Lesen sie all die Weisheiten, die Buddha vor 2500 Jahren verbreitet haben soll? Siddhartha hatte demnach gar keine Zeit für Meditation. Er war ein Mediator, eine Quasselstrippe ohne Informationstechnologie und Smartphone. Wurden all seine mündlichen Informationen auf vertrauenswürdigen Medien wie Pergament, Lochkarten, Lochstreifen, Magnetband, Floppy, Festplatten, optischen Speichen wie CD und DVD, ROM und RAM, gespeichert?
In Hinterindien mit dem tief verwurzelten Spendenwesen, heute Korruption genannt, funktioniert ohne Schmiermittel, genannt Scheine, nichts. Die Eingeborenen gewöhnten sich daran. Sie denken, sogar Geister, Götter und Buddha sind käuflich. Opfern im Tempel ist üblich. Nicht nur Weihrauch, sondern vor allem Scheine. Im Notfall genügt Gold. Die Bauern können nicht auf reiche Enten verzichten!
Anfänglich war ich bei Dorf-Festen ein willkommener Spender. Als ich bemerkte, dass manche Äbte die üppigen Spenden in rollendes, meist deutsches Edelmetall umwandelten, davon rein gar nichts bei der Bevölkerung oder im Nibbana ankam, lähmte dies meine Griffe zum Geldbeutel.
Anlässlich eines Tempel-Festes erwarteten die Initianten vom Farang mindestens 1000 Baht. Ich trennte mich von 100 Baht.
„Geizhals“, sagte die Urheberin der Geldsammlung. Ich erwiderte:
„Gestern bezahlte ich Essen und Getränke für das Dorf-Fest. Heute bin ich deshalb knapp bei Kasse. Hilft mir jemand mit einem Vorschuss?“
„Helfen schon, aber was ist ein Vorschuss?“ Diskussionsende.
Von mir fliesst kein Geld mehr in Tempel. Trotzdem bringe ich Buddha öfters landesübliche Opfer wie Weihrauch. Bereits in der Schweiz entzündete ich nach einem Fondue oder Besuchern mit Schweissfüssen gerne indischen Weihrauch. Wenn ich hier selten genug eine Gudang Garam, eine indonesische Nelken-Zigarette anzünde, spiesse ich nach einigen kräftigen Zügen den Glimmstängel auf einen abgebrannten Weihrauchträger. Das Opfergefäss stelle ich dann vor eine Buddha-Skulptur. Das nenne ich: „Rauchpause mit Buddha.“
Offenbar gefällt Buddha mein beinahe lautloses Angebot. Er segnet uns reichlich mit Blumen, Früchten und Pflanzen. Hie und da verlässt ein schwerer Fisch unseren Teich freiwillig. Dick muss nur noch zupacken.
Gegenwärtig sind unsere Pomelos ein paradiesischer Genuss. Die ungeschälten Früchte wiegen pro Stück über ein Kilogramm. Der süsse Inhalt ist goldig bis rosarot gefärbt.
Über dem Pomelo-Baum wuchern Schlingpflanzen, Passionsblumen mit roten Beeren und Maracuja mit gelb-grünen Früchten. Die werden uns per Luftpost franko zugestellt.
Deshalb kann ich aus hoch-religiösen Gründen das Rauchen nicht aufgeben. Würden wir Kartoffeln ernten, wären es tief-religiöse Gefuehle.