Wieder einmal erhielt ich, obwohl bereits vielfach vom Schicksal gebeutelt, kürzlich den dreifach vergoldeten Schwarz-Peter Preis.
Bedingt durch den immensen Pflegeaufwand an Dicks Mutter, sass ich täglich zwischen zehn bis fünfzehn Stunden allein im Haus. Dick erfüllte nach Möglichkeit jeden, sogar schwachsinnigen Wunsch ihrer Mutter. Dass die Kranke nach sämtlichen Sonderwünschen meist kackte und gleichzeitig kotzte, lernte Dick nicht.
Nach den Fingernagel Attacken wollte ich von der Masseuse nichts mehr wissen. (1) Sie war jedoch die Einzige, die meine Schmerzen in den Armen lindern konnte. Allgemeine Gefälligkeitsmassagen brachten ausser Ebbe im Geldbeutel keine Linderung. Nach mehreren Wochen einigten wird uns mit der Frau, dass sie Ihre Tätigkeit fortsetzen durfte. Schenkel und Füsse sollten aber nie mehr mit Fingernägeln perforiert werden.
Sie arbeitete wieder und massierte sorgfältig und teilweise schmerzhaft. Ich fühlte mich besser. Bereits dachte Ich, in absehbarer Zeit würde ich genug Kraft gewinnen, um dem Dorfleben mit all den verrückten Bewohnern entrinnen zu können. Dick vergass zusehends alles, auch Mahlzeiten und Einkäufe. Sie begann, wie ortsüblich zu lügen. Das heisst, sie erzählte meist nur die vorteilhaftere Version des Geschehens.
Zudem wollte Dick ebenfalls von der Masseuse behandelt werden. Die Fingerakrobatin lehnte jede Behandlung ab. Sie fand meistens Gründe, um schnell genug zu verduften.
Dick beschwerte sich bei einem ihrer Hausmänner. Einer fand, sie, die Heilerin, könne doch zusätzlich gutes Geld kassieren, wenn sie die schlanke Dick ebenfalls behandle. Letzte Woche geschah es. Während mich die Spezialistin knetete, vereinbarte Dick einen Termin mit ihr, unmittelbar anschliessend an meine Behandlung.
Ein kühlendes Getränk in der Küche förderte nach dem stundenlangen Stress meine Lebenslust. Die zwei tratschenden Weiber störten mich beim Trinken kaum. Eine Stunde später bezahlte ich die Dienstleistungen. Ich war erstaunt, als mich die Masseuse danach beinahe aggressiv küsste und darauf schnellstens verschwand. Dick war aufgeregt über den Kuss und sagte:
„Das kann eine richtige Thai nicht tun.“
„Manche Weiber im Dorf und aus der Verwandtschaft, inbegriffen deine Freundinnen (meist meine Ex-Freundinnen), tun es doch auch“, erwiderte ich ahnungsloser Tölpel.
Spät in der Nacht fand ich im Badezimmer heraus, die hinterlistige Masseuse zerfleischte offenbar aus Empörung über die erzwungene Arbeitsleistung, mit ihren Fingernägeln meine Kniekehlen. Ich desinfizierte und schmierte die Wunden.
Um fünf Uhr in der Frühe explodierte Dick in voller Lautstärke:
„Du hast mich mit dieser Hure betrogen. Du rasiertest ihre Schamhaare!“
„Was habe ich getan?“
„Nach zehn Jahren so ein schmutziger Betrug. Unglaublich!“ Lauthals schleuderte sie empörende Dinge in den Raum und war nicht zu bremsen. Die Gefahr eines depressiven Anfalls bestand. Ich übte Zurückhaltung.
Nach einer Weile schrie sie:
„ Die Frau trägt keinen Büstenhalter für die Arbeit, weil sie zu sehr in Schweiss gerate.
Sie zeigte mir die Brüste und auch ihre Pussy und erwähnte:
„Schau wie weich diese Haut ist. Ich benutzte Rasierer aus Deinem Badezimmer!“
Dick gackerte empört zurück:
“Ich hasse es, wenn Fremde unerlaubt meine Dinge benutzen!“
Sie wandte sich an mich:
„Du hast diese schmutzige Tätigkeit ausgeführt.“
Wie sollte ich? Mein eigenes Gesicht kann ich nur nach dem Schlucken von Chemie oder Schnaps bearbeiten.
Besänftigend erklärte ich:
„Die Frau betrat unsere Badezimmer nie. Sie benutzte keine Gegenstände! Beruhige Dich endlich. Da geschah rein gar nichts!“
Dick wollte sich nicht beruhigen und geiferte mich für unendlich lange Zeit aufs Übelste an. Dann erhielt sie eine Nachricht über ihr Smartphone mit Line:
„Meine Aussage über den Gebrauch deiner Apparate im Badezimmer war bloss ein lustiger Scherz!“
Dicks Erregung flaute merkbar ab. Entschuldigt hat sie sich nie. Thais begehen keine Fehler.
Auf diese Weise verlor ich die fähige Kneterin und leider das beinahe grenzenlose Vertrauen in Dick. Beide Frauen kann ich gleichzeitig schwerlich zur Hölle schicken. Diesen Weg muss ich alleine suchen.