Kranke Bankautomaten

Kleider, Taschen, Schuhe. Dick inspizierte internationale Geschäfte in Malaka. Vor langer Zeit fand man diese edlen Boutiquen nur in Barcelona, Mailand, Paris und New York. Unter dem Stichwort Globalisierung wird hochgejubelter Plunder überall angeboten.

Säule Ich interessierte mich mehr für Geldbeschaffungsautomaten. Sie sind nur mit Vorsicht zu benutzen. Gerissene Gauner versahen die Geräte, wie in Thailand, mit Lesern an Tastaturen und Karteneingaben, um anschliessend Konten leichtfertiger, nichtsahnender Kunden zu plündern. Das machen weltweit Edelboutiquen wesentlich subtiler.
Thailands neuer Premierminister, General Prayuth Chan-ocha, empfahl seinen hoch verschuldeten Landsleuten am Fernsehen: „53,8 Prozent der Thais sind bei Banken verschuldet. Sie können das Problem lösen, indem sie nicht zum Shopping gehen.“

In einer abgelegenen Ecke standen drei Geräte verschiedener Banken. Gelegentlich kamen unbehaglich üble Typen vorbei, denen ich weder Kredite, noch Konten gewährt hätte. Sie hantierten lässig nach Noten. Sie kitzelten körperbetont den letzten Ringgit aus den Blechmaschinen. (1)

Dann beobachtete ich Merkwürdiges. Banken entsenden üblicherweise zwei uniformierte Fachleute zur Wartung oder zum Auffüllen der Geräte. Am hintersten Gerät machte sich ein einzelner Mann, ein Zivilist, an die Arbeit. Er bewegte den Innenteil des Gerätes aus dem Blechkasten und fingerte daran herum. Was er genau machte, konnte ich aus der Ferne nicht erkennen. Für ein Foto mit dem Teleobjektiv aus der Hand war es zu dunkel. Für eine Nahaufnahme mit Blitz fehlte mir der Mut oder der Long Island Tee.

Zehn Tage darauf las ich die Morgenblätter. Aus achtzehn Geldautomaten beschafften sich listige Kriminelle zwischen Kuala Lumpur und der weiteren Umgebung über drei Millionen Ringgit. Ihr Vorgehen war äusserst raffiniert.
Mit den Programmen Backdoor.Plotus und Backdoor.Padpin manipulierten die ausgebildeten Spezialisten ältere ATM-Geräte. (2) Darin waren teilweise noch Leser für optische Speicher, CD ROM, installiert. Mit dem Trojaner ulssm.exe setzten die Schurken die Logik schachmatt und plünderten anschliessend unbehelligt Geldvorräte der Banken. Dann verstopften die dreisten Diebe die Kartenleseöffnungen mit Papier oder Zigarettenkippen, um weiteren Anwärtern den Zugang zu Bargeld zu blockieren.
Das Programm Backdoor.Plotus ermöglicht den Bezug von Geldscheinen sogar über mobile Telefone. Gleichzeitig schaltet es lokale Netzwerke aus und verhindert damit die Alarmierung der Zentralen.
Handwerk hat goldenen Boden!

Quellen:
Nicholas Cheng, http://www.thestar.com.my 1. Okt. 2014
Presenna Nambiar, newsdesk@thesundaily.com 1. Okt. 2014

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Ringgit
(2) http://www.symantec.com/security_response/writeup.jsp?docid=2013-101123-2819-99

Bullshit-Index :0.11
Ihr Text zeigt nur geringe Hinweise auf ‚Bullshit‘-Deutsch.
(l) http://www.blablameter.de/index.php

Teurer Tod durch Spekulation

Wie viel Erde braucht der Mensch? Darüber machte sich Lew Nikolajewitsch Tolstoi Gedanken. (1) Die Erstveröffentlichung der Erzählung, welche die unendliche Gier nach Eigentum hinterfragt, erfolgte 1885. Ein Todesfall in der Familie weckte meine Gedanken zu diesen Fragen – während des Fluges von den Reisfeldern Nordthailands nach Singapur. Bloombergs Business Week unterstützte mich dabei. Zwei Stunden vor dem Einchecken im Flughafen Chiang Mai empfing ich ein Mail, dass mein Bruder verstorben sei.Dorfrand Jede Woche sterben in Bangkok ungefähr 1000 Menschen. Bei gewaltsamen politischen Auseinandersetzungen oder Epidemien könnten es mehr sein.
In New York, mit ähnlichen Bevölkerungszahlen und Sterbefällen, wird in Manhattan der Boden für die Toten knapp. Ed Koch, ein früherer Bürgermeister, bezahlte 1988 für seine letzte Ruhestätte im Trinity Church Friedhof 20‘000 $. Zwei Grüfte im ‘New York Marble Cemetery‘ wurden jede für bescheidene 350‘000 $ angeboten. In Londons ‘City of London Cemetery’ kostet die Miete für 100 Jahre 30‘370 £.

In Asiens Metropolen sind Kremationen üblich. Sogar der Raum für Urnen ist beschränkt.
Kolumbarium, auch Columbarium, ist eine Bezeichnung für Taubenschläge. (2) Wegen optischer Ähnlichkeiten werden auch altrömische Grabkammern mit reihenweise übereinander angebrachten Nischen zur Aufnahme von Urnen nach Feuerbestattungen so benannt. Heute bezeichnet man als Kolumbarium oberirdische Bauwerke oder Gewölbe, die der Aufbewahrung von Urnen oder Särgen dienen und oft Friedhöfen oder Krematorien angegliedert sind.
In Hongkong beträgt die Wartezeit zur Einlieferung von Urnen in einem öffentlichen Kolumbarium bis zu fünf Jahren.
Für Arme wird selbst das Sterben zu teuer.

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Wieviel_Erde_braucht_der_Mensch%3F
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Kolumbarium
(Text-quellen) Bloomberg Business Week, 11. Aug. 2014, Flavia Krause-Jackson

Rote Lippen anstatt Tabak-Kippen

Dieser populär wissenschaftliche Beitrag geht über den üblichen, beschränkten Horizont Hinterindiens hinaus.

Die Firma Pfizer wurde von Karl Pfizer aus Ludwigsburg 1849 in Brooklin, New York, gegründet. Das Unternehmen machte im Jahr 2012 einen weltweiten Umsatz von 59 Milliarden $US. Pfizer investierte im gleichen Zeitraum sieben Milliarden in Forschung und Entwicklung.
1508NakIch schätzte Pfizer seit der Einführung von Vibramycin nach 1967. Vibramycin ist ein Antibiotikum der Tetracyclingruppe. Es wirkt gegen bakterielle Erreger von Infektionen. Dank Unternehmen mit innovativen Mitarbeitern überlebte ich. Ende 1957 flüsterten Spezialisten, innerhalb von sechs Wochen würde mein Lebenslicht erlöschen.

Populär wurde Pfizer durch Viagra, ein Medikament gegen Erektionsstörungen.
Der Rohstoff für Viagra, Sildenafilcitrat, kostete anno 2004 650 Euro pro Kilogramm. Daraus liessen sich 20.000 Tabletten mit einem Verkaufswert von 240‘000 Euro herstellen.

Dem Unternehmen gelang ein neuer Hit. Champix ist ein erfolgreiches Medikament gegen das Rauchen.
Wenn starke Raucher Viagra und Champix gleichzeitig einwerfen, steigt der Gewinn von Pfizer. Aber während der Kopulation könnte geküsst werden, weil das Rauchen entfällt.

Nur Stänkerer und Zigarettenhersteller spekulieren: “Lieber Tabak- als Mundgeruch!“

http://de.wikipedia.org/wiki/Pfizer
https://de.wikipedia.org/wiki/Sildenafil
http://de.wikipedia.org/wiki/Vareniclin

Verzicht und Gier

Liebe Leser(innen),
wenn sie denken, wir sitzen hier daumendrehend im Haus und warten griesgrämig auf unerfreuliche Nachrichten, irren sie sich, denn wir harren eigentlich auf Schnurren und Schwänke. Nach der Nicht-Registrierung keiner Eingänge feiern wir trotzdem. Wir zelebrieren die Entführung vorschulpflichtiger Kinder, die tägliche Entjungferung von Schulmädchen, das gekonnte Abmurksen koreanischer Klimaanlagen in Hinterindien mit provozierten Freon-Ergüssen in den Garten, das unaufgeklärte Verschwinden meiner Angelgeräte und den lange erwarteten Regen.

Wie ein schlechter Witz dagegen mutete das Verhalten eines Tempelvorstehers, des Abtes von Wat Pa Khanti Dhamma aus Sisaket an. Der safranfarbig gut Betuchte geriet in die Schlagzeilen, als er mit Freunden, Designer-Brille und Louis Vuitton-Tasche in einem Privatjet gefilmt wurde.
Bei Helikoptereinsätzen prangte auf den gemieteten Maschinen ein Konterfei des Halbgottes mit Pokergesicht.
Misstrauische, besonders bösartige Menschen versuchten danach, das Privatleben dieses aufsehenerregenden Tempeloberhauptes zu durchleuchten.
Vor 12 Jahren schwängerte Hochwürden eine Vierzehnjährige. Der Sohn ist mittlerweile elf Jahre alt. Die Polizei überlieferte angeblich im Auftrag regelmässig Unterhaltsbeiträge an Mutter und Grossmutter. Das dürfte dem potenten Mönch nicht schwer gefallen sein, denn Beamte fanden 10 Sparhefte allein in Thailand mit über 200 Millionen Baht. Andere Quellen erwähnen tägliche Transaktionen von über 20 Millionen Baht.
Phra Luang Pu Nenkham Chattiko flog öfter im Privatjet zwischen Bangkok und Ubon Ratchathani hin und her. Dabei zahlte der Passagier für jeden Flug, annähernd 300‘000 Baht bar, sagte Pilot Piya Tregalnon.
Auf den Strassen benutzte der bescheidene Jünger Buddhas einen Maybach. Nur für Fahrten innerhalb seines Tempels wählte er einen weniger bequemen Mercedes-Benz S500 oder den BMW X6.

Vielleicht arbeitete das eher finanzorientierte Genie einfach im falschen Beruf. Zwischen 2008 und 2011 erstand er 22 Mercedes-Benz Fahrzeuge. Die 95 Millionen Baht bezahlte er, wie immer, bar. Dieser Mensch hat eine vorbildliche Zahlungsmoral. Sie fehlt vielen seiner Landsleute.
Das extreme Beispiel offenbart uns den himmelsgesteuerten Weg der Finanzen. Deutsche, liebeshungrige Farang unterstützen selbstlos mandeläugige Bargirls und Bräute. Einen guten Teil des hart erarbeiteten Verdienstes mit Weichteilen, opfern diese feinen Damen in ausgesuchten Tempeln. Die von Schmerzen gepeinigten, alten, gehbehinderten Äbte kaufen damit deutsche Luxuslimousinen. Das Geld fliesst dann über Schweizer Banken mindestens teilweise nach Deutschland zurück.

Beamte der Spezialeinheiten fanden immerhin acht Frauen, mit denen der Verkünder des Glaubens und der Barmherzigkeit intime Beziehungen pflegte. Warum nicht?
Häufiges Masturbieren ist langfristig eine schlechte Lösung. Der Mann könnte sich davon zermürbende Epikondylitis, d.h. Tennisellenbogen plus Handgelenksentzündungen aneignen. Damit wäre er nicht mehr in der Lage, seine Glaubensangehörigen mit lebenswichtigem Weihwasser zu bewedeln. Anders als im Sozialleistungs-Paradies Schweiz, würde er in Hinterindien keinen einzigen Satang wegen Selbstverstümmelung erhalten.

Zwecks Beschaffung von bescheidenen Mitteln, machte der umtriebige Abt Fernsehwerbung für den Luftreiniger Vollara.
Als ihm trotzdem die Luft in Sisaket Ende Juni zu heiss wurde, verzog er sich nach Frankreich, ohne sich im Geringsten um ein gross angekündigtes Tempelfest zu kümmern.

Zahlreiche chiligeschwängerte Süppchen der Gerüchteküchen brodeln. Noch sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen. Erwiesenermassen wurden vom angeprangerten Abt dutzende (kleinkarierter) Regeln verletzt.
Ebenso von diesen Herren beim gemütlichen Abendessen. Sie sollen, nach ermüdenden Einkaufsbummeln in auserlesenen Tempeln für Luxusgüter, in einem Steakhouse in New York diniert haben. Das letzte tägliche Mahl für Mönche wird in der Regel vor der Mittagszeit eingenommen!monksmeal1
Am Samstag tritt einer von Dicks Söhnen auf Zeit in einen Tempel ein. Sein bisheriges Wirken verlief befreit von sämtlichem moralischem und buddhistischem Ballast. Nach unserem Empfinden muss er Phra Luang Pu Nenkham Chattiko nicht unbedingt nachahmen.

http://bangkok.coconuts.co/2013/06/24/more-scandals-emerge-involving-louis-vuitton-toting-monk
http://bangkok.coconuts.co/2013/06/18/villagers-claim-louis-vuitton-toting-monks-involved-suspicious-activities
http://bangkok.coconuts.co/2013/06/25/more-luxury-monks-exposed-seen-starbucks-istudio-america

Die Tempel-Links in Sisaket wurden bereits vor Tagen sabotiert. Nun fiel auch der Flug im Jet der Zensur zum Opfer: http://www.youtube.com/watch?v=l9nLwj-9XPQ
Der reiche Mann mit Grundbesitz in USA, mittlerweile werden Milliarden genannt, geniesst Protektion. Die Geschichte wird zusehends schmutziger. (Ergänzung vom 12. Juli, 19:30)

http://www.alittlebuddha.com/