ANCIEN CULTE MAORIE

Wenn ich mich in nicht allzu ferner Zukunft von dieser Welt verabschiede, die Löffel abgebe – oder wie Berner sagen, den Schirm zu tue, gibt es einige Gegenstände, die in Chiang Mai und Thailand kaum Beachtung finden. Ich möchte verhindern, dass diese Güter im Kehricht landen, kremiert werden. Deshalb wende mich gerne an meine Leser.
Wozu dient die letzte Ölung? Sie verhindert das Quietschen des Schirms beim Schliessen!

Abzugeben:
ANCIEN CULTE MAORIE, Paul Gauguin, Paris VIII 1951, Pierre Berès, La Palme
Das Büchlein ist in gutem Zustand.

PICASSO, Frank Elgar, Robert Maillard, 1956, Droemer
In Bern zeigte vor vielen Jahren niemand Interesse an den zwei Büchern oder an der Bibliothek.

Reisszeug KERN, Aarau, Neuwertiger Zustand. (Vor kurzer Zeit zeichneten Spezialisten Geräte und Maschinen mit Bleistift am Reissbrett.)
Möglicherweise haben Sie andere Wünsche.

Liebe Leser,
bedaure, vergessen Sie meinen Beitrag.
Im Internet werden beide Bücher günstig angeboten. In der guten alten Zeit, vor PC und Smartphone, war mindestens Gauguin teure Mangelware. 23.10.2017 12 00

Kranke Bankautomaten

Kleider, Taschen, Schuhe. Dick inspizierte internationale Geschäfte in Malaka. Vor langer Zeit fand man diese edlen Boutiquen nur in Barcelona, Mailand, Paris und New York. Unter dem Stichwort Globalisierung wird hochgejubelter Plunder überall angeboten.

Säule Ich interessierte mich mehr für Geldbeschaffungsautomaten. Sie sind nur mit Vorsicht zu benutzen. Gerissene Gauner versahen die Geräte, wie in Thailand, mit Lesern an Tastaturen und Karteneingaben, um anschliessend Konten leichtfertiger, nichtsahnender Kunden zu plündern. Das machen weltweit Edelboutiquen wesentlich subtiler.
Thailands neuer Premierminister, General Prayuth Chan-ocha, empfahl seinen hoch verschuldeten Landsleuten am Fernsehen: „53,8 Prozent der Thais sind bei Banken verschuldet. Sie können das Problem lösen, indem sie nicht zum Shopping gehen.“

In einer abgelegenen Ecke standen drei Geräte verschiedener Banken. Gelegentlich kamen unbehaglich üble Typen vorbei, denen ich weder Kredite, noch Konten gewährt hätte. Sie hantierten lässig nach Noten. Sie kitzelten körperbetont den letzten Ringgit aus den Blechmaschinen. (1)

Dann beobachtete ich Merkwürdiges. Banken entsenden üblicherweise zwei uniformierte Fachleute zur Wartung oder zum Auffüllen der Geräte. Am hintersten Gerät machte sich ein einzelner Mann, ein Zivilist, an die Arbeit. Er bewegte den Innenteil des Gerätes aus dem Blechkasten und fingerte daran herum. Was er genau machte, konnte ich aus der Ferne nicht erkennen. Für ein Foto mit dem Teleobjektiv aus der Hand war es zu dunkel. Für eine Nahaufnahme mit Blitz fehlte mir der Mut oder der Long Island Tee.

Zehn Tage darauf las ich die Morgenblätter. Aus achtzehn Geldautomaten beschafften sich listige Kriminelle zwischen Kuala Lumpur und der weiteren Umgebung über drei Millionen Ringgit. Ihr Vorgehen war äusserst raffiniert.
Mit den Programmen Backdoor.Plotus und Backdoor.Padpin manipulierten die ausgebildeten Spezialisten ältere ATM-Geräte. (2) Darin waren teilweise noch Leser für optische Speicher, CD ROM, installiert. Mit dem Trojaner ulssm.exe setzten die Schurken die Logik schachmatt und plünderten anschliessend unbehelligt Geldvorräte der Banken. Dann verstopften die dreisten Diebe die Kartenleseöffnungen mit Papier oder Zigarettenkippen, um weiteren Anwärtern den Zugang zu Bargeld zu blockieren.
Das Programm Backdoor.Plotus ermöglicht den Bezug von Geldscheinen sogar über mobile Telefone. Gleichzeitig schaltet es lokale Netzwerke aus und verhindert damit die Alarmierung der Zentralen.
Handwerk hat goldenen Boden!

Quellen:
Nicholas Cheng, http://www.thestar.com.my 1. Okt. 2014
Presenna Nambiar, newsdesk@thesundaily.com 1. Okt. 2014

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Ringgit
(2) http://www.symantec.com/security_response/writeup.jsp?docid=2013-101123-2819-99

Bullshit-Index :0.11
Ihr Text zeigt nur geringe Hinweise auf ‚Bullshit‘-Deutsch.
(l) http://www.blablameter.de/index.php

Thales von Milet war mit Venus von Milo verheiratet

In meinen Schulen in Helvetien gab es kaum Pauker. Lehrer motivierten Kinder. Wir freuten uns meistens, neuen Stoff zu lernen.
In Lan Na Land kenne ich ein Dutzend Jugendliche, welchen die unbeschwerte Kindheit durch bösartige Pauker gestohlen wurde, ohne dass die Schüler in langen Jahren irgendwelche Inhalte aufnahmen. Die Abende wurden durch stundenlanges, wiederholtes Abschreiben vermiest. Denkaufgaben wurden tunlichst vermieden.
Der Lehrstoff wurde einmal kurz erklärt. Hefte wanderten nach den Lektionen unbesehen auf einen Stapel oder wurden, wenn vorhanden, unters Bett zu den Kakerlaken, Milben und Tausendfüsslern geschmissen. Die Meisten schlafen auf den Böden. Mehrere Fernseher im Hause sind weit wichtiger, als bequeme Liegen.
Am Semester-Ende wurden die Notizen in den Heften vielleicht vor Prüfungen betrachtet, oder die Eltern bezahlten täglich für teure Vorexamenskurse, wo die Resultate eingetrichtert wurden.

An den Satz des Pythagoras erinnerte sich niemand, auch wenn ich innerhalb von achtzehn Monaten das schöne Dreieck mit den drei Quadraten dreifach erklärte. Die Erklärungen wurden zwar verstanden. Die Geisteshaltung gegenüber den neuen Erfahrungen änderte sich nicht. Die Aufzeichnungen folgten dem üblichen Weg der Schulhefte.
Die einzigen Stunden, in welchen sich Kinder entfalten konnten, Malen und Zeichnen, wurden wegen exponentieller Alkoholabhängigkeit des Meisters ersatzlos gestrichen.
Anstatt traditionelle Lan Na Muster zu zeichnen, diese Linien fliessen den Kindern aus der Hand, verlangte der hirntote Suchthaufen: kopiert die Mona Lisa! Durch die sauber gelöste Aufgabe von Mowgli, torpedierten wir ihn endgültig zu den Flaschen. Irgendwo existiert eine Geschichte darüber.

Lan Na Art, Mowgli, 12 J.

Lan Na Art, Mowgli, 12 J. Ferien-Beschäftigung 2010

Für mich stand wieder eine Diskussion des Thales-Kreis bevor. Weil ich übervorsichtig bin und Jugendlichen keine Lügen präsentieren wollte, schaute ich nach. Damit wurden die heiligen Lehrsätze der Geometrie unglaubwürdig. Nicht die Lehrsätze, aber deren Benennung. Da stand:
Der Satz des Thales ist ein Spezialfall des Kreiswinkelsatzes. Alle Winkel an Halbkreisbogen sind rechte Winkel. Der Beweis wird dem antiken griechischen Mathematiker und Philosophen Thales von Milet zugeschrieben. Die Aussage des Satzes war bereits vorher in Ägypten und Babylonien bekannt. (1) Ob Thales Schriften verfasst hat, ist unbekannt. (2)
Meine Lehrer wussten es nicht besser. Ich verzeihe ihnen. Internet gab es nicht.

Buddha und Thales von Milet waren praktisch Zeitgenossen. Als bewanderter Yogi unternahm ich eine virtuelle Zeitreise und entdeckte, Buddha und Thales wechselten Briefe. Briefboten waren nicht Tauben, sondern Kraniche. (3) F. Schiller berichtete später darüber. Weitere Beweise sind die zerstörten Buddhafiguren in Baniyan, Bamwam Valley, in der Region Hazarajat von Afghanistan. (4) Sie wiesen eindeutig Merkmale griechischer Steinmetze auf.

Thales beschrieb seinem Freund seine Entdeckung des Kreises und des Winkelsatzes. Buddha war mit Mathematik nicht besonders vertraut. Aber er schuf zu Ehren des griechischen Partners daraus das Rad der Lehre. (5)
Die grösste Überraschung war, als ich dahinterkam, dass der Schwerenöter, Philosoph und Schürzenjäger aus Milet als Bewunderer schöner Frauen mit der Venus von Milo verheiratet war.
Eine Statue der Dame wurde am 8. April 1820 vom Bauern Georgios Kentrotas auf der Kykladeninsel Milos in der Umgebung einer Theater-Ruine entdeckt. Frau Milet-Milo kann noch heute im Louvre in Paris bewundert werden.(6) Diese Marmor-Skulptur symbolisiert das Ideal weiblicher Schönheit und überstrahlt sämtliche denkbaren Thales-Kreise.

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Satz_des_Thales
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Thales
(3) http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kraniche_des_Ibykus
(4) http://en.wikipedia.org/wiki/Buddhas_of_Bamiyan
(5) http://www.buddhakids.de/page12/page15/page15.html
(6) http://de.wikipedia.org/wiki/Venus_von_Milo
(blog) http://wp.me/p2ljyL-Uh

Hinterindien rückte ab 1869 näher an Europa

Das Vereinigte Königreich war einst mit seinem Britischen Weltreich, dem British Empire, die größte Kolonialmacht der Geschichte. 1922 wies das Britische Reich eine Bevölkerung von 458 Millionen Menschen auf, einem Viertel der damaligen Weltbevölkerung. Es erstreckte sich über eine Fläche von ungefähr 34 Millionen km², fast einem Viertel der Landfläche der Erde.

Am 17. November 1869 wurde der Sueskanal, auch Suezkanal, ‏قناة السويس‎, Qanāt as-Suwais, eröffnet. Das ist ein Schifffahrtskanal zwischen den Hafenstädten Port Said und Port Taufiq bei Sues in Ägypten. Er verbindet das Mittelmeer über den Isthmus von Sues mit dem Roten Meer. Damit wurde der Seeweg nach Indien bedeutend kürzer. Afrika und das Kap der Guten Hoffnung mussten nicht mehr umschifft werden.
Der Seeweg von Singapur nach Rotterdam reduzierte sich um 30 Prozent. Anstelle von 11‘758 Seemeilen verkürzte sich die Distanz um 3‘457 auf 8‘301 Seemeilen.

Heutige Tiger in Singapur

Heutige Tiger in Singapur

Ausgerechnet Großbritannien übte diplomatischen Druck aus, um den Kanalbau zu verhindern. Der französische Jurist und Diplomat Ferdinand de Lesseps sah sich aus finanziellen Gründen gezwungen, die Flucht nach vorne anzutreten. Er gründete am 15. Dezember 1858 die ‚Compagnie universelle du canal maritime de Suez‘, eine ägyptische Gesellschaft mit Sitz in Alexandria. Die Hauptverwaltung befand sich jedoch in Paris.

Der Kanalbau war das größte Bauprojekt seiner Zeit. Arbeitsort war die Wüste, weitab von jeglicher Infrastruktur. Um notwendiges Material und Geräte zur Baustelle zu bringen, mussten am Strand Landungsstege, Leuchtturm, Lagerplätze und Baubaracken geschaffen werden. Trinkwasser und Verpflegung wurden mit bis zu 1‘800 Lastkamelen antransportiert. Alles Material, sämtliche Werkzeuge, Maschinen, Kohle, Eisen und jedes Stück Holz stammten aus Europa. Maschinen für den Aushub gab es noch nicht. Sie mussten erst konstruiert werden. Der Aushub im Trockenen erfolgte von Hand. Bis zu 34‘000 Arbeiter füllten Binsenkörbe und brachten sie über Menschenketten zur Böschungskrone.

De Lesseps wurde mit dem Großkreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet. Von Königin Victoria erhielt er das ‚Grand Cross of the Star of India‘ und er wurde zum ‚Freeman of the City of London‘ ernannt.

Zwischen 1815 und 1914 dominierten Briten auf See praktisch uneingeschränkt. Neue Technologien, aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wie Dampfschiff und Telegrafie stützten die imperiale Macht Großbritanniens. Sie erleichterten die Koordination, Kontrolle und Verteidigung des Empire. Bis 1902 waren sämtliche Kolonien durch Telegrafenkabel miteinander verbunden.
Das Königshaus erhielt zusätzliche Aufgaben. Königin Victoria wurde 1877 zur Kaiserin von Indien gekrönt.

Am 24. Mai 1819 wurde Alexandrina Viktoria als einziges Kind des Herzogs Eduard von Kent und der Prinzessin Marie Louise Viktoria aus dem Hause Sachsen-Coburg-Saalfeld im Kensington-Palast geboren. Nach dem Tod ihres Onkels König Wilhelm IV. 1837 wurde Viktoria britische Königin.
Im Januar 1901 starb Königin Viktoria in Osborne House bei Cowes auf der Isle of Wight. Sie prägte den Namen einer ganzen Epoche.

(t) http://de.wikipedia.org/wiki/Sueskanal
(t) https://www.bimco.org/Reports/Market_Analysis/2010/0423_Need_for_rethinking.aspx
(t) http://de.wikipedia.org/wiki/Viktorianisches_Zeitalter

Ein Fehlschlag

Vor einigen Jahren besuchten wir von Chiang Mai aus Verwandte im unterentwickelten Südosten. Leicht ungemütlich an einem Tischchen sitzend, kaute ich an einer undefinierbaren Dorfspezialität, während ich die fremden Menschen beobachtete. Plötzlich traf mich ein Schlag ins Gesicht. Ein Knirps machte sich auf diese unfreundliche  Weise bemerkbar. Dann rannte er weg. Die Eltern standen wortlos daneben. Er attackierte einige Kinder, stahl deren Süssigkeiten teilweise aus den kauenden Gaumen und kickte gekonnt deren Spielzeug weg – ein mieser, fieser, kleiner Spielverderber.

Seit einigen Monaten lebt er mit den Eltern hier im Dorf. Sie laufen täglich schleimig schmierigen Baht nach und kümmern sich nicht um ihr Kind. Der Kleine kriegt Essen, Kleidung, – sehr wichtig: Shirts von Manchester United – und gänzlich ungeeignete Fernsehprogramme. Das war’s.

Wo er durchging, hinterliess er Spuren mutwilliger Zerstörung. Baute Goon aus Bauklötzen einen Turm oder ein Haus, genügte ein gezielter Fusstritt, bevor als Zugaben Knüffe und Püffe verteilt wurden. Er zupfte an sämtlichen Pflanzen. Er riss Blumen aus Töpfen und Kübeln. Sah er irgendwo ein Spielzeug, ein Tier aus Kunststoff, zermalmte er es mit Steinen. Er öffnete Abfallkübel und Kehricht-säcke. Er leckte und saugte an weggeworfenen Verpackungen. Machte er ein Fernstudium als Clochard? Leider nicht, denn den Dreck liess er, ganz anders als die Pariser, liegen.
Es ist nicht so, dass er Hunger leiden würde. Gemüse und Früchte mag er einfach nicht. Aber all die bunten Dekorationen von Tütenfutter ziehen ihn magisch an.

Steintisch

Traf er Hunde, streichelte er sie während kurzer Zeit. Danach quälte er die Tiere. Er schlug, kickte und prügelte sie. Praktisch jede Woche wehrte sich ein Köter erfolgreich und biss ihn.
Richtete danach der Vater eine seltene Ermahnung an den unerzogenen Sprössling, kriegte der ungehobelte Alte schelte der allerliebsten Mutter:
„Du sollst meine sensible, an Bissen böser Bestien leidende Leibesfrucht nicht zusätzlich durch rüde Sprache erschrecken!“

Vor wenigen Tagen schnappte ihn ein besonders gequälter Hund ins Gesicht. Er biss in die Region Mund und Nase. Es war kein erfreulicher Anblick. Dick empfahl den hilflosen, gänzlich überforderten Eltern, den Knaben rasch ins Krankenhaus zu bringen. Der verletzte Unhold blieb dort eine Nacht.
Nach der Rückkehr traf der genesende Schwerverletzte im Tante Emma Laden auf Goon. Er forderte den Kleineren auf, eine Tüte mit Süssigkeiten zu stehlen. Tante Emma, in diesen Falle Tante Puh, schlug geschwind den Falschen, der eh nicht beabsichtigte, etwas zu entwenden.