Abschied

Eine hochstehend tief feuchte Geschichte. Zusätzlich zeigte das Hygrometer über achtzig Prozent Lustfeuchtigkeit! Kein Wunder, dass die Linse eines digitalen photographischen Apparates an Fungus erkrankte. Vorsicht: Das Bier könnte nass werden!

Romantik pur am internationalen Flughafen Chiang Mai.
Sie, mit feuchten Mandelaugen: „Scheiden tut weh!“
Er, stark schwitzend: „Ja, Eichel auch.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Hygrometer

Ludwig Feuerbach

Beim Schildern der Episoden aus Hinterindien versuche ich meistens, ein neutraler Beobachter zu sein. Das ist eigentlich auf Grund meiner Erziehung, Schulung, der Literatur und Denkweise fast ausgeschlossen, genauso, wie es keine neutrale Schweiz gibt. Zufälligerweise stiess ich auf eine Arbeit, die vor 170 Jahren ohne Personalcomputer brillant verfasst wurde und verdeutlicht, wie unsere Denkweise, ähnlich einer Festplatte, formatiert wurde.

Ludwig Feuerbach: Das Wesen des Christentums. Band 1, Berlin 1956
Auszug aus dem Vorwort zur ersten Auflage 1841

Die in verschiedenen Arbeiten zerstreuten, meist nur gelegentlichen, aphoristischen und polemischen Gedanken des Verfassers über Religion und Christentum, Theologie und spekulative Religionsphilosophie findet der geneigte und ungeneigte Leser im vorliegenden Werke konzentriert, aber jetzt ausgebildet, durchgeführt, begründet – konserviert und reformiert, beschränkt und erweitert, gemäßigt und geschärft, je nachdem es eben sachgemäß und folglich notwendig war, aber keineswegs – wohlgemerkt! vollständig erschöpft, und zwar schon aus dem Grunde nicht, weil der Verfasser, abgeneigt allen nebulosen Allgemeinheiten, wie bei allen seinen Schriften so auch bei dieser nur ein ganz bestimmtes Thema verfolgte.

Vorliegendes Werk enthält die Elemente – wohlgemerkt! nur die und zwar kritischen Elemente zu einer Philosophie der positiven Religion oder Offenbarung, aber natürlich, wie sich im voraus erwarten läßt, einer Religionsphilosophie weder in dem kindisch-phantastischen Sinne unserer christlichen Mythologie, die sich jedes Ammenmärchen der Historie als Tatsache aufbinden läßt, noch in dem pedantischen Sinne unserer spekulativen Religionsphilosophie, welche, wie weiland die Scholastik, den Articulus fidei ohne weiteres als eine logisch-metaphysische Wahrheit demonstriert.

Die spekulative Religionsphilosophie opfert die Religion der Philosophie, die christliche Mythologie die Philosophie der Religion auf, jene macht die Religion zu einem Spielball der spekulativen Willkür, diese die Vernunft zum Spielball eines phantastischen religiösen Materialismus, jene läßt die Religion nur sagen, was sie selbst gedacht und weit besser sagt, diese läßt die Religion anstatt der Vernunft reden, jene unfähig, aus sich herauszukommen, macht die Bilder der Religion zu ihren eigenen Gedanken, diese, unfähig, zu sich zu kommen, die Bilder zu Sachen.

Es versteht sich allerdings von selbst, daß Philosophie oder Religion im allgemeinen, d.h. abgesehen von ihrer spezifischen Differenz, identisch sind, daß, weil es ein und dasselbe Wesen ist, welches denkt und glaubt, auch die Bilder der Religion zugleich Gedanken und Sachen ausdrücken, ja, daß jede bestimmte Religion, jede Glaubensweise auch zugleich eine Denkweise ist, indem es völlig unmöglich ist, daß irgendein Mensch etwas glaubt, was wirklich wenigstens seinem Denk- und Vorstellungsvermögen widerspricht. So ist das Wunder dem Wundergläubigen nichts der Vernunft Widersprechendes, vielmehr etwas ganz Natürliches, als eine sich von selbst ergebende Folge der göttlichen Allmacht, die gleichfalls für ihn eine sehr natürliche Vorstellung ist. So ist dem Glauben die Auferstehung des Fleisches aus dem Grabe so klar, so natürlich als die Wiederkehr der Sonne nach ihrem Untergang, das Erwachen des Frühlings nach dem Winter, die Entstehung der Pflanze aus dem in die Erde gelegten Samen. …
Mehr davon auf:
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Feuerbach,+Ludwig/Das+Wesen+des+Christentums/%5BVorworte%5D/Vorwort+%5Bzur+ersten+Auflage%5D

Mit leichtem Frust und weniger göttlicher Eingebung schrieb Feuerbach in der
Vorrede zur zweiten Auflage 1843
Die albernen und perfiden Urteile, welche über diese Schrift seit ihrer Erscheinung in der ersten Auflage gefällt wurden, haben mich keineswegs befremdet, denn ich erwartete keine anderen und konnte auch rechtlicher- und vernünftigerweise keine anderen erwarten. …

Ludwig Andreas Feuerbach * 28. Juli 1804, Landshut, † 13. Sept. 1872, Rechenberg, Philosoph und Anthropologe
http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Feuerbach

Soziale Netze einst und jetzt II

Einerseits half mir das durchtriebene Stück mit ihrer unübertroffenen Handfertigkeit immer wieder bei Beschwerden. Andererseits entgleisten ihre Finger öfters. Sollte ich mich beschweren und wo? Bei Diskussionen wäre sie davon überzeugt, Bauchkrämpfe wurden nicht durch hart angebratene Zwiebeln, sondern durch altersbedingte Hormonstörungen in Testikeln verursacht. Aber so kompliziert denken Bäuerinnen nicht. Ihre Philosophie funktioniert ohne jegliche Hormone harmonisch. Ihr Weltbild ist sehr einfach gestrickt.
Der Kunde hat Geld. Sie liefert dafür Wohlbefinden, Eier, Bananen, Mango oder Reis. Ihre Fingerlein vermitteln sichtbar Sabai. Darniederliegende erheben sich.
Dabei vergeht keine Woche, ohne dass sie zusätzlich eindeutig zweideutige, gänzlich überrissene Angebote kommerzieller Art macht.

Ihr Mann, ich nehme an, buddhistische Heirat mit einigen Kilometern heiliger Schnur, Sai Sin, geht weit entfernt einer Beschäftigung nach. Währenddessen schwimmt die Alte im Geldsegen eines neu entdeckten Liebhabers. Sie setzt dessen Mittel gezielt im Schönheitsbereich ein. Gesichtsmassagen, Haare färben, teure Salben und Kosmetik, neue Leibwäsche mit extrem elastischen Unterhosen, welche sie dehnt und fast bis unterhalb der Brüste hochreisst. Als Mann, könnte sie sich auf diese Weise kastrieren. Reizwäsche entdeckte ich noch nicht. Aber für die einfache Bäuerin liegt alles drin, so lange er zahlt.
Sie war bei Dick, Behandlungskosten faire 550 Baht. Ihr Freund rief sie an. Sie turtelten lebhaft fernmündlich.
Er kam vorbei und fragte: “Wie viel?“
Sie: “Tausend.“
Einfach und schnell, ohne zu erröten, betrog sie ihn, den Freund, um 450 Baht. Nicht einen liebeskranken, vom Tropenfieber oder Tropfenfieber gepeinigten Farang, sondern einen älteren Thai. Weiss der nicht, dass er im Dorf gefahrlos für einen Tausender jeder knackig provokativen Studentin angewandte Fortpflanzung mit älteren Semestern erklären und vermitteln könnte. Die Möglichkeit besteht, dass er unter hormonbedingtem Stress leidet und flinke Finger feiner findet.

Sie, das betagte Mädchen mit dem Beauty Tick, verschwendet nach Jahren darben pro Woche locker einen halben durchschnittlichen Monatslohn für jugendliche Frische und Farben. Nach Adam Ries sind das in vier Wochen zwei Monatseinkommen. (4)Zurückhaltung mit meinen Bemerkungen ist geboten, denn wir versaufen solche Beträge. Sie würde beim Sanuk nur zu gerne mitmachen.

Gegenüber Dicks Schönheitsinstitut, ihre Kundinnen reisen aus 30 Kilometer Entfernung an, ist eine ebenso erfolgreiche Gärtnerei. Die Besitzerin erstellte dort für ihren Bruder, einen drogenabhängigen, arbeitsunfähigen Alkoholiker, einen Pavillon, damit er nicht dauernd ihr Haus mit Fäkalien, Sperma und Erbrochenem verunzierte. Der Mann benutzte seine neue Schlafstätte nur kurz, bevor er im spezialisierten Tempel endgültig rezykliert wurde.

Die Gärtnermeisterin hat eine fleissige, ältere Assistentin. Sie erhält pro Tag für das Umtopfen 200 Baht. Oft gibt es Zuschläge und Sonderprämien. In letzter Zeit lud die verheiratete Bejahrte während den Mittagspausen wechselnd männliche Gäste in den Pavillon ein. Zellular Telefonie, das Handy macht es möglich. (5) Für diese sozialen Dienstleistungen brachte sie zusätzliche 500 Baht nach Hause.
Die hübsche Gärtnerin untersagte letzthin ihrer liebeshungrigen Angestellten die Benutzung des Pavillons für private, gunstgewerbliche Zwecke.
Als Pflanzenliebhaber und Gartengestalter wollte ich den Betrieb demnächst über Mittag besichtigen. Die umtriebige Mitarbeiterin hätte sich persönlich um mein Wohlbefinden bemüht. Sie kannte von der Masseuse sämtliche Bedürfnisse und Eigenschaften. Die antiquierten Schönheiten betrieben stundenlangen, abgesehen von Bakterienwolken in der Spucke, virenfreien Informationsaustausch – während sie auf Kerle als Kunden warteten.

(4) http://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Ries
(5) http://staff-www.uni-marburg.de/~naeser/handie.htm

http://www.blick.ch/news/ausland/bub-6-verzockt-3000-franken-mit-ipad-spiel-id2041280.html