Skandal – Kleptomanewitsch frisst Feuerfuchs

Als wir vor einigen Tagen bemerkten, wir würden keine Tiere verscheuchen, schnitt Dick mit Sohn Dei zusammen den Bambus. Ich empfahl ihr, zuvor die Gemeinde oder Polizei zu informieren, weil ich mit einer Klage von Kleptomanewitsch rechnete.
Sie vergass das Telefon, entfernte einige Stangen und schmiss die Zweige auf unseren Misthaufen. Es gab keine Reklamation.
Aber in der Nacht verfasste Herr Kleptomanewitsch eine mehrseitige Klageschrift, wie diese Frau frevelhaft den Weg und sein heiliges Land erneut mit Bambusabfällen verschmutzte. Er verlangte Schadenersatz und sofortige Wiederherstellung ordentlicher Verhältnisse. In aller Morgenfrühe, vor der ersten Flasche Lao Khao oder Chang, brachte er das wichtige Dokument zur Polizei.
Die Ordnungsmacht reiste zum dringlichen Tagesgeschäft mit Vertretern der Gemeinde an. Beim genauen Nachprüfen fand man im dunkelgrünen Gras einige hellgrüne Zweiglein. Es war Bambus.
„Frau Dick, das Zeug bitte entfernen! Sie beleidigten und verärgerten damit ihren Nachbarn.“

Dumm war nur, als Dick beim Suchen nach weiterem Bambus unter hohem Gras sorgfältig versteckten Bauschutt entdeckte und ihren Fund lauthals vermeldete.
Die Wut liess Kleptomanewitsch tätlich werden. Er attackierte Dick sogleich mit einem langen Messer. Es war zu lang zum Kartoffeln schälen, oder für einen gezielten Stich ins Herz. Er fuchtelte mit der Waffe herum, es hätte eine dramatische Inszenierung des Säbeltanzes von Khatchaturian sein können. (2)
Die Polizisten sahen dem Kampf interessiert zu. Es war besser als Fernsehen.
Da waren viele Gaffer. Jeder hatte sein Smartphone bei sich. Der Gemeindefotograf reiste mit einer riesigen Kamera an. Keiner schoss ein Bild. Die sind offenbar nur an Leichen interessiert.
Dick bog und wand sich und blutete bereits aus zwei Kratzern am Arm, als ihr Sohn Kleptomanewitsch endlich mit einer Bambusstange in die Flucht schlug. Er machte den Fehler, dass er den Übeltäter auf dessen Grundstück bis zum Haus verfolgte.

Wieder klagte Kleptomanewitsch schriftlich. Er fühle sich bedroht an Leib und Leben. Er verlangte Genugtuung in Form von Geld, zusätzlich Gefängnis für den tollwütigen Kriminellen, der ihn auf eigenem Grund und Boden kaltblütig umbringen wollte.
Dicks Sohn wurde nicht gleich eingebuchtet, weil keiner der Anwesenden die Tat gesehen hatte. Aber die Damen und Herren wurden später zu einer dringlichen Sitzung in das Hauptquartier der Polizei auf acht Uhr abends aufgeboten.

Eine Viertelstunde verspätet erschien der Kläger in Siegerpose. Der Dorfobmann nahm ihm allen Wind aus den Segeln, als er ihm ein Bild zeigte, wie er mit einem Messer Dick angriff.
„Kathod khrap, Entschuldigung“, sagte Kleptomanewitsch, „das war doch bloss Spass. Ich habe noch nie im Leben etwas Schlechtes getan, kathod khrap.“
Für den erwähnten Angriff mit der Bambusstange gab es weder Zeugen noch Bilder.
Die Klage wurde abgewiesen. Andererseits musste der Nachbar eine Verfügung unterzeichnen, die uns jederzeit gestattet, die noch nicht gebaute Strasse zu betreten und zu nutzen.Garten

Danach leerte Kleptomanewitsch seinen Kropf:
„Dieses Strässchen bewirtschafte ich seit über zehn Jahren. Ich baute dort, unmittelbar an der Mauer, Bambushütten für bedürftige Menschen. Dies tat ich Jahre bevor ich mein Grundstück erwerben konnte.“ (Dass er dabei Marksteine versetzte, erwähnte er nicht.)
„Ich möchte diese Strasse gerne besitzen, denn meine Nachbarn sind absolut rücksichtslos. Dauernd bläst der Wind dürre Ästchen, vertrocknete Blüten und welke Blätter auf mein fachmännisch gepflegtes Grundstück.
Wenn diese Banausen leichtsinnig und fahrlässig Bäume, Hecken und Sträucher schneiden, ist jeweils mein gesamter Besitz gefährdet. Achtlos lassen sie danach ihren Mist liegen. Meine teuren Kleinlaster würden im Morast versinken, wenn ich mich dagegen nicht regelmässig zur Wehr setzen würde.
Diese unverschämten Leute halten zudem gefährliche Tiere in ihrem Garten. Kürzlich überfielen blitzartig aus ihrem Bambus kleine, orange bis braun-farbige Bären mein Land. Ich verteidigte mein Grundstück und erschlug die gefährlichen Bestien. Ich kochte das Fleisch. Es war köstlich,“
und er leckte sich die Lippen.
Die Beamten waren ahnungslos, welche Raritäten der Herr genüsslich verspeiste!

Säbeltanz:
(2) http://www.youtube.com/watch?v=WtWN6h0C-eI
(2) http://www.youtube.com/watch?v=RZ89nC7xCUA
Dance of the Kurds and Sabre Dance from the ballet Gayaneh
(2) (http://www.youtube.com/watch?v=rDnJ8JlPieU)
Erste Hinweise auf die Tiere in:
Wildtiere am Rande des Großstadtdschungels
(A) http://wp.me/p2ljyL-15s
Gartenzauber, Zaubergarten
(B) http://wp.me/p2ljyL-171

Bären, Bäume und Kleptomanewitsch

Quelle: Wikipedia, Brunswyk, GNU Free Documentation License

Quelle: Wikipedia, Brunswyk, GNU Free Documentation License

Zoologen nennen ihn ‘Ailurus fulgens‘. Er ist auch als roter Bambus-Bär, Kleiner Panda, Katzenbär, Bärenkatze, Feuerfuchs oder Goldhund bekannt. Er ist eines der hübschesten Säugetiere. Bambus-Bären werden bis hundertzwanzig Zentimeter lang. Die Hälfte davon ist ein orangeroter, quergeringelter Schwanz. Die Tiere leben etwa zehn Jahre und werden bis sechs Kilogramm schwer.
Die Gesichter weisen ähnliche Zeichnungen wie Waschbären auf. Der Nasenspiegel ist schwarz. Die Augen sind dunkel.

Seit 2008 ist der Kleine Panda auf einer Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion. Nach Schätzungen leben weniger als 10‘000 Tiere in Nepal, Sikkim (Indien), im Norden von Bhutan, Myanmar bis nach China und Tibet. Sie bewohnen üblicherweise die Hänge des Himalaya, auf einer Höhe zwischen 1‘500 bis 4‘000 Metern. (1)

Dick und Dei sahen wiederholt zwei wenig scheue Tiere in der Nähe des Bambus. Dessen Sprösslinge waren angefressen. Zusätzlich wachsen im Garten reichlich Nüsse und Früchte als Futter. Entweder schwänzten unsere Bärchen den Geographie-Unterricht oder sie entfernten sich unerlaubterweise aus einem Tierpark, zum Beispiel aus Chiang Mai Night Safari. Die verloren sogar ein Nashornbaby und vermissten es während einer Woche nicht. Danach fanden ‘Pfleger‘ den Kadaver. Er roch nicht nach Veilchen.

Kleptomanewitsch nenne ich einen diebischen Nachbarn. Er lieferte längere Zeit skurrile Geschichten. Weil ich dem widerlichen Kerl keine Plattform für seine grundüble Gesinnung bieten wollte, ignorierte ich ihn.
Seine Bekanntschaft machte ich anfangs des Jahrtausends. Er kassierte vierhundert Baht, um acht Quadratmeter Gras zu schneiden. Der Preis war mehr als angemessen. Um die Rendite zu verbessern, kleptomanisierte der Gauner zusätzlich zwei Rosenstöcke.

Unsere Grundstücke grenzen fast aneinander. Dazwischen liegt eine vorgesehene Strasse. Sie existiert nur auf Plänen und wurde nie gebaut. Kleptomanewitsch erhebt Anspruch auf das Gebiet. In der Frühzeit baute er dort Bambushütten und siedelte papierlose Flüchtlinge aus Birma an, welche er finanziell und sexuell beliebig bedrängte. Die Leute arbeiteten und er kassierte.
Ein grausamer Höhepunkt war, als er auf dem nichtexistierenden Weg neben dem Beauty Salon eine Wurmfabrik für seine Geflügelzucht errichten wollte.

Wir haben einige Bäume und Sträucher, welche regelmässig Pflege erfordern. Es kam vor, dass wir den geplanten Weg für den Transport grösserer Äste benutzten. Dies passte dem Nachbarn nicht. Regelmässig rief er Ortsvorsteher und Polizei, wir hätten mit unserem Abfall sein Grundstück beschädigt.
Da liege noch ein welkes Blatt vom Mangobaum. Er verlange die gründliche Entfernung sämtlicher Blätter aus der Nähe seines wertvollen Besitzes.

Während wir in Borneo weilten, sah Kleptomanewitsch eine Methode, wie er Dick ärgern und sich zugleich bereichern konnte. Pro Lastwagenladung Bauschutt erhielt er zweitausend Baht. Dieser Abfall wurde auf den zukünftigen Weg geschüttet.
Die Dorfbewohner hassten die schweren Laster, die das schmale Zubringer-Strässchen zusätzlich beschädigten.
Sie wandten sich an Dick. Dick sah sich die Bescherung an und informierte die Gemeindeverwaltung. Darauf erschienen ein halbes Dutzend Beamte inklusive Polizei.
Kleptomanewitsch erhielt eine Busse wegen verbotener Schuttablagerung und den Befehl zur Räumung des Geländes.
Laut maulend fügte sich der Klausüchtige den Behörden. Gleichzeitig potenzierte sich der grenzenlose Hass auf die Nachbarin.

(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Kleiner_Panda
(1) http://www.natur-lexikon.com/Texte/sr/001/00003-panda/sr00003-panda.html

Fortsetzung folgt

Wildtiere am Rande des Großstadtdschungels

Eine junge Frau beobachtete während 6 Monaten im Segari Melintang Forest, Peninsular Malaysia, wilde Affen. Über ihre Erfahrungen darüber und danach in Singapur mit Großstadtdschungelbewohnern schrieb sie in:
http://segariforest.wordpress.com/category/mein-menu/abendprogramm/
Überall die neueste Mode, die neueste Technik, riesige Bildschirme mit Werbefilmen an der Straße. Keiner schaut dich in an, weil alle mit den Augen am I-Phone hängen. Alles ist sehr sauber und sieht nagelneu aus und man wartet nur noch auf die fliegenden Autos und Menschen in silbernen Overalls. Das Wertesystem scheint etwas verschoben zu sein. Die Wohnungen und auch das Essen ist relativ einfach aber jeder hat das neueste Handy, den neuesten Computer und das beste Auto etc. Und es scheint der Hauptlebensinhalt zu sein, permanent verlinkt zu sein und aber gleichzeitig einkaufen zu können.

Endlich teilt jemand meine Eindrücke.
Dick betrieb weniger aufwendige Affenforschung auf der kleinen Halbinsel vor dem Changi Village. In der gepflegten Gartenanlage leben ganz am Rande der Großstadt wilde Tiere.
Ausserordentlich fand ich, als sie auf einem Baum Hornbill, Nashornvögel, fotografierte.
Ich konnte die gefiederten Kollegen in der Dämmerung nicht erkennen.Hornbill Changi
Dick behauptete, wir hätten orangefarbene Vögel dieser Art im Garten in Chiang Mai.
Im Bambus, er ist gegenwärtig etwa 15 Meter hoch, wurden letzthin von unabhängigen Leuten entweder Waschbären oder Bambusbären beobachtet. Diese Bären unterscheiden sich fast nur in den Farben. Waschbären sind weiss, grau und schwarz. Bambusbären dagegen haben braun-rötliche Felle. Solche Tiere und die Nashornvögel wären wahrlich eine Sensation, mindestens bis sie die Kochtöpfe der Nachbarn bereichern.
Erst dachte Dick, es seien grosse, wenig scheue Ratten. Dass man die Tiere als Beweis fotografieren könnte, kam niemandem in den Sinn. Heutige Telefone scheinen allemal smarter, als deren Besitzer zu sein. Allfällige Bilder würde ich gerne nachliefern.

http://www.natur-lexikon.com/Texte/sr/001/00003-panda/sr00003-panda.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Hornbill
http://de.wikipedia.org/wiki/Nashornv%C3%B6gel

Dicks hoch emotionaler Film:
Dick sitzt einsam und verlassen auf einer Bank im Park am Changi Village Beach. Hintergrundgeräusche sind das Meer und landende Flugzeuge. Ein neugieriges Äffchen leistet Gesellschaft und tätschelt ein edles Täschchen von Fergi. Das war mir egal. Danach wechselt der verdorbene Affe in Biergartenmanier auf Schenkelklopfen und zerrt sogar an der Bluse! Haben das die Bayern den Affen nachgemacht, oder imitieren die Affen die Bayern? Es könnte sich um ein unidentifiziertes Biergarten Gen handeln.
Monkey and lonely Lady:
(http://www.youtube.com/watch?v=HdQinASm63s)