Heisse Muhme in LanNa Land *

Vom gepflegten Umgang mit Geistern.

Im Halbschlaf blickte ich lange Zeit auf die Türe. Sie war geschlossen, aber nicht verriegelt. Es war nicht allzu dunkel. An der Decke schimmerten durch den Teich gespiegelte Reflexe der Gartenbeleuchtung. Der Vollmond stand klar über dem Bambus. Wie bei einer Digitalkamera bei wenig Licht, sah ich alles leicht verrauscht. Ist das bei allen Menschen so, oder ist das eine altersbedingte Sehschwäche?

Auf der Höhe des Türschlosses zeigte sich ein Flämmchen. Nein – ein blasses Bläschen. Nach geraumer Zeit wuchs daraus eine Blase. Wie ein klopfendes Herz, führte sie pumpende Bewegungen aus. Später zählte ich drei Blasen. Zwei davon interpretierte ich anhand dunkler Flecken als Nippel zweifellos beeindruckender Brüste. Alles wirkte angestrengt pumpend. Aus dem Pumpen resultierte zwei weitere Blasen. Sie entpuppten sich als wohlgeformter Hintern. Das Heck pumpte auch mit. Dann erstreckte sich ein Bein bis zum Boden. Ein zweites Bein mit ebenso perfekt geformtem Schenkel und Wadenbein erschien. Die Beine gaben dem Ganzen etwas halt und wippten fleißig mit. Wie beim Füllen eines Ballons dehnten sich langsam zwei Arme mit feinen Händen und makellosen Fingern in die Luft. Auch sie zuckten rhythmisch, ohne jegliche Musik. Mit einem abschließenden Plopp schoß ein Hals mit Kopf aus dem Gebilde. Die Pumperei stoppte abrupt. Die Gestalt steckte sich einen winzig kleinen Stöpsel, er funkelte wie Edelstein, in ihre Scheide und trat danach einen Schritt vom Türschloß zurück. Ich lag perplex, mit offenem, trockenen Mund da und bestaunte die regungslose Venus von Lan Na Land. Atemberaubend. Sie stand vor dem Spiegel. Das Spiegelbild fehlte. Sie mußte ein Geist, eine Hexe, sein. Sie glättete mit der einen Hand zärtlich ihr langes Haar. Mit der anderen betastete sie prüfend Bauch und Unterleib.

Ohne Einladung schlüpfte sie danach wortlos unter die Bettdecke und schmiegte sich an mich. Mit behenden Fingern befühlte sie meinen Pumpschwengel, der sich, wie zuvor sie selbst, aufblähte.
Ohne Worte wurde mir klar, was sie wollte. Konnte ich einem mir unbekannten Geist als Gast in Lan Na Land einen Wunsch verweigern?

Trotz leidenschaftlich erregtem Spiel, achtete ich darauf, mit meinem Stöpsel ihren kleinen Pfropfen nicht versehentlich zu berühren und zu entfernen. Ich war besorgt, bei ihrem plötzlichen Ausbeamen meinen Pimmel zu verlieren. Als ich später schweißgebadet aufwachte, prüfte ich erst, ob alle Körperteile vollständig vorhanden waren. Danach überlegte ich krampfhaft, ob ich die Einfahrt zu unserer Garage verändern sollte. (1) Würde die Lan Na Venus, wie lautete ihr richtiger Name, in der nächsten Vollmond Nacht zurückkehren?

* http://de.wikipedia.org/wiki/Die_kleine_Hexe

(1) Sind bloss die Geister bescheuert? Veröffentlicht am 6. April 2012