von Low, Experte für Fäkologie, Obstipation und Laxativa ( Scheiss-Wissenschaften, Verstopfungen und Abfuhrmittel); Mitglied der Vereinigungen Plumpsklo e.V. und Donnerbalken i.R., praktischer Schittologe SDO ( Sans Diplome Officielle ).
Fäkalismen: von Low, Experte für Fäkologie, Obstipation und Laxativa ( Scheiss-Wissenschaften), Verstopfungen und Abführmittel); Mitglied der Vereinigungen Plumpsklo e.V. und Donnerbalken i.R., praktischer Schittologe SDO ( Sans Diplome Officielle ).
Aphorismen sind prägnante, geistreiche Sinnsprüche, welche Erkenntnisse oder Lebensweisheiten vermitteln, wie: „Auch im Orchester des Lebens dringt das Blech am meisten durch“.
Fäkalismen sind das eklige Gegenteil. Realistisch erklärt bedeutet dies, ich interpretiere den obigen Spruch: „Eine Posaune genügt für ein ganzes Orchester. Man darf die Streicher durch Arschgeigen ersetzen“.
Eigentlich lebe ich in den Tropen, im Norden von Thailand, in der Nähe von Chiang Mai. Dank der Klima-Erwärmung wird es Gegenwärt des Nachts 12 °C kalt. Das ist krass, weil es im April knapp bis 44 °C warm wird. Daher empfahl ich meinen Pflegerinnen, zwecks Erledigung ihrer Notdurft – zur Zeit, Teelichter in die WC-Schüssel zu stellen, um delikate Körperstellen warm zu halten.
Gegenwärtig liege ich tief im Dung, im Morast, weil ich meine Verdauungs-Rückstände nicht ausscheiden kann. Die Regierung, Spezialisten im Gerne-raus, im Generals-Rang, verwalten strategisch Medikamente und deren Verteilung (gewinnbringend).
Bereits in Satun, war es vor 5 Jahren schwierig, Stuhlzäpfchen zu erwerben. Wir mussten die Darm-Bomben in Chiang Mai bestellen. Selbst diese Apotheken durften nur 2 Schachteln lagern! Aus diesem Grund wurden die Raritäten als Einzelstücke verkauft. Beim Erwerb der Schachteln musste der Inhalt abgezählt werden, oder man wurde rein hinterlistig betrogen.
Zur Zeit führen Apotheken im Raum Hangdong die entsprechenden Medikamente nicht und können sie auch nicht bestellen. Dick telefonierte und fand eine Apotheke in der Stadt. Sie verschwendete einen Nachmittag umsonst. Diese Apotheke hatte nur Pillen, keine Zäpfchen am Lager. Leider wurde ich davon nicht in Kenntnis gesetzt. Vier Tage danach wurde ich, Scheiss-Schwanger, Informiert – als ich meinen Darm entleeren wollte oder musste.
Das bedeutete Einlauf, auf gut Englisch: Enema. Für mich – Pampers. Ende der 50er Jahre bereiteten Krankenschwestern in Bern, das sind heute diplomierte Pflegerinnen, einen Cocktail aus Wasser, Seife, Kaffeersatz und anderen Köstlichkeiten. Die Oberschwester Greti hielt einen Kübel mit der Substantz, mindestens einen Liter, in zwei Metern Höhe über dem Patienten auf – ab ging die Fahrt. Das historische Darmrohr war Allgemeingut. Leider werde ich im Entwicklungsland noch einige Generale dank 30 oder 130 ml Enema überleben.
Willst du große Mengen scheißen, solltest du in delikate Schweinehintern beissen – nicht Veganer Pampe in den Rachen schmeißen.
Anfangs Dezember trafen sich in Chiang Mai in einer amerikanischen pseudo Kaffeebar zufällig zwei ehemalige Schulkollegen. Beide sahen aus wie erfolgreiche Geschäftsleute, Gigolos oder Dressman. Sie tauschten ihre Erfahrungen aus. Beiden ging es erst blendend. Der Eine litt unter einer Pechsträhne.
Vor einigen Monaten fuhr sein minderjähriger Sohn den neuen Maserati zu Schrott. Die gestiefelten Ordnungshüter verlangten für den Persilschein entsprechend Tea-Money.
Seine reizende Thai-Gattin verabschiedete sich, ungefragt nach gefühlten zwanzig Jahren Ehe, mit dem Buchhalter seiner Firma.
Danach brachen unfreundliche Männchen in sein Haus ein, stahlen alles Wertvolle und zündeten als Opfergabe an die Schutzheiligen der Gauner und Verbrecher die Villa an.
Der einst vertrauenswürdige Buchhalter riss bei der Verabschiedung ein riesiges Loch in die Kasse. Die blühende Firma machte darauf Konkurs.
Der Herr Kollege fragte: „Hast du denn nichts Positives zu berichten?“ Der vom Unglück Verfolgte antwortete: „Doch, – gestern, der Corona Test!“
Mit den besten Wünschen zum Jahreswechsel,
Low.
Anmerkung: Im Dezember traten einige Dutzend Thailänder/innen von Tachileck, Burma, schwarz über die grüne Grenze. Sie brachten Corona ins Land und verteilten die Seuche über Chiang Mai, teils mit dem Flugzeug bis nach Bangkok.
Die weltweite Seuche grassiert weiter. Einschließen und meiden von Kontakten werden weiterhin empfohlen. Aber viele Menschen sind unzufrieden und wollen sich in Gruppen ballen. Deshalb werden Städte oft Ballungszentren genannt, wo in sportlichen Gruppen Balance-Sex betrieben wird. Einige meinen, Einsamkeit schade der Gesundheit. Man benötige lebenswichtige Kontakte wie Vitamine.
In Europa vernahm ich immer wieder, wie treu Hunde seien. Anders als in Hinterindien in den Reisdörfern, wo die unerzogenen, pelzigen Kläffer in Strassen-Mitte duftige Kegel setzen und dir höchstens für Häppchen nachlaufen. Die oft schlitzohrige Damenwelt ist für Treue und Sesshaftigkeit weniger bekannt. Sie gleichen flatterhaften Schmetterlingen, welche in Eile von Blüte zu Blüten wechseln. Hier schweigt des Sängers Höflichkeit. . .
Dazu eine wahre, unglaubliche Geschichte eines guten Menschen aus unserem Dorf. Echte Schriftsteller könnten ein mehrbändiges Epos darüber schreiben, ähnlich dem stillen Don. Der stille Don, russisch Тихий Дон, ist das Hauptwerk des Schriftstellers Michail Alexandrowitsch Scholochow, * 24. Mai1905 auf dem Gehöft Kruschilin, Station Wjoschenskaja, heute Oblast Rostow; † 21. Februar1984 in Wjoschenskaja. Scholochow begann das gewaltige, vierbändige Werk 1928 und schloss es erst 1940 ab.
Mitten in den Reisfeldern, etwas abgelegen, in der Nähe eines munter plätschernden Baches, steht ein neueres, schmuckes Haus. Dort arbeitet ein fleissigiger Mann und lebt mit Sohn und Tochter zusammen. Nur selten ist die Mutter anzutreffen. Auf den ersten Blick eine intakte, alltägliche Familie. Nach seiner Ausbildung arbeitete der junge Mann als Postbeamter. Er hauste bescheiden mit seinen Eltern in einem Nachbardorf. Er teilte seinen Lohn mit der ganzen Familie. Die Leute vegetierten eher schlecht als recht. Doch seine drei Geschwister erhielten fundierte Ausbildungen. Zwei davon arbeiteten als Staatsbeamte im Beamtenstaat. Ein Bruder studierte Medizin und praktizierte in Bangkok.
Auf der Post begegnete er vor fast dreissig Jahren einer bezaubernden Angestellten, die ihm flugs den Kopf verdrehte. Die Liebe seines Lebens. Er heiratete die schönste Frau, die er sich vorstellen konnte. Er war der glücklichste Postbeamte der ganzen Welt. Man wagt sich kaum vorzustellen, wie lustvoll er infolge dessen die Briefmarken befeuchtete! Hier im Dorf kauften sich die jungen Eheleute ein Häuschen und bissen sich mit ihren kargen Löhnen daran fast die Zähne aus. Sie quittierte den mager bezahlten Postdienst und bildete sich zur Friseuse weiter.
Er dagegen liess sich vom Chef skrupellos ausbeuten, verfasste bemerkenswerte Vorträge für dienstliche Kolloquien in ausgesuchten Nobelherbergen der Postoberen und verzichtete dabei regelmässig auf fünfzig Prozent seiner Gratifikationen zu Gunsten eines gnädigen Vorgesetzten, denn der hätte sich weit gewinnbringender bedienen können.
Seine Frau machte als Friseuse das grosse Geld. Aber sie war stets zu müde um sich um ihre Kinder und den Haushalt zu kümmern. Als gefragter Gast zahlreicher glanzvoller Parties gewann sie unzählige Trophäen, wie den vergoldeten Kochlöffel in einem Packet Instant Nudeln, ein Set gezinkter Spielkarten, das leere Schnapsglas mit speziellem Gruss an die Leber, die gläserne Som Tam Schüssel mit programmiertem Sprung, das silberne Karaoke Mikrophon mit falschen Diamanten, eine Ehrenurkunde mit Prädikat und Schleife als regionale Klatschtante von nationaler Bedeutung und als Zugabe die leidigen Fettpolster in der Hüftgegend. Diese bedeutungsvolle nächtliche Sozialarbeit forderte die dauernde Abwesenheit von der Familie.
Deshalb erledigte der Postbeamte vor und nach seinem Job während Jahren die Pflichten des Haushalts und sorgte für die Kinder und deren Ausbildung. Als seine betagten Eltern starben, fand er heraus, dass die einen riesigen Grundbesitz besassen, den niemand je erwähnte. Auf einem kleinen Teil dieses Grundstücks erstellte er danach sein neues Haus. Mehrere Rai seines Landes möchte der mittlerweile selbständig Erwerbende verkaufen und den Erlös daraus mit seinen Geschwistern teilen.
Mit den umfassenden häuslichen Pflichten, wie kochen, waschen, bügeln, reinemachen, Kindererziehung nebst beruflicher Tätigkeit im neuen Schönheitssalon, fühlte er sich schlicht ausgenutzt. Er war die eigentliche Frau im Hause, während die seine nur durch Abwesenheit mit Fremdenverkehr glänzte. Er litt unter dem Arbeitsdruck und einer spürbar wachsenden Vereinsamung. Kläffenden Köter fehlten offenbar. Männerbeziehungen brachten ihm Abwechslung, Freundschaften und in wenigen Fällen eine lange nicht mehr verspürte Liebe.
Trotz allem liess er sich auf Wunsch der Kinder nicht scheiden. Die Mutter besucht die Familie einige Tage im Jahr. Dann spielen sie zu viert die Seifen-Oper: „Intakte Familie.“ Die Mutter führte ihre minderjährige Tochter in ihre hohe Gesellschaft des Karaoke singenden Proletarier-Adels ein. Wenige Monate darauf trat das Mädchen der nicht existierenden Vereinigung: „Schwangere Bräute ohne Väter“ bei.
Der alte Herr liess für das törichte Töchterchen einen Coffee-shop, Tea-Room oder wie sie es immer nennen möchten, errichten. Sie zeigte kein Interesse für das hübsche Werk. Die junge Frau, ihr Kind und ihr Bruder warten noch heute auf ihr Erbe. Dieser Mann schenkte mir in seinem Garten den eindrücklichsten Gottesdienst meines Lebens. Er organisierte die Veranstaltung zu Ehren seiner verstorbenen Eltern. Als es mir vor 10 Jahren sehr schlecht ging, ich lag im Chiang Mai RAM Hospital, versprach er, als Künstler würde er bei meinem Ableben für die Blumengedecke besorgt sein. Deine Blumen sind eine Ehre für mich, aber ich möchte nun nicht mehr zu lange warten. Danke!
Der Meister beim Verschönern junger Damen
Ich begann mit diesen Aufzeichnungen im Januar 2010. Die damaligen Kommentare waren alle auf Abwegen. Bedaure, Scholochow produzierte in kürzerer Zeit mehr Literatur! Das Rinnsal im Reisfeld ist jedoch nicht mit dem Don zu vergleichen.
Kwan Yin. Vergrößern sie das Bild. Dann sehen sie den wundervoll geschmückten Umhang.
In Jerusalem steht eine berühmte Klagemauer. Vor dem Jom-Kippur-Krieg hatte ich kurz Gelegenheit, betende und klagende Menschen an der Mauer zu beobachten. Einige dunkel gekleidete Menschen führten komische Bewegungen und Zuckungen aus. Klagten sie über Rheumatismus? Die Mauern im Haus in Chiang Mai sind mit bunten Bildern geschmückt und geben keinen Anlass zu Beschwerden. Höchstens, dass die Ecken nicht genau neunzig Grad sind und die Wände, wie der Turm in Pisa, schief stehen. In kalten Winternächten isolieren die Mäuerchen von bloss neun Zentimetern nicht gut genug. Üblicherweise benutze ich meinen Blog Hinterindien zu Beschwerden und Klagen.
Menschen aus dem Dorf helfen uns bei der Bewältigung verschiedener Tätigkeiten. Diese Gaukler und Komödianten kosten mich ohne Nebenkosten fast 3000 Baht täglich. Über vierzehn Stunden im Tag verbringe ich auf drei Quadratmetern Bett-Fläche. Diesen Platz teile ich am Morgen für zwei Stunden mit der Körperpflegerin. Nachmittags verbringe ich zwei bis drei Stunden zu zweit für Fitness. Oft, wenn Kühlung oder Heizung gefragt sind, besucht mich Dick in der Nacht. Mein Lebensbereich vergrößert sich im Sitzen während vier Stunden auf ganze zehn Quadratmeter. Die größte Distanz sind einige Besuche im Badezimmer. Der Weg ist immerhin etwa 15 Meter lang. Leider muss ich mich schieben lassen. Mir fehlt der Pfupf. Die Haut an Händen und Fingern erträgt die Belastung nicht. Einige Nerven sind abgestorben, andere liegen blank. Weil ich keine größere Abwechslungen habe, rege ich mich über Mitarbeiter auf. Eine Reizperson ist ausgerechnet Dicks Haushaltshilfe, zu welcher ich kaum Kontakt pflege. Sie liefert mir praktisch jede Woche ein Aha-Erlebnis. Einmal erwischte ich sie in der Küche, als sie mit Stahlwolle mühsam die Teflon Beschichtung aus einer Bratpfanne entfernte.
Eine Woche darauf arbeitete sie mit dem Staubsauger im Badezimmer. Weil sie keine Brille trägt, obwohl sie kaum sehen kann, saugte sie eine Pfütze in die Maschine. Tags darauf stank es im Haus, weil Hitze, Dreck und Feuchtigkeit schlecht zusammen passen. Die Frauen konnten das Gerät nicht retten. Nach einigen Tagen musste Dick einen neuen Sauger beschaffen. Weil die hübsche Putzfrau sehr vergesslich ist, muss ich sie wöchentlich darauf aufmerksam machen, den Staubsauger nicht im Bad zu benutzen.
Eine Woche später polierte sie eine große Bronze, eine Guan Im, Kwan Yin, Göttin der Barmherzigkeit, mit speziell für Teakholz geeigneter Flüssigkeit. Ende Oktober wurde das Dorf durch eine unfähige Amtsperson, wasserscheuer Schleusenwärter, überflutet. Die Räume der Haushaltshilfe standen im dreckigen Wasser. Unser Haus steht mindestens einen Meter über Straßenniveau. Wir hatten keine Pfützen in der Wohnung. Als ich einen Tag später vom Frühstück in mein Zimmer zurück wollte, stank es im Zimmer so stark, dass ich zu husten begann. Ich wollte wissen, warum. Es stellte sich heraus, dass die Raumpflegerin den Boden gründlich mit Bleichmittel reinigte. Es vernichtet Flecken und Bakterien auf Textilien. Die Spezialistin benutzte schon früher Säure, um auf Kacheln der Veranda die Glasur zu entfernen.
Sieben Tage danach, Dick wärmte für mich eine Hühnersuppe, schmiss die Raumpflegerin die warme Suppe diskussionslos weg. Es war mein Frühstück. Ihre zwei linken Hände werden durch ein unermüdliches Mundwerk ergänzt. Ein Drittel ihrer Arbeitszeit besteht aus Konferenzen, Diskussionen, Monologen, Neuigkeiten und alltäglichen Tratsch. Wenn sie spricht, kann Dick kein Brot herstellen oder es ist ungeniessbar. Sie und die meisten Menschen in Thailand können sich nicht in Probleme anderer Mitglieder der Gesellschaft oder sogar Behinderter versetzen. In der Schule wurden sie zu Kadavergehorsam gedrillt, aber nie zum selbstständigen Denken und Handeln erzogen.
Ich versuchte der Frau zu erklären, dass sie meine Zahnbürste, Rasierer und Kamm in meiner Griffweite aufbewahren sollte. Diese Dinge stellt sie wöchentlich mehrmals auf der Ablage hinten an die Wand. Wegen Lähmungen in den Fingern kann ich Pinzette, Nagelfeile und Nagelschere nicht gebrauchen. Diese Dinge liegen jedoch am vorderen Rand der Ablage. Das ist ihre Sicht der Dinge und nur die zählt.
Ich bin überzeugt, dass unsere Mitarbeiter nur das Beste für mich wollen. Ohne Mitgefühl, Mitdenken und Nachempfinden ist dies schlecht möglich. Ich gestehe, dass ich die Nöte und Bedürfnisse Schwerbehinderter erst richtig kenne, seit dem ich selbst total Abhängig von Drittpersonen bin.
Am 21. Oktober 2019 verließ ich das Bangkok Hospital in Chiang Mai nach10 Monaten. Die Killer Ambulanz lieferte mich mit frischen blutenden Wunden am Hintern vor mein Haus nach Porn Phat.
Ohne ausgebildetes Fachpersonal überlebte ich ein Jahr ohne weitere Infektionen. Bereits im Januar heilte meine Verletzung an der Schulter. Im Dorf sind alle kleinen Grundstücke zu betoniert. Topfpflanzen bringen etwas Farbe in die teilweise trist-graue Umgebung. Um unser Haus gedeiht Gras, wachsen Bäume, Blumen und Sträucher. Trotzdem wollte Dick wie die Nachbarn, zusätzlich Töpfe haben. Ich war dagegen, weil Töpfe gegossen werden müssen. In der Erde haben Pflanzen größere Überlebenschancen. Dick meinte, der Vorstand meiner Transfer Truppe sei unterbeschäftigt und könne Töpfe gießen. Sie entschied, sie giesse die Töpfe vor dem Haus. Der Mann dagegen sei für das Grünzeug hinter dem Haus verantwortlich.
Am 12. Januar entdeckte die Chefin in Töpfen verdorrtes, einst grün – als braunes und graues Zeug. Dick erhob laut klagend ihre Stimme. Ihre Geisterbeschwörung war erfolglos, das Chlorophyll kam nicht zurück. Dagegen verließ mein Helfer den Platz augenblicklich. Ich bezahlte die teure Zeche , indem ich beispielsweise den Eismann in meinem Bett hatte.
Mein Verhältnis zu Topfpflanzen veränderte sich von gleichgültig zu aggressiv, als sich auch die Schulter durch die neuen, ungeübten Helfer wieder öffnete. Krampfhaft suchte ich nach anderen Lösungen.
Nach Tagen fand ich im Internet bei Ali Baba ein Wundermittel: Antigravitations Salbe, Phantasie Preis, hergestellt in einem geheimen Labor in China. Es war ein zwei Komponenten Medikament. Auf der Packung stand: 死亡風險 – Lebensgefahr!
Ich musste genau vier Quadratzentimeter Haare am Kopf opfern. Dort wurde ein Tröpfchen von dem Gemisch aufgetragen. Auf der Brust und auf beiden Füßen braucht er es ebenfalls ein Tröpfchen der Wundermedizin. Ich wollte meine Eier nicht hängen lassen. Deshalb fragte ich die Waschfrau, ob sie einen Spritzer auf meinen Sack geben könnte. Nach einigen Minuten quetschte die Waschkatze, 44 Jahre jung / 44 kg leicht, ihr zartes Händchen unter meinen Hintern und bewegte mich, absolut schwerelos, zum Bettrand. In Sitzposition zog sie mich in den Rollstuhl. Sie brauchte nur noch meine Beine herunter zu klappen und ich saß ohne jegliche Anstrengung im Rollstuhl. Fehlende Schwerkraft verhinderte, dass ich den Rollstuhl antreiben konnte. Ich musste die Frau bitten, mich zum Esstisch zu schieben. Am Vortag ass ich ein prickelndes Thai Gericht. Es wirkte etwa wie Sauerkraut mit Berner Platte und zum Dessert Schlagrahm mit Meringue.Unter fürchterlichen Geräuschen gab ich aus meinem Hintern eine stinkende Gaswolke ab. Das Gebläse war so stark, dass ich aus dem Rollstuhl über den Tisch flog und mit den Füßen einige Bordeauxgläser, handgemacht in Tschechien, auf den Fußboden wischte. Offenbar wirbelte mein Raketenantrieb Staub auf. Ich nieste. Das führte dazu, dass ich mit dem Rücken in ein Gemälde an der Wand knallte. Bei der unfreiwilligen Flug-Demonstration verlor ich mein Lendentuch. Ganz langsam näherte ich mich dem Boden. Der Hodensack segelte wie ein Fallschirm zwischen den Schenkeln. Die aufmerksame Körperpflegerin rettete mich, indem sie schnell den Rollstuhl unter den Hintern schob.
Das Bild blieb dank Schwerelosigkeit unbeschädigt.
Nun seid ihr auch darüber aufgeklärt, wie spektakulär die Chinesen die Rückseite des Mondes eroberten.
Gerne würde ich meine Beschwerden über das Jubiläumsjahr fortsetzen. Daran hindert mich das Mikrowellen produzierende Kommunikationsgerät, das dumme Smartphone. Die Hochfrequenzelektronik versteht meine niederfrequente Sprache nicht mehr. Ich diktiere bis die Zunge verkrampft, danach lösche icn neunzig Prozent. Die Aufsätze werden zu Streich-Konzerten.
Meine Muskelkneterin musste selbst ins Krankenhaus. Als sie nach drei Wochen wieder nach Hause durfte, war sie freundlich genug, mir eine Ersatzkraft zu präsentieren. Die leicht jüngere Dame war überdurchschnittlich gut, erreichte aber ihre Vorgängerin nicht. Ihr schönes Gesicht kam mir irgendwie bekannt vor. Vor 16 Jahren arbeitete sie als Hilfskraft einer Gärtnerei – in Lumpen gewickelt – in meinem Garten. Im Vergleich zu den anderen Arbeiterinnen wirkte sie ziemlich zivilisiert. Ich suchte damals eine Haushälterin und sprach sie darauf an. Sie sagte, sie sei mit einem Gärtner verheiratet und suche keine andere Tätigkeit.
Ich fand eine Frau aus dem Dorf, welche die Hausarbeiten erledigen wollte. Einige Tage später kam eine junge Frau in einem duftigem Kleidchen und wollte die Stelle im Haushalt. Es war die Frau des Gärtners, die ihre Meinung änderte. „Die Stelle ist leider besetzt“, erwiderte ich. Vielleicht war es gut so.
Als ich sie kürzlich wieder sah, hatten einige Schönheits-Künstler in ihrem Gesicht herum gepfuscht. Das thailändische Näschen war zu einem europäischen Rüssel umgeformt. Die Augenbrauen waren operiert. Vielleicht wurde einige Gesichts-Stellen mit Botox lahmgelegt. Ihre Massagen war waren gut. Meine Beine bewegen konnte sie nicht. Die Vorgängerin erholte sich zusehends. Eines Tages fragte sie Dick per Smartphone, ob sie mich wieder massieren dürfte. Hocherfreut sagte ich ja und war mehr als zufrieden. Mich störte das unzimperliche Vorgehen der Schönheitsbesessenen, die ihrer Kollegin die Tätigkeit auf 2 Tage pro Woche reduzieren wollte. Einerseits begriff ich die junge Frau, welche die Existenz der Familie sichern wollte. Die Rezession in Chiang Mai forderte viele Arbeitslose. Gärtner konnten in der Regenzeit nicht einmal gießen, waren praktisch chancenlos, da viele vermögende Ausländer das Land verließen. In den Tropen kann es vorkommen, dass die Nachkommen zu früh kommen. Davon könnten eventuell arbeitslose Gärtner betroffen sein, wenn ein voller Samen-Sack den angelutschten Setz-Knebel reizt und die erregte Gießkanne eine spermatöse Erektion aushustet.
Andererseits war ihr Verhalten gegenüber der älteren Dame nicht gerade freundlich, weil die Frau ebenfalls für jeden Baht kämpfen muss. Weil ich nur noch auf einem Auge sehen kann, fiel mir die Entscheidung leicht. Vor zwanzig Jahren begann ich, in Thailand zu malen. Erst kopierte ich Tänzerinnen im traditionellen Stil. Später sassen Frauen aus dem Dorf Modell. Nach zwei Porträts hatte ich genug von lackierten Gesichtern mit viel Wimperntusche. Darum gab ich danach natürlichen Rückenansichten ohne jegliche Schminke den Vorzug.
Oben: Gemalt von Tempel-Maler gemäss meiner Skizze.
Leider ist es mir kaum möglich, einer schöpferischen Tätigkeit nachzugehen. Ich haderte nicht mit dem Schicksal in totaler Abhängigkeit, bis sich Krampfadern im Hirn entwickelten, sondern ich fragte mich einfach, welchen Lebenszweck ich noch erfülle.
Die Pharma Branche profitiert von mir. Lebensmittel geniesse ich täglich mehrmals, wobei ich darauf achte – Kostbarkeiten wie Termiten, gebratene Kakerlaken, vitaminreiche Bambuswürmer, Ratten vom Grill, gesottene Hühnerkrallen und Ähnliches den Einheimischen zu überlassen.
Wir leben im Zeitalter der Lungenkrankheiten. Tuberkulose ist relativ selten. Sofern die Patienten die Medikamente regelmäßig einnehmen würden, könnte das Übel ausgerottet werden. Lungenkrebs ist in Chiang Mai häufiger. Weltweit ist gegenwärtig Corona ein häufiger Killer.
Im Norden Thailands gibt es geistig Unterbelichtete, welche während der Trockenzeit Busch- und Wald-Brände entfachen. Der Feinstoffgehalt in der Luft betrug letzte Woche bis 600 Mikrogramm pro Kubikmeter. Das Tageslicht wurde krankhaft fahl. In Europa gelten Werte über 30 Mikrogramm als Gefahr.
Wenn ich im Hause eine Zigarette anzünde und mich jemand verzeigt, bezahle ich 5000 Baht. Wenn ich einen ganzen Hügel in Brand setze, gehe ich straffrei aus.
Meine letzte Tätigkeit ist, ich bin ein lebender Luftreiniger. Das ist relativ anstrengend und verursacht Atemnot, Brustschmerzen und Hustenreiz. Das geht so weit, dass ich zwischendurch an einer kubanischen Zigarre saugen muss, um etwas Luft zu kriegen.
Nach ein paar Tagen erfreuten wir uns an den Fortschritten, welche die Zwillinge machten. Schreien um etwas zu erreichen war nicht mehr üblich. Phoy tanzte zu Kinderliedern.
Dann kam der erste Stolperstein in Form des thailändischen Kindertages. Die Armee zeigt zu Gunsten des Nachwuchses jährlich ihre Waffen. Kinder dürfen auf Panzern klettern und an verschiedenen Geräten herum fummeln. Die Luftwaffe verlor in den letzten Jahren regelmäßig Kampf-Jets bei Flug-Demonstrationen am Kinderfest.
Mutter und Großmutter wollten an diesem Wochenende die Kinder betreuen. Wir waren naiv und stellten keine Fragen. Am Morgen besuchten die Kinder einen Anlass im Dorf. Sie erhielten chinesischen Plastik-Plunder. Die zwei absolut rücksichtslosen Weiber brachten danach die Zwillinge in einen preisgünstigen Baby-Care, um ungehindert ihren persönlichen Geschäften nachgehen zu können.
Sonntagabend brachte die Großmutter die geschockten, heulenden und schreienden Kinder kommentarlos zurück. Die Frau ließ die quengelndene Kinder mit ihren Spielsachen wie Lego, Autos und Puppe Fußball spielen. Aggressivitäten übersah sie geflissentlich und reagiert nicht.
Wir assen zu zweit. Die Reste würden ein schmackhaftes Frühstück ergeben. Die Zwillinge zeigten keinen Hunger. Die Großmutter war zu faul um zu erklären, dass sie bereits gegessen hätten. Im Badezimmer bereitete sie die Kinder für die kommende Nacht vor. Sie gab weisses Pulver in die Trinkflaschen und schüttete heißes Wasser dazu. Bevor sie die Flaschen an die schreienden Kleinen weitergeben konnte, prüfte ich die Temperatur in meine Armbeuge. Die Pulver-Milch war viel zu heiß. Sie war bereits als Mutter ein totaler Versager und lernte seitdem nichts dazu.
Großmutter machte es sich im Schlafzimmer bequem. Am Morgen brachte sie nach dem Frühstück die Kinder in den Hort. Gegen 17 Uhr holte Dick die Kleinen ab. Nach einer Zwischenverpflegung machten die Beiden die Straße mit ihren zwei Drei-Rädern unsicher. Während Phoy gemütlich herum radelte, riss ihr Bruder bei jedem Start nach Spezialisten-Manier das Vorderrad hoch. So schnell lernen Zweijährige Dummfug.
Ohne Heulen und Geschrei genossen wir das Abendessen. Die Zwillinge fanden die Cervelat-Wurst köstlich. Ich erinnerte mich an meine Kindheit und dachte an meinen Vater, zu dem ich sagte:
„Papi, wenn du eine weitere Wurst isst, verzehre ich gerne die Haut,“ denn Fleisch war in den Nachkriegs-Jahren rar und relativ teuer.
Als ich einmal im Schlafzimmer leicht hungrig ein für mich unbekanntes, gebrauchtes Kondom entdeckte, fragte ich mich: „Hat er die Wurst allein gefressen?“
Zurück zum Heiland, ich meinte nach Thailand.- Die Spracheingabe versteht mich öfters nicht!
Nach dem Abendessen zeigte uns Phet, was er übers Wochenende gesehen hatte. Er entriss seiner Schwester die Puppe, legte sie auf den Boden und wälzte sich eindeutig zweideutig darauf. Die Kinder durften sich ins Schlafgemach zurückziehen.
Wieder litt das Mädchen unter Angstträumen. Dick war beschäftigt.
Am Mittwoch besuchte mich meine Tochter aus der Schweiz für einige Tage. Die Zwillinge hatten sofort vertrauen.
Es störte sie, dass der Bengel sein Spielzeug herum kickte. Leider hatten wir keine leere, rostige Konservendose, wie in Entwicklungs-Ländern üblich. Es fehlten ebenfalls Stühle zum Essen. Sie waren bestellt, aber nicht lieferbar. Die Kinder saßen auf Hockern am Boden an kleinen Tischen. Wenn ihre Reisschalen leer waren, rannten sie zu Dick und holten neue Nahrung. Ein zweiter Besuch kam aus der Schweiz, ein lieber Freund und Wohltäter. Er brachte mir gegen die schlechte Luft in Chiang Mai kubanische Zigarren erster Güte und freundete sich sogleich mit den Kindern an. ( Meine schlechteste Luft-qualitäts Messung lag für PM 10 bei 600. Übliche Werte am Nachmittag lagen bei 350. Für PM 2,5 entspricht das etwa 250. Ein formschönes Gerät von Samsung reinigt die Luft im geschlossenen Haus in einigen Stunden auf einen Wert unter 20. )
Als eines Abends die Großmutter wieder erschien, heulten die Kinder gleich los und fielen in ihre hergebrachte Konversation zurück. Ihre Mutter verlor mittlerweile ihre Anstellung. Sie hing tagelang ohne jegliche Aktivitäten im Hause ihrer Schwiegermutter herum.
Wenn ich diese Weiber sehe, denke ich an Schillers Fritz. Er schrieb in seiner Jungfrau von Orleans: „Mit (der) Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.“
Selbst die Ärzte in Phoys Spital empfanden die Eltern als hoffnungslosen Fall.
Wieder kam ein Wochenende, das die Kinder mit den Eltern verbringen mussten. Am späteren Abend besuchte Dick ihre Unterkunft. Es war verdächtig still im Haus. Die Kinder lagen im Bett. Jedes hatte ein Smartphone in der Hand. Die Eltern haben kein Geld für Miete, Möbel, Elektrizität, Windeln, Kinderhort und anständiges Essen. Aber für Alkohol, Zigaretten, Drogen und technisches Spielzeug sind immer ein paar Baht verfügbar. Am Sonntag Nachmittag, es war 27 Grad Celsius, machten die Zwillinge ihren Mittagsschlaf im Beauty Salon. Sie schwitzen, weil sie zu warm bekleidet waren. Die Mutter stellte einen Ventilator in die Nähe. Das Gerät blies unter Volllast.
Großmutter schlief mit den Kindern in unserem Haus. Nachts, gegen 11 Uhr meldete sie sich aufgeregt:
„Phet hat Fieber!“
„Wie viel?“ wollte ich wissen.
„27°,“ sagte sie.“
„Dann ist er tot,“ erwiderte ich und sagte Dick:
„Nimm das Fieber-Thermometer.“
Der Wärmeschub lag etwas über 38 Grad. Nach knapp einer Stunde mit Essigwickeln, war der Bub wieder gesund.
Am Montag in der Frühe stellte Dick Eltern und Großmutter ein Ultimatum. Sofern sie an Wochenenden weiterhin keine Sorgfalt und Vernunft anwenden würden, sei am 28. Februar Schluss mit unserer Betreuung.
Am Abend litt Phoy unter Verstopfung. Die überaus weise Großmutter sagte:
„Das ist wegen eurer Ovomaltine.“
Beim nächsten Verstopfungs-Unfall stellte sich heraus, dass die Mutter gekaufte, gegrillte Fleisch-Kugeln verfütterte.
Während der Woche geben wir uns Mühe, die Kinder zu erziehen. Am Wochenende gibt es jeweils für uns Prügel.
An einem Samstagabend inspizierte Deck die Wohnung erneut. Mutter lag betrunken, schlafend in einer Ecke des Hauses, nach dem Genuss einiger Flaschen Spy Win Cooler. Das ist eine überteuerte, sprudelnde Brause von Fruchtsäften, versetzt mit Alkohol. Davon werden pro Jahr über 180 Millionen Flaschen verkauft. Der Verkaufs-Hit ist das Aroma Wassermelone. Es wird in Champagner-Flaschen nachempfundenen Behältnissen an die Frau gebracht.
Phet setzte sich kühn ein Fläschchen an die Lippe. Ich hätte es kaum geglaubt, hätte ich nicht eine unscharfe Fotografie des Geschehens gesehen. Das ist das harte Gesetz des Dschungels: keine Gläser, sondern Flaschenzug. Weil die Großmutter unfähig war, an ihrem Smartphone den Blitz einzuschalten, war das Bild verwackelt.
Am nächsten Tag zogen die Zwillinge samt Mobiliar aus dem Haus, wo bisher Milch und Honig floss. Als KiNiao, Geizkragen, stehen keine Spy Flaschen in meinem Kühlschrank.
Bei der Entlassung aus dem Krankenhaus, wog Phoy bloß 9 Kilogramm. Gegen Ende Januar zeigte unsere Waage 12 Kilogramm. Brüderchen wog 13 Kilogramm.
Zehn Tage nach dem Auszug rief eine Pflegerin des Hortes Dick an und fragte, was geschehen sei. Beide Kinder hätten 1.5 Kilogramm an Gewicht verloren.
Die jungen Eltern der Zwillinge und ihre Großmutter sind dauernd beschäftigt. Mit nichts tun, sich am Smartphone vergnügen, faulenzen, fernsehen oder sie rennen hirnlos virtuellen Baht-Scheinen nach. Wenn immer sie keine Zeit hatten für ihre Kinder, deponierten sie ihre Ware im oder am Beauty-Salon. Als Kindernahrung dienten ihnen Milchpulver mit heissem Wasser, Klebreis mit Fleisch von Garküchen. Gemüse kannten die Kinder nicht.
Bei Sonnenaufgang spazierten diese Personen zum Haus und setzten die Kinder ohne Voranmeldung aus. Oft ging der Vater voraus, Smartphone im Gesicht. Die Kinder strampelten ihm nach. Diese selbstverliebten Leute kümmerten sich weiter um gar nichts als ihre ureigendsten Interessen, in ihrer grenzenlosen Gier nach Geld, Sex und drahtloser Kommunikation. Die ganze Menschheit ersäuft in einem strahlenden Ozean von unkontrolliert zunehmenden Mikrowellen-Geräten. Keiner bemerkt den Dummfug! Die durch Hochfrequenz-Einflüsse geschädigten Eltern nahmen an: Irgendjemand, Urgroßmutter, unsere Angestellten, würden schon im Hause sein, um die Kinder zu betreuen.
In der Morgenfrühe des 30. Dezember schmiss der Fettfleck, die Mutter, grusslos Ihre Kinder ins Haus. Mowgli war hier auf Urlaub von der Armee. Einer der Transport-Arbeiter war ebenfalls im Haus. Nach 14 Uhr verließen die jungen Herren den Ort, um selbst zu essen, nachdem sie die Kinder verpflegt und mich ins Bett transportiert hatten.
Eine ältere Frau war für mein körperliches Wohlbefinden zuständig, turnte und massierte. Ich hörte währenddessen die Urgroßmutter und die Zwillinge im Garten. Nachher vernahm ich nur noch die Urgroßmutter und erbärmliche Schreie des Mädchens. Danach wurde es ganz still. Der Hund bellte aufgeregt. Er führte das Knäblein zum Teich. Es sah seine Schwester im Wasser und holte Urgroßmutter. Die Alte, von momentaner Blindheit geschlagen, sah nichts – oder wollte nichts sehen. Sie verließ noch am selben Nachmittag, sehr wahrscheinlich von Ängsten geplagt, abschiedslos freiwillig das Haus.
Glücklicherweise kamen die jungen Herren von ihrer Mahleit zurück. Mowgli, unser Pflegesohn, hob das Mädchen an Land und versuchte möglichst viel Wasser aus dem Körper zu schütteln. Der Angestellte zog die nassen Kleider aus und versuchte Herzmassage. Nur die Pampers, vollgesogen mit Wasser von Teich, vergaßen die Männer. Die Telefone liefen heiß. Dick war in Hang Dong beschäftigt mit dem Besorgen von Medikamenten und Medizinal-Technik. Sie rief den Vorsteher des Dorfes und das Spital zwecks Rettungswagen an. Ein Fahrzeug brachte das Mädchen zum Dorfeingang. Dort, an der Hauptstrasse 108, wartete die Ambulanz des Krankenhauses.
Die Ärzte in HangDong überwiesen die Patientin in das Nakornping Hospital in Mae Rim. Der Arzt konnte uns nur wenig Hoffnung machen. Er erklärte, dass nur etwa ein Prozent der Kinder wieder erwachen. Nach 3 Tagen Intensivstation wurde das Mädchen, als es wieder selbst atmen konnte, in ein übliches Kinderzimmer verlegt.
Die Zwillinge hatten zum Spielen nur minderwertigen Plastik-Schrott. Die Zweijährige hatte keine Puppe. Ich bat Dick, sie solle unbedingt eine Puppe kaufen.
Am nächsten Tag, welch ein Wunder, stand das Mädchen im Bett auf und tanzte mit ihrer Puppe. Von 6 Kindern im Zimmer überlebte es als einziges.
Video von Dick(Smartphone): 4. Januar 2020, Puppentanz mit Puppe im Arm
Ein überaus freundlicher Mann aus dem Dorf, ein Augenoptiker, besuchte mich im Krankenhaus in Chiang Mai. Die monatlichen Abrechnungen konnte ich nur noch mit Brille und riesiger Lupe lesen und unterschreiben. Für die Pflegerinnen mit integrierten Smartphones war die Lupe eine moderne technische Errungenschaft, weil sie keine Batterien benötigte. Nun wurde selbst das Vergrößerungsglas zu schwach.
Ich brauchte mindestens eine neue Brille. Das erste Mal kam der Spezialist mit einer minimalen Ausrüstung. Bereits am nächsten Tag erschien er wieder mit mehr geschliffenem Glas. Er konnte mir nicht helfen. Er empfahl, einen Augen-Arzt zu konsultieren. Ich sah so schlecht, dass ich mir kein Bild von seinem Gesicht machen konnte. Eine Woche danach wurde ich erfolgreich operiert.
Mittags am 12. Januar lief ein Angestellter davon. Ausgerechnet der Mann, welcher für meine Transfers vom Bett in den Rollstuhl zuständig war. Er fand keinen Gefallen an einem lautstarken Monolog von Dick.
Ich saß hilflos im Rollstuhl und fragte mich, wie ich um 2 Uhr zurück ins Bett gelangen könnte.
Kurz darauf sagte Dick, der Eye-man, für mich der Optiker, sei bei einem Nachbarn und würde gerne helfen, mich ins Bett zu heben.
Nach der Begrüßung danke ich dem Gesichtslosen für seine Besuche im Spital. Mit Freude erzählte ich ihm, dass ich auf dem linken Auge wieder gut sehen würde. Zum Glück verstand er von meinem Gefasel gar nichts. Enttäuschender Weise war er – wie eine Jungfrau in Thailand nur selten eine Jungfrau ist, nämlich nicht der Eye-man, der Augenmann. Er war der Ice-Man, der Eismann des Dorfes.
Der hilfsbereite Mann war kräftig. Aber seine Körperlänge ließ zu wünschen übrig. Für den nächsten Einsatz brachte er eine leere Kiste mit. Damit wollte er seine fehlende Körpergröße kompensieren.
Ein Helfer hob meine Füße. Der Eismann griff mit den Händen unter meine Arme. Ein kühner Schwung. Es krachte. Die Kiste kippte. Eismännlein lag mit mir im Bett. Seitdem bevorzugt er wieder Eiswürfel.
„Schuster bleib bei deinen Leisten,“ rief bereits der große griechische Maler Apelles, geboren 370 v Chr..