In diesem schönen Lande sind Krankheiten, besonders Verdauungsprobleme im Zunehmen begriffen. In den vergangenen Monaten erlebten wir mehrere Todesfälle durch Lebensmittelvergiftungen. Dicks Mutter erholte sich bis heute nicht von ihrer todbringenden Suppe. Dicks Schwester beachtete beim Kauf das Schild an der Garküche nicht: EXIT. Zehn Personen aus unserem Bekanntenkreis, darunter ein zwei jähriges Kind, leiden neu an Krebs.
Während vier Tagen zwischen Satun und Chiang Mai wurde ich zweimal verseucht.
In Phetchaburi wählte Dick die falschen Nahrungsmittellieferanten. Es war glücklicherweise ein kurzes Leiden. Nach zwanzig Stunden fühlte ich mich wieder gut.
In der Provinz Nakhon Sawan bestellten wir zwei Tage darauf eine Hühnersuppe. War es ein verwesendes, verdurstetes Huhn, war es schlechtes Wasser? Der Wassermangel in der Gegend war beeindruckend. Vertrocknende Bananenstauden – sogar Palmen liessen ihre Wedel traurig hängen. Meinem Wedel erging es nach der toxischen Suppe ähnlich.
Als wir bei MAKRO in Chiang Mai mit Kühlbox einkauften, war es sehr heiss, über vierzig Grad im Schatten. Leider gab es nur wenige schattige Plätze. Beim Wegfahren liess uns der Fahrer eines Kleinlasters bequem einsteigen, bevor er in die Lücke preschte. Ich verbrannte mir fast die Hände, als ich mich in den Wagen hisste.
Auf der Ladefläche seines Fahrzeugs lagen ungeschützt fünfzig Kilogramm tote Hühner von TESCO LOTUS in der Hitze. Sie sollten offenbar gebräunt werden. Eine neue Thai Spezialität: Huhn mit Sonnenbrand.
Der Mann wollte zusätzlich etwas preisgünstigeres Schweinefleisch als bei TESCO erstehen. Bei fünfzig Kilogramm ergibt die Ersparnis von einem halben Baht pro Kilogramm schlussendlich eine billige Dose Bier. Die Einkäufe, nicht das Bier, waren für die Kinder einer Schule bestimmt. Hoffentlich besorgte er auch genügend Papier, um die Rückstände nach der zu erwartenden Scheisserei zu beseitigen.
Der kleine Goon und seine Schulkameraden erkrankten durchschnittlich alle drei Monate an Lebensmittelvergiftungen. Es gab Todesfälle unter den Kindern.
Verderbendes Huhn und Schweinefleisch sind nur die Spitze eines riesigen Lebensmittel-Skandals.
Eine Vereinigung, das Thai- Pesticide Alert Network (Thai-PAN), liess in England Früchte und Gemüse untersuchen. (1,2,) Die Produkte, mit offiziellem Qualitätszertifikat einer Amtsstelle, stammten aus Märkten von Bangkok, Chiang Mai und Ubon Ratchathani. Die Hälfte der untersuchten Proben wiesen gefährliche Mengen giftiger Rückstände auf.
Sogar ein Viertel der Proben mit der Ursprungsbezeichnung „ORGANISCH“, das bedeutet frei von Chemie, wurden beanstandet. Einen Unterschied von Produkten aus teuren Einkaufszentren oder preisgünstigeren Märkten gab es nicht.
Hundert Prozent des Chilis wies Rückstände auf. Basilikum und die langen Thai-Bohnen brachten es auf fast siebzig Prozent.
Anstatt, dass die Amtsstelle für Agrarprodukte und Lebensmittelstandards, mit ACFS-Generalsekretärin Dujduan Sasanawin, endlich entschieden gegen die Giftmischer in der Nahrungsmittelproduktion vorgeht und für unbedenkliche Lebensmittel sorgt, verbreitet sie Lügen und griff die Ergebnisse der Untersuchungen von Thai-Pesticide Alert Network an.
Die Behörde für Agrarprodukte und Lebensmittelstandards (ACFS) erklärte den Genuss von Obst und Gemüse für gesundheitlich unbedenklich. (3) Seit Jahren zeichnet sich dieses Amt durch absolute Untätigkeit und Unfähigkeit aus.
(1) http://www.wochenblitz.com/nachrichten/bangkok/74143-pestizide-in-obst-und-gemuese.html?utm_source=Wochenblitz+Clean+All&utm_campaign=bd9ae3fea3-Aktuelle+Nachrichten+aus+Thailand&utm_medium=email&utm_term=0_34a48916ce-bd9ae3fea3-286912533
(2) http://www.bangkokpost.com/learning/learning-from-news/959425/pesticides-in-fruits-vegetables-govt-quality-mark-fails-test
(3) http://www.wochenblitz.com/nachrichten/bangkok/74208-obst-und-gemuese-unbedenklich.html