Unkontrollierbaren Einflüssen ausgeliefert

Grimmigerweise wusste ich genau, was mir bevorstand. Die längste Etappe der Reise, weil es unterwegs keine empfehlenswerten Unterkünfte gab.
Die beiden Betonklötze in Tak, sprich Daag, hatten ihre beste Zeit vor zwanzig Jahren.

Danach folgte Lampang mit abgewirtschafteter Gastronomie.
Ich sass am Ende meiner Kräfte im Auto im gepflegten Garten, lauschte den Vögeln, während Dick mit dem Empfang verhandelte. Für Dick waren die Backstein-Wege vom Parkplatz zum Bungalow und von dort zum Restaurant zu schwierig für einen durch Dengue Fieber und Beinbruch erschöpften Rollstuhlfahrer. Ob die Beschaffenheit der Wege von unkontrollierten, betrunkenen Arbeitern oder durch Natureinflüsse geschaffen wurde, weiss keiner. Dick liess sich eine untaugliche Karte mit einem anderen Hotel ohne GPS Nummer aufdrängen. Aus Zufall fanden wir ganz in der Nähe eine behindertenfreundliche Unterkunft mit Rampen, leider ohne Verpflegung. Ich war glücklich, dass die Folter des Fahrens für heute zu Ende war.
Die Zukunft in PhonPhat versprach wenig Gutes. Die Alte, die uns vor einem Jahr unter Flüchen und Verwünschungen verliess, verpestete allein durch ihr erneutes Dasein den Frieden des Ortes. Dicks Tochter schrieb damals auf Facebook wenig Erfreuliches über ihre eigene Mutter. Die beiden bösartigen Weiber hatten die Absicht, uns beide des Landes verweisen zu lassen. Die junge Frau schlug Goons Schäferhund einen Zahn aus und beschuldigte Dicks Haushälterin der Tierquälerei. Die Entlassung der unschuldigen Frau war gaunermässig geplant, denn ihr fehlen war die Grundlage des Einbruchs in unser Haus danach. Mit aufmerksamer Haushälterin wäre ein primitiver Einbruch schlecht möglich gewesen.
Die junge Moslem-Familie bot viel Unterhaltung für unser geklautes Geld. Goon verlor seinen Platz in der Schule. Seine Spielsachen, Geschenke von mir, wurde verkauft. Goon verspürte den Segen und die Kraft Allahs, als ihm sein neuer Vater, Berater in Glaubens- und Ernährungs-fragen, in Phitsanoluk mit Hilfe eines eisernen Bettgestells mehrere neue Zähne ausschlug.
Goon lebt jetzt mit Bruder, Hund, weniger Zähnen bei seinen Grosseltern. Seine Mutter bezahlte die Schulgelder bereits in PhonPhat nicht mehr. Wer bezahlt denn jetzt? Grossmutter Dick. Wenn aber dereinst die missratene Tochter, die Lügnerin, Diebin, Einbrecherin auf ihre ausgebeutete Mutter zugehen wird, ist alles vergessen, denn – sie ist ja meine Tochter — während der pseudoarabische Prinz ohne mit Anstand zu Fragen, im grössten Sessel Platz nimmt und sich eine Ejakulation über die Dummheit der Weiber in seine Genitalien lacht. Mahlzeiten und Taschengeld scheinen für die Zukunft gesichert.

Das Delikt Hausfriedensbruch existiert in Thailand nicht. Ohne Ankündigung wie Telefon, Postkarte an Dick, reiste der Dorfobmann mit Mutter und weiteren neun Begleitpersonen nach Phonphat und wollte die Alte abliefern. Zugleich verlangte er Unterkunft und Verpflegung für seine Begleitung. Die Haushälterin nahm Dicks Mutter entgegen. Mit der Bemerkung: „Für Unterkunft und Verpflegung gibt es spezialisierte Betriebe in HangDong,“ sandte sie die Reisegruppe weg.
Dicks Mutter mochte die Haushälterin nicht und verreiste bald darauf zurück in ihr Haus. Da konnte sie schalten und walten wie es ihr gefiel. Der Vorsteher musste Verweise erteilen, wenn die Alte Nachbarn belästigte. Dieser Obmann reiste nur zu gerne nach Chiang Mai. Er sammelte erneut ein Begleitteam und als er einen Grund fand, brachte er die ungehorsame Seniorin in den Norden. Diesmal, ohne resolute Haushälterin, flegelten sich die unerwünschten Besucher in die Küche und richteten sich, wie landesüblich, in den Zimmern ein. Mowgli, gab lieber sein Kopfkissen her, als seine oder gar unsere Interessen zu verteidigen. Man darf sich fragen, wie viel Beteiligung beim Einbruch seiner Halbschwester vorhanden war. Der sonst absolut Interesselose stieg wegen PC-Spielen bereits vor sechs Jahren in unser Haus ein, weil sein eigener Computer krank war. Er verseuchte Dicks und meine Maschine gedankenlos mit heruntergeladenen Viren. Mein Vertrauen liegt knapp unter dem Nullpunkt. Wir erreichten unser Domizil mit der speziellen Nachbarschaft gegen Mittag. Ich musste mich auf reduzierte Pflegeleistungen und ausfallende Mahlzeiten einstellen. Mae diktierte das Geschehen sogleich und unmissverständlich!

Diese Bank ist ein Blutsauger

Den Titel lieferte eine gesprayte Mitteilung aus den achtziger Jahren in Ipoh, Malaysia.
Mein treuer Leser Franzi, gab mir mit seinem Kommentar: „Kann mir mit meiner lebhaften Phantasie bildlich vorstellen, wie dieser Herr aus der Wäsche geschaut hat, als Du ihn über den gewinnorientierten Typen aufgeklärt hast“, den Hinweis, die Geschichte (1) fertig zu erzählen.

Zu lange schon lebte ich in Hinterindien, arbeitete dreissig Jahre vorher einige Monate in Ipoh, Malaysia, als dass ich diesen fiesen Dieb und Gauner wahrheitsgemäss aufgeklärt hätte.
Ich antwortete meinem ungebetenen Gast:
„Es gibt anständige Menschen in Thailand, die nicht dauernd andere abzocken, um sich selbst in meist ergaunertem Wohlstand mit hübschen Frauen zu vergnügen. Sie kennen ihre finanzielle Lage ganz genau. Sie wussten, sie waren mit den Zahlungen für die Bank um Jahre im Verzug. Trotzdem prellen Sie mich nun um drei Monatsraten! Die neue Besitzerin gewährte mir bereits ein Bleiberecht mit einem wesentlich günstigeren Mietzins.“
„Woher wissen sie das“? fragte er unberührt.
„Die Frauen von PhonPhat warnten mich, mit ihnen Geschäfte abzuwickeln. Ich gab ihnen dennoch eine Chance, denn ich kannte sie nicht.“ Garten2003
Das Tabien Ban, das Hausbuch, lieferte er nie aus. Mit dem erschwindelte er sich über AEON Kredite für teures Gerät, wie eine Klimaanlage zu 50‘000 Baht. Die Rechnungen für den Krempel, liess er an seine ehemalige Adresse senden. So hatte ich immer einen angenehm vollen Briefkasten mit Rechnungen diverser Firmen, von Anwälten, Banken, Notaren und Geldeintreibern. Einsamkeit
Den beleuchteten Sitzplatz im Garten am Rande der Reisfelder errichtete ich nach dem Kauf des Hauses.
Wir feierten rauschende Feste. Ich war damals, anders als mit Dick, selten allein. Der dauernde Trubel und die damit verbundene Hektik wären mir heute zu anstrengend.

(1) https://hinterindien.com/2015/11/17/banken-und-faule-kredite