Warm anziehen: Es gibt keinen Hustensirup im Süden

Chumphon:
Die Polizei beschlagnahmte 54.000 Flaschen Hustensirup von einem Lastwagen. Sie sollten in die südlichen Provinzen transportierte werden. Viele Menschen mischen den Saft mit Kratomblättern, um sich zu berauschen.
Apinant Kuenoon, gebürtig in der Provinz Trang, wurde am Donnerstag um 23.00 Uhr in Chumphon mit der Ladung seines 10-Rad-Lkw angehalten.
Er wollte 3‘200 Liter flüssige Hustenmittel, ohne eine spezielle Lizenz, in die Provinz Nakhon Si Thammarat liefern. Die Ladung wurde deshalb beschlagnahmt, sagte Pol Col Wachara Thipmongkol, ein stellvertretender Kommandeur des Betäubungsmittel-Unterdrückungsbüros, am Samstag.
Der Fahrer sagte, eine Frau, die als „Jae Jim“ identifiziert wurde, stellte ihn für 13.000 Baht an, um die Ladung von Sap Sawang im Bang Bon Bezirk von Bangkok zu transportieren.
Nach der Verhaftung telefonierte die Frau angeblich mit einem Offizier des Verhaftungsteams. Sie bot 450.000 Baht an. Ihr wurde empfohlen, das Geld auf das Konto eines Offiziers zu überweisen. Die Summe wurde beschlagnahmt.

Der Beamte, Col Wachara sagte, die Medizin würde zu Preisen verkauft, die 4-6 mal höher sind als die Marktpreise in Bangkok. Er schätzte den Wert der beschlagnahmten Ladung auf 500.000 Baht, meinte aber, der Verkaufspreis im Süden wäre Millionen von Baht.
Die Polizei verzeigte den Lkw-Fahrer wegen illegalem Besitz von unerlaubter Medizin und Bestechung. Sie fahndet nach der Frau hinter der Sendung.

Nach einem Artikel der Bangkok Post verfasst.
http://www.bangkokpost.com/news/crime/1221078/cough-syrup-bound-for-drug-users-seized
Die Zeitung zeigt ebenfalls ein sortentypisches Bild: Mindestens acht uniformierte Beamte mit polierten Stiefeln stehen neben dem ertappten Sünder, hinter einer eindrücklichen Ausstellung. Die Schilder zeigen, dass vier verschiedene Abteilungen von Ordnungskräften mitwirkten.

Mutprobe: Betreten sie in Satun eine Apotheke und verlangen sie eine Flasche Hustensirup!

2017 Satun International Kite Festival

Es gibt noch keine offizielle Ankündigungen an der Flugpiste oder im Internet. Trotzdem sollen am ersten Wochenende im Monat März 2017, vom 3. bis am 5. die Spiele mit Wind und Drachen stattfinden.
Bleibt nur zu hoffen, dass die unfähigen Organisatoren nicht vergessen, genügend Wind zu organisieren. Aber die Elite der Verwaltungsangestellten bügelt bereits ihre Uniformen und sucht ihre Orden! Die fliegen aber nicht.

Dicks Eindrücke von 2016:
(1) https://www.youtube.com/watch?v=YMSuEFOhScw
(2) https://www.youtube.com/watch?v=l6R5w7zAwRA
(3) https://www.youtube.com/watch?v=va8nf_Vm88w

Reise und Preise im südlichen Grenzverkehr

Neben kulinarischen Beweggründen reisten wir für medizinisch technische Hilfsmittel aus Dänemark nach Malaysia. Die Dinger sind im Nachbarland 65 Prozent günstiger. Bei 24‘000 Baht rentiert sich das nicht nur für Schmalspur Geizhälse.
Eine erste Überraschung erlebten wir an der Fähre in Thammalang, Satun. Der Ringgit ist zwanzig Prozent weniger wert. Der Preisaufschlag in Thailand von 300 auf 350 Baht ist happig und rein rechnerisch nicht gerechtfertigt.
Weil gegenwärtig nur wenige Personen reisen, verwendet Andaman Ferry Venture, Langkawi, kleinere, wesentlich langsamere Schiffe. Für mehr Meereindrücke darf man für den Mehrwert länger an Bord bleiben!
Ein neues Terminal der Einwanderungskontrolle ist in Betrieb. Von dieser Einrichtung profitiert eine illegale Taxi Mafia, die unkundige Reisende aufs Ärgste schröpft.

Die eigentlich zollfreie Insel Lankawi, ein ehemaliges Paradies für Alkoholiker, führte neue Regeln betreffend Schnaps und Wein-verkäufe ein. Malaysias Staatschef benötigt Geld. Der Selbstbedienungsladen korrupter Beamter läuft total selbstschmierend. Leider sind sämtliche Kassen leer. Dies in einem Land mit Bodenschätzen wie Öl-, Zinn-, und Gold. Deshalb entsandte man staatliche Beamte in eindrucksvollen Uniformen in jede Schnaps-Handlung auf Langkawi. Entweder zückt der Käufer seinen Pass, denn die Einkäufe werden registriert, oder es gibt nichts. Die Vielfalt des Angebots schrumpfte in den Geschäften um mindestens dreissig Prozent. Wir waren oft die einzigen Interessenten, die sich um Gestelle mit zehnjährigen Weissweinen herum drückten. Teure, untrinkbare Flüssigkeiten mit intensivem Korkgestank gibt es in Satun ebenfalls.

Die internationalen Hotels leiden gegenwärtig unter dem Druck der günstigst Pauschalreisenden aus China. Reiche Angebote am Frühstücksbuffet und beim beinahe unglaublichen Steamboat- oder Barbeque-Service mussten dank diesen speziellen Naturfreunden gnadenlos reduziert werden. Mehrere Fruchtsäfte am Morgen, frische Croissants, eine breite Brot- und Käse-Auswahl, fielen dem rigorosem Spardruck zum Opfer.
Sogar das einst grosszügige Angebot der Badezimmer, wie Gläser und Frottierwäsche, fielen überbordenden Selbstbedienungswünschen in- und ausländischer Gäste zum Opfer.
Glücklicherweise gibt es noch viele Kleinbetriebe. Sie verrechnen nur erbrachte Leistungen, die durchaus höchste Qualität erreichen können. Sie werden leider durch staatliche flankierende Massnahmen in engste Schranken verwiesen

Wo vor wenigen Jahren noch gebildete Kundschaft die Werke gut ausgebildeter Angestellter und Kochkünstler zu schätzen wusste, beherrscht heute eine rüpelhafte, gedanken- und respekt-lose schnelllebige Fliessbandgesellschaft ohne jegliche Manieren und Moral mit ihren Smartphones die Szenen. Solche Eigenschaften zeichnen ebenfalls die Führungsebenen der betreffenden Länder aus.
Wenn diese Tagediebe eines Tages alle in den Himmel dürfen, kann ich auf das Sterben noch lange verzichten — oder ich schmore lieber in der Hölle.​

Seemannsgarn

Anlässlich der Reparatur der Buckelpiste lernten wir einen hilfsbereiten Herrn mit aussergewöhnlicher Vergangenheit kennen. Er sah einen unserer Nachbarn und seufzte: „Was, der lebt jetzt hier?“ Rampe repariert Dann erzählte er uns die schicksalhafte Begebenheit seines Lebens. Als junger Mann arbeitete er als Matrose auf einem Schiff. Man beförderte keine Personen, sondern schmuggelte Waren, Import und Export. Der Chef bezahlte dreihunderttausend Baht Teegeld im Monat. Der Handel florierte zur Zufriedenheit aller Beteiligten, bis eines Tages Inspektoren aus Bangkok kamen. Sie wollten ihre Zöllner in Aktion sehen. Die Beamten enterten das Boot der Schmuggler. (1) Einige der Gesetzesbrecher sprangen über Bord und versuchten, der Gefangennahme schwimmend zu entkommen.
Unser Erzähler hechtete ebenfalls ins Wasser. Ein Offizier in frisch gebügelter Uniform stürzte sich mutig in die See, um den Flüchtigen zu fangen. Doch der Verfolger war eher Schreibtischtäter als Wassersportler. Der Abstand wurde zusehends grösser. Die erfolgreiche Flucht schien möglich.
Der Schmuggler bemerkte plötzlich, sein Jäger war am Ende seiner Kräfte und drohte zu ertrinken. Er schwamm zurück und rettete seinem Gegner das Leben. Dann wurde er gefangen genommen.
Der Beamte wusste, er verdankte diesem Mann sein Leben. Er sagte zum Retter:
„Bedauerlicherweise ist es mir nicht möglich, dir jetzt zu helfen. Aber wenn deine Strafe abgesessen ist, werde ich für dich da sein.“
Der Richter verdonnerte den Gesetzesbrecher zu zwei Jahren Gefängnis. Danach verhalf ihm der Zollbeamte zu einer ordentlich bezahlten Anstellung.

Ich hätte zum Thema ein Dutzend Fragen gehabt. Doch achtbare religiöse Rituale riefen unsere südthailändischen Helfer: Das Feierabendbier!

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Enterung

Bratspeck und Spiegeleier

Oft weiss ich nicht, ob ich lachen oder heulen soll. Manchmal würgt Unbekanntes im Hals. Wir leben zur Zeit in Südthailand. Da fliegen öfters Häuser in die Luft oder fackeln ab. Es ist nicht immer brutaler Terrorismus. Notwehr gepaart mit Dummheit genügen.

Wir stellten eine Hilfskraft zur Entfernung des Zements im Bad an. Die Arbeit war heikel. Unser Spezialist hätte nur Schäden angerichtet und durfte Dick bloss zuschauen.
Dann betonierte unser Helfer eine Rampe für mich. Er gestaltete schnell und freudvoll eine unbrauchbare Buckelpiste. Anstatt den Stahl fachmännisch zu verflechten, konsumierte er gekonnt das Mittagessen. Als sein Magen gefüllt war, stand bereits der Zementlieferant vor dem Hause. Die eingekaufte Drahtrolle blieb jungfräulich unberührt.CPAC Fünf Rampen, die in meiner Regie erstellt wurden, waren befahrbar. Diese nicht – oder nur in angetrunkenem Zustand. Buckelpiste
Als unser Fachmann sah, wie Dick sorgfältig und mühevoll den stinkenden Zement von den Fliesen entfernte, verriet er uns das Geheim-Rezept des Südens. Sofern der Gestank nach Exkrementen in den Häusern nicht mehr auszuhalten ist, giessen die Einheimischen Brennsprit, Petrol oder Benzin ins WC. Bei Fehlzündungen sind kleinere Feuerwerke und Explosionen nicht auszuschließen. Eine gesundheitspolitische Frage ist, wie hoch die Schädlichkeit des Chlorgases des eventuell verbrannten PVC ist. Aber das sehen die Scheisskerle bei prüfenden Blicken in die Klo-Schüsseln nicht. Sie wissen nicht einmal, was PVC ist. (1)
Während ich den Artikel schrieb, wurde der Gatte unserer Vermieterin zur Abklärung eines kleineren Hausbrandes aufgeboten. Nach der Befragung zeigte sich: Die Bewohner versuchten bloss, ihre Toilette landesüblich zu desinfizieren!

Bratspeck ist im muslimischen Gebiet selten und eher unwahrscheinlich. Ob die Menschen in den Spiegeln ihrer Badezimmer Eier betrachten, wissen wir nicht.

Die sinnvolle Ergänzung teurer Entwicklungshilfeprojekte wären einige Sanitärinstallateure, die in Hinterindien zeigen, wie man die vorhandenen Keramiken fachgemäss installiert. Der Schritt vom Plumpsklo zu American Standard ist geistig noch nicht ausgereift.

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Polyvinylchlorid
Ergänzung zum Thema:
https://minahasato.wordpress.com/2015/11/22/world-electronic-toilet-day/#comment-3244

Dhammapadam

Dhammapadam

Yammakavagga – Die Paare
Paare
Der Geist ist der Vorläufer aller Dinge,
Geist ist ihr Schöpfer und sie entstanden daraus.
Aussagen oder Handlungen aus schlechten Gedanken
bewirken Leid,
ähnlich wie das Rad dem Huf des Ochsen folgt
der den Wagen zieht.

Phra Inthapanyo sprach in den Zungen des Volkes. Dennoch wollten ihn nur wenige verstehen.
Dem Zeitgeschehen entsprechend, schuf ich eine Strophe für Generäle. Innerlich sind sie approximativ Buddhisten, zeigen also fast Orange-Farbe – mit einem kräftigen Gelbstich.

Der Geist ist der Vorläufer aller Dinge,
Geist ist ihr Schöpfer und sie entstanden daraus.
Aussagen oder Handlungen aus schlechten Gedanken
bewirken Leid,
ähnlich wie Geschütze den Spuren der Panzer folgen,
welche die schweren Waffen ziehen.

Buddhadasa heisst Diener des Buddha. Buddhadasa Bhikkhu, sein Geburtsname war Ngueam Phanit, * 27. Mai 1906 in Phumriang, Amphoe Chaiya, Südthailand; † 25. Mai 1993 in Chaiya, war einer der einflussreichsten Theravada-Mönche des 20. Jahrhunderts.
Auf Wunsch seiner Mutter wurde er 1926 im Wat Mai in Phumriang zum Mönch ordiniert. Er bekam den Namen „Inthapanyo“, der Weise.
1928 zog er nach Bangkok. Nur dort konnte er das Studium der Schriften vertiefen. Inthapanyo hielt Bangkok zunächst für das „Land der Erwachten“, das Zentrum der Schriften und Gurus, der Gelehrten. Er wurde desillusioniert durch den Lärm und Dreck der Stadt, die überfüllten Tempel, die Korruption und die eigentlich total desinteressierten Mönche. Er kehrte in sein Heimatdorf zurück.
Mit Hilfe seines Bruders und einiger befreundeter Mönche fand er einen seit 80 Jahren verlassenen Tempel im Dschungel. Er wurde Wat Trapangjik genannt.
Dort ließ er sich eine kleine Hütte bauen und zog im Mai 1932 ein. Er nannte diesen Tempel „Suan Mokkhabalarama“, Suan Mokkh. Das bedeutet: „Garten der Befreiung“.

https://hinterindien.com/2014/07/19/fragwurdiger-therawada-buddhismus/
https://minahasato.wordpress.com/tag/buddhismus/

ISBN 974-8122-06-9

Gefahren in Schlafzimmern

Eigentlich müssten die Zugänge zu Schlafzimmern mit Warnhinweisen versehen sein.
Etwa neuntausend Menschen beissen im Land des Lächelns pro Jahr bei Motorradunfällen in Naturstrassen, Asphalt, Blech oder Beton. Ein besonders schwerer Schlag traf die letzten Tage die Insel Phuket. Dort verloren Motorradhersteller und Ölindustrie in fünf Tagen sechs Kunden.
Aber weit mehr Menschen sterben in Hinterindiens Schlafkammern – mit und ohne Matratzen. Für Rentner gilt sogar ein erhöhtes Risiko. Die einzige Abhilfe wäre der Besuch von Kneipen und Konzerten.
In Schlafräumen muss nicht unbedingt der Geist aufgegeben werden. Man kann sich allerhand Infektionskrankheiten holen: Vom einfachen Schnupfen, bis zu komplizierten Geschlechtskrankheiten. Zusätzlich warten Milben, Läuse und Flöhe neben verführerischen, vielleicht üppigen Fett- und Fleischgebilden, wie sie bereits der bekannte Flame Pieter Pauwel Rubens ab 1592 auf Leinwände pinselte. (1)
Moderne Frauen, vor allem in Malaysia und Südthailand, streben mit Hilfe von Süssgetränken, Naschwerk wie Pralinen und Torten, oder importiertem Fastfood – barocke Formen an. Rubens
Meine schlimmsten Bedenken verschwinden, sobald mich etwas sanft Duftendes, warmes Verlockendes, auf die Matratze ruft. Absolut gedankenfrei rolle ich ins Bett und streichle feine Haut und reizende Formen, bis ich einschlafe. Das ist bedeutend angenehmer, als das Knuddeln miefender, mit Holzwolle gestopfter Teddybären während meiner Kindheit.

Im Haus am letzten Reisfeld erwachen wir öfters wie aus einer Narkose in einem extremen Schnapsladen. Das ganze Haus riecht eindringlich nach Ethanol. Der Pegel ist derart hoch, dass ich wegen Explosionsgefahr kein Licht einschalte.
Wir benutzen Ethanol im Badezimmer zum Reinigen technischer Geräte und deren Behältern aus rostfreiem Stahl. Ich prüfte, ob etwa unsere Flasche umgefallen sei. Sie stand jedoch verschlossen aufrecht an ihrem Ort.
Die Ethanol-Kontamination stammt aus der Nachbarschaft. Reinigen die Anrainer ihre Häuser nach Mitternacht mit Alkohol? Mitten in der Nacht dämmerte es in meinen Gehirnwindungen.
Die machen wahrscheinlich chemische Experimente. Beim Googeln lernte ich, wie Methamphetamine, „CRYSTAL“,“METH“,“CRANK“,“SPEED“, “ICE“, hergestellt werden. In einer amerikanischen Anleitung wird Vicks verwendet. (2, 3) In Hinterindien benutzen Erzeuger Pseudoephedrin aus Hustensaft. (4) Den gibt es mit der dreissig Baht Versicherung in jedem Spital gratis.
Der Verfasser der Anleitung empfiehlt eindringlich:
“PLEASE! DON’T SMOKE IN THE SAME ROOM WHEN YOU DO THIS. OPEN A WINDOW IN THE ROOM. It is very easy to become delirious off the ether fumes, so be sure you are well ventilated.”
Die Nachbarn werden im Schlafe betäubt. Möglicherweise ist es bloss ein intelligentes Vorspiel für einen Raubüberfall.
Kriminell sind die Aktionen wohl kaum, denn das Kriminalgericht wies sogar ein Verfahren zurück, in dem Demonstranten des Volksdemokratischen Reformkomitees (PDRC) vorgeworfen wurde, die Wahlen am 2. Februar 2014 behindert zu haben. (5)

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Paul_Rubens
(2) http://phrack.org/issues/4/8.html
(3) http://www.drugabuse.gov/publications/research-reports/methamphetamine/how-methamphetamine-manufactured
(4) https://de.wikipedia.org/wiki/Pseudoephedrin
Neuartiger Drogencocktail
http://www.wochenblitz.com/nachrichten/bangkok/65339

 

Trojanische Pferde im Fischtrog

Trotz oder wegen des grassierenden Irrsinns erfreuten wir uns in Lanna Land an den beiden Teichen im Garten und ihren Bewohnern, Pflanzen und Tieren. Hie und da bereicherte ein frischer Fisch unsere Speisekarte.
In Satun errichtete man ausserhalb des Wohnzimmers einen L-förmigen Trog, der eigentlich als Zierbecken mit Springbrunnen und Lichteffekten dienen sollte. Das Gebilde leckte und soff mehr Wasser, als die Wasserpumpe liefern konnte. Reparieren wollte es keiner. Der Trog war deshalb mit Kitsch aus Ton und Kunststoff gefüllt, ein veritables südthailändisches Krempelarium.
Zur Reduktion der nachmittäglichen Hitzeeinstrahlung ins Wohnzimmer wäre ein mit Wasser gefüllter Trog weit wirksamer gewesen, als die ausserordentliche Sammlung von pseudo-exotischem Kitsch.
Ich beharrte bei der Vermieterin auf einer Reparatur und drohte, bei der nächsten Rechnung in Zahlungsverzug zu geraten. Meine Aussage bekräftigten wir dadurch, indem wir fleissig Mietshäuser in der Umgebung besichtigten.
Gezwungenermassen investierte sie in Zeit, Zement und Silikon. Das Werk wurde zusehends dichter, von GPM, Gallonen pro Minute auf LPS, Liter pro Stunde.

Eines Tages begeisterte ich meine Mitbewohner zu einer biologischen Exkursion zum Flussgebiet des Affenfelsens. Wir packten Säcke, Eimer und Töpfe in den Wagen. leider vergassen wir Werkzeuge wie Pickel und Schaufeln. in wenigen Minuten reisten wir an den Ta Li Klai. Die Landschaft hatte sich dramatisch verändert. ta li klai Der Fluss wird von hier an in ein enges Betonkorsett gezwängt. Trotzdem fanden wir im Morast schöne, einheimische Pflanzen. Drei Personen arbeiteten zu Hause dann während Tagen. Mowgli wusch Sand. Sogar die Vermieterin zeigte ihr Interesse und wirkte mit. Der Trog wurde systematisch begrünt. Die Königin der Seerosen, Buah Luang ist vetreten. Ein kleines, extrem wachstumsfreudiges gelbes Röschen bildet täglich Blätter und Blüten. Schilf gedeiht. Als Sauerstofflieferanten dienen wenige Triebe Wasserpest. Dick brachte eine schwimmende Pflanze mit hübschen blauen Blüten. Neugierig fragte ich nach dem Namen: „Wasserorchidee!“ Trog
Es war die berüchtigte Wasser-Hyazinthe. Einst aus Brasilien importiert, verstopft das Unkraut nun im ganzen Land die Gewässer. Sie verdoppelt ihren Lebensraum innerhalb von zwei Wochen. Ein halbvoller Teich ist vierzehn Tage später zugewachsen. Dann sterben die erdrückten, vom Licht abgeschotteten Wasserpflanzen, ebenso die Fische an Sauerstoff-Mangel. Ich sah im März am Mae Tha Chin, Provinz Nakhon Pathom, wie eine grüne Flut unzähliger Wasser- Hyazinthen die gesamte Oberfläche besetzte und stundenlang Richtung Meer strömte. (1)
(1) https://hinterindien.com/2015/03/03/wahrnehmungsunfahigkeiten/

Fortsetzung folgt

La-Ngou, Pak Bara und Thale Ban

Wir erkundeten in den vergangenen Tagen unsere nähere Umgebung. Eine knappe Stunde nördlich liegt Langu. Unsere GPS Geräte fanden den Ort nicht. La-Ngou dagegen wurde akzeptiert. Das Dorf liegt in reizvoller Landschaft. Interessanter gestaltete sich der Ausflug, als wir vom Ort aus das Meer anpeilten. Der Hügel des Ko Petra Marine National Park lieferte perfekte Ansichtskarten. ko petra park Wir wählten danach die Strassen Richtung Pak Bara. Dort steht die Anlegestelle der Schiffe für Ausflüge auf die umgebenden Inseln, wie Ko Tarutao. Der Sandstrand von Pak Bara mit wundervoller Aussicht auf die Inseln ist durch Fressbuden fast total versaut. Gepflegte Gastronomie und gehobene Resorts sucht man in der näheren und weiteren Umgebung vergebens. Ich möchte Ferientage nicht unbedingt in engen Folterkammern verbringen und mich mit Hilfe eines Schuhlöffels in Kleinst-Badezimmer quetschen. Wir sahen Häuser, da versperrten geöffnete Türen den Zugang zum WC-Sitz. Ich hatte die Absicht, Stunden oder Tage in der Region zu verbringen. Nach einem kleinen Imbiss wählten wir den Toyota.
Auf der Rückreise stoppten wir am Wat Khao Nom Photiyan mit dem markanten Felsen und dem in den Himmel ragenden Kamin des Krematoriums. Wer am Strand von Pak Bara die ewige Ruhe vergeblich sucht, findet sie vielleicht hier. Wat Kao Nom
Sehr nahe liegt der Nationalpark Thale Ban. Vom Haus aus sehen wir die benachbarten Hügel. Die Grenze zu Malaysia lässt sich in einer halben Stunde erreichen. Vor der Grenze bei Wang Prachan erschweren beidseitig der Strasse kilometerlange Marktstände die Fahrt, wie wenn im Nachbarland weder Kleider noch Nahrungsmittel angeboten würden.
Wir schafften eine Schleife durch Menschengetümmel mit Verkehrssalat und fanden 1500 Meter danach einen Eingang zum Nationalpark.
Am 27. Oktober 1980 wurde Thale Ban als 20. Nationalpark Thailands eröffnet. Das Gebiet umfasst 196 km². 1906 wurde der Anbau von Kautschuk in Südthailand eingeführt. Es schien das Ende der Regenwälder. Reste ausgedehnter Monokulturen bestehen noch heute. Im Park sollen vielerlei Säugetiere gesehen worden sein: Asiatische Elefanten und eine Tiger-Art, Schabrackentapire, Malaienbären (Ursus malayanus), Makaken, Zibetkatzen und Stachelschweine. Durch das bergige Terrain lassen sich die Beobachtungen nur schwer überprüfen. Häufig zu sehen sind allerdings südliche Brillenlanguren (Trachypithecus obscurus), Weißhandgibbon (Hylobates lar) und Kleinkantschil (Tragulus javanicus). Einfach zu entdecken ist der Bellende Laubfrosch (Hyla gratiosa).
In Thale Ban wurden über 210 Vogelarten gesichtet. Der sehr seltene Rhinozerosvogel (Buceros rhinoceros), Wanderfalken (Falco peregrinus) und auch Binsenrallen (Heliopais personata). Greifvogelarten des Nationalparks sind: Dreifarbenweih (Aviceda leuphotes), Kiefernteesa (Butastur indicus) und Schopfwespenbussarde (Pernis ptilorhynchus).

Diese Tierarten sahen wir nicht. Dick hörte am See angeblich einen der bellenden Frösche. Ich entdeckte dagegen grössere Ansammlungen von Orang Basikal, Radfahrer, im Schutzgebiet des Parkes.
Sie, respektive deren Begleitfahrzeuge, fielen bereits auf dem Weg nach Wang Prachan unangenehm auf. Neben bunten Gruppen von vier bis fünf Fahrern auf schicken Rennrädern, schlichen Kleinlaster und blockierten die Strasse. Im Geleitzug befand sich sogar ein Ambulanzfahrzeug.
Nationalparking Thale Ban Radler