Die wichtigsten Angestellten im Museum für Paläontologie wären die Klofrauen

Ob die UNESCO den angestrebten Titel „Globaler Geopark Satun“ an Thailand vergibt, spielt eigentlich keine Rolle. Die Naturschönheiten sind, wenn auch teilweise mit Abfällen angereichert, vorhanden. Die interessanten Stellen, ebenso die Inseln sind für das breite Publikum bereits erschlossen. Wozu der Herr Direktor des Globalen Geoparks Satun zusätzlich eine Milliarde Baht verschleudern will, weiss ich nicht.
Den Wunsch nach einem eigenen Museum verstehe ich, sogar unter Berücksichtigung der eher wenig spektakulären Fundstücke. Im Gansu Provincial Museum Lanzhou Shi, Gansu Sheng, China, steht beispielsweise ein komplettes Skelett eines Stegodons!

Der Bau eines Museums könnte teuer werden. So ein Haus benötigt gewisse Verwaltungsstrukturen. An der Spitze steht ein Direktor. Er ist Untergebener des Chefs des Geoparks, möglicherweise im Rang eines Vizedirektors. Der Direktor des Museums benötigt mindestens eine Assistentin. Beide Führungskräfte beschäftigen standesgemäss Sekretärinnen. Das Museum funktioniert nicht ohne uniformiertes Aufsichtspersonal, denn Gäste bringen gerne gratis Souvenirs nach Hause.
Wenn der Eintritt nicht frei ist, müssten Kassiererinnen angestellt werden. Bei einer Gesamtfläche von 25 Rai, braucht es Gärtner, die mit Maschinen umgehen können. Hochsensible Geräte wie Grasschneider, Kettensägen und kleinere Bulldozer benötigen zwecks Wartung geschulte Mechaniker, welche Muttern mit teuren Schiebelehren befestigen.

Assistentinnen sind wichtig für die interne Kommunikation. Eines Morgens könnte der Direktor die Damen in massgeschneiderten Uniformen mit dem Sticker in Gold „Global Geopark Satun“ zum Wachmann am Eingang delegieren, mit der wichtigen Botschaft: „Der diensttuende Wachmann möge seine Dienstmütze mit dem Sticker in Gold „Global Geopark Satun“ nach Vorschrift aufsetzen. In einer Stunde könnten Gäste der Verwaltung aus Satun eintreffen!“
Sollte sich Pöbel, unvorhergesehene Besucher in das Museum für Paläontologie und Geobiologie verirren, braucht es Klofrauen. Die schwierigen geologischen Zeitskalen – oder die noch unverständlicheren Namen der Fossilien, könnten schwer auf die Mägen ungebildeter Gäste schlagen.

Ich kenne mehrere hinterindische Museen. Der erste Schock traf mich in den siebziger Jahren in George Town, Penang, als ich zusehen durfte, wie Legionen emsiger Ameisen von Sir Stamford Rafffles persönlich erarbeitete Land-Karten auffrassen.
Ein weiterer wissenschaftlicher Höhepunkt war unser Besuch des berühmten Vogelparks in Labuan.
Seit Wochen mieden Besucher die Anlage. Das freundliche Personal hiess uns als erste Gäste seit langem willkommen.

Wir besuchten Langu, als La Ngu bekannt und dessen Umgebung. Der Strand in der Nähe der Ban Pack Bang Schule ist ausserordentlich schön. Die Aussicht auf zwei Inseln, die eine heisst Ko Li Di Lek, war atemberaubend. Leider ist die Küste mehr oder weniger Privateigentum mit (illegalen) Strassensperren. Wir bereisten die Küstenstrasse Richtung Pak Bara und bewunderten den Ausblick auf den Mu Ko Petra Nationalpark. petra-park-2 Mehrere kurze Aufenthalte zwecks Erkundung in zahlreichen Resorts waren vergeblich. Kleinstbungalows von zehn bis zwölf Quadratmetern boten wenig Komfort. Unsere Absicht, einige Nächte im Gebiet zu verbringen, gaben wir aus diesem Grund auf.
Neben zahlreichen Imbissbuden am Strand entlang, erreichten wir Pak Bara. Hier möchte der Oberbefehlshaber eine grosse Hafenanlage errichten. Schäden an Korallen und Inseln, würden kommerzielle Handelsflotten, anders als Horden unzivilisierter Touristen, kaum anrichten.

Auch in Pak Bara suchten wir vergeblich nach drei Sterne Unterkünften. In der Nähe liegt das Dorf Ban Bo Chet Luk, mit den berühmten sieben Brunnen. Für echte archäologische Objekte sehen mir die Dinger zu neu aus. Wurde da leicht nachgeholfen, oder gar geschummelt?

La-Ngou, Pak Bara und Thale Ban

Wir erkundeten in den vergangenen Tagen unsere nähere Umgebung. Eine knappe Stunde nördlich liegt Langu. Unsere GPS Geräte fanden den Ort nicht. La-Ngou dagegen wurde akzeptiert. Das Dorf liegt in reizvoller Landschaft. Interessanter gestaltete sich der Ausflug, als wir vom Ort aus das Meer anpeilten. Der Hügel des Ko Petra Marine National Park lieferte perfekte Ansichtskarten. ko petra park Wir wählten danach die Strassen Richtung Pak Bara. Dort steht die Anlegestelle der Schiffe für Ausflüge auf die umgebenden Inseln, wie Ko Tarutao. Der Sandstrand von Pak Bara mit wundervoller Aussicht auf die Inseln ist durch Fressbuden fast total versaut. Gepflegte Gastronomie und gehobene Resorts sucht man in der näheren und weiteren Umgebung vergebens. Ich möchte Ferientage nicht unbedingt in engen Folterkammern verbringen und mich mit Hilfe eines Schuhlöffels in Kleinst-Badezimmer quetschen. Wir sahen Häuser, da versperrten geöffnete Türen den Zugang zum WC-Sitz. Ich hatte die Absicht, Stunden oder Tage in der Region zu verbringen. Nach einem kleinen Imbiss wählten wir den Toyota.
Auf der Rückreise stoppten wir am Wat Khao Nom Photiyan mit dem markanten Felsen und dem in den Himmel ragenden Kamin des Krematoriums. Wer am Strand von Pak Bara die ewige Ruhe vergeblich sucht, findet sie vielleicht hier. Wat Kao Nom
Sehr nahe liegt der Nationalpark Thale Ban. Vom Haus aus sehen wir die benachbarten Hügel. Die Grenze zu Malaysia lässt sich in einer halben Stunde erreichen. Vor der Grenze bei Wang Prachan erschweren beidseitig der Strasse kilometerlange Marktstände die Fahrt, wie wenn im Nachbarland weder Kleider noch Nahrungsmittel angeboten würden.
Wir schafften eine Schleife durch Menschengetümmel mit Verkehrssalat und fanden 1500 Meter danach einen Eingang zum Nationalpark.
Am 27. Oktober 1980 wurde Thale Ban als 20. Nationalpark Thailands eröffnet. Das Gebiet umfasst 196 km². 1906 wurde der Anbau von Kautschuk in Südthailand eingeführt. Es schien das Ende der Regenwälder. Reste ausgedehnter Monokulturen bestehen noch heute. Im Park sollen vielerlei Säugetiere gesehen worden sein: Asiatische Elefanten und eine Tiger-Art, Schabrackentapire, Malaienbären (Ursus malayanus), Makaken, Zibetkatzen und Stachelschweine. Durch das bergige Terrain lassen sich die Beobachtungen nur schwer überprüfen. Häufig zu sehen sind allerdings südliche Brillenlanguren (Trachypithecus obscurus), Weißhandgibbon (Hylobates lar) und Kleinkantschil (Tragulus javanicus). Einfach zu entdecken ist der Bellende Laubfrosch (Hyla gratiosa).
In Thale Ban wurden über 210 Vogelarten gesichtet. Der sehr seltene Rhinozerosvogel (Buceros rhinoceros), Wanderfalken (Falco peregrinus) und auch Binsenrallen (Heliopais personata). Greifvogelarten des Nationalparks sind: Dreifarbenweih (Aviceda leuphotes), Kiefernteesa (Butastur indicus) und Schopfwespenbussarde (Pernis ptilorhynchus).

Diese Tierarten sahen wir nicht. Dick hörte am See angeblich einen der bellenden Frösche. Ich entdeckte dagegen grössere Ansammlungen von Orang Basikal, Radfahrer, im Schutzgebiet des Parkes.
Sie, respektive deren Begleitfahrzeuge, fielen bereits auf dem Weg nach Wang Prachan unangenehm auf. Neben bunten Gruppen von vier bis fünf Fahrern auf schicken Rennrädern, schlichen Kleinlaster und blockierten die Strasse. Im Geleitzug befand sich sogar ein Ambulanzfahrzeug.
Nationalparking Thale Ban Radler