Rahmenbrüche

Der kleine Goon pedalte auf seinem Dreirad wild durchs Dorf. Einer Hundemeute gefiel der muntere Knabe auf dem Rad nicht. Drei Köter fielen Goon an und bissen ihn, nachdem sie zuvor ihre Beisserchen mit Colgate pflegten. Die Mutter nahm das geschockte, blutende Kind aufs Motorrad und brachte es rasch ins Krankenhaus. Dort wurde gereinigt, genäht, gepflastert und gespritzt.
Als die zornige Mutter nachher einen dieser streunenden Kläffer vor ihrem Haus prügelte, um ihn zu vertreiben, war Minuten später die Besitzerin dort und verlangte Schmerzensgeld und Schadenersatz. Die Spitalrechnung wollte die erregte, vor Wut schäumende (war es Tollwut?) Tierliebhaberin leider nicht begleichen. Bei den unerfreulichen Aktionen kam auch das Rad zu schaden, Rahmenbruch – unreparierbar.

Goon besuchte uns mehrmals und fragte freundlich nach einem Fahrrad. Wegen meiner Handgelenke konnte ich mich nicht bewegen und blieb untätig. Keine Reparaturversuche, kein Einkauf. Darum blieb er ohne Velo – solo, velolos.

Seit dem Putsch der Generale in Thailand besuchen Onkel Oberst und Konsorten fleissig Kindergärten, Schulen und verbreiten Freude. Sie verteilen Uniformen, Hüte, sowie Waffen aus Plastik. Weil Goon die Nationalhymne nicht beflissen schön, aber besonders laut sang und dabei salutierte, schenkten ihm die Soldaten ein neues Fahrrad.
Seitdem trägt er zum Radeln Uniform, in der grössten Hitze mit Unterhemd und Mütze – eben wie gute Soldaten.Goongrüsst Nach dem Besuch bei mir, trug er sein Samurai Schwert zum ‚Tante Emma Laden‘ von Khun Poo. Er grüsste militärisch und erklärte wichtig, Soldaten müssen den Leuten helfen. Khun Poo bot ihm Tee an. Goon erwiderte:
„Soldaten trinken keinen Tee. Sie trinken กระทิงแดง, Krating Daeng, „Red Bull“ oder Whiskey!“
Er liess sich doch zum Tee überreden. Dann bat er Poo, den Trinkhalm zu halbieren. Die eine Hälfte benutzte er für das Getränk. Der Rest diente als Zigarette.
Goonvelo Goonsteht

Traditionen folgend könnte Goon in ungefähr fünfzig Jahren als General eine gewählte Regierung in den Ruhestand bitten und die Macht übernehmen.

Salāt – Gebet, Hoffnung – Sarkasmus

http://www.derbund.ch/leben/reisen/Iran-stoppt-Fluege-waehrend-Gebets/story/29563068 berichtete am 04.01.2013: (Text modifiziert)
Für die Fluggesellschaften im Iran wird es künftig  schwieriger, Flugpläne zu erstellen. Das Parlament verabschiedete am 26. Dezember ein Dekret, wonach während des Adhan  – des islamischen Gebetsrufs – keine Flüge mehr durchgeführt werden dürfen.
«Nach der Vorschrift dürfen inländische Airlines frühestens dreissig Minuten nach dem Morgen Adhan starten», sagte Hamid Reza Pahlevani, Chef der Iran Civil Aviation Organization, gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur Isna.
Passagiere können nun ohne Zeitnot ihren religiösen Pflichten des Betens nachkommen. Der Ruf des Muezzins erschallt fünfmal am Tag – am Morgen, am Mittag, am Nachmittag, am Abend und nachts.

So urteilte eine Zeitung, welche von Problemen des wahren Glaubens wenig Ahnung hat.
Buddhisten und Christen können die Allmächtigen bei Bedarf jederzeit anrufen. Warum blüht die schweizerische Uhrenindustrie? Warum benötigt jeder tief gläubige Moslem mindestens eine Rolex, wenn nicht einen Chronometer?
Wie aus dem weiteren Text folgt, sind die Zeitpläne für Gebete strenger als Flugpläne und strikt einzuhalten. Der Herr im Himmel kann offenbar nicht mehr warten, wie damals im wenig gehetzten Zeitalter, als unzuverlässigen Sonnenuhren bei Schlechtwetter und Bewölkung versagten. Sind die strikten Ordnungshüter bloss die bürokratisch organisierten, irdischen Stellvertreter Allahs?
Vor dem Gebet sollten sich Beter einer rituellen Waschung zu unterziehen. Es darf durchaus Sand sein.
„Ihr Gläubigen. Wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellenbogen und streicht euch über den Kopf und die Füße bis zu den Knöcheln!“
Es ist nicht statthaft, Gebete
– während des Sonnenaufgangs
– während des Sonnenuntergangs
– während die Sonne am höchsten Punkt am Himmel steht,
zu verrichten. Die Gebetszeiten lassen sich von Spezialisten, wie Astronomen, exakt nach dem Sonnengang berechnen.

Auf unseren Reisen in Malaysia las ich Zeitungen. Unter dem Wetterbericht, den Notizen für die Schifffahrt – wie Ebbe und Flut, sah ich die chronometrisch genauen Daten für die Gebetszeiten der verschiedenen Ortschaften.
Sie verändern sich mit dem Sonnenstand, je nach Ort und Jahreszeit, beispielsweise:
Kuala Lumpur und Johor Bahru, am 6. Okt. 2012
Subuh  05.43            05.34     Fadschr
Syuruk 06.59            06.50
Zuhur   13.03           12.55     Zuhr
Asar     16.17           16.06     Asr
Magrib  19.04          18.56      Maghrib
Isiak     20.13           20.05     Ischa

Dank den strengen Regeln Allahs verkaufen sich Schweizer Zeitmesser in Arabien wie warme Semmeln.Timetable
Wo bleibt die deutsche Pingeligkeit des Vatikans? Gibt es denn in Germanistan gar keine Uhrenindustrie? Oder verschlafen Gebieter himmlischer Heerscharen, ähnlich wie Beamte in der Verwaltung, ihre Zeit im Paradies? Zustände!

Ein Moslem stirbt und kommt in den Himmel. Er ist sehr aufgeregt. Ein ganzes Leben lang wartete er darauf, dem Propheten Mohammed zu begegnen.  An der Himmelspforte steht ein Mann mit langem Bart. Ergriffen und zittrig fragt der Mann:
„Mohammed?“
„Nein, mein Sohn, ich bin Petrus. Mohammed ist weiter oben“ und er deutet auf einen Lift, der weit über die Exosphäre führt. Danach begegnet ihm wieder ein Mann mit wallendem Bart.
„Mohammed?“ fragt er erneut voller Hoffnung.
„Nein. Ich bin Jesus, Mohammed ist weiter oben.“
Der Mann steigt eine gewundene Treppe hoch. Nach langem Wendeln, in der Ewigkeit misst man keine Zeit mehr, trifft er auf einen weiteren Bartträger.
„Mohammed?“ keucht er.
„Bedaure, ich bin Moses. Mohammed ist weiter oben!“
Mit letzten Kräften, er ist ja tot, klettert er auf einer schmalen Leiter weiter nach oben. Da steht wieder ein bärtiger Mann.
„Mohammed?“ hechelt der Mann.
„Nein, mein Sohn. Ich bin Gott. Du siehst erschöpft aus. Darf ich Dir einen Kaffee anbieten?“
„Gerne.“
Gott klatscht in die Hände und ruft:
„Mohammed – zwei Kaffee bitte!“

Ich bezweifle die Geschichte wegen zahlreicher Treppen und Leitern. Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer wären vom Paradies ausgeschlossen.
Trinken sie im Zweifelsfall ‚Red Bull‘. ‚Red Bull‘ verleiht Flügel. Zu welchem Preis?
Beten ist billiger!
Ein konfuser Salat, den Low wieder präsentierte. Salāt ist arabisch und bedeutet Gebet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Salat_(Gebet)

http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed