Weil Hustensaft kaum erhältlich ist, sorgen wir für gesunde Ernährung. Jeweils Mittwoch ist Markttag im Dorf. Dick pickt aus einem breiten Angebot die Rosinen heraus. Nein, liebe Leser, es gibt vieles, nur Rosinen gibt es nicht.
Gestern holte sie knackige Salate, Kräuter, Gurken, Peperoni, Tomaten und Garnelen aus der Andamanensee.
Sie bereitete einen Teller mit Salaten, Gurken und weiteren Zutaten vor. Dann mischte sie eine Sauce mit drei verschiedenen Essigsorten, Olivenöl und einigen Tropfen Balsamico. Sie verfeinerte die Tunke mit einer Spur Mayonnaise, Senf und viel frisch geschnittenem Dill.
Ich fand eine Bratpfanne mit tiefem Rand. Sie gab die Garnelen in die leicht geölte Pfanne. Aus einer in der Nähe stehende Flasche Sang Som quetschte ich Flüssigkeit über die Garnelen. Dann starteten wir den Gasbrenner.
Es duftete herrlich, als die Viecher in der köchelnden Brühe dümpelten. Dann kam der Wendepunkt der Garnelen.
Als der letzte Tropfen Schnaps die Pfanne verliess, griff ich erneut zur Flasche und rettete das Fleisch mit einigen gezielten Spritzern. Danach liess ich die Gasflamme den schädlichen Alkohol verbrennen.
In der hohen Gastronomie nennt man diese gefährliche Tätigkeit flambieren. Ungeübte Nachahmer im Raum Chiang Mai renovierten nach dilettantischem Abfackeln Küchen und ganze Wohnungseinrichtungen.
Dazu servierte Dick gekochten Reis. Die ganze Herrlichkeit kostete keine hundert Baht. Einzig der Wein, leider die letzte Flasche, war ausserhalb eines üblichen Budgets.
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Die Schönheitsoperation
Ein verbreitetes Problem in ganz Thailand, Malaysia und Indonesien ist die Fettleibigkeit. Es wird zu viel Fett und Zucker in allen Formen geschluckt, als Süssgetränke, als Snacks und Desserts, oder mit ungesunden Mahlzeiten in Schnellimbissen. Brot und Suppen sind meist gezuckert. Knaben haben teilweise mehr Bauchumfang als Körpergrösse.
Diese Menschen schleppen nicht nur unnötigen Ballast mit sich herum. Sie leiden zusätzlich unter hohem Blutdruck und Zuckerkrankheit. Weil sie schwer sind, bewegen sie sich zu wenig. Sie hängen in ihren Häusern herum, lassen sich durch Fernsehapparate und Smartphones berieseln und konsumieren dazu Tütenfutter und gesüsste Getränke.
An einem Hügel in der Nähe von Klong Khut stand die ungepflegte Unterkunft von Ali und seiner geliebten Zulaikha. Zulaikha hatte ein hübsches Gesicht und dazu geschätzte 140 Kilogramm in zonaler Fettsucht angelagertes Gewicht. Weil sie etwas unbeweglich war, sah es um das Haus herum unaufgeräumt aus. Da wuchsen nur wenige Blumen. Die spärlichen Samen wurden vom strengen Wind verfrachtet oder von Vögeln mit dem Kot ausgeschieden. Zwischen wuchernden Unkräutern lagen Kehricht und leere Flaschen. Defekte Apparate und Geräte waren der Witterung ausgesetzt. Sie dienten kleinen Tieren, wie Mäusen und Ratten, als Unterkünfte.
Der schlanke Ali arbeitete als Tagelöhner. Zusätzlich betreute er eigene Pflanzungen und Tiere. Meist war Ali den lieben Tag lang schwer beschäftigt. Er hatte kaum Zeit für die Mahlzeiten, bei denen Zulaikha für zwei Personen zulangte.
Wenn Ali freie Zeit hatte, liebte sie es, auf der Ladefläche des dreirädrigen Mopeds durch die Gegend zu knattern, wenn immer möglich mit einem Eis in der Hand. Das Kopftuch flatterte lustig und laut im Wind. So wurde sie trotz frischer Luft schwerer. Eines Tages sprach Ali zu Zulaikha:
„Geliebte Zulaikha. Ich habe ein Problem. Du wirst zusehends schöner und schwerer. Mein schwaches Moped schafft den Weg zu unserem Haus am Hang mit dir kaum mehr. Anstatt, dass ich ein stärkeres Moped kaufe, gebe ich das Geld dir – mein Liebling. Du nimmst den Bus in die grosse Stadt Hat Yai. Dort lässt du beim berühmtesten aller Frauenveredler eine Schönheitsoperation machen, wie es heute üblich ist. Ja, wir sind modern und wir gehen mit der Zeit!“
Zulaikha nahm Geld, Taschen und Täschchen. Sie verreiste zusammen mit eifrig tratschenden, fülligen Freundinnen. Als die Herzallerliebste nach einigen Tagen zurückkehrte, schaffte Alis Moped den Weg am Hang nicht besser. Zulaikha liess sich in der grossen Stadt Hat Yai die Nase verschönern.
Zusammenfassung:
„Wenn am Arsch Fettwülste winken,
operiere dort – und nicht am Zinken!“