Das sicherste Land auf Erden?

Thailand könnte als eines der sichersten Länder gelten, wenn wir von der Anzahl der Sicherheitskräfte ausgehen. Die Polizei verfügt über 230‘000 Angestellte. Auf 100‘000 Einwohner entfallen 344 Ordnungshüter. Die sind in ihren Kasernen gut aufgeben. Ausser verkehrsregelnden Fachkräften oder den Beamten der Immigration sehe ich die Herren nur selten im Einsatz. Bilder erfolgreicher Fahnder jedoch bereichern die Gazetten oder die Tagesaktualitäten des Fernsehens. Wenn durch lebensgefährliche Einsätze zwei Drogenschmuggler festgenommen werden konnten, verschönern das Bild mindesten zwei Dutzend Polizisten unter dem Titel: Symphonie in Braun.
Auf unseren Fahrten, an die 2‘000 Kilometer von Nord nach Süd und umgekehrt, sahen wir höchst selten Streifenfahrzeuge. Wenn, standen sie vor Verpflegungslokalen. Mehr Beamte gab es in fest installierten Kontrollbereichen.
Die Armee verfügt über 340‘000 Mann. Diese Angabe ist 10 Jahre alt und sicher nicht aktuell. Die Mannschaften werden von 1‘700 Generälen kommandiert. Das ergibt pro General 200 Mann. Diese Generäle helfen seit der Machtübernahme der Armee in vielen zivilen Bereichen als Direktoren aus und steigern damit deren Leistungsfähigkeit gewaltig. So findet man Spezialisten der Luftwaffe bei Thai Airways. Sie schleppen vor allem rote Tinte in die Buchhaltung. Weitere Berichte der unglaublichen wirtschaftlichen Expansion der letzten Monate finden sie in der Tagespresse.

Trotz des riesigen Aufwandes dürfen wir uns nicht allzu sicher fühlen. Eine betrunkene Automobilistin, 24 Jahre jung, verletzte im vergangenen Jahr drei Radfahrer tödlich. Die Delinquentin wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und anschliessend sogleich gegen Kaution entlassen. (Bangkok Post, 1. Juni 2016). Reiche Menschen brauchen sich vor Strafen kaum zu fürchten.

Ein extremes Beispiel von grössenwahnsinniger Willkür und unsinnigen Machtdemonstrationen erheitert zahlreiche Gemüter. Ein gerissener Abt ergaunerte mit unsauberen Geschäften 1,2 Milliarden Baht. Das Geld wurde grösstenteils in den Bau eines UFO-ähnlichen Tempels einer buddhistischen Sekte gesteckt. Nun sollte der Gelbrock einer Vorladung zur Einvernahme folgen. Der Herr Abt ist aber schwer krank und konnte den Einladungen leider seit Monaten keine Folge leisten. Laut Kameraaufzeichnungen scheinen die Beschwerden und Leiden des Abtes durch die heiligen Tempelgründe sehr gemildert.
Um jetzt eine drohende unerwünschte Abholung des Abtes zu verhindern, blockierten friedliebende Mönche die Zugänge zum Heiligtum mit Baumaschinen. Über Nacht wurde der Tempel zusätzlich mit Stacheldraht garniert. Ein Aufgebot von 2’250 Mann, Armee und Polizei, sollte es ermöglichen, den durch fanatische Mönche geschützten Un-Heiligen dennoch zu fassen.

Bilder und Kommentare zur Posse ab: http://forum.thailandtip.info/index.php?topic=16027.msg1215006#msg1215006

Das Unkraut der Superlative, die Dickstielige Wasserhyazinthe

Wasserhyazinthen im Fischtrog Diese Wasserhyazinthen, Eichhornia, stammen ursprünglich aus dem Amazonasgebiet in Brasilien. Um 1880 kultivierten europäische „Experten“ das Unkraut als Zierpflanze! Sie siedelten ihr Produkt auf der Insel Java an. Der wissenschaftliche Gattungsname Eichhornia ehrt den ehemaligen preußischen Kultusminister Johann Albrecht Friedrich von Eichhorn (1779–1856).

Als König Rama V., Chulalongkorn, 1901 Java besuchte, erfreute ihn die blaue Blütenpracht. Er brachte Wasserhyazinthen, Eichhornia crassipes, unter dem Namen Phak Tob Chava nach Thailand. Zwecks schnellerer Verbreitung wurde sie wohl auch gestohlen.
Bereits nach wenigen Jahren entpuppten sich die Pflänzchen als rasch wachsende Wucherpflanze. Als invasiver Neophyt verdrängt sie einheimische Gewächse. Sie verstopft Klongs und weitere Gewässer. Die Hyazinthe entzieht anderen Wasserpflanzen das Licht. Sie sterben ab. Im Wasser fehlt der Sauerstoff. Fische, Schildkröten, sowie zahlreiche Lebewesen verenden als Folge des gestörten biologischen Gleichgewichts. Dafür vermehren sich Stechmücken um so erfolgreicher.

König Rama VI. erkannte die Gefahr. Schon 1913 erliess er eine Verordnung, Wasserhyazinthen seien Schädlinge, gemeines Unkraut und müssten bekämpft werden.
Zahlreiche Anweisungen und Gesetze, sogar die einfachsten Regeln des Buddhismus (1) werden kaum befolgt. Eine spezielle Lachnummer ist die Helmtragpflicht für Motorradfahrer. In den südlichen Unruheprovinzen sind Helme verboten.

Die königliche Verordnung von 1913 dürfte längst vergessen sein. In Satun wuchsen die dicksten Hyazinthen-Teppiche auf Gewässern neben staatlichen Gebäuden und Amtsstellen.
Pro Tag erzeugt diese Pflanze drei bis vier Ableger. Das ergibt im Monat hundertzwanzig Ableger. In zwei Wochen verdoppelt sich der Platzbedarf. Einzigartig positiv ist, dass Wasser-Hyazinthen angeblich metallische Schadstoffe und Ölfilme absorbieren können. Nur müssten nach fünf Monaten ältere Pflanzen entfernt werden. Sonst sterben sie ab und verunreinigen dadurch das Wasser erneut.

Viele Länder sind von der Plage betroffen. Dummheit ermöglichte sie. In Afrika ist der Viktoria See stark verkrautet. Die schwimmenden Pflanzen behindern die Schiffahrt im Hafen von Kisumu. Äthiopiens Gewässer leiden unter dem Unkraut.
In Asien verbreiteten sich Wasser-Hyazinthen in mehreren Ländern. Im Tonle Sap in Kambodscha gedeiht Eichhornia crassipes bestens.

Die Alarmglocken läuteten bei mir, als mir Dick in Satun gleich zwei verschiedene Sorten Eichhornia für den Fischtrog brachte. Aber nur die dickstielige Hyazinthe ist invasiv aggressiv.
Beim Abendessen Ende Februar am Mae Tha Chin strömten Hyazinthen faszinierend endlos Richtung Meer. Als Stunden später die Flut einsetzte, floss das versammelte, vergammelnde Unkraut stromaufwärts.

Die Kamera der Filmemacherin lag im Zimmer. Deshalb dokumentierte die zweite Garnitur die treibenden Hyazinthen mit drittklassigem Material, dem Zenfone, in der Dämmerung durch die Glasscheiben des Restaurants.
Die Qualität der Aufnahme ist entsprechend bescheiden, vermittelt dennoch einen Eindruck der Naturkatastrophe. Wie beständig der Pflanzenteppich war, zeigte ein von Wasser-Hyazinthen eingefangener, im grünen Gewimmel mitschwimmender, ausserordentlich stabil gebauter Kratong, denn Loy Krathong wurde am 6. November 2014 gefeiert.

(Video) https://www.youtube.com/watch?v=olcDwLrDw6c

(1) http://www.buddhanet.net/e-learning/budethics.htm
(t) http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserhyazinthen
(t) http://de.wikipedia.org/wiki/Dickstielige_Wasserhyazinthe
(t) http://www.onlinezeitung24.de/article/4999
Meine neueren Beiträge zur Wasserhyazinthe
(b) https://hinterindien.com/2015/05/08/wolkenbruche-wohnungsnot-und-gesang/
(b) https://hinterindien.com/2015/04/18/umzug-in-die-kaulquappen-lagune/
(b) https://hinterindien.com/2015/04/15/trojanische-pferde-im-fischtrog-ii/
(b) https://hinterindien.com/2015/04/12/trojanische-pferde-im-fischtrog/
(b) https://hinterindien.com/2015/03/03/wahrnehmungsunfahigkeiten/

Fragwürdiger Therawada Buddhismus?

Während Jahren beschrieb ich unverblümt den schleichenden Zerfall der grundlegenden Regeln des Buddhismus, des Tripitaka. Es gab Luxusmönche wie Wirapol, die mit hunderttausenden von Dollars im Designer-Gepäck (barfuss) unterwegs waren. Ein anderer Jünger Buddhas sammelten über sechzig Luxuslimousinen deutscher Fertigung. Kürzlich wurde eine Nonne am Steuer eines Porsche Cayman, Preis ab 6‘300‘000 Baht, mit einem Täschchen von Louis Vuitton kritisiert. (1) Vuitton scheint bei Klosterfrauen, ganz in Weiss und standesbewussten Gelbröcken ein unentbehrliches Accessoire zu werden.
Das Wissen, dass heilige Mönche Schulmädchen schwängerten, alkoholische Getränke konsumierten, in Lotterien Millionen gewannen und sich mit Pornofilmen auf ihre Meditation vorbereiteten, gehört fast zur Allgemeinbildung. Mindestens Farang wie ich, nahmen solche Ereignisse anfänglich verwundert zur Kenntnis. Dennoch scheint das Vertrauen der breiten Bevölkerung in Tempel und Klerus ungebrochen.

Suthep Thaugsuban, der selbsternannte Führer des ‘Komitees für Demokratische Volksreform‘, PDRC, sorgte während eines halben Jahres für Schlagzeilen. Er lähmte mit seinen Spiessgesellen ganz Thailand, die Stadt Bangkok, Industrien und Tourismus. Zu den beinahe täglich wandernden Reformern gehörte die gefürchtete Schlägertruppe des geldgierigen Protestmönchs Buddha Issara.
Suthep ermöglichte schlussendlich, mit seinen, durch mächtige Drahtzieher im zwielichtigen Hintergrund, streng geschützten Aktionen, das generalstabsmässig geplante Eingreifen der Armee in die Politik.

Suthep schaffte es immer wieder, in verschiedenen Regierungen aufzufallen. Von 1992 bis 1994 war er Mitglied des Kabinetts von Chuan Leekpai. Es gab einen Plan Sor Por Kor 4-01. Regierungseigenes Land sollte landlosen Bauern abgegeben werden. Das Land erhielten jedoch einflussreiche Familien aus Phuket. Suthep war in die Affäre verstrickt und musste zurücktreten. Die Episode bedeutete zugleich das Ende der Regierung Chuan.
Unter Abhisit Vejjajiva war Suthep im April und Mai 2010 Direktor des ’Centre for the Resolution of the Emergency Situation‘, CRES. Er sollte die öffentliche Ordnung wiederherstellen. Wegen der brachialen Gewalt Sutheps und seiner Leute, forderte die UDD Sutheps Entlassung als Vizepremier, sowie die strafrechtliche Verfolgung.
Er stellte sich zu Befragungen beim ‘Department of Special Investigation‘, DSI, betonte aber, er könne nicht zur Verantwortung gezogen werden, weil zu diesem Zeitpunkt der Ausnahmezustand gegolten habe.
Weitere rechtliche Verfahren verliefen, wie wir sie in Thailand kennen. Gegen eine bescheidene Kaution blieb er frei. Weitere Gerichts-Termine wurden bis zum Putsch endlos verschoben.

Zukünftige Mönche, noch grün, später gelb bis orange-gelb.

Zukünftige Mönche, noch grün, später gelb bis orange-gelb.

Suthep wurde am 15. Juli im Wat Tha Sai, Surat Thani, ordiniert. Wir fragten uns, wie das möglich war. In Lan Na Land braucht zum Tempeleintritt jeder einen Persil-Schein, eine amtliche Bescheinigung, dass keine Straftaten vorliegen.
Wat Tha Sai liegt in Tha Tong Mai im Distrikt Kanchanadit. Suthep erhielt den Ordensnamen “Prapakaro“, der Lichtmacher. Er wird als Mönch im Tempel Suan Mokkh leben. (4) Wat Suan MokkhWapalaram, ‘Garten der Befreiung‘ ist ein Waldtempel im Chaiya Distrikt.
Dieser Tempel wurde 1932 vom hochverehrten Buddhadhasa Bhikkhu gegründet. Vor seinem Ableben 1993 errichtete Buddhadhasa das ‘International Dhamma Hermitage Center‘ in der Nähe des Tempels. Damit gab er Interessenten eine Möglichkeit, die Lehren Buddhas und die Vipassana-Meditation zu studieren.
80 Jahre zuvor trug der Ort den Namen Wat Tharnnamlai oder Wat Trapangjik. (Was ist richtig?)

Möge Phra Suthep als Lichtmacher im Dunkel durch hinreichend Helligkeit den schmalen Pfad der Tugend des Tripitaka erkennen.
Nicht der Therawada Buddhismus ist fragwürdig. Es sind seine Repräsentanten.

(1) http://www.bangkokpost.com/most-recent/417525/warning-to-porsche-driving-nun
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Persilschein
(3) http://www.bangkokpost.com/news/local/420689/suthep-takes-up-a-monk-life
(4) http://www.suanmokkh-idh.org/idh-wat.html
(5) http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhadasa

Grenzen der Toleranz

Unterwegs sehen wir nicht nur Landschaften mit alter und moderner Architektur. Wir werden öfters mit unglaublichen Perversionen konfrontiert.
Gäste des Resorts Tanjung Sutera in Kuta Tinggi, Johor Bahru, sorgten drei Tage lang für Schlagzeilen in allen Zeitungen des Landes. Die Nachbeben hielten während einer Woche an.
Der Sultan von Johor Bahru persönlich befasste sich mit der heiklen Angelegenheit. Der Chef der Polizei Datuk Mohd Mokhtar Mohd Shariff informierte, der fünfundvierzig jährige Manager des Resorts, Syed Ahmed Alkaff, sei festgenommen worden. Wegen Verdunkelungsgefahr blieb er vier Tage in Haft, denn möglicherweise wurde Artikel 295 des Strafgesetzes verletzt!
Das frevelhafte Verhalten der Gäste zeigt eine verwackelte Dokumentation auf Youtube. Dem Kameramann fuhr der Schreck offenbar in sämtliche Glieder, als er die abscheuliche Untat filmte. Wurden einheimische Schafe oder Ziegen missbraucht? Schändeten unverbesserliche Pädophile Kleinkinder?

Im Resort errichtete man für Gläubige eine kleine Moschee mit einem Gebetsraum, Surau genannt. Dieser Surau ist eine elegante Bausünde im maurischen Stil. Entgegen aller Vorschriften, ist er nicht nach Mekka ausgerichtet. In jedem Hotelzimmer gibt es meist an der Decke einen Kiblat, einen Wegweiser, der Gläubigen die korrekte Richtung zum Gebet zeigt.
Dieser Surau wurde von buddhistischen Touristen und einem Mönch zu einer Andacht missbraucht. Der hohe Religionsrat beschloss darauf am 13.August, der Bau soll abgerissen werden.

Der in Singapur geborene Muslim Syed Ahmed Alkaff mit Niederlassungsbewilligung in Malaysia sagte:
“Ich hatte nie die Absicht, irgendwelche Gefühle von Mitbürgern zu verletzen, als ich den Gästen erlaubte, den Gebetsraum zur Meditation zu nutzen. Ich wollte zeigen, dass der Islam universell und tolerant ist!“

Der buddhistische Hohepriester Malaysias, Datuk Sri Dhammaratana, entschuldigte sich für das schockierende Benehmen dieser aggressiven Gruppe von Buddhisten aus dem fernen Singapur. Singapur, dem unbedeutenden Inselchen, das einst im Besitz der Sultane von Johor war.

Euer toleranter Korrespondent aus Johor Bahru, gegenwärtig im Melaka.


http://www.themalaymailonline.com/malaysia/article/cops-quiz-resort-manager-in-surau-turned-temple-row#sthash.aNCayGUG.dpuf

Salāt – Gebet, Hoffnung – Sarkasmus

http://www.derbund.ch/leben/reisen/Iran-stoppt-Fluege-waehrend-Gebets/story/29563068 berichtete am 04.01.2013: (Text modifiziert)
Für die Fluggesellschaften im Iran wird es künftig  schwieriger, Flugpläne zu erstellen. Das Parlament verabschiedete am 26. Dezember ein Dekret, wonach während des Adhan  – des islamischen Gebetsrufs – keine Flüge mehr durchgeführt werden dürfen.
«Nach der Vorschrift dürfen inländische Airlines frühestens dreissig Minuten nach dem Morgen Adhan starten», sagte Hamid Reza Pahlevani, Chef der Iran Civil Aviation Organization, gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur Isna.
Passagiere können nun ohne Zeitnot ihren religiösen Pflichten des Betens nachkommen. Der Ruf des Muezzins erschallt fünfmal am Tag – am Morgen, am Mittag, am Nachmittag, am Abend und nachts.

So urteilte eine Zeitung, welche von Problemen des wahren Glaubens wenig Ahnung hat.
Buddhisten und Christen können die Allmächtigen bei Bedarf jederzeit anrufen. Warum blüht die schweizerische Uhrenindustrie? Warum benötigt jeder tief gläubige Moslem mindestens eine Rolex, wenn nicht einen Chronometer?
Wie aus dem weiteren Text folgt, sind die Zeitpläne für Gebete strenger als Flugpläne und strikt einzuhalten. Der Herr im Himmel kann offenbar nicht mehr warten, wie damals im wenig gehetzten Zeitalter, als unzuverlässigen Sonnenuhren bei Schlechtwetter und Bewölkung versagten. Sind die strikten Ordnungshüter bloss die bürokratisch organisierten, irdischen Stellvertreter Allahs?
Vor dem Gebet sollten sich Beter einer rituellen Waschung zu unterziehen. Es darf durchaus Sand sein.
„Ihr Gläubigen. Wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellenbogen und streicht euch über den Kopf und die Füße bis zu den Knöcheln!“
Es ist nicht statthaft, Gebete
– während des Sonnenaufgangs
– während des Sonnenuntergangs
– während die Sonne am höchsten Punkt am Himmel steht,
zu verrichten. Die Gebetszeiten lassen sich von Spezialisten, wie Astronomen, exakt nach dem Sonnengang berechnen.

Auf unseren Reisen in Malaysia las ich Zeitungen. Unter dem Wetterbericht, den Notizen für die Schifffahrt – wie Ebbe und Flut, sah ich die chronometrisch genauen Daten für die Gebetszeiten der verschiedenen Ortschaften.
Sie verändern sich mit dem Sonnenstand, je nach Ort und Jahreszeit, beispielsweise:
Kuala Lumpur und Johor Bahru, am 6. Okt. 2012
Subuh  05.43            05.34     Fadschr
Syuruk 06.59            06.50
Zuhur   13.03           12.55     Zuhr
Asar     16.17           16.06     Asr
Magrib  19.04          18.56      Maghrib
Isiak     20.13           20.05     Ischa

Dank den strengen Regeln Allahs verkaufen sich Schweizer Zeitmesser in Arabien wie warme Semmeln.Timetable
Wo bleibt die deutsche Pingeligkeit des Vatikans? Gibt es denn in Germanistan gar keine Uhrenindustrie? Oder verschlafen Gebieter himmlischer Heerscharen, ähnlich wie Beamte in der Verwaltung, ihre Zeit im Paradies? Zustände!

Ein Moslem stirbt und kommt in den Himmel. Er ist sehr aufgeregt. Ein ganzes Leben lang wartete er darauf, dem Propheten Mohammed zu begegnen.  An der Himmelspforte steht ein Mann mit langem Bart. Ergriffen und zittrig fragt der Mann:
„Mohammed?“
„Nein, mein Sohn, ich bin Petrus. Mohammed ist weiter oben“ und er deutet auf einen Lift, der weit über die Exosphäre führt. Danach begegnet ihm wieder ein Mann mit wallendem Bart.
„Mohammed?“ fragt er erneut voller Hoffnung.
„Nein. Ich bin Jesus, Mohammed ist weiter oben.“
Der Mann steigt eine gewundene Treppe hoch. Nach langem Wendeln, in der Ewigkeit misst man keine Zeit mehr, trifft er auf einen weiteren Bartträger.
„Mohammed?“ keucht er.
„Bedaure, ich bin Moses. Mohammed ist weiter oben!“
Mit letzten Kräften, er ist ja tot, klettert er auf einer schmalen Leiter weiter nach oben. Da steht wieder ein bärtiger Mann.
„Mohammed?“ hechelt der Mann.
„Nein, mein Sohn. Ich bin Gott. Du siehst erschöpft aus. Darf ich Dir einen Kaffee anbieten?“
„Gerne.“
Gott klatscht in die Hände und ruft:
„Mohammed – zwei Kaffee bitte!“

Ich bezweifle die Geschichte wegen zahlreicher Treppen und Leitern. Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer wären vom Paradies ausgeschlossen.
Trinken sie im Zweifelsfall ‚Red Bull‘. ‚Red Bull‘ verleiht Flügel. Zu welchem Preis?
Beten ist billiger!
Ein konfuser Salat, den Low wieder präsentierte. Salāt ist arabisch und bedeutet Gebet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Salat_(Gebet)

http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed

Wenig tolerante Ansichten

Christen haben es an Weihnachten nicht einfach in Thailand, denn Weihnacht ist kein offizieller Feiertag. Damit trotzdem sämtliche Gemeindemitglieder der Kirchen teilnehmen können, wird diese Feier auf einen Sonntag verschoben
Die erste Kirche am Dorf liegt rein geographisch näher, als der nächste Tempel. Welcher Richtung diese Christen genau angehören, weiss ich noch nicht. Westliche, langnasige Missionare gab es zuhauf.
Allein in Deutschland gibt es neben den unterschiedlichen katholischen Glaubensbrüdern und Schwestern, den evangelischen Genossen, an die fünfzig grössere Freikirchen und Sekten. Viele von ihnen sandten und senden ihre Missionare zu den in Finsternis schmachtenden Heiden Afrikas und Asiens, um sie zu erretten und zu erlösen. Heute erfolgt die Rekrutierung neuer Jünger mehrheitlich durch angeworbene, gut verdienende Einheimische.
Hierzulande findet man von den Adventisten bis zu den Zeugen Jehovas sämtliche Variationen. Und jede Abteilung argumentiert mit einem erhabeneren Christus und einer reineren Auslegung der heiligen Schriften.

Das ist fast wie mit den Atomen. Alles besteht aus Atom, sicherlich. Aber, –  es gibt schlechte und gute.  Die ganz Bösen dienen zum Bau von Nuklearwaffen. Etwas weniger schädliche, immer noch sehr schlimme, treiben ihr Unwesen angeblich in Kernkraftwerken. Deutschsprachige Regierungen erkannten das spätestens nach den Auswirkungen des Tsunamis in Japan blitzartig. Die besten Atome geniessen wir in Form von Schinken und Schwarzwäldertorten. Warum werden diese lebensgefährlichen Kalorienbomben nicht behördlich verboten?

Als Kind schätzte ich Weihnachtsfeiern in der Schule, im Elternhaus und in der Kirche – mit einem riesigen Weihnachtsbaum. Am Ende einfacher Feiern gab es Geschenke. In der Schule wurden Mandarinen und Erdnüsse verteilt. Mit den Kerzen kochten wir Tinte in den in den Pulten integrierten Tintenfässlein. Weihnachtstintenduft mit Mandarinenaroma.StAndrews

Die kirchliche Weihnachtsfeier schloss eine gemeinsame Mahlzeit im Freien mit Kinderbescherung ein. Ich nahm an, Thai- Kinder christlicher Eltern würden christliche Erziehung und christliche Ethik geniessen. Aber die Eltern können keine christlichen Lebensformen vermitteln, weil sie überzeugungslose, mehr gekaufte als getaufte Papier-Christen sind.
Zur religiösen Erziehung gehört eigentlich die Gewissensbildung. Gewissen könnte eine Art Gewohnheit sein. Gewissen besteht aus Verhaltensregeln, die uns Eltern und Erzieher beibrachten. Regeln wie Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Vergebung, Einsicht in eigenes Fehlverhalten, Selbstbeherrschung, Rücksichtnahme und Verantwortungsbewusstsein sind innerhalb christlicher Familien selbstverständlich oder sollten es zumindest sein. Dazu dürfen Kinder lernen, Misserfolge, Ablehnung und Schmerz zu ertragen. Deshalb sollen Eltern Kinder nicht masslos verwöhnen und sämtliche Erschwernisse aus dem Weg räumen, denn diese Welt ist keine Seifenoper.
Schlimme Frühzeit im vierten Jahrhundert: In den Apostolischen Konstitutionen wurde Eltern empfohlen, sich ihre Kinder für deren Seelenheil zu unterwerfen und sie reichlich zu züchtigen. (1)

Diese sonntäglichen Gedanken machte ich anlässlich der Kinderbescherung der kirchlichen Weihnachtsfeier. Die Kinder stürzten sich hemmungslos auf Süssigkeiten und Naschereien. Die Stärksten holten sich die grössten Pakete. Der Versuch zweier Erwachsener, für eine gerechtere Verteilung und zwecks Vermeidung von Schädel- und Knochenbrüchen für minimale Ordnung zu sorgen, schlug fehl.
Die Makaken Horden von LopBuri (2) und unerzogene Strassenköter verhalten sich manierlicher als diese Kinder im Kirchen Areal !

Möglicherweise sind die Sitten in dieser Kirche leicht lockerer als beispielsweise in Oral Roberts Pfingstbewegung. (3) Möglicherweise nutzen Mitglieder die Liednummern des Gesangbuches als Lottozahlen und möglicherweise stehen als zweite Säulen, fast wie eine Art Versicherung, in den Gärten der skeptischen Gläubigen im Gebüsch versteckt Geisterhäuschen.
Einerseits ist es erfreulich, dass eingeschlepptes Gedankengut praktisch wirkungslos verpufft. Andererseits ist es bedenklich, wenn für die Gebote der Staatsreligion, des Buddhismus, ebenfalls meist Interesselosigkeit bis Gleichgültigkeit besteht.

(1)
http://de.wikipedia.org/wiki/Apostolische_Konstitutionen
(2)
http://www.n-tv.de/mediathek/sendungen/auslandsreport/In-Lopburi-sind-die-Affen-los-article5653546.html
(3)
http://en.wikipedia.org/wiki/Oral_Roberts

Bullshit-Index :0.36
Ihr Text zeigt schon erste Anzeichen heißer Luft. Für Werbe oder PR-Sprache ist das noch ein guter Wert, bei höheren Ansprüchen sollten Sie vielleicht noch ein wenig daran feilen. 
Ich erkläre mich geschlagen. Am Jahresende erzeugen viele Kerzen eine Menge heisser Luft, vor allem bei der Kritik religiöser Banausen und Versager.

Günther Ruffert und Geister

G. Ruffert († 26. April 2010) schrieb:

Mancher Farang wird sich schon an den Vorführungen der Tempeltänzerinnen am Erawan Schrein, oder an dem Likeh-Theater am Stadttempel, gegen über dem Königspalast in Bangkok erfreut haben, ohne zu wissen, daß diese Vorführungen nicht das geringste mit dem Buddhismus zu tun haben, sondern rein geschäftlichen Abmachungen zwischen einem Individuum und einem einflußreichen Geist dienen. Der Geist kann auch weiblichen Geschlechts sein, er wird dann vor allem von Frauen angerufen, die z. B. ein Kind haben möchten, oder Probleme mit ihren ungetreuen Ehemann haben. Solche weiblichen Götter mögen als Geschenk vor allem Lingams, und so sind deren Schreine auch meist mit diesen Holzpenissen in allen Größen überladen. 

http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnther_Ruffert