Buddhistische Feiertage

Ohne viel zu denken, ergriff ich das Dhammapadam und zitierte in meinem letzten Beitrag eine Seite daraus. Der Zeitpunkt war gut gewählt, denn am Tag nach der Publikation wurde Asanha Bucha gefeiert. Die meisten Einheimischen opfern an solchen Tagen weniger Zeit und Geld im Wat, als in klimatisierten Einkaufstempeln.
Anfänglich verbrachten wir hohe Feiertage in reich geschmückten Tempeln neben Scharen von herausgeputzten, goldverzierten Ladies. Busladungen mit Touristen, Geldspendern des Tempels aus Bangkok, dekorierten das Gelände. Während der Gebete und der Ansprache des Abtes schliefen viele der Weitgereisten in den VIP-Bussen. Auf einen Schlag öffneten sich danach die Türen und die teilweise schlaftrunkenen, vielleicht angetrunkenen Gestalten übergaben dem Chef des Tempels Geschenke. Die meisten Gaben wurden von verschiedenen Spendern mehrmals dargereicht. Der Krempel wurde in den Tempel gebracht, von zahlreichen Mönchen herausgeschafft und von fröhlich lächelnden Gästen wieder zum Abt befördert. Ein köstliches Beispiel über den Kreislauf – Irrsinn – des Lebens. Das war wie eine ansteckende Krankheit. Selbst Dick ergriff einen herumstehenden Blumenstrauss und wanderte damit zum Abt.
Später einmal erzählte uns der schwer gezeichnete Abt, er schätze seine Gäste aus Bangkok wenig. Die meisten reichen Gaben seien aus anderen Tempeln unerlaubt entfernt worden. Einige Buddhas aus diesem Areal hätten, ohne sich abzumelden, den beschwerlichen Weg bis nach Amerika geschafft. Die scheinheiligen Pilger-Touristen würden während und nach der Fahrt reichlich Lao Khao schlucken und das Tempelgelände durch schamlosen Geschlechtsverkehr entweihen.
Die zeitgemässen Fahrzeuge verfügen über Toiletten. Selbst bescheidene Tempel haben solche Einrichtungen. Trotzdem wird das Gelände von feiernden Vandalen zusätzlich durch Tretminen, Fäkalien, verseucht.

Auf den Tag nach Asanha Bucha folgt Khao Pansa, Buddhist Lent. Das ist eigentlich der Beginn der Regenzeit. Früher blieben die Mönche während drei Monaten im Tempel – in Regenzeitklausur. Diese Zeit wird im Englischen buddhistische Fastenzeit genannt. Das ist unkorrekt, weil nicht gefastet wird.
Wie wir auf unseren ausgedehnten Reisen feststellten, erlauben sich nun die selbsternannten Halbgötter in Gelb, selbst während den drei Monaten jeden Luxus, inklusive Fernreisen mit Flugzeugen.

Wie leichtsinnig in Thailand mit Daten und Terminen umgegangen wird, zeigt (2). Das Datum für Khao Pansa ist schlicht falsch. 2017 – Tuesday, July 11. Übertroffen durch: “This holiday has been celebrated and observed over thousands of years”. Die Aussage ist knapp übertrieben. Wie alt ist der Buddhismus – in Thailand? Die Tempel sind bereits angekommen, während die Mehrzahl der Einheimischen immer noch gefürchteten zahllosen Geistern opfern.

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Asalha_Puja
(2) https://www.calendardate.com/th_buddhist_lent_day.htm
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Khao_Phansa

Von Waren-Tempeln, Schummeln und Krachern – zum Nationalfeiertag der Confoederatio Helvetica

Vor ungefähr drei Wochen gewann Dick am Thai TV ein Smartphone im Wert von 23‘900 Baht. Der Haken: Das Gerät musste auf Termin in Bangkok abgeholt werden. Sie konnte nicht weg. Sie spielte Arzt, Pflegepersonal, Köchin und Waschfrau. Ein Sohn trat die Reise an, ausgerüstet mit Vollmachten und Dokumenten. Die Organisatoren verschoben den Abholtermin plötzlich um eine Woche. In diesen sieben Tagen verlor das Gerät an Wert. Er erhielt nicht das angekündigte Telefon, sondern ein preisgünstigeres Modell für 17‘000 Baht, wie er ermittelte. Die grosszügigen Spender kassierten zudem fünf Prozent Abgaben!
Für den ersten Preis, zwei Baht Thai-Gold, Baht als Gewichtseinheit zu ungefähr 15 Gramm, verlangten sie vom Preisempfänger zehn Prozent Gebühren.

Telefone dienen hervorragend zur Übermittlung von Nachrichten. Das Problem ist, es werden vor allem Lügen breit gestreut. Auf echte, vertrauenswürdige Informationen wird verzichtet. Es gilt die Regel, je grösser die Lüge, desto hektischer die Verbreitungsrate.
Ein Attentäter in Hinterindien meldete, die Schokoladen der Firma XY enthielten Schweine-Öl! Die Firma erlitt grausame Umsatzeinbrüche, weil die Produkte dadurch nicht mehr Halal waren. Den beinahe finalen Kick erhielt das Unternehmen, als sogar eine von Allah gesegnete Landesregierung die Lügen prüfungslos übernahm.

Vor zwei Wochen zelebrierten Bank- und Staatsangestellte ein langes Wochenende, während dessen echte Arbeiter für bescheidenen Lohn ausgebeutet wurden. Da waren Samstag, Sonntag, den Montag überbrückte man grosszügig, denn am Dienstag war Asalaha Bucha und am Tag darauf war man durch den Buddhist Lent am Arbeiten verhindert.
An Wochenenden besuche ich keine Einkaufszentren. Das sind die neuen Tempel des Landes, in welchen gläubige Eingeborene, sie glauben an die All-Macht des Baht, ihre Opfer bringen.
Am Montag benötigte ich Bargeld. Es gab keine Ausrede. Ich musste den Einkaufstempel besuchen. Eine Grossbank Thailands stattet ihre Bankkarten aus Sicherheitsgründen nicht nur mit Magnetstreifen, sondern neu mit Chips aus. Weil sämtliche Geldautomaten der Konkurrenz Karten mit Chips nicht lesen können, kann ich Geld nur mit Maschinen der betreffenden Bank abheben.
Sämtliche Parkplätze waren besetzt. Die Thai besuchten bloss Imbissbuden und Fresslokale. Bankgeschäfte und Einkäufe liessen sich problemlos erledigen.
Als ich die Moneten in der Tasche hatte, benötigten wir Lebensmittel. Was sah mein Glasauge, respektive das Auge durch mein Brillen-Glas im Regal? Mexikanische Nacho Barbeque Chips „EL SABOR“. Als ich bemerkte, das Zeug stammt aus Griechenland, der Mais aus Frankreich und Italien, verfeinert mit viel gesundem Glutamat und sogar Silizium-Dioxyd, wollte ich verzichten. Dick ermunterte mich, trotzdem eine Tüte Cracker zu behändigen. Sie sagte überzeugend, Silizium ist auch in Smartphones enthalten.
Sämtliche importierte Güter haben einen Kleber. Er erklärt auf Thai die Eigenschaften der Produkte. Prozentrechnen ist schwer. Vergleichen sie die Angaben für Kohlenhydrat. BBQ

Dienstag und Mittwoch wurde wieder in den Waren-Tempeln gehuldigt. Freie Parkplätze dagegen gab es bei den Gelbröcken genügend. Noch am Freitag und Samstag zeigten viele Autos in Chiang Mai Nummernschilder aus Bangkok. Das ist gelebte Spiritualität mit Alkoholverbot!

Gestern erhielt Dick auf ihrem Smartphone Filme. Sie zeigten, dass Cracker einer Firma aus Malaysia Plastik enthält und deshalb brennbar sind. Der Hersteller sollte offenbar aus dem umkämpften Markt ausgeschaltet werden, denn sämtliche Cracker aus Weizenmehl mit einer Spur Öl oder Margarine, brennen in trockenem Zustand. Feuchtnasse Zigaretten mit oder ohne Warnung, lassen sich dagegen nur schlecht anzünden.

Wie wir feststellten, brennt sogar gekochter Reis. Dick erhielt von einem namhaften Kosmetik-Hersteller als teures Werbegeschenk Chromstalpfannen aus Korea.
Die Ware wurde an eine Freundin gesandt. Dieser Frau gefielen die hervorragend verarbeiteten, polierten Töpfe. Ohne weitere Nachfrage benutzte sie das fremde Eigentum.
Als wir von Satun zurückkamen, rückte die „Freundin“ einen Teil der Pfannen heraus.
Darunter war ein Dampfkochtopf, der es erlaubte, Speisen wie Dumplings, Dim Sum, zu garen. Der Einsatz des Topfes fehlte. Dick besuchte die feine Dame erneut.
Diese kam ins Stottern und erklärte ohne zu erröten, beim Dämpfen sei ihr Reis leider angebrannt!!! Sie übergab Dick den Einsatz mit verkohltem Reis. Es dauerte drei Tage, um den Kohlenstoff restlos zu entfernen. Dick hat einen Topf mehr und eine Freundin weniger.

http://www.freemalaysiatoday.com/category/nation/2016/07/30/hup-seng-defends-ping-pong-crackers-against-video-claim/

Kleptomanewitsch klaut Kehrichtkübel

3. August 2012

Lange Zeit schrieb ich wenig über unseren undurchschaubaren Nachbarn. Er liefert fast täglich Verpestung und Schlagzeilen. Ich ignorierte ihn.
Als ich den üblen Kerl kennenlernte, war ich in der Schweiz. Ein Bekannter bat Kleptomanewitsch als selbstangepriesenen Gartenspezialist, meine damals acht Quadratmeter Gras zu schneiden. Der ahnungslose, gutgläubige Farang bezahlte ohne jegliche Überlegung vierhundert Baht. Er bemerkte nicht, dass gleichzeitig die Rosenstöcke entfernt wurden.

Damals waren 200 Baht ein Tagesverdienst. Hätte der Lump das Gras von Hand geschnitten und dazu ein Chang geleert, wäre die Aktion in 15 Minuten erledigt gewesen. Das Ausgraben der Blumen dauerte vermutlich länger. Das nächste Mal klaute Kleptomanewitsch sieben Quadratmeter Fliesen. Mein Problem, derselbe Farbton war nicht mehr erhältlich.

Der Mann stiehlt alles. Von Setzlingen, über Pflanzen, Bäumen, zu Fahr- und Motorrädern bis zum Tuk-tuk. Von einer Baustelle liess er 20 grosskalibrige Betonröhren mitlaufen. Wozu? Die Dinger dekorierten während Jahren sein Anwesen. Besucht er jemanden, fehlen danach Kleinigkeiten. Öl, Ketchup und Fischsaucen verschmäht er nicht. Sogar aus dem Büro seiner Frau im Flughafen, entfernte er für ihn unbrauchbare Utensilien. Demnächst wird er sich einen riesigen Traktor organisieren. Zwei Sätze bereifte Räder sind bereits eingelagert.

Vor zwei Jahren bekam er Probleme mit den Behörden wegen der Tierhaltung. Er hatte hunderte von Hühnern, kranke Enten und Gänse. Seine Schweine brachen aus, spazierten im Dorf und knabberten an allem. Dutzende Hühner nisteten in unseren Bäumen. Ein Spezialanzug mit Kopf- und Nackenschutz war zum Betreten des Gartens erforderlich, denn von den Ästen fielen nicht nur Eier.

Kochte er für die Tiere, roch es erbärmlich. Als Futter fanden ebenfalls Abfälle vom Flughafen Verwendung. Noch grauenhafter als das Futter stanken die Fäkalien. Wir baten den Dorfvorstand um eine Besichtigung des Landwirtschaftsbetriebes.

Minibusladungen Verwaltungsangestellte, Ärzte, Veterinäre, Funktionäre und Polizeioffiziere besuchten und fotografierten das Gelände. Dutzende von Aktenordnern wurden gefüllt. Man erklärte ihm, die Siedlung sei kein Ort für Massentierhaltung. Er hielt sich nie daran.
Er baute ohne Bewilligungen Ställe für Enten und Schweine. Zeitweise war der Gestank unerträglich. Nachdem wir die Untauglichkeit der Massnahmen und die Untätigkeit der Behörden feststellten, reagierten wir  nicht mehr. Wir überliessen die Reklamationen anderen Nachbarn. Irgendwo ganz oben, hat der Kerl einen Beschützer.
Vor einer Woche kam wieder einmal eine Flotte von Minibussen aus Hangdong und Chiang Mai. Es hagelte erneut Bussen und Auflagen. Jedes Mal wurden fünftausend Baht kassiert. Woher stammt all das Geld? Es stinkt weiter.

Seit wenigen Jahren betreibt die Gemeinde Kehrichtabfuhr für einige Baht im Monat. Vorher war das Abfallunwesen privat organisiert. Wir bezahlten horrende Gebühren, mit dem Resultat, dass zwar häufig kassiert, aber kaum entsorgt wurde. Herr K bezahlte nie. Er verbrennt, wie bereits seine Vorfahren feuerten – mit dem kleinen Unterschied, damals gab es keine Kunststoffabfälle. .

Wir bezahlten bescheidene vierzig Baht und erhielten Kehrichtsäcke. Es war unbefriedigend. Die Leute betrogen und benutzen preisgünstigere Säcke von Grossverteilern. Das Einsammeln der Säcke, sie wurden öfters von Tieren beschädigt, erwies sich als mühsam. Die Gemeinde verkaufte darauf schön nummerierte Kunststoffkübel als Behälter für die Säcke. Die Kübel wurden leider gestohlen. Wenn die Kehrichtmänner frühmorgens anrückten, waren nur noch Säcke, keine Kübel vorhanden.

Gestern, am hochheiligen buddhistischen Feiertag Asalaha Bucha, wurde Kleptomanewitsch verhaftet. Seine Diebestouren führten bis ins benachbarte Hangdong. Schlecht für ihn war, dass mehrere Kameras seine rastlose Tätigkeit aufzeichneten. Der Fall war eindeutig, als die Gesetzeshüter auf seinem Gelände über hundert Kübel fanden. Für hunderttausend Baht, woher stammt das Geld am Feiertag, denn Automaten spucken wegen der grossen Nachfrage bloss zweitausend Baht, liessen ihn die Beamten wieder laufen.