ware verringerte sich augenblicklich. Die einst beliebten Zusatzeinkommen der Beamten wurde vom Wind der Andamanensee verweht. Die Schaffung neuer Vertriebskanäle benötigt Zeit.
Gesundheitsminister Minister Datuk Seri Dr. S. Subramaniam erhöhte die gesetzliche Alterslimite für Erwerb und Konsum gesundheitsgefährdender Stoffe von 18 auf 21 Jahre. Ab 1.Januar 2017 müssen Spirituosen Warnhinweise wie Zigaretten enthalten. Die Flaschengrösse wird auf 0.7 Liter standardisiert. Dagegen wird mit Formol behandeltes Gemüse, Fisch und Fleisch selten oder nie kontrolliert.

Reise und Preise im südlichen Grenzverkehr

Neben kulinarischen Beweggründen reisten wir für medizinisch technische Hilfsmittel aus Dänemark nach Malaysia. Die Dinger sind im Nachbarland 65 Prozent günstiger. Bei 24‘000 Baht rentiert sich das nicht nur für Schmalspur Geizhälse.
Eine erste Überraschung erlebten wir an der Fähre in Thammalang, Satun. Der Ringgit ist zwanzig Prozent weniger wert. Der Preisaufschlag in Thailand von 300 auf 350 Baht ist happig und rein rechnerisch nicht gerechtfertigt.
Weil gegenwärtig nur wenige Personen reisen, verwendet Andaman Ferry Venture, Langkawi, kleinere, wesentlich langsamere Schiffe. Für mehr Meereindrücke darf man für den Mehrwert länger an Bord bleiben!
Ein neues Terminal der Einwanderungskontrolle ist in Betrieb. Von dieser Einrichtung profitiert eine illegale Taxi Mafia, die unkundige Reisende aufs Ärgste schröpft.

Die eigentlich zollfreie Insel Lankawi, ein ehemaliges Paradies für Alkoholiker, führte neue Regeln betreffend Schnaps und Wein-verkäufe ein. Malaysias Staatschef benötigt Geld. Der Selbstbedienungsladen korrupter Beamter läuft total selbstschmierend. Leider sind sämtliche Kassen leer. Dies in einem Land mit Bodenschätzen wie Öl-, Zinn-, und Gold. Deshalb entsandte man staatliche Beamte in eindrucksvollen Uniformen in jede Schnaps-Handlung auf Langkawi. Entweder zückt der Käufer seinen Pass, denn die Einkäufe werden registriert, oder es gibt nichts. Die Vielfalt des Angebots schrumpfte in den Geschäften um mindestens dreissig Prozent. Wir waren oft die einzigen Interessenten, die sich um Gestelle mit zehnjährigen Weissweinen herum drückten. Teure, untrinkbare Flüssigkeiten mit intensivem Korkgestank gibt es in Satun ebenfalls.

Die internationalen Hotels leiden gegenwärtig unter dem Druck der günstigst Pauschalreisenden aus China. Reiche Angebote am Frühstücksbuffet und beim beinahe unglaublichen Steamboat- oder Barbeque-Service mussten dank diesen speziellen Naturfreunden gnadenlos reduziert werden. Mehrere Fruchtsäfte am Morgen, frische Croissants, eine breite Brot- und Käse-Auswahl, fielen dem rigorosem Spardruck zum Opfer.
Sogar das einst grosszügige Angebot der Badezimmer, wie Gläser und Frottierwäsche, fielen überbordenden Selbstbedienungswünschen in- und ausländischer Gäste zum Opfer.
Glücklicherweise gibt es noch viele Kleinbetriebe. Sie verrechnen nur erbrachte Leistungen, die durchaus höchste Qualität erreichen können. Sie werden leider durch staatliche flankierende Massnahmen in engste Schranken verwiesen

Wo vor wenigen Jahren noch gebildete Kundschaft die Werke gut ausgebildeter Angestellter und Kochkünstler zu schätzen wusste, beherrscht heute eine rüpelhafte, gedanken- und respekt-lose schnelllebige Fliessbandgesellschaft ohne jegliche Manieren und Moral mit ihren Smartphones die Szenen. Solche Eigenschaften zeichnen ebenfalls die Führungsebenen der betreffenden Länder aus.
Wenn diese Tagediebe eines Tages alle in den Himmel dürfen, kann ich auf das Sterben noch lange verzichten — oder ich schmore lieber in der Hölle.​

Traktat über den Neid eines Besitzlosen

In der Provinz Satun sind fast siebzig Prozent der Bewohner Muslime, Muselfrauen, Muselkinder, Muselmänner. Sie leben etwas anders als wir. Sie essen Schweinefleisch nur im Verborgenen. Vor allem die weiblichen Wesen fallen durch ihre Kleidung auf. Die Herren lassen sich kaum von den Thais unterscheiden, wenn sie nicht teilweise kümmerliche Bärtchen oder arabische Kleidung tragen. Im Gurgeln mit Alkoholika gehören sie zu den Fortgeschrittenen.
Unter weiten Gewändern lässt sich viel Schnaps, sogar während den amtlich verordneten Sperrzeiten, aus den verlockenden Angeboten befördern. In Chiang Mai sind die Spirituosenangebote nicht nur vor براقع Barāqi, Burka, tragenden Langfingerinnen in ballettartig einstudierter Teamarbeit besser geschützt. Die Risiken, im Süden erkannt zu werden, liegen nahe Null. Dreissig zöllige Bildschirme passen ebenfalls bestens in die weiten, dunklen Kampfanzüge!

Eine Gnade, (ist es eher eine Strafe?), gewährt den Korangetreuen ihr heiliges Buch. Sie dürfen vier Weiber ehelichen.
„Wer es leisten kann, darf sich vier Ehefrauen nehmen und dazu soviele Kebsweiber halten, wie er eben vermag.“ OSMAN AĞA: Aus seinem Gespräch mit Prinzessin Lubomirska, Gattin von Fürst Sieniawski. (1)
Im Süden herrscht die übersinnliche Fleischeslust. Denn diese potenten Glaubensbrüder geben sich mit handels- oder marktüblicher Ware nicht zufrieden. Sie mästen ihre zarten, geliebten Kostbarkeiten auf mindestens hundertzwanzig Kilogramm Lebendgewicht. So berechnet dürfe der Haremsinhalt gegen fünfhundert Kilogramm betragen – unter alleiniger Berücksichtigung der geehelichten Damen. (2) Aufblühenden Fettflecken ab neunundachtzig Komma sechs Kilogramm, Klamotten: Kopftuch und fast zerstörerisch pralle Hinterbacken in zu engen heissen Höschen, führen bei mir zu Appetitstörungen. Dagegen bin ich wirklich ein armer Schlucker mit den unangeheirateten fünfzig Kilogramm der aktuellen Lebensabschnittspartnerin. Das sind gewichtsmässig nur zehn Prozent eines wohlgenährten Harems, allerdings mit geringerem Fettanteil.

(1) Osman Ağa: Zwischen Paschas und Generälen. Bericht des Osman Ağa aus Temeschwar über die Höhepunkte seines Wirkens als Diwansdolmetsch und Diplomat. Übersetzt, eingeleitet und erklärt von Richard Franz Kreutel/Friedrich Kornauth, aus der Reihe Richard Franz Kreutel (Hrsg.): Osmanische Geschichtsschreiber. Band 5, Verlag Styria, Graz/Wien/Köln 1966,
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Harem

Vergleiche: https://hinterindien.com/2016/06/28/die-schoenheitsoperation/

Überraschendes Upgrade vom Shake zum Cocktail

Milchshakes sind Getränke, für welche Milch mit Speiseeis, Früchten – wie Erdbeeren oder Bananen, Schokolade oder Aromen – wie Vanille, mit Mixern kombiniert werden.
Der Erfinder der Milchshakes war Ivar „Pop“ Coulson aus Chicago. Er kam bereits 1922 auf die Idee, Milch, Eis, Malz und Schokolade zu einem neuartigen Getränk zu mischen. In der Schweiz waren solche Flüssigkeiten als Frappé bekannt. Smoothies sind moderne, enge Verwandte der Shakes.

Ein jüngerer Tourist war in der guten alten Zeit, als man Alkoholika noch ohne Fahrplan konsumieren durfte, erstmalig im berüchtigten Bangkok. War es Soi Cowboy, war es Patpong? Er betrat in der Mitte eines feucht-heissen Nachmittags eine schummrige Bar. Eine Lady begrüsste ihn freundlich und fragte nach seinem Begehr.
„Ja, ich hätte grosse Lust auf einen Bananen-Shake!“
Nun ist eine Bier- oder Cocktail-Bar nicht unbedingt der richtige Ort für Milch-Mix-Getränke. Die Lady erklärte leicht verwirrt, ihre Wimpern klimperten aufgeregt:
„Es ist sehr früh am Tag. Es ist nicht viel Personal im Haus. Aber unser Schmuckstück, Fräulein Garnele, Khun Gung, wird gerne mit ihnen nach oben gehen, um ihren Wunsch zu erfüllen!“
Die Chefin rief einige unverständliche Laute in die Dunkelheit der Bar. Nach geraumer Zeit erschien eine sehr junge Frau mit mandelförmigen Augen und langen, glänzend schwarzen Haaren. Es gab noch keine umgefärbten thailändischen Blondinen. Offenbar litt die Schönheit an einer Textil-Allergie. Sie war, ausser mit extrem wuchtigen Schuhen und passendem Gürtel, kaum bekleidet.

„Khun Gung, Miss Garnele – Bananenspezialist“, meldete die Bar-Dame.
Der junge Mann stieg mit der knackigen Garnele die enge Treppe hoch. Oben angekommen, werkelten die Beiden erfolgreich – die Matratze quietschte, das Bettgestell stöhnte – am Bananen-Shake mit Garnelen-Cocktail!

https://de.wikipedia.org/wiki/Milchshake

Ein echtes Käseblatt

Kochen ist eigentlich eine exakte Wissenschaft, mindestens für westliche Esskulturen. Nur die Masseinheiten waren bei den Mengenangaben lange Zeit relativ ungenau. Es gibt Teelöffel oder Suppenlöffel. Die Grössen waren nicht genormt. Eine Prise oder eine Handvoll ist je nach Anwender nicht dasselbe. Was ist bei Flüssigkeiten der Unterschied zwischen einem Spritzer oder einem Schluck. Sollte der Koch den Schluck wirklich im Mund abmessen? Bei Öl ist das weniger empfehlenswert.

Ich verrate ihnen ein Geheimnis. Dick kann nicht kochen – oder nur zufälligerweise gut. Sie benutzt die einheimische Herz-, Magen-, Hand-Methode. Da werden Zutaten aus Fläschchen, Flaschen und Töpfen mit mir unbekanntem Inhalt grosszügig in Töpfe und Pfannen gegeben. Zu oft wird irgendeine wichtige Kleinigkeit vergessen. Die Chili- und Knoblauchzähler werden durch Stromausfälle, eher durch Telefonanrufe zurück gestellt. Ein thailändischer Rindfleischsalat, Yam Nuea Yang, ohne Fleisch ist kaum besser, als Ravioli ohne Füllung.

Dick kaufte ein halbes Pfund Farang Bohnen, dazu ein Pfund schönen Speck. Thais würden den ganzen Speck zerstückeln und das Fleisch zusammen mit Reis und Bohnen auf den Tisch stellen. Ich wollte vierzig Prozent zu Speckwürfeln verarbeiten, die gekochten Bohnen danach in den Würfeln kurz aromatisieren. Den Rest des Specks wollte ich für einen Curry anbraten.
Vor kurzer Zeit noch mussten wir Öl aus der Pfanne abgiessen, um das Fleisch nicht zu ersäufen. Heutzutage wird der Speck durch kriminelle Lebensmittelverfälscher entfettet und tiefgefroren. Man muss Schmiermittel beifügen, damit die Würfel selbst auf beschichteten Oberflächen nicht kleben. Seit dem Unfug mit dem fettfreien Speck schmeckt mir selbst Gaeng Hung Lay nicht mehr. (1) Die nördliche Spezialität könnte in Satun zubereitet werden, weil die Bauern unter Missachtung sämtlicher Auflagen und Verbote selber schlachten.

Beim Backen bin ich kleinlich. Bevor wir Mehl kauften, wollte ich sogar in Satun eine teure Küchenwaage. Die Brotqualität wurde damit reproduzierbar. Wir beherrschen Gewichte, Zeiten und Temperaturen als Voraussetzungen für erfolgreiches Backen.
Die Waage kann sogar zur Zubereitung von Cocktails eingesetzt werden. Im tiefen Süden, halal Land, fanden wir keine geeigneten Messbecher für Spirituosen. Der Umrechnungsfaktor: Ein Zentiliter entspricht zehn Gramm – oder der Schluck wird an Feiertagen aus tief-religiösen Gründen im Mund abgemessen. Ich zelebriere Feiertage meist schluckend, weil ich keine Wanderschuhe besitze. Allah, Buddha, Christus und Konfuzius, ich bin schon ganz konfus, haben nach fernöstlichen Zeitbegriffen mindestens jeden dritten Tag Geburtstag! An buddhistischen Feiertagen dürfen nur Tante Emma Läden illegal Alkoholika abgeben.

Die Küchenwaagen dienen ebenfalls zur Überprüfung der Einkäufe. Die Marktfrauen sind nicht kleinlich beim Wägen, auch bei sich selbst. Sie sind, Vorteil beim Sitzen, gut gepolstert.

Ein spezielles Kapitel ist der abgepackte Käse. Hartkäse wird meist ohne Verpackung gewogen, verpackt, vakuumiert, der Beutel verschweisst und zusätzlich mit viel Klebeband dekoriert. Bei einem Stücklein Parmesan las ich folgende Gewichte:
Angabe Etikette: 158 Gramm,
Gemessenes Gewicht verpackt: 166 Gramm
Klebeband: 3 Gramm – Schwerstarbeit für einen Greis mit klammen Fingern. Ich verlor Unmengen von Flüssigkeiten in Form von Speichel und Schweiss. So heiss kann Käse sein.

Bei Weichkäse wie Brie, Gorgonzola, Roquefort und Stilton dagegen, werden nach meinen Messungen die Styroporschalen und das Verpackungsmaterial als teurer Käse verkauft. Meistens verwenden die Angestellten zwei Folien, verzichten dafür auf das Klebeband.

Aber ich erinnere mich an eine Käsehandlung in einem Vorort von Bern. Der Chef bediente die Kundschaft persönlich und erzählte während des Verpackens zwecks Ablenkung ellenlange Käsegeschichten.
Zuerst legte der Meister eine ältere Zeitung auf die Präzisionswaage von Mettler, damals aus Küsnacht am Zürichsee. Dann folgte ein grauweisses Papier. Er legte eine pergamentähnliche Folie darüber. Dann griff der Künstler zum Messer – schnitt den bestellten Greyerzer oder Emmentaler, legte den Käse auf die Papiersammlung – et voilà – die Waage zeigte genau 250 Gramm, wie verlangt.
Käsehändlers alte Zeitung war für mich das Käseblatt. Ich las es auf dem Plumpsklo, bevor es nach einer letzten Verwendung endgültig vernichtet wurde.

(1) https://hinterindien.com/2012/12/16/kuchendienst-hunglay/

Wege zur Erleuchtung

Die Pfade buddhistischer Tugenden bleiben trotz Mengen reich dekorierter Tempel in Thailand schwierige Gratwanderungen. Die Mehrzahl organisierter Gruppen barfüssiger, in safranfarbige Tücher gewickelte Reiseleiter taugt wenig oder gar nichts. Entweder kennen sie die strikten Anleitungen nicht, oder sie vergassen die massgeblichen Regeln landesüblich nach drei Wochen.
Der Abt unseres kleinen Dorftempels im Norden spezialisierte sich, stahl Leichen oder Teile Verstorbener. Damit praktizierte er im Geheimen schwarze Magie, fertigte spezielle Amulette, bis er beim Fleddern erwischt wurde.
Die Einheimischen suchen zudem weder Tugend noch Erleuchtung. Sie dürsten alle, alle nach Baht-Scheinen! Das ist gelebte Schein-Religion. Wenn endlich reicher Geldsegen unerwartet eintrifft, teilt man nicht gerne. Mann oder Frau kaufen zu Discountpreisen angebotenes Karma bei geldgierigen Gelbröcken, wie man Fahrzeuge, Elektronik, Mia Noi (Zweit- und Drittfrauen), Smartphones und vergiftete Suppen erwirbt.

Die eingeschlagenen Wege zwecks Erreichung buddhistischer Erleuchtung funktioniert selten. Es fehlen die Musen, die Musse und vor allem die benötigte Portion Hirn. Anstatt den Pfad mit der Kraft des Geistes zu suchen, werden vor allem Muskeln eingesetzt. Dies gilt für sämtliche Tätigkeiten in Hinterindien.
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Der Krafteinsatz am Gewinde der Energiesparlampe, oder der Energieeinsatz am Gewinde der Kraftsparlampe war falsch. Diese Lampe wird kaum noch Helligkeit abgeben. Zur Erleuchtung führt sie schon gar nicht.
Alkohol brennt zwar. Er führt leider nur in Ausnahmefällen zur Erleuchtung des Geistes. Die Anwendung zum Antrieb von Motorfahrzeugen dagegen scheint gewährleistet.
Trotz vereinigter Anstrengungen von Polizei und Armee sind die Todesfälle im Strassenverkehr, während der Feiertage wie Neujahr und Songkran, in den letzten zwei Jahren extrem angestiegen. Muss dieser Anstieg dem Teufel im Alkohol der Treibstoffe zugeschrieben werden, oder ist allein der Promillepegel der Piloten dafür verantwortlich?
Krematorien und Sargfabriken feiern Hochkonjuktur. (1)

(1) http://www.thaivisa.com/forum/topic/718430-massive-songkran-festival-travel-spurs-coffin-business/