Hanuman und der Affenkasten

Meine Grosseltern lebten in der Nähe der Stadt Aarau. An ein imposantes Haus erinnere ich mich. Es ist der Affenkasten. (1,2) Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in der hinteren Vorstadt eine kleine Brauerei mit Gaststube. Dort trafen sich Kantonsschüler. Sie inhalierten eifrig Gerstensaft. Die Leute verbreiteten Nachrichten wie, die Studenten seien in der Brauerei oder im Kasten gewesen. Danach hätten sie einen Aff nach Hause getragen. Auf diese Weise soll der Begriff «Affenkasten» entstanden sein, der 1877 erstmals offiziell genannt wurde.
Im «Aff» gab es respektable Gäste wie den Arzt Albert Schweitzer, die Bundesräte Heinz Häberli und Albert Meyer, Gottlieb Duttweiler, der Gründer der Migros, die Schriftstellerin Maria Dutli-Rutishauser und den deutschen Filmschauspieler Conrad Veidt. Klein Low trank dort kein Bier, sondern Orangina aus bauchigen Fläschchen. Am 31. Oktober 2006 schloss das Restaurant Affenkasten in Aarau seine Türen und machte einer Buchhandlung Platz.

Wieso fand der Affenkasten den Weg nach Hinterindien?
Das Ramayana, Sanskrit, रामायण, ist nach dem Mahabharata das zweite indische Nationalepos. In diesem gewaltigen Werk hilft der Affe Hanuman dem Königssohn Rama, dessen Gattin Sita aus der Gewalt des Monsters Ravana zu befreien. (3)
In Thailand werden nicht nur Gucci Taschen oder Marken-Jeans gekonnt nachempfunden. Das Ramayana heisst hier Ramakien. Der Affe bleibt Affe und heisst Hanuman.
Die Herren Generäle hatten nun die glorreiche Idee, den Hindu-Gott Hanuman zum Schutzpatron der Nation zu erküren. (4)
Verteidigungsminister Prawit Wongsuwon leitete die würdige Zeremonie des Giessens von eintausenddreihundertundneun Hanuman Kopien. Sein Stellvertreter, Minister Udomdej Sitabutr, sowie der Führungsstab der Armee verschönerten mit ihren glitzernden Orden und Medaillen die wichtige Handlung. Insgesamt sollen neun Affen in Gold, dreihundert in Silber und tausend in anderen Legierungen gegossen werden.

Meine Folgerung: Der Buddha taugt nichts. Buddhisten, werdet schleunigst Hanumanisten der Hindu Affen Kaste!
Ich würde in den Affenkasten flüchten. Den gibt es leider nicht mehr.

(1) http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/aarau/in-affenkasten-kehrten-sogar-albert-schweitzer-und-bundesraete-ein-129941119
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Affenkasten
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Ramayana
(4) http://www.bangkokpost.com/news/general/942617/hanuman-statues-to-protect-nation

Entwurzelt

Der unersättliche Hunger nach mehr.

Buddha lehrte Bescheidenheit. Diese Lehre findet in Thailand, wo das einfache Leben als reich inszenierte Seifenoper praktiziert wird, wenig Beachtung. Requisiten als Blickfänger sind kostspielig. Besonders dann, wenn mehrere knackige Mia Noi Aushängeschilder für unerschöpfliche Potenz sein sollten.AAB

Ein einst armes Mädchen aus einem abgelegenen Bauerndorf verdiente mit seriöser Arbeit plötzlich Geld, viel Geld! In einem einzigen Monat mehr, als die Eltern in einem ganzen Jahr zur Verfügung hatten. Doch da lockten tausend Sachen, wie Smartphones, Motorräder, Autos, Klamotten, Schmuck, Uhren, Taschen und Täschchen von Gucci.
Dinge, die wir kaum benötigen. Aber sie unterscheiden uns von den Habenichtsen.

Die Frau war vergiftet vom Geruch des Geldes, süchtig nach weit mehr. Angestellte des Flughafens fahren jede Woche ins goldene Dreieck. Selten wegen Opium und synthetischen Drogen. Auf burmesischem Boden steht ein Casino, eine berühmt-berüchtigte Spielhölle. Dorthin bringen sie ihr zu leicht verdientes Geld. Habgierig nach unendlichem Gewinn. Wenn dann rein zufällig eine Million lächelt, ist es nicht genug. Die weckt bloss den Hunger.
Ich kenne einige weibliche Burmapilger. Sie opferten periodisch, erst Bargeld, ererbte Ersparnisse und Schmuck. Später verloren sie den Rest, sogar teil-finanzierte Fahrzeuge und bescheidene eigene Häuser.

Casinos sind für zahlreiche Thais die wirklichen Tempel und Kirchen. Sie vermitteln überwältigende Glücksgefühle und gleichzeitig unerträglichen Nervenkitzel. Die verehrten Hohepriester sind modisch gekleidete Croupiers. Dagegen demonstrieren in safranfarbige Tücher gewickelte Bonzen mit ihren Sprechgesängen Unvermögen und Machtlosigkeit in Reinkultur.

Eines Abends erhielt unser angehender Künstler einen Anruf:
„Liebster, ich komme heute leider nicht nach Hause. Ich übernehme eine weitere Schicht. Danach haben wir wichtige Besprechungen, blah, blah, blah.“
Dummerweise erhielt der Mann zuvor einen Hinweis auf eine bevorstehende Exkursion geldhungriger Angestellter. Er nahm ein altgedientes Fahrzeug seiner Mutter und verfolgte den Minibus der Spielsüchtigen vom Flughafen bis an die burmesische Grenze.
Er sah SIE.
Thais rechnen nicht. Sie lernten es nie. Deshalb gab es im Casino kein halten, als die mitgebrachten Summen verspielt waren. Wozu gibt es Pfandleiher? Nach ihrer Rückkehr versetzte die unverheiratete Spielerin ihren Brautschmuck und ohne Rückfrage an den neuen Besitzer – meine ehemalige Kamera samt Gummi und weiterer Linse. Er bemerkte es schmerzhaft, schwieg und verreiste darauf zu seinen Wurzeln.
Nach einigen Wochen kehrte er gutgelaunt, frühmorgens zurück. Es war sehr kühl im winterlichen Chiang Mai. Er drängte rasch ins Haus. Ihm wurde extrem kalt, als er seine Lebensgefährtin mit einem Kerl im warmen Bett fand. Er schwieg, ging und verabschiedete sich ohne weitere Erklärungen von seiner Mutter.
Ich vermisse ihn. Er wird kaum zurückkommen.

Ein Künstler wurde vor seiner Entdeckung brutal abgemurkst, eine Bagatelle für eine gewissenslose Sicherheitsbeamtin. Sie ist nun eine typische, voll-integrierte Dorf-Frau. Wenn ihr Spielschuldenberg einige hunderttausend Baht beträgt, wird sie sich nach einem Farang umsehen.

Fortsetzung folgt….

http://de.wikipedia.org/wiki/Croupier

http://www.blick.ch/news/schweiz/casino-zocker-will-sein-geld-zurueck-id2320161.html

Neujahrswünsche

Bald gibt es die letzte Neujahrsfeier des Jahres. Nach den westlichen Jubelfeiern und dem chinesischen Frühlingsfest folgt Mitte April das Thai Neujahrsfest, Songkran. Daher, und weil ich gegenwärtig mit Schülerinnen ausgelastet bin, übernehme ich eine Geschichte aus dem TIP Forum. Mir gefällt der Aufsatz weniger. Aber der Bildhintergrund spricht Bände, von Aberlour bis Yamazaki, perfekte medizinische Desinfektions-Lösungen nach (hinter)indischen Darm-Eruptionen.

Chijmes

1 mal Gucci und 1000 mal Whisk(e)y pur in Chijmes, Singapur

„Liebste, während eines ganzen Jahres, während dreihundertfünfundsechzig Tagen und dreihundertfünfundsechzig langen Nächten ertrug ich Dich, samt Deinen Launen, fast schmerzlos. Du warst meine besondere Frau!
Deine Speisen waren meist vorzüglich. Sie enthielten genügend Salz, um mich zu mumifizieren. Sie waren so verkocht, daß mein schadhaftes Gebiß den Brei mühelos verarbeiten konnte. Darf ich Dir zum Neuen Jahr einen besonderen Wunsch erfüllen?“
„Liebling, ich möchte aus Deinem unerschöpflichen Vermögen bloß zwanzig Baht.“
„Liebste, ist das wirklich alles?“
„Liebling, Du fragst mich ernsthaft? Wenn ich aufrichtig darüber nachdenke, sehe ich: Ich brauche eine hochwertige Tasche von Gucci zu US$ 5000.00, um Deine wertvollen zwanzig Baht zu verstauen.“

http://en.wikipedia.org/wiki/Yamazaki_Distillery

Kleid: Jaspal
http://www.jaspal.com/main/home

Nonne nutzt Nacht-Sonne

Einst beschrieb ich die schicksalshafte Chronologie einer obskuren Uhr aus dem Hause Gucci. In Lan Na Land wurde ein unschätzbarer Zeitmesser gestohlen. Er wurde Dick, garniert mit Lügen, zu einem überrissenen Preis angeboten. Reiche Amerikaner hätten Spielschulden, müssten dringend ausreisen und deshalb das Prestigeobjekt billigst verschleudern. Die Uhr fand, dank gutem Karma, den Weg zurück zum rechtmäßigen Besitzer. Dieser vermachte seine Armbanduhr vor dem dramatischen Ableben weder seiner Frau, noch der Familie, sondern schenkte den Italo-Wecker, mit Hinweis Swiss Made, (War es bloß eine chinesische Kopie zu 600 Baht?) seiner finalen Lustspenderin.

Lange Zeit vernahmen wir nichts mehr von der Diebin, bis eine makellos weißgekleidete Nonne im Schönheitssalon erschien. Die Erscheinung, im keuschheitsvermittelnden Tuch mit wenig strahlender Verheißung, dafür verlockend viel faßbarem Fleisch, inklusive harter Knochen, ließ sich krachend auf eine Sitzgelegenheit plumpsen. (Das klingt bewusst nach Bedürfnisanstalt.)

Nonnen sind üblicherweise geschoren wie Mönche. Ausnahmen sind zeitlich befristete Tempelvolontärinnen, was dies auch immer bedeuten mag. Diese Nonne äußerte die Absicht, ihre prächtige Haartracht ausgiebig behandeln zu lassen. An sich erfüllt Dick in dieser Hinsicht fast alle Wünsche. Die Kundin verlangte nicht nur gratis Haarpflege mit Waschen, Färben und Dauerwelle. Im gleichen Atemzug forderte sie, trotz Verzicht und Bescheidenheit als Tugend des Herzensfriedens, eine großzügige Spende für ihren Tempel. Wie eine Kriminalkommissarassistentin nahm Dick die eigenartige Klosterfrau während des Waschens ausgiebig ins Kreuzverhör. Sie erfuhr, daß die nun als Nonne gekleidete Frau einst eine Uhr ihres angetrauten Ehegemahls entwendete.

Gegenwärtig lebt sie tagsüber im Tempel. Nachts, nach eingehendem Kostümwechsel, weil sie sonst als weiß gekleidetes Gespenst chancenlos wäre, verkaufte sie in einschlägigen Lokalen und Karaoke-Palästen ihren Körper. Nicht für Organspenden wie Lunge, Leber, Milz, Herz und Schmalz, sondern auf Juristendeutsch, für unzüchtige Handlungen. Beispielsweise zur Nutzung als Samenbank.

Die Frau erhielt die gewünschte gratis Haarpflege nicht. Nach kurzer Kopfwäsche komplimentierte Dick die Unehrwürdige auf die Strasse hinaus. Spenden für ihren Tempel durfte sich die unkeusche Ordensfrau, aber um so erfahrenere Strichgängerin, ans wohlgeformte Bein streichen.

Sollte diese Nonne in einem Tempel wirken, wo Anuttara oder Kalachakra-Tantra praktiziert wird, macht sie des Abends als Sexarbeiterin bloß Hausaufgaben.
In den Tantras der Anuttara-Klasse wird sexuelle Energie als Mittel des Pfades der Lehre verwendet.
Den Anwärtern auf die Erleuchtung dieser Glaubensrichtungen wird die möglichst perverse Begattung weiblicher Wesen empfohlen. Ohne meditative Paarungen ist das Ziel unmöglich erreichbar.

Die Nonne mit triebgesteuertem Unterleib im Nebenerwerb führt nun in einer einschlägigen Strasse in Chiang Mai ihr eigenes Etablissement mit liebreizenden Halbweltdamen. Sie scheute sich nicht, Dick in den Tempel einzuladen und sie zur (attr)aktiven Mitarbeit in ihrem Freuden-Betrieb aufzufordern.  –   Warum bereitete ich alten Stoff aus dem TIP Forum auf? Meine Betrachtungsweise des Schutzumschlages war  möglicherweise falsch!

Die verführerische Frau auf der Litho könnte inkognito eine Nonne sein, welche die vier bedauernswerten Herren in der Bar aus den gierigen Klauen des Alkoholteufels zu erretten versucht. Die Kaffeemaschine ist reine Tarnung. Die  sichtbaren Getränke enthalten Alkohol. Kaffee läßt sich ebenfalls alkoholisieren. Neben dem weltbekannten Irish Coffee gibt es in der Schweiz mehrere Arten der Zubereitung –  als Kaffee fertig, oder Kaffee Lutz.

http://www.kochbar.de/rezept/80466/Kafi-Luz-oder-auch-Kafi-fertig-genannt.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Irish_Coffee
http://www.cocktail-lounge.net/cocktailrezept.irish-coffee.html

Weitere frostresistente Kaffeerezepte:

  1. Biedermeier            Österreich
  2. Café Brûlot              F
  3. Caffe Corretto          I
  4. Fiaker                       A
  5. Kaffee Pflümli          CH
  6. Maria Theresia         A
  7. Mariloman               A
  8. Mazagran                A
  9. Pharisäer                 Nordfriesland
  10. Kafae Siam             Thailand, mit Mae Khong, muß nicht mit Kaffee verdünnt werden
  11. –                               Sang Som, soll von besserer Qualität sein
  12. –                               Regency ist höchste Thai Qualität