Nan

Nan ist eine Provinz in den Bergen Nordthailands. Zahlreiche Flusstäler durchziehen die Hügel. Der höchste Punkt der Provinz ist mit 2.079 Metern der Doi Phu Kha. Für kurze Zeit gehörte Nan zum Königreich Sukhothai. Nach dessen Niedergang im 15. Jahrhundert wurde Nan ein Vasallenstaat des LanNa Reiches. Die Schönheiten von Nan erwähne ich im Aufsatz nicht.Blatt

Meine Zeilen verweisen auf Abgründe durch Egoismus und Selbstverwirklichung in der wenig willkommenen Verwandtschaft.
Dicks Tochter, attraktiv, mathematisch überdurchschnittlich begabt, stürzte sich ohne Segen der Mutter ins leicht voraussehbare Elend. Der zukünftige Schwiegersohn prügelte die Braut vor den Augen der geschockten Dick in unserem Garten, bevor der Hochzeitstermin überhaupt festgelegt war. Wir schmissen den Fehlbaren als unerwünschten Gast unmittelbar darauf aus dem Haus.
Die gefühlslose, frigide Dick war ja ahnungslos von der Prachtentfaltung und Wirkungsweise nanscher, uniformierter Penisse. Eltern sind sich im Allgemeinen nicht bewusst, welch heftig deftige Reaktionen Geschlechtsverkehr im fortpflanzungsfähigen Stadium auslösen kann. Sämtliche Alten verschliefen ihren Beischlaf, ohne den körperlichen Tsunami zu registrieren. Aus der Sicht der Jungen dienen die Organe nach Zeugung und Geburt von ein – zwei Kindern nur noch der Notentwässerung
Die Vermählung in Nan fand ohne unsere Anwesenheit statt. Der üble Mistkerl schenkte sich und seiner Familie damit den Brautpreis, Sinsod.

Grossmutter brachte vor wenigen Tagen den beschlagnahmten Drucker aus Chiang Mai wohl vergeblich nach Nan zurück, es sei denn, sie ist die emsige PC Nutzerin. (1)
Trotz Vaters guten Beziehungen zu Uniformierten, entschied nämlich inzwischen ein höheres Gericht: Den Sohn auf Kaution frei zu lassen, war ein Fehl-Entscheid. Dank seiner zahlreichen Vergehen dürfe der Unverbesserliche ab sofort für sieben Jahre ins Gefängnis.
Bei einem Freiheitsentzug kann der Vater keine Alimente, Unterhaltsbeiträge entrichten, denken vielleicht besorgte Leser. Er kümmerte sich nie um Unterstützung von Ehefrau und Söhnen. Er verprasste seinen eigenen Lohn in Kneipen und Bordellen. Wenn die arbeitende junge Frau ihr Salär nach Haus brachte, sorgte die Mutter des Delinquenten, dass alles schön aufgeteilt wurde. Während der Abwesenheit der Gattin, verkaufte der Tunichtgut deren Motorrad, um mit dem Erlös JaBa zu kaufen. (2) Im kombinierten Rausch, Alkohol und Drogen, fuhr er ihren Wagen zu Schrott. Ob er dabei aus Fussgängern Hackfleisch produzierte, ist mir nicht bekannt.

Die Familie in Nan scheint kein idealer Ort für Kindererziehung zu sein. Dass der Sohn in jungen Jahren ausserhalb der toleranten Thai Normen geriet, ist in Hinterindien leicht nachvollziehbar. Aber er hat eine Schwester.
Sie sollte aus uns unbekannten Gründen mit sechzehn Jahren einen Polizeibeamten heiraten. Die Familie ist alter Uniformen-Adel. Das Fest, der Bräutigam, der Brautpreis oder alles, passten nicht in das aufgeträumte Nähkörblein der jungen Frau.
Sie flüchtete nach Pattaya und verdiente, nach Aussage ihrer hoch beschenkten Mutter, aussergewöhnlich gut während ihrer Ausbildung in einem (Beauty) Salon!?
Genau nach Lehrbuch, traf sie während ihrer beruflichen Laufbahn in Pattaya viele vermögende Farang. Darunter war ein Europäer, der die Bordsteinschwalbe im Tiefflug begehrte, liebte und heiratete. Danach lebten beide einige Jahre in HongKong.
Der Wunsch nach eigenen Kindern blieb dem hübschen Paar verwehrt. Darum entschieden sich die Eheleute, Goons Bruder zu adoptieren. Als sich an deren Familienhorizont einige kleine Schwierigkeiten zeigten, deponierte sie das schwierige Stück Fleisch gedankenlos beim unzurechnungsfähigen Vater und dessen Eltern.

Zwecks näheren Studiums des Lebensweges der zielstrebigen Tochter aus Nan in Pattaya, empfehle ich meine Geschichte Affenliebe: http://wp.me/p2ljyL-Y4
Ich hatte das zweifelhafte und teure Vergnügen, vor langer Zeit den bunt schillernden Schmetterling kennen zu lernen, ohne dass ich mir damals ein genaueres Bild stricken konnte. Meine Eingebung, inklusive Pauken und Trompeten, flüsterte: Sämtliche elf Finger weg davon!

(1) http://wp.me/s2ljyL-bruder

(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Methamphetamin

Wurzeln

Ein Jüngling trat als Novize in einen Tempel ein. Es war kein Prunkbau am Touristenstrom. Die bescheidenen Gebäude lagen im Wald versteckt an einem Hügel. Der nächsten Weiler war ungefähr eine Stunde Fussmarsch entfernt. Eine lange Strecke, um barfuss jeden Morgen in der Frühe etwas Reis mit Gemüse zu ergattern. Die ärmliche Bevölkerung teilte das Wenige gerne mit den Mönchen.

Das Leben in den Tempeln von Chiang Mai ist wesentlich angenehmer. Die Böden sind gepflastert, mit Steinplatten belegt oder geteert. Wunden und Blasen an den Füssen der barfuss gehenden Mönche sind selten. Es gibt spendefreudige Hotels, welche ihren Gästen ermöglichen, in der Morgenfrühe die Schalen der Mönche mit Häppchen zu füllen und durch dieses TamBun – tonnenweise Verdienste fürs Jenseits zu erwerben.

Jahre später entliess der gestrenge Abt den jungen Mann in die Welt. Der Vorsteher befürchtete einen Müssiggang seines Musterschülers. Er erklärte, es brauche starke, gesunde Männer, um den Boden zu bebauen. Nur dann falle auch Nahrung für oft alte, angeschlagene Klosterleute ab.

Der junge Mann fand seinen Weg. Er arbeitete in verschiedenen Branchen. Er verdiente mehr als genug. Bald begleitete ihn eine hübsche Frau auf dem durch das Klosterleben geprägten, einfachen Lebenspfad. Er ermöglichte ihr die Ausbildung zur Lehrerin. Die Grosseltern drängten das Paar zur aufwendigen buddhistischen Heiratszeremonie mit Hunderten von Gästen, viel Gold und hohem Brautpreis, Sinsod. Die Lehrerin verschwand gleich nach der Hochzeit in die Grossstadt. Das bescheidene Landleben, ohne jegliche gehobene Vergnügungen, war nichts für sie.
Leicht betrübt arbeitete er danach in der Landwirtschaft auf familieneigenem Grund. Er hatte einige Tiere, pflanzte Reis und Gemüse an. In den Teichen tummelten sich Fische. All das verkaufte sich gut auf den Märkten. Einer jungen Frau gefiel es, die bescheidene Hütte in der Abgeschiedenheit der Wildnis mit ihm zu teilen.
Er bemerkte, dass die Felder früher einmal Wald waren. Mächtige Wurzeln einst über hundertjähriger Bäume verunmöglichten die rationelle maschinelle Bodenbearbeitung. Er kaufte einen handbetriebenen Kettenzug, und begann die ungeheuren Wurzeln auszugraben und zu entfernen. Er verletzte sich bei der schweren Arbeit und musste sich mindestens zeitweise nach einer anderen Tätigkeit umsehen.

Rein zufällig fand er eine Anstellung als Gehilfe in einer grossen Holzschnitzerei. Erst verrichtete er bloss einfachste Hilfsarbeiten. Dann versuchte er zaghaft die Holzbearbeitung mit Werkzeugen. Er stellte sich geschickt an und begann seine Karriere als Fusspfleger für Holzelefanten. Der Künstler des Ateliers entdeckte das aussergewöhnliche Talent des neuen Angestellten. Der Eigentümer des Betriebes, ein raffgieriger, millionenscheffelnder Chinese, duldete keine lange Ausbildung seiner Arbeiter. Es waren hauptsächlich Burmesen, welche zu Niedrigstlöhnen schufteten. Die Polizei besuchte den Betrieb regelmässig.
Der Künstler bot dem Neuling an, ihn nach der regulären Arbeitszeit sorgfältig in die Kunst des Schnitzens einzuführen. Sie begannen mit dem Schleifen der Stähle. Dazu wurde ein fester, relativ weicher Steinblock verwendet. Es gab Dutzende verschiedener Werkzeugformen.
Sie übten, zeichneten Entwürfe, verwarfen und änderten die Skizzen, bis sie davon überzeugt waren. Meister und Schüler suchten sich je einen Wurzelstock aus. Unter einem schattenspendenden Mangobaum begannen sie mit der Arbeit.Buddha Dei

Das Erstlingswerk kann sich sehen lassen.
Der bearbeitete Teak-Wurzelstock ist etwa 70 cm breit und 100 cm hoch.
Der Künstler erklärte, die furchterregenden Gestalten neben dem Gesicht zeigten die Versuchungen, welchen Gläubige ständig ausgesetzt sind. Dieser Mann hat und benötigt kein Geisterhaus.

http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus_in_Thailand
Wie einfach es sich ‚Mönche‘ heute machen dürfen, zeigt:
http://www.clickthai.de/Kultur/Religion/Novize/novize.html

http://www.blablameter.de/index.php
Ihr Text: 3854 Zeichen, 541 Wörter,
Bullshit-Index :0.13
Ihr Text zeigt nur geringe Hinweise auf ‚Bullshit‘-Deutsch.